Hallo,
ich habe mich gerade hier angemeldet.
Am 26.04.2017 ist mein Mann zusammengebrochen. Ich habe ihn bewusstlos am Boden gefunden, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Der eingetroffene Notarzt musste ihn dann reanimieren. Er kam in die Klinik und wurde ins künstliche Koma gelegt. Zwei Tage später eröffnete mir die Ärztin, dass er hirntot ist. Ich habe daraufhin entschieden, gleich die Geräte abstellen zu lassen.
Von einem Tag auf den anderen lag mein Leben in Scherben. Ich habe am Anfang nur funktioniert, ihr kennt das ja. Die Beerdigung muss organisiert werden, Formalitäten müssen erledigt werden. All das hab ich irgendwie überstanden. Das vergangene Jahr war ein Jahr voll Kummer und Schmerz. Nur ganz langsam wurde es besser.
Kurz vor seinem Todestag ging es mir extrem schlecht, danach wurde es dann wieder besser. Aber seit kurzem geht es mir wieder schlechter. Ich gestehe mir meine eigene Trauer nicht mehr zu. Denke, es müsste doch jetzt langsam gut sein. Meine Belastbarkeit ist nicht besonders gut, immer wieder holen mich körperliche Beschwerden ein, wie Kopfschmerzen, einfach nur Müdigkeit und ich bin dann echt mutlos. Ich habe jetzt Kontakt zu einer Trauerbegleitung aufgenommen. Ich hoffe, das hilft mir etwas. Denn über den Tod meines Mannes kann ich nicht mehr so wirklich mit vielen reden. Das will nach dieser Zeit keiner mehr hören. In einer Trauergruppe war ich auch, doch leider sind das alles Senioren, die ein ganz anderes Freizeitverhalten haben wie ich mit 49 Jahren.
Ich weiß, es werden auch wieder bessere Tage kommen.
Viele Grüße
cali