Krankheit der tausend Abschiede - ein Leben ohne meine Mutter

  • Liebe Nordlys<3,


    wir "kennen" uns noch nicht... und ein ganz, ganz tiefes kennen wird es nicht geben...aber den Schmerz und die Trauer ein wenig mittragen , mit-er-fühlen das ist gut möglich weil wir hier ALLE trauern...

    Meine Eltern sind nicht an ALS gestorben, aber meine Mutter hatte auch einen langen Leidensweg durch einen sehr schweren Schlaganfall der ihr auch Beweglichkeit nahm und vieles was sie konnte ebenso...


    Mehr schreibe ich dazu nicht , weil DU und DEIN Weg ja hier das wirklich WICHTIGSTE ist... Ich glaube das du wesst , das deine Mutter jetzt durch diese Krankheit<3leider <3 nur selbstzentriert sein kann....leider für dich ...


    Der einzige "Trost" ... du bist nicht alleine mit diesen zutiefst traurigen Erlebnissen , sondern viele deren Mütter auch ALS haben sind leider in der gleichen Situation auch wenn sie ein anderes Stadium dieser traurigen und an die Nerven gehende Krankheit sich befinden....


    Ja, die Bande zu der Mama sind die ersten und ich glaube auch Zeit des Lebens sehr intensiv ob in positiver oder auch negativer Hinsicht... Eine negative oder traurige Erlebniswelt kann man ja auch haben.


    Hilfe für dich...

    Diese wächst in dir ...nur in dir...

    <3:30:<3:33:<3 ich finde zwar die smiley unvollkommen , aber sie drücken für mich doch noch etwas "mehr" Mitgefühl aus zu dem schreiben dazu...

    vielleicht

    kann hilfreich für dich sein, wenn du hier von jungen Frauen liesst die auch Kinder haben Julia W. z. B. die zutiefst trauert , das ihre Mama nicht ihren Enkel erlebt, weil sie gestorben ist...

    Ja, alle trauern hier um einen geliebten Menschen ... und viele haben einen langen Abschied durch Krebs- oder chronische Erkrankungen hinter sich...

    aber das weisst du ja...

    Ich gebe nicht so gerne einen Rat oder eine Empfehlung ausser diesem ...


    schreiben ...schreiben ... schreiben... auch die kleinste Kleinigkeit und Empfindung weil DU dadurch das Empfinden für DICH bekommst...

    ICH BIN NICHT ALLEINE...


    Hier in DEINEM Thread geht es um DEIN Empfinden<3:30:<3

    und wir ALLE hier "hören" dir zu...

    begleiten dich... und du wirst aus manchen Empfehlungen dir das heraussuchen , was dir gut bekommt ...


    Jetzt gerade sind wir ja weltweit durch die Coronapandemie alle sehr nachdenklich geworden, wegen dem fragilen Leben was wir ja haben... Tod......

    haben aber auch mehr Zeit zu fühlen

    " was möchte ich in dieser Zeit für MICH und meine Lieben, bei dir sind es jetzt deine 2 Kinder und deinem Mann, erleben ?


    einzige Frage:

    fühlst du dich durch diese Krise , die ja auch deine Familie betrifft , noch mehr geschwächt und zerrissen, oder kommt durch die Isolation ein klein wenig Ruhe oder Zentriertheit auf?


    Ich schreibe auch immer...

    ein müssen gibt es hier nicht

    überhaupt nicht...

    aber das schreiben könnte VIELLEICHT hilfreich für dich sein...


    Es ist so mein Gruss geworden

    SHANTI (Frieden)

    <3 Sverja

  • Liebe Nordlys,


    ich bin tief betroffen. Bitte schreibe dir hier alles von der Seele, sofern es geht.


    Niemand sollte so leiden in der Mitte seines Lebens. Du hast eine Familie und das Recht darauf mit ihr glücklich zu sein.


    Versuche dich etwas zurückzuziehen, gönne dir und deiner eigenen Familie Lebensfreude.


    Ich bin älter und weiss, dass deine Mutter ihre "guten" Jahre hatte, das sollte sie nicht vergessen und dir nichts vorwerfen und dein Leben damit vergiften.


    Niemand kennt sein Schicksal und muss es annehmen. Bitte denke an dich und lebe dein Leben... du hast keine Schuld... du bist immer das Kind deiner Eltern... sie sind für dich verantwortlich... und bleiben es, solange sie da sind.


    Daher zeige ihnen deine Liebe, aber lass dich nicht vereinnahmen. Du hast genauso ein Recht auf dein Leben, wie sie es hatten und haben.


    Hab dich selber lieb.


    LG Luise

  • Liebe Nordlys.


    Ich bin nicht mehr oft hier unterwegs und wenn dann lese ich eigentlich nur. Dein Beitrag hat mich aber sehr berührt. Mal wieder sehe ich ein paar Parallelen zu meinem Leben, meinem Befinden...

    Ja, der Leidensweg meiner Mutter war "nur" ein Jahr, aber meiner hörte mit ihrem Tod nicht auf und will es weiterhin nicht. Meine Mutter war auch meine allerbeste Freundin, ich hatte immer schon Angst ein Leben ohne sie leben zu müssen, schob das aber weit weg, da sie ja noch so jung war...

    Ich habe leider auch niemanden, der die Beziehung zu meiner Mutter verstehen und meinen noch immer du großen Schmerz verstehen kann.

    Dazu kommt, dass ich nun wohl unter Depressionen leide...Ich fühle mich von niemandem verstanden und zudem fühle ich mich nur noch als Last.


    Es tut mir sehr weh wenn ich lese wie es in dir aussieht. Und auch wenn ich bei vielem das Gefühl habe, dich vollkommen zu verstehen, weiß ich dir leider keinen Rat...


    Ich drück dich gedanklich und sende dir ein wenig Kraft.


    Liebe Grüße

  • Meine Mutti und ich waren auch sehr eng und haben zusammen gewohnt und alles gemeinsam gemacht.

    Sie war meine Familie. Verstehe Euch sehr, sehr gut.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Regentropfen .... auch dir schicke ich eine ganz ganz warme und innige Umarmung... Ich fühle so mit dir - so vieles was du schreibst kenne ich auch und kein Mensch auf der Welt kann uns das abnehmen...

    Bitte pass gut auf dich auf!!!

    <3<3:30:<3<3

  • Ach, ihr Lieben! Es tut mir immer gut von euch zu lesen. Hier ist der einzige Ort, an dem ich nicht das Gefühl habe, verurteilt zu werden, dass ich noch immer nicht damit klar komme, das Ganze noch immer nicht "verarbeitet" habe. Diesen Ausdruck finde ich sowieso ganz furchtbar. So als ob man sich durch etwas arbeiten kann und es dann weg ist. Ich glaube, dieses ist nie weg. Nur ab und an schwächer.


    Ich weiß nicht, ob ich es erzählt hatte... meine Familie und ich hatten eine dreimonatige Auszeit für nur uns fünf geplant. Mein Mann und ich hatten beide Elternzeit eingereicht und wollten mit den Kindern drei Monate reisen. Es war alles organisiert und bezahlt. Ich habe so oft nur noch dafür gelebt endlich dort anzukommen, einmal verschnaufen zu können - tja, und dann kam Corona und machte alles zunichte. Nun sind wir zu Hause, Elternzeit ist abgesagt und wir arbeiten und betreuen und beschulen "nebenbei" die Kinder... von Erholung und Zeit, um die Gedanken zu ordnen keine Spur.


    Gestern nun war Muttertag und mein Vater gab mir überraschend die Elaubnis trotz Corona meine Mutter einen Tag zu uns zu holen. Ich hatte mich so darauf gefreut und dann war es so schwer. Ich vermisse sie so sehr und wenn sie dann hier ist und keinerlei Reaktionen zeigt den ganzen Tag (weil sie das nicht mehr kann), nicht mal mehr lächeln kann und auch die Augen nicht mehr so bewegen kann, dass man eine eindeutige Reaktion auf eine Frage deuten kann, dann ist sie so unglaublich weit weg. Ich hatte gestern meine Mutter hier bei mir und gleichzeitig war MEINE Mutter nicht da. Diese Frau gestern hatte die meiste Zeit die Augen geschlossen, war eigentlich, zumindest von außern erkennbar, nur noch ein Körper. SIe schien gar nicht richtig hier zu sein. So lange hatte ich mich gefreut, wollte ihr nach den vielen WOchen des nicht-sehens so gerne viele Dinge sagen, aber dann war sie hier und es ging nicht, denn die Frau, der ich das alles sagen wollte, die war nicht mit hier. Heute muss ich immerzu weinen und fühle mich so unglaublich einsam. Ich bräuchte so dringen eine "mütterliche" Person, die mich in den Arm nimmt, mir sagt, was meine Mutter für mich gewollt hätte, jemanden, der sie gut kannte. Perfekt wäre wohl eine Tante oder Großmutter, die mich und meine Mutter kennen würde. Aber das habe ich nicht. Ich habe nur meinen Vater, den ich seit dem Ganzen hier noch nicht einmal habe weinen sehen, der mir höchstens mal ein paar Durchhalteparolen zuruft wie "so ist das eben im Leben". Ich möchte so gerne aufgefangen und mal eine Tag bemuttert werden, Trost zugesprochen bekommen. Ich bin so sauer und enttäuscht und traurig, das meine Mutte mir nichts von sich für diese schweren Zeiten zum daran festhalten gegeben hat. Warum hat sie mir keinen Brief geschrieben? Mir etwas auf eine Kassette oder anders aufgenommen, ein paar liebe WOrte, so dass ich in schweren Zeiten ihre Stimme hören und Kraft schöpfen kann. Sie hatte 5 Jahre Zeit. Ich habe sie oft darum gebeten. Sie hat es nicht gemacht, Ich weiß, dass sie mich nicht bewusst verletzen wollte. Sie konnte es einfach nicht. UNd trotzdem frage ich mich immer wieder, warum konntest du nicht diese eine Sache für mich tun? Warum konntest du mir nicht wenigstens ein paar WOrte aufschreiben, die mir Mut machen, wenn ich ganz allein bin, weil du ncht mehr da bist. Wie konnte sie mich nur so allein lassen?

  • Liebe Nordlys,

    ich hatte schon einige Zeilen geschrieben, dann dachte ich irgendwo habe ich das schon mal geschrieben und habe es gelöscht. Heute ist mir eingefallen, daß es nicht hier im Forum war. 🤦‍♀️


    Ich habe eine erwachsene Tochter, wir haben ein sehr liebevolles Verhältnis zueinander. Gegenseitig unterstützen wir uns bei Problemen.

    Vor einigen Jahren hatte ich eine Rückenerkrankung und war Monate zu Hause. Damals lebte ich allein. Kontakte zur Außenwelt hatte ich nur telefonisch, da ich nicht laufen konnte. Meine Tochter umsorgte mich, so wie sie Zeit hatte. Neben ihrer Arbeit und ihrem Haushalt und ihren Hobbys. Irgendwann fand ich, sie könnte mir noch mehr Zeit widmen. Ich wurde regelrecht sauer, wenn sie keine Zeit hatte. Ich beneidete sie, das sie unterwegs war und ich zu Hause liegen musste. Ich habe das aber damals nicht bewusst wahrgenommen.

    Als ich wieder arbeiten konnte und raus kam, ließen diese Gedanken nach. Wir haben dann später mal darüber gesprochen, und waren beide erschrocken. Sie, weil sie Schuldgefühle bekam und ich, weil ich diese Gedanken damals hatte.

    Fakt ist, das es MEIN Problem war, das ICH nicht mit meiner Krankheit klar kam.

    Dennoch kamen trotz meiner unendlichen Liebe zu meinem Kind wirre Gedanken auf, deren ich nicht Herr wurde. Ich würde wieder gesund und klarer, Deine liebe Mama hat dies nicht geschafft.

    Angesichts einer schweren Krankheit fällt es manchmal schwer, Fassung zu bewahren und ein Vorbild zu sein. Ich mochte damals ehrlich auch am liebsten jammern und ein kleines Mädchen sein, das man tröstet. Nicht die Mama, die doch die Starke ist.

    Vielleicht hat die Angst und die Trauer darüber, was Ihr nicht mehr zusammen erleben könnt, bei Deiner Mama die Oberhand gewonnen. Vielleicht könnte sie deshalb keinen Brief an Dich schreiben, oder einen Tonträger besprechen. Wer kann schon in einen kranken Menschen hinein sehen.

    Trotzdem bin ich überzeugt, das Du und Deine Familie in ihren Gedanken seid, das sie Euch und besonders Dich in Ihrem Herzen hat. Auch wenn sie nicht mehr reagieren kann.

    Ich wünsche Dir, das Du Deinen Weg gehen kannst. Ohne Schuldgefühle. Ich lese hier schon länger und versichere Dir, das Du solche Gefühle nicht haben musst.

    Ich drücke ganz fest die Daumen, das Ihr als Familie Euch zusammen erholen könnt.

    Herzlichst Ros

  • Liebe Nordlys...


    Mal wieder lese ich deine Zeilen und kann nur sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann und mir deine geschilderten Emotionen sehr bekannt und daher nachvollziehbar erscheinen...


    Meine Mutter ist nun bald zwei Jahre weg. Ich bin alleine... Mein Sohn wird morgen zwei Jahre und ich frage mich immerzu wie ich die letzten zwei Jahre so ohne diesen "mütterlichen" Beistand geschafft habe.

    Ich habe dir leider keine Antwort dazu... Denn gut habe ich es nicht geschafft :-(.


    Ich kann dir leider nichts weiter mitgeben, als dir zu sagen, dass du nicht alleine mit deinem Schmerz und deiner Wut bist. Gerne nehme ich dich gedanklich in den Arm und versuche dir ein wenig Trost zu schicken.


    Ganz liebe Grüße!

  • Hallo Nordlys


    puuhh da fehlen mir die Worte. Ich habe gerade deine ergreifende Geschichte gelesen.

    Furchtbar das es so schlimme Krankheiten gibt.das die Menschen und die Familie so leiden müssen.

    Ich hoffe es hilft dir etwas , hier deine Gedanken zu schreiben.


    ich wünsche dir viel Kraft


    Vg Kleene

  • Da bin ich wieder. Den ganzen Tag muss ich schon immer wieder weinen. Mein Leben ist so falsch ohne meine Mutter. Immerzu muss ich sehen, wie die Kinder anderer zu ihren Großeltern fahren, wie sehr sich die Kinder freuen, wie sehr sich die Omas freuen... meine Kinder sind regelmäßig in Tränen, weil sie keine Oma haben, weil sie nichts mit ihr machen können uns sie sich nicht an sie im gesunden Zustand erinnern können.


    Vor wenigen Wochen wurde nun auch noch bei meiner Tochter Epilepsie festgestellt. Als ob es noch nicht reicht. Jetzt muss ich auch um ihr Leben immerzu bangen. Meiner Tochter geht es psychisch damit sehr schlecht. Sie hat angefangen sich selbst zu schlagen und rastet bei den kleinsten Kleinigkeiten total aus (sie ist letzte Woche gerade erst acht Jahre alt geworden). Ich vemisse meine Mutter so sehr. Selbst wenn sie mir nicht helfen könnte, ich vermisse so sehr, einfach jemandem meine Sorgen erzählen zu können, jemanden der sich dann mit mir sorgt, mit mir weint, mich entlastet. Meine Mama hätte sich mein Mädchen geschnappt und mit ihr einen kleinen Ulaub gemacht, um ihr zu zeigen, dass sie etwas ganz besonderes ist. Ich hätte meiner Mutter einhundert Prizent vertraut, dass sie gut auf sie aufpasst. Meine Mutter hätte mich in den schwierigen medizinischen Entscheidungen, die ich nun treffen muss bestärkt und unterstützt. Aber anders, als mein Mann das kann. Sie wäre außenstehende, liebende Oma gewesen, eine stärkende Kraft mit Liebe nicht nur für meine Tochter, sondern auch für mich.


    Mein Vater hatte wieder nur Parolen auf Lager: So ist das eben, besser das Kind gewöhnt sich gleich daran, dass im Leben nicht immer alles so läuft, wie man sich das wünscht. Damit war die Sache für ihn erledigt. Zu ihren Wutanfällen und Selbstverletzungen sagt er, sie sei eben bescheiert und halt ein Mädchen und die würden sowieso spinnen. Das tut so weh! Ich fühle mich so unglaublich allein und im Moment scheint es mal wieder, als ob um mich herum nichst als liebende, quietschfidele Großmütter sind. Ich bin mal wieder die einzige, die nicht weiß, zu wem sie mit ihren Sorgen gehen kann. Oh wie ich ihre Stimme, ihre tröstenden WOrte, ihre Umarmungen vermisse. Ich bräuchte so sehr ihren Rat und ihre Unterstützung, aber sie ist nicht da. Nur ihr Körper. Alles andere ist weg. Und ich darf nicht mal sagen, dass ich sie vermisse, dann fragen alle: Oh, ist sie gestorben? Was soll ich da sagen? Ja, sie ist tot, aber ihr Herz schlägt noch. Denn so ist es. Nicht mal für eine Trauergruppe qualifiziere ich mich, Da wollte ich hingehen, aber ich wurde abgelehnt. Denn der Körper meiner Mutter ist ja noch da.

  • Liebe Nordlys<3


    es ist wirklich unsagbar vieles , was du ja erleiden musst... Es macht mich fast etwas "schreiblos"... soviel wahrhaftig schweres, was du zu tragen hast.

    eigentlich finde ich es mehr wie traurig , das du eine Absage von einer Trauergruppe bekommst...


    Mir fehlen immer wieder die Worte zum schreiben...

    eines fühle ich aber völlig zu dir ... Eine TIEFES<3 TIEFES <3:30:<3 MIT-<3Gefühl<3:30:


    Ich lösche immer wieder Sätze von Möglichkeiten , die dir hilfreich sein könnten, weil sie ja dennoch dann auch dich noch mehr belasten würden... Du möchtest ja berechtigte Erleichterung .


    Mein einziger RAT<3:30:<3

    wenn es um die Epilepsiebehandlung geht ,

    dann frage doch ganz konkret , zu welcher Behandlung du Fragen hast...wie du dich entscheiden möchtest . JA??

    Gerade bei Kindern gibt es gute Möglichkeiten !

    mein tiefstes Mitgefühl

    und aus diesem Gefühl heraus schicke ich dir liebevolle Energien... wenn du dir das vorstellen kannst

    <3<3<3<3<3<3<3 Sverja

  • Liebe Nordlys<3


    ich noch einmal<3:30:<3:24:<3 Ich habe es schon öfters geschrieben...

    Auch wenn du nicht kirchlich christlich bist. Die Kirchen bieten wirklich eine sehr, sehr gute und vor allem schnelle Beratungen bei seelischen Problemen an... Nicht nur bei der Trauer von Verstorbenen...

    Es wird da auch nicht über den Glauben gesprochen , es sei DU WILLST.

    Ich fände es eine dich vielleicht erleichternde Mäglichkeit dir etwas Stärke gebend... Vor allen Dingen , hast du dann ganz real einen Lieben Menschen der dir gegenübersitzt ... und auch Taschentücher reicht ... und ... und dich MEHR WIE VERSTEHT.<3:24::30::30:<3

    du hast es länger her geschrieben ...

    gebt auch jetzt nicht euren Traum von einer Auszeit nicht auf... Träume sollten immer irgendwann in Erfüllung gehen..

    liebevolle Grüsse <3Sverja

  • Liebe Nordlys,

    Das tut mir so leid für dich. Kannst du eine andere Art von Beratung in Anspruch nehmen? Auch für deine Tochter wäre es vielleicht gut. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für bestimmte Erkrankungen. Vielleicht werdet ihr da fündig...


    Und gerne kannst du dir auch hier jederzeit alles von der Seele schreiben. Du findest hier immer ein offenes Ohr <3

  • Da bin ich wieder. Es ist Weihnachtszeit. Jedes Jahr an Weihnachten ist es schwer, die Dekorationen mit all den Erinnerungen hervorzukramen. Manchmal möchte ich sie alle wegschmeißen und einfach alles neu kaufen. Etwas ohne bittersüße Erinnerungen.

    Vor ein paar Tagen habe ich beim Einschlafen - ich muss wohl schon fast weggedämmert gewesen sein - das Gesicht meiner Mutter ganz nah, und so wie es früher aussah, nicht verzerrt von der Krankheit - vor mir gesehen und ihre Stimme gehört. Da war ich plötzlich wieder hellwach und es war, als hätte mir jemand ein Schwert ins Herz gerammt. Meist komme ich gut durch die Tage, weil ich verdränge, was ich verloren habe. Aber da war es ganz plötzlich so intensiv vor meinen Augen, da war die Liebe, die ich früher um mich hatte so nah und dann so aprupt plötzlich wieder verschwunden, dass ich mitten in der Nacht aus dem Haus bin und nur noch gerannt bin und geschrieen und geweint habe.

    Ich möchte so gern glücklich sein und gebe mir solche Mühe dankbar zu sein für die Dinge, die ich habe. Aber am Ende des Tages ist mein Leben doch unvollständig. In jedem schönen Moment bin ich gleichzeitig unsagbar traurig. Ich versuche, mit meinen Kindern und meinem Mann eigene, unsere eigenen Traditionen zu schaffen und vermisse dabei so sehr die alten, die aber unendlich weh tun, wenn ich versuche, sie weiter zu führen, denn ohne meine Mutter sind sie nicht richtig.

    In manchen Situationen strahlen meine Kinder mich an und sagen mir, wie schön der Moment ist und wie schön es mit uns als Familie ist und ich fühle mich schuldig, weil ich in den meisten Fällen gerade wieder gedacht habe, wie sehr mir meine Mutter fehlt. WIe allein ich mich fühle. Dass ich dieses Gefühl von Geborgenheit noch geben, aber nie wieder bekommen kann.

  • Ich versuche, mit meinen Kindern und meinem Mann eigene, unsere eigenen Traditionen zu schaffen und vermisse dabei so sehr die alten, die aber unendlich weh tun, wenn ich versuche, sie weiter zu führen, denn ohne meine Mutter sind sie nicht richtig.

    Liebe Nordlys,

    Das braucht vielleicht etwas Zeit. Und es kann ja irgendwann auch eine Mischung aus allem werden.


    In manchen Situationen strahlen meine Kinder mich an und sagen mir, wie schön der Moment ist und wie schön es mit uns als Familie ist und ich fühle mich schuldig, weil ich in den meisten Fällen gerade wieder gedacht habe, wie sehr mir meine Mutter fehlt. WIe allein ich mich fühle. Dass ich dieses Gefühl von Geborgenheit noch geben, aber nie wieder bekommen kann.

    Verurteil dich nicht dafür. Wir denken oft es geht nur das oder das. Aber beides darf sein. Du darfst dich mit deiner Familie freuen, und gleichzeitig deine Mama, wie sie war vermissen und auch Mitgefühl mit dir selbst haben, weil du diese Geborgenheit wie du sie von deiner Mama kennst, nicht mehr bekommst.


    Alles hat Platz <3

    Isabel

  • Ich bin so einsam. Mein "altes" Leben kommt mir oft vor wie ein Traum, Total unwirklich. Alles ist jetzt so anders. Gab es dieses Glück überhaupt? Es existiert nur noch in meinem Kopf. Eine Umarmung meiner Mama - nur noch eine sehnsuchtsvolle Erinnerung. Ihr Geruch - ewig weit weg. Sie riecht schon lange nicht mehr nach sich selbst, nur noch nach Krankheit. Selbst das Lächeln kann ich manchmal nicht mehr recht in meinen Kopf zurückrufen? Was ist noch echt? Was war echt? Wo ist sie jetzt? Es fühlt sich an, als ob es sie nie gegeben hat, als ob sie sich einfach in Luft aufgelöst hat. Sie könnte ebenso gut nur ein schöner Traum gewesen sein. In einem Buch habe ich vor zwei Tagen folgendes gelesen:

    " Einen geliebten Menschen zu verlieren ist das Allerschlimmste auf der Welt. Es reißt ein unsichtbares Loch, in das man fällt und das bodenlos ist. Die Menschen, die man liebt, machen die Welt echt und beständig, und wenn sie für immer fort sind, fühlt sich nichts mehr sicher an."

    Das fand ich sehr passend.