Am 06.07.2018 um 22.53 Uhr verstarb meine unendlich geliebte Frau "Rosi"

  • Meine Lieben,


    hatte ein Inserat geschaltet:


    Suche Zugeh-Frau, 1x die Woche.


    Heute stellen sich 6 Frauen vor.


    Hatte mir einen Zettel geschrieben, welche Arbeiten im Haus verrichtet werden müssen.


    Bloss NICHTS vergessen.


    Auf dem Zettel der Zusatz-Vermerk:


    Die ausgewählte Dame muss das komplette Gegenteil von Rosi sein !!!!


    Jetzt bekomme ich doch Bauchschmerzen:


    "Kann ein Drache überhaupt die Wohnung in Schuss halten ?"



    Liebe Grüße,

    Uwe & Prinz.

  • Meine Lieben,


    jetzt habe ich gerade gesehen, dass ich mir Probleme auferlegt habe.



    1. Warum habe ich allen Damen als Termin 15.00 Uhr angegeben.


    Rosi lacht gerade über mich. Sie ist mir heute keine Hilfe. Das sehe ich


    an ihrem spöttischen Lachen. Danke Rosi !!!



    2. Um 15.00 Uhr ist unsere Kult-Sendung: BARES FÜR RARES !!


    Guckt Rosi sich die Sendung nun ALLEINE an ??


    Nein, ich lasse den Fernseher laufen und positioniere meinen Stuhl so,


    dass ich ALLES im Auge behalten kann.


    Die Damen werden sich bestimmt wundern wenn ich ab und zu sage:


    "Das Teil würde bestimmt auch gut in unser Haus passen, nicht wahr mein Schatz ?"


    Kann natürlich auch passieren, dass ich ein neues Inserat aufgeben muss.


    Wer will schon bei einem VER-RÜCKTEN im Haus putzen ?


    Liebe Grüße,

    Uwe & Prinz.

  • Lieber Uwe,

    Du hast alles richtig gemacht,

    auch ich habe keine Sekunde gezögert meine geliebte Frau zu pflegen.

    Wer liebt der fragt nicht,der tut es.

    Sie hatte 3 Monate vor ihrem Tod eine Not-Op wegen Darmverschluss,

    ich habe täglich ihre OP - Wunde versorgt die durch die Chemo nicht abheilen wollte.


    Es waren 12 Monate und 8 Tage voller Sorge und Angst sie könnte sterben.

    Habe alles versucht diese verfluchte Krankheit zu stoppen,

    Hyperthermie,Vitamin C Infusionen, usw... leider ich habe verloren !


    Wir haben mit Sicherheit alles für unsere geliebten Frauen getan,

    sie haben unsere Liebe gespürt die wir ihnen gaben,jeden Tag

    wo sie gegen ihre Krankheit kämpften.


    Ich habe Dir geschrieben das ich mit Gott am hadern bin,

    sorry,ich denke gleich wie Du war nur zu feige es hier im Forum zu schreiben.


    Viele brauchen und glauben an Gott ,ist auch ok man soll keinem seinen Glauben nehmen.

    Gott ist nur Glaube sonst nichts,so wie in Indien die heiligen Kühe,usw...


    liebe Grüße

    aus Kroatien

    Karlheinz:24:

    wo liegt denn Solling genau ? (bei Göttingen ?)

    soll ja eine wunderschöne Natur sein wo Du zuhause bist.

  • Die Damen werden sich bestimmt wundern wenn ich ab und zu sage:


    "Das Teil würde bestimmt auch gut in unser Haus passen, nicht wahr mein Schatz ?"


    Wer will schon bei einem VER-RÜCKTEN im Haus putzen ?

    Lieber Uwe,

    das ist genau die richtige Strategie für ein Einstellungsgespräch.

    Nur diejenige, die das versteht ist die Richtige!

    Ich habe Glück, dass meine - wie Du sagst Zugehfrau - die ich bereits seit 12 Jahren kenne, alles versteht ... sie hat vor einigen Jahren ihren Mann verloren.

    Sie weiß, ganz genau was sie anfassen darf und was nicht. Einmal gesagt reicht. Sie stellt keine Fragen und weint manchmal mit mir.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • viele haben ein Problem mit unserer Trauer umzugehen,

    manchmal wäre es wirklich besser sie würden nichts zu sagen.

    Verzeihen wir es ihnen, es ist nicht immer einfach mit einem trauernden umzugehen,viele haben Angst davor.

    :30: Karlheinz

  • viele haben ein Problem mit unserer Trauer umzugehen,

    manchmal wäre es wirklich besser sie würden nichts zu sagen.

    Verzeihen wir es ihnen, es ist nicht immer einfach mit einem trauernden umzugehen,viele haben Angst davor.

    :30: Karlheinz

    ja lieber Karlheinz, da hast Du bestimmt recht.

    wir verzeihen Ihnen.

    Viel Kraft will ich Dir wünschen.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Lieber Karlheinz,


    ja, es liegt in der Nähe von Göttingen.


    Aber zur anderen Sache:


    Verzeihen wir es ihnen, es ist nicht immer einfach mit einem trauernden umzugehen,viele haben Angst davor.

    Ich verzeihe IHNEN nicht !!!!


    Viele haben doch auch nicht die Angst ihre Frauen zu schlagen !!!


    Viele beklauen andere Menschen, natürlich mit Angst, erwischt zu werden !!!


    Kinder werden vergewaltigt, die Täter bekommen lächerliche Strafen !!!!


    Selbst die katholische Kirche zeigt es.


    Viele lästern über andere Menschen, hinter deren Rücken, ohne Angst !!!


    Viele denken nur an ihren Vorteil, auf Kosten der Schwachen !!!


    Soll ich noch andere Sachen aufzählen ??


    Bestimmt keine guten Vergleiche, aber ansatzweise.



    Ich habe "NUR" meine unendlich geliebte Frau verloren !!!


    Bin, nur weil sie "Angst" haben, ein Aussätziger.


    Schon während der Krankheit von Rosi lichteten sich die Reihen der "sogenannten" Freunde.


    Bekomme tolle Ratschläge.


    Soll mir eine neue Frau suchen !!!


    Nein,ich unterstelle:


    Keine Angst, die Emphatie ist abhanden gekommen.


    Vielleicht mal ein gutes Schulfach für unsere Kinder:


    " Wie verhalte ich mich einem Trauernden gegenüber ?"


    Die Leute sollten sich was schämen.


    Es sieht doch so aus:


    "Es tut mir leid, dass ihr mit meiner Trauer nicht umgehen könnt."


    Also Entschuldigung an die EMPATHIELOSEN von einem TRAUERNDEN !!!


    Oder aber:


    Ich liege auf dem Boden und verblute.


    Jeder geht an mir vorbei, da er Angst hat mir zu helfen !!!!!


    So sehe ich das.


    Liebe Grüße,

    Uwe & Prinz

  • Ich verzeihe IHNEN nicht !!!!

    Liebe Uwe,

    hier kommt Dein Anspruch ins Spiel.

    Meine Erklärung:

    mir wurde gesagt,mein Anspruch wäre zu hoch.

    Nur weil ich eine recht hohe Empathie besäße,dürfte ich es nicht von anderen Menschen erwarten.

    Nur weil ich sehr oft da bin,dürfte ich es nicht auch erwarten.

    Was wäre der Umkehrschluss ?

    Empathie drosseln,sich öfters einfach umdrehen?

    Nicht so oft enttäuscht sein.

    Gleichmütiger werden?

    Nicht so oft parat stehen?

    Keine Ahnung

    bitte nicht :4::4: :cursing::cursing:


    Lieben Gruß

    Karin

  • Lieber Uwe,

    Du hast meine 100% Zustimmung!

    Aus Angst vor IHREM Tod oder dem eines Angehörigen verdrängen die Menschen. Das ist reiner Eigennutz - auch Angst kann zutiefst eigennützig sein.

    Ich habe diese Geschichte schon Mal hier geschrieben, dennoch:

    Ein Freund von mir - der leider weit weg wohnt - antwortete mir, als ich zu Beginn meiner Trauer - um meine Enttäuschung über meine

    "sogenannten" Freunde und Bekannten zu lindern versuchte mit "sie haben Angst"... "sie sind unsicher" Erklärungen zu finden mit folgenden Satz:

    "Mein Verständnis für das Versagen Deiner Freunde und Bekannte hält sich sehr in Grenzen. Heutzutage "googelt" jeder bei jedem Mist sofort im Internet herum. Gibt mal "Umgang mit Trauernden" bei Google ein - jede drittklassige Frauenzeitschrift hat Ratschläge parat, damit die schlimmsten Situationen nicht passieren. Für mich ist die Ursache "Empathielosigkeit und Desinteresse"....."

    Wer wenn andere Menschen in einer schwierigen Lebenssituation sind einen Schritt zurück geht anstatt einen Schritt vor hat ein menschliches Problem!!!

    Egal ob es Angst oder sonst etwas ist .... darüber muss man nachdenken.

    Ich habe es auch satt als eine Art "Kavaliersdelikt" am Rande zu begreifen.

    Genau dieses Unvermögen des sozialen Umfelds trägt nämlich einen großen Anteil daran für die Trauenden/(Kranken/Pflegenden) den Verlust eines Geliebten Menschen in hohem Maße zu verschlimmern. Sie verlieren unnötigerweise noch mehr als sie hätten verlieren müssen, nämlich genau jene Reste ihres Lebens, die durch das soziale Umfeld hätten stabilisiert werden können.

    (Und wenn die Trauenden wieder "mitspielen" wollen, müssen sie sich verstellen....)

    Das ist mehr als schlechtes Benehmen.

    Nicht die Trauenden müssen verstehen. Ich bin lieber einsam oder/ und suche mir gänzlich andere Menschen als vor dem Tod meines Geliebten als WIEDER meine Empathie in Menschen zu investieren, die mir jetzt bewiesen haben, dass sie versagen.

    Bei neuen Menschen besteht wenigstens der Hauch eine Chance, dass sie anders sind.

    Verzeihen kann ich ihnen allen - von mir aus...., aber wenn ich dieses Versagen vergessen würde und in genau diese Menschen wieder auch nur irgendetwas investieren würde, dann würde ich auch noch die Achtung vor mir selbst verlieren.

    Trauer ist kein Makel! Sonder ein MEHR-WISSEN, von dem viele andere Menschen bisher verschon blieben. (Das sei ihnen auch vergönnt.)

    Und ja, ich habe mich - sehr, sehr selbstkritisch - gefragt wie ich mit diesem Thema umging bevor ich selbst betroffen war und habe festgestellt, dass die - zugebenen nicht sehr häufigen - schweren Krankheiten und auch Tode nie dazu geführt haben, dass ich einen Schritt zurück ging.

    Ich habe andere auch nicht einfache Charakterdefizite, doch dieser gehört zum Glück nicht dazu...


    Puh, jetzt habe ich mich in Rage geschrieben,

    entschuldigt,

    Tereschkowa



  • There are so many parts that I have hidden and denied and lost
    There are so many ways that I have cut off my nose to spite my face

    There are so many colors that I still try to hide while I paint
    And there are so many tunes that I secretly sing as I wait

    You come along and invite these parts out of hiding
    This invitation is the one that I've stopped fighting....

    Thank you for seeing me
    I feel so less lonely
    Thank you for getting me
    I'm healed by your empathy
    Oh this intimacy

    There were so many times, I thought I'd die not being truly known
    There've been so many moments: forever lonely in my vocation

    You come along and celebrate each feeling
    And there you are all honor and inquiring.......

    Thank you for seeing me
    I feel so less lonely
    Thank you for getting me
    I'm healed by your empathy
    Oh this intimacy

    There was a day where the trust that was being asked of me
    Required too much you see
    To accept your generosity
    And to know myself enough to let you help me

    Thank you for seeing me
    I feel so less lonely
    Thank you for getting me
    I'm healed by your empathy
    Oh this intimacy

  • Vielleicht mal ein gutes Schulfach für unsere Kinder:


    " Wie verhalte ich mich einem Trauernden gegenüber ?"

    Lieber Uwe,

    da braucht es kein Schulfach, da bräuchte es mutige Erwachsene, die den Kindern das Trauern nicht verbieten mit Worten wie: Ist doch nicht so schlimm; Vergeht schon wieder; Sei doch nicht so traurig; Da musst du jetzt aber nicht weinen; ....

    Eigentlich passiert den Kindern genau das, was euch auch gerade des öfteren passiert: Das Trauern und die Traurigkeit wird ihnen und auch euch abgesprochen.

    Ha! DANKE UWE, diese Parallele fällt mir erst jetzt auf. Wenn sie hinkt, dann bitte sagt es mir.


    Doch im Grunde ist für ein Kind ein schwerer Verlust auch dann, wenn etwas kaputt geht, der Luftballon davon fliegt,... Jetzt im Moment geht gerade die Welt für das Kind unter - natürlich nicht lange. Doch jetzt im Moment ist Zeit zum Trauern. Und dann werden eben diese oben genannten Sätze oft gesagt.


    Für euch ist auch die Welt unter gegangen und das so wirklich. Eure Lebenswelt - und auch euch werden Sätze gesagt, die euch nicht ernst nehmen und euch die Trauer und die Traurigkeit absprechen.


    Ich bin gespannt auf eure Reaktionen zu diesem Vergleich.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,


    werde über deinen Text nachdenken.


    Natürlich auch am morgigen Tag dazu äußern.


    Weiss gerade nicht, wo mein Denk-Fehler liegen sollte.


    Bin erstaunt, wie damals in der Schule. Manchmal.


    Uwe: "Thema verfehlt, sechs, setzen !"


    Mein Gedanke ist nur: "Wann wollen wir in der Gesellschaft mal wieder gewisse Werte erlernen ?"


    Umgang, Höflichkeit, Empfindungen ausdrücken usw. usw.


    Natürlich können Kinder, so wie DU es beschreibst, im fortgeschrittenen Alter dann sagen: "Meine Eltern haben schuld, dass ich Gefühls-Kalt bin !"


    Und die Psychologen haben ARBEIT !!!



    Liebe Grüße,

    Uwe

  • Liebe Astrid,

    die Tauer jedes einzelnen hat so viele Gesichter wo oder wie soll man es einordnen.

    Eines habe ich gelernt was meine Trauer betrift,

    ich lasse mir von keinem mehr sagen wie ich mit meiner Trauer umgehen soll.

    Die ganze Verwandschaft meint es zwar gut,aber es tut nicht immer gut.

    Es ist meine Trauer ich lebe sie wie ich es will,keiner aber auch wirklich keiner sagt mir wie ich sie leben soll.

    Ich weis am besten was mir gut tut und was nicht.

    Die Menschen die dieses akzeptieren meinen es auch wirklich gut mit mir,es sind meine richtigen Freunde.

    Diese Erfahrung machte ich seit meine Frau am 08.07.2017 die Diagnose Darmkrebs bekam.

    Richtig Freunde hat man bei dieser Krankheit Krebs leider nur wenige,

    viele ziehen sich zurück weil sie damit nicht umgehen können.

    ICH VERZEIHE ES IHNEN !!:24:

    sollen sie nie in diese Situation kommen,in der wir sind.

    LG Karlheinz:30:

  • Lieber Karlheinz,

    Ich bin absolut deiner Meinung. Trauer ist so vielschichtig. Um mit der Trauer anderer umgehen zu können, muss man viel Hintergrundwissen über den Trauernden haben,

    Lebenserfahrung, Menschenkenntnis etc.

    Vor dem Tod meines Mannes hatte ich auch Probleme mit Trauernden, Ängste wie ich mit ihnen umgehen sollte, ohne sie zu verletzen.

    Viele haben sich nach dem Tod meines Mannes nicht richtig verhalten, weil sie es nicht besser wussten. Kann man das in der Schule lernen? War der Tod altersbedingt, krankheitsbedingt, Suizid usw.

    Ich nehme es keinem übel. Irgendwann wird jeder mit dem Tod konfrontiert, spätestens dann lernt man es.

    LG Petra

  • Liebe Petra,

    Du hast so rech! War früher auch unbedarfter mit Todesfällen umgegangen. Und nein - habe keine blöden Bemerkungen gemach wie „Das Leben geht weiter“ oder so ein Quatsch… Hab es meist bei einem stillen "in den Arm nehmen" belassen.
    Aber irgendwie war das immer nicht so nah bei einem - oder man wollte es weit weg haben, ohne sich dessen bewusst zu sein…
    Die Sichtweise hat sich jetzt geändert.

    Liebe Grüße, Leo


    Irgendwie geht bei uns beiden die Sonne unter - meine ist schon weiter....

  • Ihr Lieben,

    meine Sichtweise Trauernden gegenüber hat sich geändert.

    Das geschieht wahrscheinlich erst, wenn man selbst davon betroffen ist

    und erlebt, was es heißt zu trauern.

    Ich habe " vorher" auch immer gedacht, Trauernde erstmal in Ruhe zu lassen,

    um sie nicht zu stören.

    Nein, dass würde ich jetzt nicht mehr tun!

    Ich würde immer wieder meine Hilfe anbieten.

    Nicht nach dem ersten Versuch der Hilfe aufgeben.

    In den sieben Monaten nach dem Tod meines Liebsten gab es viele Enttäuschungen, weil sich Freunde nicht so verhalten haben, wie ich es mir gewünscht hätte.

    Es sind zum Teil weiterhin Freunde wenn auch mit Einschränkungen.

    Dann gibt es Menschen, die sich zu Vertrauenspersonen entwickelt haben, weil sie verstehen und wissen, was ich brauche.

    Kann man das lernen ohne eigene Erfahrungen?

    Ich glaube nicht!

    Es gibt keine Anleitung für den Umgang mit Trauernden.

    Kinder müssen lernen, dass sie Gefühle zeigen und auch weinen dürfen.

    Sie müssen sehen, dass auch Erwachsene das tun.

    Dafür muss ein Umdenken bei uns Erwachsenen stattfinden.

    Kinder lernen von uns.

    Ich wünsche euch allen einen Tag mit ein paar Sonnenstrahlen.

    Liebe Grüße

    Petra