Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Ja, das hab ich auch schon gelesen. Ich werde wohl noch ein bisschen warten, bis ich mir diese im Buchladen

    anschauen kann und entscheide mich dann. Ich habe mir noch nie etwas über den Computer bestellt, da bin ich

    genauso dämlich wie in Handarbeit und von Technik habe ich auch null Ahnung. Aber mein Wohnungsnachbar würde

    mir ganz sicher dabei behilflich sein oder auch mein Neffe. Nur die Corona trennt uns nun alle voneinander.

    Habe mich bei einem Bibelstudium angemeldet, hab ich nie zuvor gemacht. Da es kostenlos ist und man dabei

    auch Menschen kennen lernt habe ich zugesagt. Da ich kein Smartphone habe, sagte die Pfarrerin, dass es auch

    über den Computer möglich ist. Nun lass ich mich mal überraschen. So bekomme ich wieder etwas mehr Kontakt

    zu der Außenwelt. Ich bin zwar gerne alleine, aber nicht immer. Nun lass ich mich mal überraschen.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume,

    das kann ich kaum glauben. Du kannst ja mit dem Computer umgehen, machst jetzt ein Bibelstudium und hast noch nie online bestellt? Das ist nun wirklich kein Hexenwerk. Laß Dir mal zeigen wie es geht, dann wirst Du es sehen. Meine Onlinebestellungen mache ich eigentlich alle bei Amazon. Da gibt es nichts was es nicht gibt, also fast alles, und ich brauche mich nicht bei den verschiedenen Anbietern anzumelden.

    Ist das Bibelstudium von eurer Gemeinde? Und neue Kontakte mit Gleichgesinnten sind auch immer gut. Ich kann auch gut mit mir alleine sein, aber eben auch nicht immer.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebe Lilifee,

    nein ich habe das über Youtube entdeckt. Habe der Dame schon ein paar Mal geschrieben und Videos angeschaut und

    das hat mir zugesagt. Jetzt warte ich nur noch auf das Datum. Momentan sind sie noch in Amerika, aber das macht

    ja nichts aus. Inga Haase hat auch erst vor kurzem ihre Mutter verloren. Meine neue Gemeinde hier konnte ich noch

    nicht mal so richtig kennen lernen, weil dann wegen des Coronavirus kein Gottesdienst mehr war. Aber einer davon

    kommt von meinem Wohnort und wir sind uns schon ein paarmal beim Spazierengehen begegnet und er meldet sich

    bei mir, so bald wieder ein Gottesdienst stattfinden darf. Ich benötige einen lebendigen Gottesdienst. Keinen, wo sich

    alles tot anhört und auch tot anfühlt. Denn Jesus lebt. Er ist auferstanden und lebt in uns weiter. Das ist es, was ich

    brauche. Deshalb haben mir die Gottesdienste bei den Amerikanern so gut getan. Der Pfarrer und die Gemeinde waren

    dort lebendig. Verstehst Du was ich meine?

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume,

    ja, bei den Amerikanern ist das irgendwie anders, das stimmt. Unsere Gemeinde hat Mitte der 70iger mit einer amerikanischen Gemeinde zusammen gebaut. Seitdem kenne ich auch amerikanische Gottesdienste. Ich weiß nicht genau was es ist, aber die deutschen Gottesdienste kamen mir danach manchmal etwas steif vor. Bei den Amerikanern ist alles irgendwie selbstverständlicher und dadurch auch eine andere Atmosphäre.

    Wenn Du auf YouTube was entdeckt hast sag mir doch mal bitte wie ich so ein Video finde. Dann gucke ich es mir auch an.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebe Sunny,

    wie hält man das bloß 2 Jahre aus? Schon bei dem Gedanken an diese relativ kurze Zeitspanne könnte ich Panik kriegen.

    Liebe Lilifee,


    weißt du, das habe ich mir auch immer gedacht, wie halten die Trauernden das so lange Zeit aus?

    Nun sind es bei mir auch schon fast 2 Jahre und ich kann dir von mir berichten, so sehr ich hier manchmal meine Trauer ausdrücke, ist dies nur die eine Seite der Medaille.

    Es ist die pure Wahrheit und genau das, was ich in diesem Moment besonders stark und in allen anderen Momenten eher unterschwellig spüre.

    Und in diesen vielen Momenten, in denen der Schmerz eher unterschwellig zu spüren ist, da funkioniert auch Leben wieder und ich halte es aus, spüre sogar manchmal auch die schönen Dinge die ich erlebe in einer Art, wie ich es mir vor einem Jahr niemals hätte träumen lassen.

    Es hat sich in diesen 2 Jahren meiner Trauerzeit definitiv etwas verändert.

    Es ist nicht gut, aber es ist so weit erträglich geworden, dass ich es aushalte und dafür bin ich erstmal sehr dankbar.

    Es gibt längere Atempausen zwischen den Trauerwellen.

    Und weil das so ist, schließe ich es nicht mehr kategorisch aus, dass die Veränderung irgendwann in ein paar Jahren soweit geht, dass ich wieder eine neue Art Lebenszufriedenheit erhalte.

    Ich glaube der Trick ist, dass man Tag für Tag lebt und nicht zuviel an die Zukunft denkt.

    Immer wenn ich daran denke, wieviele Jahre ich möglicherweise noch leben muss, befällt mich gelinde gesagt die Panik.

    Wenn ich es schaffe im Moment zu leben geht es besser.

    Also verzweifle nicht, liebe Lilifee, irgendwie wirst auch du es schaffen und lernen die Trauer auf deine Art anzunehmen und es wird sich etwas verändern, ganz unmerklich, bis du es kaum glauben kannst, wieviel Zeit vergangen ist seit dem Tod deines Liebsten.


    Liebe Kornblume,


    ich bin immer sehr berührt von der Art und Weise wie du liebevoll von Jesus und deinem Glauben an ihn und an Gott berichtest.

    Wenn ich schreibe, dass das für mich nicht funktioniert, hat das nichts damit zu tun, dass ich deine Erfahrungen abwerte.

    Du hast dich in deiner Art und Weise Gott hingeben können und bist reich beschenkt worden und das ist wunderschön!

    Mein Weg ist ein anderer, wenn du meinen Thread aufmerksam gelesen hast, weißt du auch um mein persönliches Ringen mit dem Glauben an die geistige Welt und wie sehr ich mich danach sehne eine innere Gewissheit zu erlangen, die du bereits besitzt.

    Es ist eine Gewissheit, die man nicht durch Suche, Fleiß und Strebsamkeit erlangen kann, sondern die eher eine Erkenntnis dessen ist, was immer schon da war, da ist und immer da sein wird, nämlich die Verbundenheit mit Gott.

    Dadurch dass man diese Erkenntnis nicht auf Verstandesebene erreichen kann, sondern dieses Erkennen im Fühlen auf Herzensebene entsteht, hat man auch keine bewusste Kontrolle darüber, wann es soweit ist.

    Es ist ein Entwicklungsprozess, eine Art Hingabe, zu der jeder von uns bereit sein wird, wenn die Zeit dafür reif ist.

    Soviel habe ich in diesen letzten so schweren Jahren lernen dürfen und daher auch mein Entschluss, die Dinge so kommen zu lassen wie sie eben kommen und meine aktive Suche einzustellen.

    Diese Gedanken richte ich auch an euch, liebe Bine, Liebe Andrea und lieber Matthias


    ... und lieber Matthias, zu dem was Kornblumes Mutter betrifft - auch mir geht es so, dass die Trauer um meine Mutter eine gänzlich andere war, ebenso wie die um meinen Vater, ja dass ich sogar dachte mit Tod und Trauer im Frieden zu sein und gut damit umgehen zu können, bis mich der Tod meines Mannes auf brutale Art eines anderen belehrt hat.

    Aber ich gebe ernstlich zu bedenken, dass es eben für uns so war.

    Für Kornblume war der Tod ihrer Mutter das Ende ihres früheren Lebens, ein Verlust, genauso beinhart für sie wie für uns der Verlust unseres Lebenspartners, ein Verlust der sie niedergeschmettert und ihres Lebens beraubt hat.

    Es geht nicht darum, ob der Tote ein Partner, ein Elternteil, ein Kind, eine Schwester, ein Bruder oder ein Freund war.

    Es geht darum, ob der Tod des Menschen, der uns verlassen hat, von uns als naturgegeben angenommen und verarbeitet werden kann, ohne unsere Weltsicht so nachhaltig zu zerstören, dass wir unser Leben komplett neu aufbauen müssen, oder eben nicht.

    Und das ist für jeden von uns anders.

    Aber die Trauer und die Gefühle und die Ohnmacht, die wir alle fühlen, die sind meiner Meinung nach komplett gleich.

    Und das ist auch der Grund dafür, dass wir uns in unserer Trauer gegenseitig stützen und trösten können, denn der Schmerz über den Verlust des liebsten Menschen eint uns alle hier.

  • Liebe Gabi,

    hab wieder Dank für Deine wohltuende Antwort. Und es stimmt, nur von Tag zu Tag sehen und einfach überleben. Das ist einfacher, als über längere Zeiträume zu denken. Aber manchmal packt es mich eben, und ich stelle mir genau das vor. Ich habe schon öfter in Deinen Beiträgen gelesen, wie tapfer Du Deinen Trauerweg gehst, und zu welchen Erkenntnissen Du im Lauf der zwei Jahre gekommen bist. Bitte schreib weiter, auch wenn es nicht so oft ist, denn Deine Gedanken helfen mit auch sehr. Habe ja schon öfter geschrieben daß ich das Gefühl habe, Du schreibst auch über mich und nicht nur über Dich. Ich kann Dir in so vielem zustimmen, und die Sichtweise, die Du mittlerweile hast kann ich auch teilen.

    Nochmal vielen Dank, daß Du das Buch "Die Reise nach Hause" in einem Beitrag erwähnt hast. Ich bin jetzt an der Stelle, wo Mike das weiße Haus verlassen hat, und auf dem Weg zum letzten Haus von ES angegriffen wird. Das Buch ist wirklich sehr interessant und ich bin schon gespannt, wie es ausgeht.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • ihr lieben.


    danke liebe Gabi für deine worte, die mich immer wieder anrühren und berühren. ja, du hast recht - ich habe es selbst genau so erkannt wie du schreibst, je mehr man den weg beeinflussen will, umso schwieriger wird er, vor allen dingen um so schlimmer werden die gegenpole die sich einem in den weg stellen.


    klar ist - nichts und niemand wird uns unsere liebsten zurück bringen zu den lebenden. das ist ein fakt und wir müssen lernen damit umzugehen, es zu akzeptieren.


    wenn wir versuchen uns dem fluss des lebens zu übergeben, mit all unserem kummer und all unserem herzensleid, kommen wir mit diesem jetzt ungewünschten leben besser klar, vor allen dingen weil uns plötzlich keine, zumindest weniger, steine mehr im weg liegen....diese steine, die lediglich ausdruck dafür sind, dass wir das leben falsch angehen...


    der schmerz unseres verlustes wird dadurch nicht weniger, aber wir können uns wenigstens besser auf uns selbst konzentrieren ohne gegen windmühlenflügel a la don cichotte (???der schreibt sich anders....) kämpfen zu müssen.


    aber es ist schwer, sich einfach fallen zu lassen. der mensch möchte selbst bestimmen, was für ihn das (vermeintlich) beste ist anstatt alles dem schicksal zu überlassen.


    ich habe so viele phasen der trauer hinter mir und wohl auch noch vor mir. ich war so tief unten, dachte es geht nicht weiter hinunter, aber es ging tatsächlich noch weiter bergab.... ich sah licht am horizont, glaubte ganz fest daran, dass alles irgendwann wieder gut sein wird, und fiel doch wieder in den abgrund. ich weiss nicht, wann diese reise beendet sein wird. aber ich weiss, das am ende ich nach hause kommen werde. in mein wahres zuhause in dem Roger auf mich wartet und meine ganze seelenfamile auf mich wartet und alle sind dabei mich zu unterstützen, mein irdisches leben zu meistern soweit ich dazu in der lage bin es zu meistern.


    glaube hilft auf die eine oder andere art und weise. aber leider verhindert er nicht den kummer und den schmerz den wir hier alle erleiden.


    lieber gruß von Bine

  • Lieber Maik,

    danke für die Nachfrage und die Grüße. Alltagsmäßig ist es ok. Einen Garten habe ich nicht, aber zwei relativ große Balkone mit relativ großen Pflanzkästen. Um diese Zeit haben wir angefangen über die Bepflanzung für das Jahr nachzudenken. Mein Andreas war da auch sehr interessiert und hat feste mit überlegt, welche Blumen, welche Farben und wieviele. Ich werde aber dieses Jahr nichts machen. Das ist erstens noch zu schmerzhaft, denn ich sehe noch sehr genau wie fröhlich und glücklich wir im letzten Frühjahr waren, und wie wir zusammen gepflanzt haben. So wie wir alles zusammen geplant und gemacht haben. Und dann habe ich auch kein Interesse mehr, denn wegen der Eigenbedarfskündigung muß ich ja bis spätestens Ende Oktober ausziehen.

    Schön, daß Deine Rosen so gut sind. Andreas und ich waren im Sommer viel und gerne in Eltville. Das ist ja eine Rosenstadt und zu der Burg gehört auch ein sehr schöner öffentlich zugänglicher Rosengarten. Da haben wir bei jedem Besuch gesessen und uns an den Rosen erfreut. Aber auch da darf ich noch nicht allzusehr drüber nachdenken. Ich vermisse Andreas unendlich, er fehlt mir so sehr. <3

    Sende Dir ebenfalls ganz liebe Grüße in Deinen bestimmt auch sehr schönen Garten.

    Lilifee

  • Liebe Ange,

    ich wohne im Rheingau etwa 20 Km von Wiesbaden weg. Das ist vielleicht eher bekannt. Einfach wird es hier bestimmt auch nicht, und Corona macht es auch nicht gerade leichter. Wohnungsbesichtigungen, wenn es denn überhaupt was zu besichtigen gibt, sind ja nun auch nicht das, was man im Moment machen sollte. Aber ich kann es nicht ändern. Sowie es wieder möglich ist, gehe ich zu dem Immobilienmakler, der uns auch diese Wohnung vermittelt hat. Soll der mir eine suchen.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • liebe Lilifee,


    ich selbst komme ursprünglich aus der nähe von Darmstadt, wohnst du also in Hessen? das leben hat mich nach rheinland-pfalz verschlagen, ins Kuseler Bergland...


    in hessen sind im allgemeinen die wohnungen nicht gerade billig - ich hoffe du wirst was gescheites finden. es kann sein dass du gerade wegen corona leichter eine wohnung findest weil nicht zuviele mitbewerber da sind? ich drücke dir die daumen :thumbup::thumbup:


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,

    sozusagen mittendrin. Und Du bist also auf der ebsch Seit :). Auf dem platten Land gibt es auch in Hessen, vor allem in Nordhessen, günstige Wohnungen. Da will ich nur nicht hin. Möglich, daß es wegen Corona weniger Mitbewerber gibt, aber gibt es überhaupt Besichtigungen im Moment? Soll ja alles nach Möglichkeit nicht sein. Aber ich lasse dann den Makler suchen, der soll was tun für sein Geld, davon lebt er ja.

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • ihr lieben,


    also die "eeeebsch seit" heisst es hier ebenfalls, wenn man zu dir rüber guckt, liebe Lilifee :D:D


    aber denkt an die verbrüderung der zwei bürgermeister von mainz und wiesbaden..... da können ja beide seiten nicht ganz so eeeebsch sein :thumbup:


    liebe Flora, du hast recht, mit maske klappt das dann für Lilifee:5:


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,

    das stimmt. Es kommt halt immer drauf an, von welcher Seit man guckt :P Und natürlich sind beide Seiten nicht ebsch, es weiß ja auch niemand mehr so richtig warum das so ist. Aber ich finde es lustig. Weniger lustig war allerdings das Verhalten des Wiesbadener OB`s. Ich bin gebürtige Wiesbadenerin und habe bis vor 10 Jahren auch dort gelebt. Erst für meinen Andreas bin ich in den Rheingau gezogen. Da er noch gearbeitet hat und ich nicht mehr, war es so praktischer. Aber über die Tageszeitung verfolge ich natürlich sehr interessiert, was sich in Wiesbaden so tut. Und was der OB sich so geleistet hat, ist schon sehr heftig. Ich frage mich, was der eigentlich im Kopf hatte. Er ist ja noch relativ jung, aber von einem OB sollte man doch mehr erwarten dürfen. Naja, inzwischen ist er ja keiner mehr. Aber von dem neuen OB würde ich auch etwas mehr Präsenz erwarten, vor allem in dieser Zeit.

    Wegen der Wohnung mal sehen, vielleicht klappt es ja mit Maske.:S

    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebe Lillyfee!

    Ich glaube dir,das du deinen Andread sehr vermisst und es zu weh tun würde,mit den Blumen-

    Man hat auch keine Lust und die ganzen Erinnerungen kommen dabei wieder hoch.

    Ja ich hoffe auch ,das du eine schöne Wohnung findest.Ja selbstverständlich nur mit Maske,

    dann heißt es Wohnung her oder ich .....................................-Spaß muß sein.Liebe Grüße Helga:30: