Meine Lebensliebe ist gestorben

  • Liebe Wagi ,



    ich verstehe Dich so gut, egal ein Adjektiv das auf so vieles passt in meinem jetzigen Dasein..ich bin mir selbst egal..


    LG Gabi & Mäuschen :30::30:

  • Liebe Wagi,der Geburtstag deines Sohnes,ich weiss wie unendlich schwer das für dich und deinen Sohn ist,ich hoffe ihr habt gemeinsam die Kraft gefunden den Schmerz auszuhalten.Ja so ist es,alles was so schön war ist jetzt einfach nur ganz schwer zu ertragen,dass dein Mann nie mehr das erleben darf tut halt so weh,ich weiss es,und ich schicke dir eine Umarmung,Trost gibt es nicht,aber Mitfühlen,Adi

  • Liebe Wagi,ja das werden wir wohl nie wirklich begreifen,dass wir bis zum letzten Tag ohne den geliebten Menschen leben müssen.Dein Herz weint um euer Glück und ich weiß,was du zu tragen hast,mit einer Umarmung zur Nacht,Adi

  • Tereschkowa fragte, wie wir es nennen sollen, dieses "Nicht-Leben" das gerade in vielen von euch ist.


    Vielleicht hat sich für euch die Grenze zwischen Leben und Tod geöffnet - ein bisschen ist sie durchscheinender geworden.

    Es gibt von Jörg Zink ein Gedicht vielleicht passt es gerade.

    Es interessiert mich, was ihr davon haltet:


    Die Brücke der Trauer



    Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke,

    die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte.

    Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen,

    hinüber und herüber. Einfach so,

    des Gehens wegen und der Spiegelungen.



    Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber.

    Hinüber, dorthin, wo der andere ging.

    Und zurück, dorthin, wo man mit ihm war

    Alle die Jahre des gemeinsamen Lebens.



    Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.

    Denn da ist etwas abgerissen.

    Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.

    Da ist etwas verloren gegangen.

    Die Erinnerung sucht es auf und findet es.

    Da ist etwas von einem selbst weggegangen.

    Man braucht es. Man geht ihm nach.

    Man muss es wiedergewinnen, wenn man leben will.



    Man muss das Land der Vergangenheit erwandern,

    hin und her, bis der Gang über die Brücke

    auf einen neuen Weg führt.
    [IMG:http://www.gedanken-gedichte.de/images/s.gif]
    Autor: Jörg Zink
  • ja, hin und her und wenn ich manchmal auf der einen Seite bin und denke, jetzt bist du 2-3 Schritte "weiter gekommen auf *deiner* Seite, .. mal stimmt es, zur Zeit wieder eher nicht.


    Jedoch denke ICH, dass ich ein Stückchen meines neuen Weges, auf meiner Seite der Brücke gefunden habe.


    Auch wenn es mich derzeit wieder des öfteren magnetisch auf die andere Seite der Brücke zieht.


    Stille Perle

  • Liebe Astrid,

    ich gehöre mittlerweile bekanntermaßen zu den eher "Unduldsamen" und fordere mein Umfeld und auch das Forum damit sicherlich öfter sehr ...

    Momentan probiere ich folgendes aus, wenn Menschen mir durch irgendeine Äußerung das Gefühl geben,

    dass es Zeit wäre wieder wieder "normal" zu sein bzw. wenn ich spüre, dass jemand glaubt es gäbe eine "Zeit der Trauer" und diese

    hätte einen Anfang und ein Ende.

    Denn das glaube ich nicht.

    Also erzähle ich das:

    Bei Reisen proklamieren Menschen ständig, wie sehr es sie prägt und "für immer verändert und bereichert" hat.

    Unabhängig davon, dass ich diese Maxime für völlig überschätzt halte und mir sicher bin viele Menschen hätten bessere Einsichten

    in die wesentlichen Zusammenhänge ihres Lebens, wenn sie in Ruhe "auf einer Holzbank vor ihrem Haus" sitzen würden,

    anstatt sich von Massentourismus zerstörten Gegenden tiefer Einsichten ins Leben zu versprechen....

    Nach wie vor gilt "Reisen" als nachhaltige die Persönlichkeit verändernde und bildende Maßnahme.

    Wird nicht im Vergleich zur der angenommenen Erwartung der bleibenden Wirkung des Reisens die existenzielle Erfahrung - der Verlust eines nahen Menschen - hingegen auf fahrlässige Weise bagatellisiert, wenn wir oder andere davon ausgehen, dass man nach einer

    bestimmten Zeit wieder möglichst so werden soll wie früher?

    Oder die "Fortschritte der Trauerbewältigung" daran gemessen werden "was man wieder so machen kann wie davor"?

    Eine Fernreise nach Asien darf und soll mich für immer verändern, aber beim Tod eines nahen Menschen soll ich so schnell wie möglich

    am besten unverändert in mein Leben zurück kehren?

    Wie blöd und in ihrem Wesen falsch ist diese Vorstellung eigentlich?

    Ich habe gute Erfahrung gemacht, wenn ich Menschen dies so erzähle...

    Aber im Grunde genommen erzähle ich mir solche Geschichten selbst, damit ich nicht versuche die Trauer

    wie eine Art Krankheit auszukurieren und meine "Erfolge" daran messe wie viele Symptome ich erfolgreich bekämpft habe.

    Denn am Schlimmsten ist der Druck, den ich mir selbst dadurch auferlege.

    Meine Verzweiflung ist dann uferlos, wenn ich erkenne diesen "Kampf" nur verlieren zu können ... Trauer endet eben nicht.


    Vielleicht hat sich für euch die Grenze zwischen Leben und Tod geöffnet - ein bisschen ist sie durchscheinender geworden.

    Genau das ist es.

    Diese Grenze wird sich fürchte ich auch nie wieder schließen lassen, auch nicht wenn wir so tun "als ob".

    Diese - wie Du es so passend ausdrückst - "geöffnete Grenze zwischen Leben und Tod" vor seinem sozialen Umfeld und auch vor sich selbst

    zu verschleiern, um damit "zurecht zu kommen" fordert allzu leicht einen hohen Preis:

    Dieses "so tun als ob" bedeutet für mich: Einsamkeit für immer.

    Denn es entsteht eine Spaltung zwischen meiner inneren Empfindungswelt - das Wissen dieser geöffneten Grenze - und meiner

    "äußeren Wahrnehmung meiner selbst" oder meines "nach Außen gezeigten Selbst".

    Marlene Haushofer - die unsichtbare Wand.

    Die wesentlich Frage für mich ist daher:

    Gibt es irgendeine Möglichkeit ein Leben zu führen, dass diese "geöffnete Grenze" wahrzunehmen dauerhaft zulässt - ohne zu einer "so tun als ob" Spaltung zu werden zu müssen?

    Ich weiß es nicht.

    Ich werde es versuchen.

    Aber momentan ist es für mich der einzige Grunde für den es sich zu kämpfen lohnt.

    Ich weiß, das klingt irgendwie rührend einfältig oder auch dümmlich-kindlich verweigernd,

    aber ...

    Ganz herzlich und aufrichtigen Dank an Dich,

    Tereschkowa

  • Ich weiß, das klingt irgendwie rührend einfältig oder auch dümmlich-kindlich verweigernd,

    Für mich klingt es ehrlich! So wie es jetzt für dich ist.

    Und darauf kommt es an. Das ist Ehrlichkeit.


    Wie es sein könnte, das ist Hoffnung oder Hoffnungslosigkeit.


    Auch dir ein herzliches Danke!

  • Liebe Wagi,

    das kann ich nachvollziehen - das ist einer dieser Momente.

    Noch schrecklicher als die anderen schrecklichen.

    In einem ähnlichen Moment wurde mir klar:

    Das Vermissen des Geliebten hat einen exakten Anfang, aber kein absehbares Ende.


    Setze mich neben Dich auf die Bank und dann hören wir uns in Ruhe an, was der Professor zu sagen hat.

    Heilung ablehnen können wir dann immer noch.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Setze mich neben Dich auf die Bank und dann hören wir uns in Ruhe an, was der Professor zu sagen hat.

    Heilung ablehnen können wir dann immer noch. Setze mich dazu , höre zu , dann können Wir gemeinsam überlegen ..ob es Heilung geben soll

    Liebe Wagi,



    wie Du Dich fühlst kann ich mitfühlen,es muss fürchterlich sein für Dich, sei umarmt.


    LG Gabi & Mäuschen

  • Liebe Wagi, lass mich neben dir Platz nehmen und dein Hand halten auch wenn zu dieser Stunde dein Termin schön längst vorbei sein wird.

    Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir, dass du diese Entscheidung mit Klarheit und aus deinem Herzen treffen konntest und wünsche dir nur das Beste!

  • Liebe Wagi,ich kann fühlen ,wie sehr gerade in so einer Situation der Arm deines Mannes um dich fehlt,das gemeinsame besprechen,es ist einfach nur ungerecht und grausam,diese unendliche Einsamkeit....aber wir im Forum sind da,hoffentlich kannst du spüren dass wir bei dir sind,lass uns wissen-wenn du magst-wie es weitergeht,mit einer Umarmung,Adi

  • Liebe Wagi,

    Auch ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst, mir würde es genauso gehen. Auf der einen Seite der innig geliebte Ehemann mit dem man wieder zusammen sein möchte aber denk auch an deine Kinder und Enkelkinder , sollen sie zum Verlust des Vaters und Opas auch noch dich verlieren. Triff deine Entscheidung in aller Ruhe , nichts überstürzen.

    Fühl dich auch von mir gedrückt.


    Alles Liebe

    Birgit und Fine

  • liebe wagi,


    jetzt zwei monate warten, dann wieder fliesbandgefühl - lass dich umarmen... wir stehen das mit dir gemeinsam durch.... :30:


    ich kann deine gedanken gut verstehen, ob das überhaupt alles einen sinn macht. ich habe ähnliche gedanken wegen meiner "krankheiten", denke mir immer - notarzt hole ich ganz bestimmt nicht, weil, ohne bin ich schneller bei meinem roger.... da ist es mir auch egal, ob ethisch richtig gedacht... da halte ich es mit meiner endzeitstimmung....


    liebe umarmung von deiner bine