Mutter und Freundin verloren

  • Liebe Regentropfen,

    ja, der Arbeitgeber hätte es in einen Nachruf stellen können. Und doch, vielleicht ist es für die Mitarbeiter wichtig, dass sie noch an ihrem Platz steht.

    Das Schöne daran finde ich, dass sie nicht einfach ersetzt wurde.

    Sie war Teil dieser Firma und wird es über ihren Tod hinaus auch bleiben.


    Vielleicht magst du ein Mail an den Arbeitgeber schicken mit der Bitte doch zu kennzeichnen, dass deinen Mama gestorben ist. Er könnte einfach die Tel. Nummer herausnehmen und dazu schreiben: In Erinnerung an unsere Mitarbeiterin...


    Wie findest du das?

    Lg. Astrid.

  • Liebe Regentropfen,

    bitte jetzt nicht miss verstehn, ich glaube, ich hätte mich darüber gefreut, den Namen meiner Mutti auch nach ihrem Tode, auf dieser Homepage zu lesen. Dass sie nicht gleich überall gelöscht wurde, als hätte es sie nie gegeben. So bleibt ihr Name und dass sie eine zuverlässige Mitarbeiterin war, erhalten. Irgendwie find ich das schön. Aber wie bereits schon oft geschrieben, so unterschiedlich wie wir Menschen alle sind, so unterschiedlich ist auch die Trauer.

    Ich wünsche Dir weiterhin Kraft und Zuversicht auf Deinen schweren Weg.


    Alles Liebe

    Kornblume

  • Heute ist mein kleiner 17 Monate alt und morgen meine Mom 16 Monate weg. Gestern war ein ganz schlimmer Tag für mich! Es kam noch eine Streiterei über ein Dauerthema zwischen meinem Mann und mir dazu...

    Ich fühle mich einsam und missverstanden. Gestern war ich dazu noch alleine... Es war nicht gut.

    Ich vermisse sie so sehr und könnte ihre Unterstützung gerade sehr brauchen...

  • Heute ist ein trüber Tag... Tee Sonne schafft es nicht durch die Wolken. Ich weiß nicht, ob das hier her passt, ich habe mich mit meinem Mann gestritten... Vor dem Kindern :13:. Keine Glanzleistung, ich weiß.

    Wir haben uns wohl irgendwann verloren auf dem Weg der Diagnose meiner Mutter und dem hier und jetzt... Er versteckt sich auf Arbeit und ich schaffe den Alltag mit den beiden Kids ohne Unterstützung kaum.

    Ich habe mit dem Tod meiner Mutter irgendwie mein "Zuhause" verloren. Die Person, die mir dieses gab, ist nicht mehr und mein Mann und ich scheinen es nicht zu schaffen ein eigenes Zuhause auf zu bauen...

    Er liegt zu sehr in seiner Familie (bei seinen Eltern und seiner Schwester) und ich fühle mich nun alleine. Ja, ich habe eigentlich ihn und die Kinder und doch... Es fühlt sich einfach alleine an.


    Mein Mann und ich haben den Streit beiseite gelegt. Wir tragen Verantwortung für unsere Kinder und wir haben uns ja auch lieb. Aber meine Mutter war irgendwie eine Art Bindeglied zu allem und jedem...


    Ich hoffe die Sonne scheint bald wieder...


    Seid alle lieb gegrüßt

  • "Ich habe mit dem Tod meiner Mutter irgendwie mein "Zuhause" verloren. Die Person, die mir dieses gab, ist nicht mehr..."


    Liebe Regentropfen, genau das empfinde ich auch. Nachdem meine Mama nun tot ist seit nunmehr 3 Monaten schon, habe ich mein Zuhause auch verloren. Ich fühle mich nicht mehr heimisch, dass Gefühl der Geborgenheit und des Zuhause seins fehlt nun Vollends.

    Ich bin gespannt wie es mir ab nächsten Monat ergehen wird, wenn ich in einer mir völlig unbekannten Gegend wohnen werde. Es war Anders nicht möglich für mich eine bezahlbare Wohnung zu finden, ich werde zudem einiges weiter weg vom Friedhof wohnen, jede Woche hinfahren geht nicht mehr, höchstens 1mal im Monat.


    Ich merke nun erst welche drastischen Veränderungen mein Leben insgesamt nun nimmt. Alle gewohnten wie vertraute Abläufe und Gegebenheiten sind alle samt weg.

    Ich begreife langsam das ich Alleine bin, richtig Alleine wie nie zuvor. Ich könnte meinen, dass nicht meine Mama weg ist, sondern Ich, und zwar auf einer einsamem Insel gestrandet, nachdem ich aus meinem Schlaf erwacht bin.


    Ich hoffe auch das die Sonne bald wieder scheinen wird liebe Regentropfen. Aber für mich wird sie nie wieder in dem Glanze und Schönheit scheinen, wie das noch vor ein paar Monaten der Fall gewesen ist. Dazu fehlt mir meine Mama nun einfach zu sehr.


    Liebe Grüße

    Dieter

  • Guten Morgen Dieter.

    Es tut mir leid zu lesen, dass du eine neue Bleibe suchen musstest. Dies ist bei mir nicht so. Ich wohne mit meinem Mann und meinen Kindern zusammen und der Schritt in die "Ferne" erfolgte bei uns bereits vor drei Jahren...

    Dass wir weg gezogen sind, hatte meine Mutter damals unglaublich schwer getroffen und manchmal überlege ich mir, ob dieser Schmerz evtl dazu beigetragen haben kann, dass sie krank wurde. Aber egal wie, es lässt sich nun nicht mehr ändern.

    Bei mir ist es eher das Gefühl "nach Hause kommen zu können" das nun weg ist. Trotz der Entfernung zu meiner Mutter, war es immer wieder ein Zufluchtort wenn mir hier alles über den Kopf wuchs und dies ist nun leider weg gefallen...

    Der Ort meiner Kindheit gibt mir ohne meine Mutter das Gefühl "zuhause" nicht mehr.


    Ich hoffe aber, vllt irgendwann mit Eigenheim, dieses zuhause Gefühl wieder zu bekommen und zwar dort wo ich meine Kinder aufwachsen sehe.

    Dir wünsche ich auf jeden Fall, dass auch Du einigermaßen gut "ankommen" wirst in der neuen Wohnung.

    Alles Gute!

  • Liebe Regentropfen!


    Mit "Ich habe mein Zuhause verloren" hast du auch meine Situation sowas von auf den Punkt gebracht!

    Ich habe eine schöne Wohnung die unser gemeinsames Zuhause war.

    Es ist immer noch eine schöne Wohnung aber kein Zuhause mehr, denn das war mein Hannes, so wie es für dich deine Mutter war.


    Du musst nun genauso wie ich versuchen ein neues Zuhause zu finden, ich bin überzeugt, es wird uns gelingen, aber der Weg ist äußerst mühsam und steinig!

  • Weihnachten ist allgemein schwierig, aber dieses Jahr beschäftigt mich das nicht wissen, was mir gut tut. Ich sehne mich danach allein zu sein und doch habe ich Angst davor. Nun sind die Feiertage schon wieder viel zu voll gepackt...


    Derzeit denke ich auch wieder viel über die letzten Tage meiner Mutter nach. Ich habe weiterhin das Gefühl,beraubt worden zu sein und zugleich nicht genug gemacht zu haben.

    Meine Gedanken, aber auch Kommentare meiner Tanzen (Schwestern meiner Mutter) schmerzen und lassen mich zweifeln...


    Ich hoffe die Festtage sind bald vorbei...

  • Weihnachten ist allgemein schwierig, aber dieses Jahr beschäftigt mich das nicht wissen, was mir gut tut. Ich sehne mich danach allein zu sein und doch habe ich Angst davor. Nun sind die Feiertage schon wieder viel zu voll gepackt...

    Liebe Regentropfen,

    Dein Zwiespalt ist verständlich. Wenn es dir zu viel wird, fühl dich frei auch kurzfristig etwas abzusagen. Vielleicht ist es auch möglich dir Optionen frei zu halten, falls das allein sein doch nicht das ist, was dir gut tut...


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die Tage <3

    Isabel

  • Hallo Zusammen.

    Die ganzen Feiertage sind vorbei und ich kam ganz gut durch. Ich durfte mir die letzten Wochen sehr oft anhören, dass ich so still geworden wäre.... Mir fällt das nicht auf.

    Mir fällt nur auf, dass sich niemand mehr meinen Schmerz anhören will! Wenn ich erzähle, dass ich an meine Mutter denke oder sie mir fehlt, kommen entweder doofe Kommentare oder es wird einfach ignoriert, dass ich etwas gesagt habe. Genauso ist es, wenn ich mir erlaube zu sagen, dass ich es gerade etwas anstrengend finde.

    Ich "beschwere" mich sehr selten, stemme meine Tage mit den beiden Kindern so gut es mir möglich ist und alles was sonst anfällt eigentlich alleine.

    Im Dezember war mein Mann nun nahezu gar nicht zuhause. Viele Nachtdienste, eine 9 tägige Fortbildung weit weg und keinen Urlaub... Da sagte ich einmal, dass ich es als viel empfinde im Moment und es wurde belächelt...

    Ja vllt rede ich deshalb nun weniger.


    Traurig, aber scheinbar ist man in dieser Welt doch alleine. Familie, Freunde, Bekannte... Alle mögen einen solange man funktioniert und das positive Bild aufrecht hält. Aber sobald die Fassade bröckelt steht man alleine da. Traurig finde ich!


    Aber gut. Ich versuche es mit mir auszumachen....

  • Ja, in der Not, da lernt man die Menschen erst richtig kennen. Und manchmal entsetzt es einem richtig, was man da

    zu sehen bekommt. Ein Mensch ist halt keine Maschine, die auf Knopfdruck funktioniert. Ich frage mich oft,

    wo uns das noch alles hin führen wird, wenn die Liebe, das /Zwischenmenschliche so sehr auf der Strecke bleibt.

    Manchmal bekomme ich so einen Gedanken in den Kopf als würde unsere Welt umprogrammiert auf: -wenn

    jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.- Egoismus ist angesagt, Nächstenliebe wird nur noch belächelt.

    In meinem Bekanntenkreis ist eine Frau dabei, die sehr aktiv ist und kaum noch zur Ruhe kommt. Kann mir Stunden-

    lang von all ihren Aktivitäten erzählen und dass es ihr jetzt doch langsam zu viel wird. Und möchte ich mal mit

    ihr über meine Histaminunverträglichkeit reden oder über meine Mutti sprechen, geht schon gar nicht. Aber ich

    soll mir ihres immer anhören. Hab ich jetzt auch keine Lust mehr. Sie lädt ihren Frust bei mir ab und wie es mir

    geht ist ihr egal. Ich bin auch nur ein Mensch. Und bei der Trauer, da lernt man dann zum ersten Mal, seinen

    Freundes und Bekanntenkreis auszumisten. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Aber manchmal denke ich, besser keine

    Freunde, als Falsche. Es gehen Türen zu, aber es öffnen sich auch wieder Neue. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Liebe Regentropfen, es tut mir sehr leid für Dich, dass Du das jetzt auch so erleben musst, zusätzlich zu Deiner Trauer.

    Glaub mir, es werden sich auch wieder andere Türen auftun, und dann verstehst Du, warum die alten Türen zuge-

    gangen sind.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft

    und Gottes Segen auf Deinen schweren Weg

    Kornblume

  • Hallo zusammen.


    Ich komme gerade nicht dazu eure ganzen Beiträge zu lesen oder gar darauf zu antworten... Ich weiß nicht, was los ist. Es lief alles so gut soweit und plötzlich lag ich auf dem Boden...

    Ich habe gerade kaum die Kraft durch meine Tage zu kommen. Ich funktioniere... Organisiere alles um die Familie drum herum und bin abends dann fix und fertig und verschwinde ins Bett. Immer und immer wieder muss ich gerade an meine Mutter denken, überall sehe ich sie...in mir, in meinem Verhalten aber auch bei anderen. Alles vergleiche ich mit ihr und mit Änderungen komme ich so gar nicht zurecht!

    Ich weiß nicht, was diese "Trauerwelle" nun ausgelöst hat, aber sie hat mich voll erwischt und irgendwie schäme ich mich dafür, nach nunmehr 20 Monaten wieder so einzubrechen.


    Ich möchte nur noch ins Bett und meinen Erinnerungen nach hängen. Ein wenig habe ich das Gefühl, jetzt erst begriffen zu haben, dass sie tatsächlich NIE NIE WIEDER kommen wird. Mir nie wieder zuhören wird. Mit mir nicht mehr reden wird. Ich ihr Lachen nicht mehr erleben werde. Ja, dass ich sie einfach tatsächlich verloren habe...


    Gute Nacht

  • Liebe Regentropfen....sei nur umarmt... Die Mama wird IMMER fehlen... Sei umarmt und fühle dich einfach verstanden. Ich vermisse meine Mama auch so unendlich...