Keine gute Idee

  • Das war jetzt eine schwierige Geburt für mich, dass ich weiß, ob ich das was jetzt kommt schreiben mag, es teilen mag.

    Ich habe mich nun dafür entschieden. Warum?


    Erstens will ich es selbst „loswerden“. Zweitens kann ich mir vorstellen, dass auch andere so etwas machen bzw. mit dem Gedanken spielen und vielleicht bedenken haben.

    Was habe ich gemacht?


    Ich habe mich in einem Anfall von Übermut bei so einem komischen Online-Partnervermittlungsding angemeldet.


    Eigentlich passierte es, als ich recht gut drauf war. So nach dem Motto: „Mal sehen was passiert, du hast nichts zu verlieren!“ Ich fand es direkt „lustig“. Das Profil, den Fragebogen auszufüllen, es vertrieb mir die Zeit, ließ mir kurz die innere Einsamkeit vergessen.


    Am nächsten Tag, als die ersten Anfragen zur Kontaktaufnahme kamen, da war es so was von Schluss mit lustig! Ich fühlte mich, als hätte ich Gerhard betrogen und war ganz unten. Ich fühlte mich elend und noch verlassener, denn eigentlich will ich ja keinen neuen Partner, ich will ihn!

    Theorie und Praxis sind da ja sehr unterschiedlich. Ich gestehe mir absolut zu, mich für einen neuen Mann zu interessieren, würde es mir wünschen. Aber das Herz ist noch lange nicht damit einverstanden was der Kopf sagt!


    Von lieben Freunden wieder aufgebaut, rappelte ich mich wieder aus dem Tief auf.


    Jetzt kann ich schon wieder meist lachen darüber. Es ist wie ein abartiges Spiel. Man kann sich da wie aus einem Katalog Menschen aussuchen und zu ihnen Kontakt aufnehmen. Ich habe das noch gar nicht versucht, das ist mir echt zu doof. Beruf, Größe, irgendwelche Hobbies und Gewohnheiten – und nach denen soll man wissen, ob einem der Mensch sympathisch wäre? Dazu kommen noch die Fotos – die sind gaaaanz wichtig!

    Kommen Anfragen, wird als erstes die Freigabe des Fotos gefordert, denn das Aussehen ist das Wichtigste. Das ist alles so oberflächlich, ein Wahnsinn! Und das Beste ist, man wird dann selber auch schon so. Schreibt mich ein Mann an, ich sehe, er ist nur so „groß“ wie ich (und ich bin nicht groß!), da denke ich mir: „ O, so ein kleiner Mann, na ich weiß nicht!“

    Ja, wenn man selber so ein Hinterteil ist, dann kann man es den anderen auch nachsehen.


    Na ja, auf alle Fälle, der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe für mich entdeckt, dass ich bei weitem nicht so weit bin, mein Herz für jemanden einfach so öffnen zu können. Und ich habe entdeckt, dass selbst wenn ich so weit bin, das wohl sicher nicht die geeignete Form ist, einen Partner zu finden.


    Dass ich jetzt dort eine Zeit lang angemeldet bin, stört mich im Grunde nicht. Denn es schreibt mich ohnehin kaum mehr wer an. Die Männer die mir schrieben, waren sofort abgeschreckt, dass ich zuerst nur schriftlichen Kontakt will zum Kennenlernen und mich sicher nicht gleich treffen mag. Da war ich schnell „abserviert“.


    Am Anfang hatte man den Eindruck, „man geht weg wie ein warmes Semmerl“, aber jetzt denke ich, ich bin ein „Ladenhüter“.

    Aber ehrlich gesagt, fühle ich mich als Ladenhüter weitaus besser. Das zeigt mir auch eindeutig, dass ich einfach nicht so weit bin.


    Ein neues Thema habe ich daraus deshalb gemacht, weil es für mich nicht in mein Thema zur Trauer über Gerhard passt. Es ist die Suche nach einem neuen Menschen ja nicht eine Strategie gegen Trauer, das ist mir bewusst. Ich denke nicht, dass ich damit die Trauer beenden könnte und wollte, das ist mir ganz klar.


    Liebe Grüße

    Hedi

  • liebe Hedi<3:24:<3


    ich hoffe SEHR. dass du dir jetzt schon "einen Haxen" abfreust....

    aber ich wollte dir HIER zu diesem sooooo immens tief gehenden Lebensthema was schreiben....


    Ganz wichtig....

    wir sind nie "so ganz bereit".... auch wenn es viele, auch dich vielleicht "erschreckt"....

    ich vermisse Burkard immer wieder einmal... und zwar sehr...gerade heute, wo sein letzter Tqag so im Raume steht...

    und

    ja, ich liebe Katarina... <3:love:<3nicht als "Ersatzliebe".... was eh nicht geht... aber das wissen wir ja


    Kontaktbörsen ..... WARNUNG....:!::!::!:

    will es wirklich nicht verallgemeinern...

    aber da tummeln sich jede Menge "Witwentröster" und leider auch Abzocker rum...

    Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht , aber leider einige Witwen ...plus /minus in deiner Altersgruppe....


    -ganz, ganz ernsthaft möchte ich dir/ euch allen ans Herz legen...


    wenn eine "neue Liebe <3<3" in dein/euer Leben treten "soll" dann passiert das....

    und

    das hat NICHTS mit der Trauerzeitlänge zu tun...


    bei dir , liebe Hedi<3 vielleicht ....

    bei Hundespaziergängen jemanden treffen... es ist einfach was verbindendes

    oder

    durch ähnliche geistige , spirituelle Freundschaften...

    auch.... das merke ich bei uns sehr .... durch den gemeinsamen Partnerverlust....

    wir leben und lieben intensiver...bewusster


    das war meine Ansicht als "Haxenfreuer"8)<3:24:<3

    deine Claudia Amitola

  • liebe hedi

    danke für deine offenheit mit dem umgang einer partnervermittlung. es könnte von mir kommen was du geschrieben hast.

    was ich da so erlebt habe man glaubt es kaum und ich hab beschlossen sowas niemals mehr zu tun. mir ging es genauso

    nachdem ich den vorschlag machte sich erst mal schriftlich kennen zu lernen und es in ruhe angehen zu lassen und als ich

    dann mitteilte

    dass ich zuerst nur schriftlichen
    Kontakt will zum Kennenlernen und mich sicher nicht gleich treffen mag. Da war
    ich schnell „abserviert“. ja die Männer dort haben ja ganz andere absichten sie fragen nach skype dann kommt sex und dann

    könnte man sich ja mal schreiben. da bin ich richtig bedient und das hat mir auch deutlich gemacht das ich noch garnicht so

    weit bin. grad gestern telefonierte ich mit einer bekannten und die hat mir deutlich gemacht ich kann das noch garnicht jemand

    näher an mich ran zu lassen vertrauen zu fassen. na vielleicht bleibe ich allein das alter hab ich ja. ich habe den verlust ja

    nun schon zweimal erlebt ich könnte es auch garnicht verkraften es ein 3. mal zu erleben. bin hin und her gerissen bei dem

    gedanken bis an mein lebensende ganz allein zu sein. und wie ein wort sagt nicht suchen sondern sich finden zu lassen, das

    ist noch aussichtsloser und da fehlt mir auch das selbstbewusstsein.


    liebe grüße

    Monika

  • Liebe Hedi,

    auch ich danke dir für deine Offenheit.

    Es ist sicher eine Medaille mit 2 Seiten.

    Einerseits die Hoffnung nicht mehr so alleine durchs Leben zu gehen - wieder einen Menschen ins Leben zu lassen

    und auf der anderen Seite die Angst nicht mehr alleine zu sein, mit dem Leben und wieder einen Mensch ins Leben zu lassen.

    Ja, die Hoffnung ist auch eine Angst.


    Ich wünsche dir, dass zum passenden Zeitpunkt ein Mensch in dein Leben tritt, bei dem die Hoffnung größer wird, der dich in deiner Trauer sein lässt und trotzdem mit dir das Leben gestalten will. Ein Mann, dem deine Liebe zu Gerhard keine Eifersucht oder Angst auslöst. Ein Mann, der einen neuen Platz in deinem neuen Leben einnehmen kann und will. Kann, weil du ihn lässt und will, weil er es zulässt.


    Bis dahin wünsche ich dir schöne Begegnungen und liebevolle Menschen um dich. Und nochmal danke, dass du das hier geschrieben hast.


    Einen feinen letzten Schultag vor den Osterferien. Ich hoffe, du kannst die freie Zeit genießen.

    Lg. Astrid.

  • Liebe Monika,

    auch dir ein danke für deine Offenheit.

    Und das gilt auch für dich:

    Es ist sicher eine Medaille mit 2 Seiten.

    Einerseits die Hoffnung nicht mehr so alleine durchs Leben zu gehen - wieder einen Menschen ins Leben zu lassen

    und auf der anderen Seite die Angst nicht mehr alleine zu sein, mit dem Leben und wieder einen Mensch ins Leben zu lassen.

    Ja, die Hoffnung ist auch eine Angst.

    Vielleicht musst du dich nicht finden lassen und nicht suchen. Vielleicht findest du demnächst einen Menschen, der dein Vertrauen verdient. Auf welcher Ebene auch immer. Vielleicht ein Mann, den du lieben kannst; Vielleicht eine Frau, die eine wahre Freundin ist; Vielleicht ein Mann, der ein wahrer Freund ist. Ich wünsche dir, dass du einen Menschen findest, der dein Leben ein bisschen heller macht.

    Bis dahin wünsche ich dir, dass du gut für dich sorgen kannst. Ich bin überzeugt, dass das Selbstbewusstsein mit der Liebe für sich selber steigt. Darum wünsche ich dir, dass du jeden Tag ein bisschen mehr lernst, wie liebenswert du bist.


    Monika, du bist eine besondere Frau. Du bist liebenswert. Du bist voller Sehnsucht. Du bist einzigartig. Du bist umsorgend. Du bist wertvoll. Monika, du bist genau so richtig, wie du bist.

    Vielleicht magst du dir das oder so etwas ähnliches GROß aufschreiben und dir an einen Spiegel hängen. Dann aber in der ICH Form. ICH bin eine besondere Frau. ICH bin liebenswert. ICH bin voller Sehnsucht (nach mir). ICH bin einzigartig. ICH bin umsorgend (mit mir). ICH BIN WERTVOLL. ICH, MONIKA, bin GENAU so RICHTIG, wie ICH BIN.


    Ich wünsche dir einen feinen Tag.

    Lg. Astrid.

  • Ich möchte dazu gerne etwas schreiben, obwohl meine persönlichen, direkten Erfahrungen damit so gut wie gar nicht vorhanden sind. Ich habe aus Neugierde ein bisschen in Profilen von Männern geblättert (wo das halt möglich ist), weil ich wissen wollte, wie die Männer, die derzeit auf der Suche sind, so sind bzw. wie sie sich darstellen.

    In meiner engeren Umgebung (eine Kollegin und eine Tennis-Dame) habe ich zwei Frauen, die über Singlebörsen wirklich ihnen entsprechende (mittlerweile) Langzeitpartner gefunden haben.


    Ich denke, es gibt im Internet alles, was es in der normalen, analogen Welt auch gibt. Männer (und auch Frauen), die auf der Suche nach One-Night-Stands sind (was legitim ist aber nicht von allen angestrebt wird), AbzockerInnen (vielleicht häufiger als im normalen Leben, weil es bequemer ist, Kontakte über das Internet anzubahnen), Unsichere, Menschen auf der Suche nach der großen Liebe - die ganze Bandbreite des Möglichen eben.

    Man kann bei einer Begenung im wirklichen Leben schlechte Erfahrungen machen und bei einer Begegnung im Internet auch. Vielleicht ist im Internet die Gefahr etwas größer, weil man leichter Menschen auf den Leim geht, die mit geschönten Profilen arbeiten.


    Ich muss gestehen, bei meinen "Blätteraktionen" haben mich Profile mit Bild auch mehr interessiert als solche ohne. Nicht, weil ich George Clooney finden möchten, sondern weil es für mich schon aussagekräftig ist, ob jemand z. B. viele Piercings hat, eine Spießerkrawatte, ein unverkennbar gezwungenes Lächeln - oder ob jemand einfach sympathisch aussieht.

    Im echten Leben haben wir das ja auch: optische Eindrücke von Menschen, die uns über den Weg laufen. Und diese Eindrücke tragen mit dazu bei, dass wir sie irgendwie "klassifizieren": gut angezogen, cooler Haarschnitt, viel zu mager etc. Ich glaube, das passiert unbewusst und bei allen - Männer, Frauen, Kinder. Wir nehmen die Menschen wahr.

    Aber natürlich ist klar, dass es eine Frau nicht will, wie Katalogware betrachtet zu werden, wie lang sind ihre Beine, hat sie Falten etc.


    Mein Poblem - das füge ich hier noch an, weil ich fühle, wie sehr es mir unter den Nägeln brennt - mein Problem besteht darin, dass ich mich als Frau nicht wahrgenommen fühle. Es dreht sich so vieles um Rudis Krankheit, und auch dort, wo es um unsere Bezieghung geht, um uns als Paar, stehen Fragen von gegenseititger Unerstützung, von Einfühlungsvermögen etc. im Vordergrund.

    Dass ich als Frau wahrgenommen werden möchte, dass ich z. B. einmal ein Kompliment bekommen möchte, das hat überhaupt keinen Platz.

    Und fragt mich jetzt bitte nicht, ob ich schon einmal mit Rudi darüber geredet hätte....

    Wenn ich etwas in der Richtung sage (Zwiegepsräche sind kaum möglich, weil er so gut wie nix sagt - also bleibt es bei kurzen Aussagen meinerseits)... wenn ich etwas in der Richtung sage, dann kommen in den folgenden Tagen manchmal Komplimente, aber eben nicht von Herzen, sondern weil er eben weiß, dass ich etwas Bestimmtes hören möchte.

    Und echt: darauf kann ich natürlich verzichten.

    Realistsicherweise gehe ich nicht davon aus, dass ich mit einem Mann ausgerechnet in dieser Situation eine Gesprächskultur entwickeln kann, die es über 20 Jahre lang nicht gegeben hat.


    Also bleibe ich eben über mit dem was ich möchte, brauche. Zumindest derzeit... aber das werdet Ihr ja von Euch kennen.


    Verzwickt, nicht wahr????????

  • Liebe Claudia!


    Es stimmt, man wird seine Liebsten immer vermissen, doch glaube ich, es gibt ein „bereit“ dafür.

    Eben dann, wenn man neben der Trauer Platz in seinem Herzen schaffen kann. Wenn man nicht noch gefühlsmäßig so blockiert ist, dass man sich nicht anderen Menschen öffnen kann.


    Zur Warnung wegen Kontaktbörsen, ich weiß nicht, ich sehe es wie Stillcrazy. Ich kenne einige Menschen, die sich auf diesem Wege kennengelernt haben und glückliche Paare sind. Darunter auch meine Schwester. Ich denke auch, dass man da auf genau so viele Wahnsinnige treffen kann wie im echten Leben und eben auch auf nette Menschen.


    Was das große Problem ist, man trifft auf diese Mischung in ziemlich geballter Form. Auch das vorschnelle Beurteilen ist hier viel ärger als im echten Leben. (Und da nehme ich mich nicht einmal aus.)


    Liebe Monika!


    Ich danke dir auch, dass du offen geschrieben hast, dass du das auch schon versucht hast.

    In gewisser Weise, kommt man sich ja auch ein Stück weit „doof“ vor, dass man so „bedürftig“ ist, dass man diesen Schritt macht. Ich denke, das kommt daher, dass dies auch so ein wenig „Tabuthema“ ist.


    Ich glaube man braucht für diese Art der Anbahnung ein dickes Fell, um damit zurecht zu kommen. Aber das haben wir nun mal in unserer Situation nicht. Deshalb ist es sicher schwierig. Und deshalb gehört es gut überlegt, ob man sich das geben mag!


    Ich glaube auch, dass der Spruch sich finden zu lassen, sich ja recht nett anhört. Doch wenn man nicht viel fort kommt und Sachen unternimmt, wird das auch schwer sein.

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du mit deinem Leben (egal ob mit oder ohne Mann) bald wieder versöhnt bist, im dich im Einklang fühlst!

    :24:


    Liebe Astrid!


    Danke Astrid, auch dir schöne Osterferien und viel genussvolle Zeit!

    Du hast wie so oft die richtigen Worte gefunden.

    :2:


    Liebe Stillcrazy!


    Natürlich sind auch Bilder wichtig, wenn man Kontakt aufnimmt. Aber ein Foto sagt eben nicht so viel, als würde man den Menschen sehen, hören, sogar riechen (ich schnuppere nicht an Menschen – finde aber, das ist wichtig!)

    Wie lacht der Mensch, wie isst er, wie trinkt er,…. viele Dinge kann man ja nicht am Bild sehen. Kennst du das, wenn Menschen einem vorher nicht besonders schön erscheinen beim Kennenlernen und dann mit der Zeit, wenn man sie mag, dann sind sie plötzlich schön für einen? Diese Erfahrungen fehlen halt alle bei dieser Form der Kontaktaufnahme.


    Ja sicher, man kann sich ja treffen. Aber man wird eben schon oft vorher aussortiert – weil die Haarfarbe nicht passt, weil man nicht jede Woche Sport betreibt,….


    Also wirklich, alles in allem ein schwieriges Terrain, ich glaube da muss man schon sehr stabil sein und das alles spielerisch und locker angehen, dann klappt das wohl besser.


    Zu deiner „verzwickten“ Lage, kann ich gar nicht viel sagen.

    Du hast es ja schon treffsicher analysiert. Da wird man jetzt kaum mehr was ändern können, aber dass es dich schmerzt, kann ich mir absolut vorstellen.


    Es ist für das Wohlfühlen und den Selbstwert einfach wichtig, wenn man auch hört, was der andere empfindet, was der andere an einem gut findet. Mir war das auch immer wichtig.


    Sagst du es deinem Rudi eigentlich, wie er dir gefällt und was du an ihm toll findest? Ich finde darauf vergisst man nämlich auch manchmal.

    Vielleicht tut es ihm auch gut das zu hören und er kommt dann drauf, dass er das auch mehr machen könnte?

    Aber ich weiß, so einfach wird die Lösung nicht sein!


    Daher, einfach nur: :30: Hedi

  • Ja, liebe Hedi, da hast Du 100%ig recht!

    Ein Mensch ist ein Gesamtkunstwerk und ein Foto wird ihm oft nicht gerecht. Ich kenne das in der Tat sehr gut, dass Menschen vielleicht gar nicht so interessant aussehen - und dann sprechen sie über etwas, das ihnen am Herzen liegt, und plötzlich entwickeln sie eine ganz eigene Strahlkraft.

    Und ich finde auch, dass es darum geht, wie sich jemand bewegt, wie jemand spricht - alles mögliche...

    Fotos werden dem in vielen Fällen nicht gerecht.

    Ich wollte nur sagen, dass wir Menschen aus der analogen Welt (in der wir uns soch noch überwiegend bewegen ;)) an optische Eindrücke gewohnt sind. Und dass das wohl mit ein Grund ist, dass manche das online-Kennenlernen mit Fotos leichter finden.


    Was das andere betrifft - ich glaube da gibt es keine Lösung im Sinn von tatsächlicher Lösung. (Wenn jemand eine hat, stifte ich eine Flasche Sekt.)

    Ich wollte einfach nur das Problem umreissen, weil es sich da beim Schreiben grad so in den Vordergrund gedrängt hat. Da musste es einfach raus...

  • Ja, ich wollte dir auch keine Lösung anbieten, da ich keine habe! :/

    Jedoch musste ich es loswerden, dass, im Zuge der Emanzipation, wir den Männern auch sagen sollten wie wir sie finden. Ich habe oft in verschiedensten Beziehungen im Umfeld bemerkt, dass da auch sehr gespart wird. ;)

    Ich weiß natürlich nicht, ob du das machst, es fiel mir nur grad ein, ich "sprudle" immer drauf los!

    Liebe Grüße

    Hedi

  • Das ist schon gut, dass Du sprudelst ;)

    Und mit dem, was Du schreibst, hast Du auf jeden Fall recht.

    Aber im Falle dieser Krankheit ist es halt schon noch etwas vertrackter als in einer Beziehung, in der beide Teile etwas - sagen wir - bequem geworden sind.

    Ich denke, für einander attraktiv sein ist für ihn im Moment einfach kein Thema, weil es - hart formuliert - ums Überleben geht. Und darum, wie lang das noch (und in welchem Zustand) möglich ist.

    Da tut sich einfach ein Graben auf zwischen seiner Situation und meiner Situation:

    Nur weil es für ihn kein Thema ist, heißt das noch lange nicht, dass es für mich kein Thema ist.

    Seufz...

  • Ich kann es mir vorstellen.

    Du bist sehr ehrlich, viele Mensch würden sich das glaube ich nicht aussprechen trauen.

    Man bleibt ja, trotz der Krankheit des Mannes ein eigener Mensch mit eigenen Bedürfnissen.


    Wenn ich darf, erzähle ich dir was von mir (haha, das ist gut - du kannst dich ja gar nicht wehren ;))

    Gerhard war zu Beginn seines letzten Winters so plötzlich "unerklärlich" krank. Es ging ihm ganz schlecht mit hohem Fieber, extremen Nachtschweiß, ohne Appetit,.... Er war ja dann länger sehr schwach und ein Rest Fieber blieb. (Man hatte nicht herausgefunden, dass er einen Kopftumor hat, man wusste nicht was war). Das ganze war ja nur eineinhalb Monate ungefähr, dann ging es wieder besser.

    Aber mir klingt noch in den Ohren, wie ich mich bei einer Freundin "beschwert" habe, dass er nur mehr mit sich beschäftigt sei und auf mich bald vergesse, dass es kaum Sex gibt, wenig Streicheleinheiten,...

    Ja, im Nachhinein könnte man das als egoistisch deuten, aber ich denke wir sind einfach Frauen, die sich eingestehen was sie empfinden und es auch auszusprechen wagen.


    Ich wünsche dir ein bestmögliches Wochenende!

    :24:Hedi

  • Liebe Hedi,

    vielen Dank für Deine Offenheit :):):)

    Dann kennst Du das also auch.....

    Nun, in meinem Fall geht es um Jahre (so wie es aussieht). Es ist ja schon seit dem Sommer so.

    Und ich würde das nicht als Egoismus bezeichnen. Ich meine Du, ich - wir haben ja trotzdem unser Bedürfnis danach, von unserem Partner im umfassenden Sinn als Frau wahrgenommen zu werden. (Das Bedürfnis besteht, unabhängig davon, ob wir es aussprechen oder nicht, unabhängig davon, ob wir es uns zugestehen oder nicht.)

    Wir bleiben ja wir selber. Der Partner verändert sich, durch die Krankheit. Ich habe den Eindruck, dass sich so zwei Leben, die nach dem Kennenlernen damals (mehr oder weniger langsam) aufeinander zu entwickelt haben, jetzt wieder von einander weg entwickeln, auseinander gehen - bis zum Abschied. So habe ich mir das im Kopf zurecht gelegt. Mein Problem ist, wie ich das in der Praxis aushalten soll. Eben jahrelang. Jahrelang in Geiselhaft dieser Krankeit zu sein. Ein menschlicher Kollateralschaden....

  • Liebe StillCrazy,

    hast du es denn versucht von dir aus die Initative zu ergreifen, vielleicht muss sein Bedürfnis ein wenig daran erinnert werden, dass es noch da ist? Es ist vielleicht nur zugemüllt vom Thema Krankheit und Überlebenskampf. Rudi hat noch nicht "gelernt", dass die Krankheit jetzt ein Aspekt seiner Person ist, aber eben nicht die ganze Person ... Vielleicht ein bisschen zärtlich rumwühlen? Villeicht ein bisschen anders angehen las gewohnt ... ;) :)

    AL Christine

  • Hab jetzt erst reingeschaut. ...

    Hedi, super wie offen du bist!

    Ich selbst hab gar nicht den Mut mich auf so ner Plattform anzumelden, käme mir vor wie im Schaufenster. ..

    Ja, ich hätte auch gerne wieder mal jemanden, aber beileibe nicht um jeden Preis! !!!!

    Ich hatte eine sehr glückliche Ehe und werde mir garantiert keinen Ärger ins Haus holen! !!

    One night stand wird es bei mir definitiv nicht geben.

    Entweder es ergibt sich was, was ich mir schon wünschen würde, oder nicht, dann wird es auch gehen.

    Aber wie gesagt nicht um jeden Preis <3<3

  • Lilo, so sehe ich es auch.

    Ich hätte gerne jemanden an meiner Seite, aber sicher nicht irgendjemanden.

    Wenn man es brutal sagen will, es suchen viele Menschen einen Partner, aber es gibt so viele Verletzte und in unserem Alter Menschen mit Vorgeschichten die sie nicht gut verarbeitet haben, dass es echt schwer ist.

    Das mit dem Schaufenster ist schon richtig. Ein wenig "Katalogware" wird man. Aber ich kenne eben auch einige Leute die auf diesem Weg Partner fanden und glücklich sind. Trotzdem ich denke nicht, dass das bei mir was wird. Im Moment ist das gar nicht meine Welt, ich treffe mich nicht mit jemanden der mir noch fremd ist, und auf längeres Kennenlernen auf schriftlichen Weg ist keiner heiß.

    Aber ein Versuch war es.

    Die glückliche Ehe hilft uns glaube ich sogar. Wir sind bei weitem nicht so verletzt und "zerstört" wie manch andere. Wir wissen wie schön es sein kann, wie es gelingen kann.

    Irgendwie bin ich ein Mensch, der immer aktiv sein will und versucht Probleme in die Hand zu nehmen und zu handeln. Dies hat sich in diesem Fall aber sicher nicht bewährt. Ich glaube loslassen und innerlich frei werden von dem Gedanken wäre hilfreicher.

    Ich arbeite daran. ;)

    Liebe Grüße!

    Hedi

  • mir geht's genau wie dir!

    Ich kenne auch einige glücklichen Paare, die sich in irgendwelchen Foren kennen gelernt haben.

    Warum also nicht auch bei uns?

    Aber ich habe den Mut dazu nicht.

    Ich bin dir ein Jahr Trauer " voraus ", und ich kann mir irgendwie nicht konkret vorstellen jemand neuen jetzt schon zu haben.

    Du hast deine große Liebe erst vor einem Jahr verloren. ..

    Ich denk auch dass es noch zu früh ist -

    Andererseits : man weiß nie. .

    Alles Liebe, Lilo

  • Ladies,

    ich bin nicht ganz so gut drauf. Das Gefühl, ein menschlicher Kollateralschaden auf unbestimmte Zeit zu sein, hat sich intensiviert. Aber darüber muss ich jetzt nicht reden..... Das ist eh morgen auch noch da :33::33::33::33:

    Wurscht jetzt....

    Was ich sagen will ist: wir haben es schon einmal ( und wahrscheinlich schon mehrfach) erlebt, einen Partner ganz analog zu finden. Ohne Bildschirm, Maus, Handy oder sowas.

    Insofern haben wir einen Riesenvorsprung: wir wissen, das ist möglich - und wir wissen, wie das so gehen kann ;)

    Insofern gibt es für die Menschen unserer Generation quasi zwei Optionen: die analoge und die computergestützte. Eigentlich positiv, oder?????

    Wir können es uns leisten, auf digital zu verzichten :):):)