Mutter und Freundin verloren

  • Ich habe nochmals über den Kommentar von "hohe Ansprüche an mich" nachgedacht und glaube ganz und gar nicht, dass meine Ansprüche an mich zu hoch oder überhaupt hoch sind.

    Ich sehe ja den Vergleich bei anderen und dazu kommt, dass ich meine Ziele eigentlich nie erreiche, obwohl sie nicht hoch sind.

    Den Anspruch zu haben, dass es immer so aussieht, dass Besuch auch unangemeldet z.B. ins Haus darf, ist sicher kein hoher Anspruch. Oder das die Toiletten und die Küche sauber sind - gerade mit Kindern die alles anfassen. Ich will ja nicht, dass es überall geschleckt ist oder der Staub immer gewischt und die Fenster geputzt. Mir geht es lediglich darum, dass es nicht so unglaublich unordentlich ist und wichtige Themen nicht immer auf den letzten Drücker erledigt werden sollten.


    Wir wollen doch in den Urlaub fahren. Einfach mal raus (und ich will an meinem Geburtstag nicht hier sein). Wir wollen am 1.6. fahren. Frankreich war mal eine Idee, aber ohne etwas zu buchen wird es schwierig werden.

    Auch wollen wir seit einem Monat ein zweites Auto. Wir schaffen es noch nicht einmal los zu ziehen und danach zu schauen.

    So könnte ich unglaublich viele Dinge aufzählen... Das ärgert mich so.


    Ebenso will ich ja keine Vorzeige-Mama sein, aber der Anspruch seine Tochter nicht ständig anzubrüllen oder "genervt" zu sein, sollte nicht mal ein Anspruch sein, sondern Selbstverständlichkeit...


    Ich möchte mit meiner Mutter telefonieren, möchte sie in den Arm nehmen, mit ihr einen Kaffee trinken, lachen und in ihren blauen Augen sehen, dass sie mich versteht und mir unter die Arme greift.

    Ich bin erwachsen, ja. Und ja, ich lebe mein eigenes Leben. Dennoch brauche ich sie doch eigentlich noch so sehr. Seit sie weg ist, bin ich unglaublich alleine :13:

  • https://youtu.be/y_RClgy2jpo


    PUR - in Gedanken...


    Sie stand mitten im Leben

    hat das Glück angelacht

    für den Mann und die Kinder

    die treibende Kraft

    Sie war liebenswert

    freundlich

    was man herzensgut nennt

    jemand

    der gerne hilft

    den man auch gerne kennt

    Sie war noch zuversichtlich

    nach dem ersten Befund

    und sie glaubte und hofft

    denn es gab keinen Grund

    Von Gerechtigkeit hielt

    diese Krankheit nicht viel

    sie verfolgte heimtückisch

    und sinnlos ihr Ziel

    Das grab längst verschlossen

    die Schmerzen vergeh'n

    die Tränen vergossen

    das kann keiner versteh'n

    Die Zeit bringt Vergessen

    doch was auch geschieht

    sie lebt in Gedanken

    und in diesem Lied

    All die Operationen

    all die Therapien

    begannen dem körper

    die kraft zu entzieh'n

    Doch sie wollte kein Mitleid

    mit Löwinnenmut

    oh

    lachte sie weiter

    als ging es ihr gut

    Ich sah sie und weinte

    sie tröstete mich

    ja

    das war echte größe

    mir war jämmerlich

    Sie hat sich auf's nächste

    Konzert so gefreut

    daß sie's nicht mehr erlebt hat

    tut mir mehr als leid

    Das Grab längst verschlossen ...

  • Liebe Regentropfen,

    mir tun Deine Zeilen irgendwie weh. Weiß nicht, mir tut es leid das Du unzufrieden und unglücklich bist. Ein junges Menschlein mit dieser Last.

    Möchte Dir kurz von meiner besten Freundin schreiben. Sie hatte eine große Wohnung. Die Wollmäuse lagen hier und da, die Küche war eine Ansammlung von Kochutensilien und Gebrauchsgegenständen. Oder Chaos 😁

    Das hat mich aber nie abgehalten von Besuchen. Ich habe sie so gemocht wie sie ist. So wie ihr Umfeld war.

    Du bist sehr streng mit Dir. Seit mein Vater tot ist, funktioniert mein Gehirn anders oder manchmal nicht. Mein Chef meinte vor kurzem, er ist es nun mehr oder weniger gewohnt. Ich habe keine Kleinkinder mehr und trotzdem komme ich nicht klar. Wenn es mir schlecht geht, dann werde ich auch mal lauter zu Hause oder auf Arbeit. Ich glaube, man sollte die Personen um einen informieren und sich dann so akzeptieren. Leben ist Veränderung, und ich denke das mein Zustand sich auch wieder ändert. Entweder werde ich die liebevolle Frau wie VORHER, oder der Crinch 😁

    Die Sehnsucht nach Deiner Mama kann ich verstehen, nur leider kann ich nicht helfen. Ich weine auch so oft wegen meinem Vater. Fühle Dich virtuell ganz lieb umarmt ❤️

  • Liebe Regentropfen,


    du wirst schon im Haushalt bestimmt einigermassen Ordnung halten... Chaos im Kopf und in der Seele sind schlimmer.


    Mache dich bitte nicht verrückt. Es ist momentan eben nicht "normal". Trotzdem gibst du deiner Familie alles an Liebe und Zuneigung, was dir möglich ist... das bemerke ich in deinen Posts.


    LG Luise

  • Liebe Regentropfen,

    auch bei mir sah es nicht immer aus, dass einfach so mal Besuch vorbei kommen durfte. Bis auf wenige Ausnahmen, die wegen MIR kamen und nicht, wegen meinem Haushalt.


    Auch ich habe Zeiten, in denen ich sehr genervt bin mit den Kindern.


    Was mir immer wichtig ist, angenehme Momente zu genießen und davon auch ein bisschen zu zehren. So wie du schreibst:

    An der Stelle werde ich nun mit einer Tasse Kaffee und dem Knirps raus auf die Terrasse in die Sonne sitzen. Ich schicke euch allen angenehme Temperaturen und schöne Sonnenstrahlen.


    Das so vieles unerledigt bleibt und du so unzufrieden bist, das tut mir leid. Denn es ist alles schwerer auszuhalten, wenn die Zufriedenheit weg ist.

    Und so wünsche ich dir kleine Momente mit Kaffee und Sonnenschein, die du genießen kannst und in denen du vielleicht auch ein bisschen im Frieden mit dir selber sein kannst.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Regentropfen,


    ich habe seit gestern Abend bis jetzt gerade all deine Seiten gelesen.

    Ich möchte dich gerne umarmen und dich damit vll etwas trösten ?!


    Ich habe mit meinen, damals, recht kleinen Kindern 2,5 Jahre (schwerst Asthmakrank) & 8 Jahre eine

    TOLLE MUTTER-KIND-KUR in SELLIN auf RÜGEN er-leben/& erfahren dürfen.

    Mit suuuuper netten Erzieherinnen, lecker Essen ( wiiie erleichternd, man konnte glaub unter 4-5 Essen wählen), morgendlichem Strandkneipen (ohne die Kinder, sie waren in liebevoller Betreuung), lesen, spazieren gehen, Anwendungen.

    Davon wollte & konnte ICH nicht zu viele haben, da ich Ruhe und so gut es ging Auszeit benötigte.

    Was nicht so einfach war, wie es mir vorstellte bzw. ich vor all dem Streß davor von mir kannte !?!

    Ich war da auch von mir enttäuscht.

    Konnte oft nur weinen, statt geniesen.

    Lernte jedoch soo nette andere Mama's kennen, das tat der Seele gut.

    Knapp 4 Jahre später gingen wir 3 wieder, genau DAHIN.

    Mutter-Kind-Kur in Sellin.


    Denn zuhause nahm die Alkoholkrankheit & Depressionen meines Mannes ( der leider ! jegliche Hilfe ablehnte) extrem zu.

    Letztes Jahr am 17.06.18 verstarb er dann unvorhergesehen -einfach so-, mit 55 Jahren, das mich bis heute fassungslos, extrem traurig, auch wütend und stimmungsschwankend macht.

    Auch wenn wir die letzten 7 Jahre,


    bedingt durch seine beiden heftigen Erkrankungen ( und noch immer keiner Hilfeannahme für sich selbst :cursing:)


    getrennt lebten

    (leben mussten, wir 3 gingen psychisch mit unter. -> Reissleine ziehen)

    verstanden wir uns, so gut es da zeitweise noch ging,

    wurde er doch ein ganz anderer Mensch im Außen

    & auch wenn es komisch, unglaublich oder für viele in der Außenwelt "dumm" klingt,

    waren wir seelenverwandt (das bin ich bis heute mit ihm, nach über 10 Monaten nach seinem plötzlichen Tod :13:) .

    ER WAR /IST DIE LIEBE MEINES LEBENS.


    -jetzt bin ich mit meiner eigenen Geschichte abgeschweift-, entschuldige !


    An sich wollte ich dich SO gerne zu einer Mutter-Kind-Kur ERMUTIGEN

    :28::8::love:.


    Sonnige und noch österliche Grüße aus Baden-Württemberg sendet dir

    Stille Perle

  • & liebe Astrid,


    ich möchte dir "ein dickes Lob" aussprechen !

    Deine Worte und Vorschläge, dein Trost, deine Ermutigungen hier im Forum sind GOLD WERT !


    Danke dafür !


    Stille Perle

  • Hallo Regentropfen,


    meine Mutter ist jetzt sei 3 Monaten tot und sie fehlt mir sehr.

    Meine Wohnung war das totale Chaos. Überall lag etwas rum. Die Wäsche und das Geschirr stapelten sich. Mir war das egal, es kommt mich sowieso niemand besuchen. In den letzten Tagen habe ich etwas aufgeräumt. Das einzige was ich liegenlasse sind noch Sachen von meiner Mutter, die ich aus der Wohnung mitgenommen habe.

    Meine Therapeutin sagt, ich soll mir damit Zeit lassen. Eine aufgeräumte Wohnung ist nicht das wichtigste.

    Wichtig ist dass es dir gut bzw. besser geht, nach einem solchen Verlust.


    sei lieb gegrüßt

  • Liebe Stille Perle


    Vielen Dank für deine lieben Worte. Dein Verlust tut mir sehr leid. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Liebe bleibt auch wenn ein Zusammenleben aufgrund einer Krankheit nicht mehr möglich ist.


    Zu der Kur...wäre mein Kleiner älter, könnte ich es mir vorstellen. Aber er ist erst 11 Monate alt und kennt keine Fremdbetreuung. Er lässt sich ja noch nicht mal wirklich bei den Großeltern abgeben. Bei meiner Tochter (3 Jahre alt) hätte ich keine Bedenken. Sie geht in den Kindergarten und ist generell fasziniert an neuen Eindrücken.

    Dazu kommt, dass unsere Nächte sehr sehr turbulent sind. Wenn mein Mann auch zuhause ist, kümmert er sich wenigstens um die Große und ich hab nur die vielen Unterbrechungen des Kleinen. Jetzt hatte mein Mann zwei Nachtschichten und ich war mit den Kindern allein...Da schlafe ich dann nahezu gar nicht mehr. Wie soll das drei Wochen lang funktionieren...?

    Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht und ich würde sofort gehen, wenn der Kleine auch abgeben ließe und unsere Nächte etwas ruhiger wären. Vllt ja in einem Jahr...

  • Liebe xena27


    Auch dir vielen Dank für deinen Beitrag. Ich kenne das mit der chaotischen Wohnung auch. Mein Sohn war erst 1 Monat alt als meine Mom starb, mein Mann gerade wieder arbeiten und da machte ich auch gar nichts.

    Aber inzwischen ist sie seit 10 Monaten nicht mehr unter uns und ich mache weiterhin nur das absolut notwendige... Wäsche, dass etwas zum Anziehen da ist, Einkaufen, dass etwas zu essen da ist und wenn sich die Schwiegereltern ankündigen wird gesaugt und Bad/WC sowie Küche geputzt. Es ist schon okay zuhause. Es ist mehr die absolute Antriebslosigkeit die mich erschreckt. Und dass mich eben nahezu nichts mehr wirklich freut, sondern bei allem eher ein genervtes oder gestresste Grundgefühl dabei ist...

  • Liebe Luise


    Danke für deine Worte. Ja, das Haus geht schon...es könnte schlimmer sein. Aber das Chaos im Kopf ist ja auch da.

    Also was heißt Chaos im Kopf...Ich kenne mich einfach nicht mehr, ich bin so anders als früher und ich kann mich so nicht leiden.

    Dieses ständige genervt sein und schimpfen...Ich wusste gar nicht, dass ich so unentspannt sein kann. Auf der anderen Seite dann aber diese absolute Antriebslosigkeit und fehlende Motivation irgendetwas zu tun...


    Ich hoffe es wird einfach irgendwann wieder besser.


    Die Tage hatte ich meinen Mann versucht darauf anzusprechen..er meinte nur, dass er mir nicht sagen könne, ob es eine adäquate Trauerreaktion sein oder in Richtung einer Depression gehe.

    Als ich fragte, was ich aber nun tun solle, kam nichts mehr...

  • Liebe Regentropfen,


    deine Antriebslosigkeit... fehlende Motivation... Gereitzheit... Traurigkeit sind doch wohl die Anzeichen einer Depression

    Das ist allerdings nur meine Laienmeinung


    Versuche doch bitte eine Psychotherapie schnellstmöglich zu bekommen. Wenigstens ein Erstgespräch.


    Du brauchst Hilfe... dein Umfeld ist wohl damit überfordert und du selber auch.

    Bitte sehe das nicht als Bevormundung meinerseits, ich mache mir nur Sorgen um dich und deine Familie.

    Ich war auch schon mal in einer solchen Verzweiflung gefangen... alleine kommt man da nicht raus.


    Sei mir nicht böse... ich meine es gut.


    LG Luise

  • liebe Regentropfen,



    ... deine Ausführungen verstehe ich gut.

    Total nachvollziehbare Gründe !

    & danke für deine nette Rückantwort :).


    Ich wollte dir einfach gerne meine GUTEN Erfahrungen mitteilen in einem wunderschönen Haus, fast direkt am Meer.


    Verständlich, wenn die Fremdbetreuung beim Kleinen "schon" zu Hause nicht klappt, hätte ich da auch große Bedenken.

    Denn DU sollst dich dort ja erholen können !!! :*



    Mit "vertagen", verstehe ich (ich wiederhole mich ...) , jedoch möchte ich dich bitten, NICHT sooo lange durchhalten zu müssen, bis DU komplett entkräftest bist.

    Das ist zu lange ... !!!

    Ich weiss leider aus eigener Erfahrung, wovon ich da spreche.


    Nun drücke ich dich liebevoll

    Stille Perle

  • Also was heißt Chaos im Kopf...Ich kenne mich einfach nicht mehr, ich bin so anders als früher und ich kann mich so nicht leiden.

    Dieses ständige genervt sein und schimpfen...Ich wusste gar nicht, dass ich so unentspannt sein kann. Auf der anderen Seite dann aber diese absolute Antriebslosigkeit und fehlende Motivation irgendetwas zu tun...

    Das ist die Trauer. Sie macht dich dir selber fremd. Um so mehr Zeit du für dich und die Trauer hast, um so mehr wirst du dich wieder kennen lernen. Und vielleicht auch das genervt sein und unentspannt sein wird sich ein bisschen ändern.


    Was hast du denn früher gemacht, wenn du angespannt warst? Oder wenn du antriebslos warst? In kleinen Ansätzen wirst du es vielleicht von früher auch kennen?


    Ich wünsche dir heute einen Nachmittag, an dem du unbeschwert mit deinen Kindern draußen spielen kannst. Wie hört sich das für dich an?


    Lg. Astrid.

  • Heute ist alles wirr in meinem Kopf. Keine Ahnung ob nun Trauer oder doch eine Depression...Ich weiß es nicht mehr. Es ist mir aber auch egal.

    Sonntag fiel ich so tief, dass ich mir gar nicht ausdenken möchte, was ich alleine mit mir angefangen hätte. Ein Freund der Familie machte sich Sorgen und saß so lange bei mir, bis mein Mann heim kam.

    An meinem Mann prallt aber einfach alles ab...

    Montag hab ich mir dann das Auto geschnappt und bin alleine einfach mit lauter Musik durch die Gegend gefahren - insgesamt knapp 700km vollkommen allein. Es tat irgendwie gut.

    Gestern und heute bin ich einfach nur anwesend und warte, dass ich immer wieder abtauchen kann...

    Ich fühle mich leer, allein und irgendwie überflüssig...

  • liebe Regentropfen,


    700 km ... alleine ...

    vollkommen alleine, du mit dir & der Musik.

    Ich finde :

    Suuuper gemacht.

    Mal ne deutliche Grenze ,sicher unbewusst, gesetzt.


    Ich brauche Zeit für mich, für

    meine Gedanken

    meine Gefühle

    meine Trauer

    meine Wut, dass ich nicht "gesehen und verstanden" werde.


    Schön :love:, sooo einen tollen Freund an deiner Seite zu haben !

    Zum Glück war er für dich da & schenkte dir seine Zeit und sein Ohr.


    Ich vermute, dein Mann fühlt sich extrem hilflos.

    "Wie kann das sein, da bin ich Arzt, kann ix anderen Menschen helfen ...., bei meiner Frau fühle ich mich hilflos in ihrer Trauer."


    Sonst ist er ja in einer Art Nebenrolle.

    Jemand Fremdes kommt zu ihm, er untersucht, diagnostiziert, verschreibt.

    Der Mensch geht.

    WAS sich daheim IN diesem Menschen "regt", hört er, wenn überhaupt, mit Abstand und als "Neben/-Unbeteiligter".


    Dies ist in einer Familie / als Partner so nicht praktikabel.

    So, wie du irgendwann einmal die Kommentare deiner Schwiegermutter geschrieben hattest, kennt er es vermutlich nicht von seiner Herkunftsfamilie,

    Konsequenz : Hilflosigkeit.


    Auch wir 3 (ich und meine nun zwischenzeitlich beiden erwachsenen Kinder) sind und waren uns die ersten Monate in der Trauerzeit keine gegenseitige Hilfe.

    Das ging gefühlsmäßig einfach nicht, warum auch immer.

    Ansonsten sind wir uns sehr nahe.


    Gib dir (vorallem), wie auch deinem Mann Zeit.

    Diese heftigen TrUerwellen rauben Einem fast alle & an manchen Tagen auch die komplette Kraft.


    Ich kann dich nur umarmen !

    Sei lieb gegrüßt

    Stille Perle

  • Guten Morgen.

    Eine weitere Nacht leider sehr schlecht geschlafen. Mein Mann ist der Ansicht, nach bald einem Jahr dürfe ich "mein Verhalten" nicht mehr auf die Trauer schieben. Immerzu macht er mir Vorwürfe wenn etwas nicht so funktioniert wie er sich das vorstellt. Ich hatte gedacht in ihm eine Stütze zu haben... :13:.


    Ich kann gerade gar nicht viel mehr schreiben. Ich hab einfach keinen guten Tag :(.

    Danke für alle, die mir hier aufbauend oder auch nur verständnisvoll geschrieben haben.

  • Liebe Regentropfen,


    bestimmt ist es auch ein ohnmächtiges Schutzverhalten deines Mannes.


    Seine hilflose Art, um DICH aus dem Trauer-Loch zu stossen.


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist dein Mann Arzt.


    Mein Sohn übt auch den Beruf aus.


    So viele Überstunden.


    Wirklich zu viel.


    Er leitet nun zwei Stationen im Krankenhaus als Stations-Arzt.


    Seine Frau mit den drei Kindern hat auch zu leiden.


    Unter seinen Vorstellungen.


    Die Sache spitzt sich von Monat zu Monat zu.


    Und das, obwohl keine Trauer im Spiel ist.



    Bestimmt bin ich mit meiner Aussage keine Hilfe.


    Will nur sagen:


    Bin gedanklich bei DIR.


    Allerliebste Grüße,

    Uwe & Prinz.

  • Als ich heute früh aufgewacht bin, hatte ich, obwohl ich gut geschlafen hatte, irgendein bedrückendes Gefühl, so als würde bald irgendwas unangenehmes passieren. Und der innere Druck wurde grösser. Das machte mich stutzig:Fühle ich mich so, wie ich gerade denke, dass auf mich zukommen könnte? Wenn das stimmt, dann kann ich doch den Spiess ganz einfach umdrehen und mir was Gutes im Geiste zurecht legen. So etwa: Ich bin gespannt, was mein Freund, das Leben mir heute wieder zum Erleben bereitet hat. Was immer es auch sein mag, wenn du, mein Freund, es mir zukommen lässt, dann ist es irgendeine Lexion, die ich auf minem täglichen Lebensweg, dem Weg zu geistig-seelischer Reife, noch zu lernen habe. Und siehe da: Gleich war ich freudig gestimmt, neugierig auf das, was da kommen mag. Aufmerksam, um in alles, was ich den Tag über erlebe, die Botschaften, die mein Freund mir nonverbal zukommen lässt, nicht zu verpassen oder schlichtweg zu verpassen oder zu ignorieren.

    So gesehen sieht der Tag schon ganz anders aus.

    Liebe, gutgemeinte Worte für dich, auf dass du dir deinen Tag im Geiste schon vorpräparierst.

    Heinz-Maximilian