Am 22.07.19 ist meine große Liebe morgens nicht mehr aufgewacht 💔

  • Ja, ich kann es auch nicht. Alles ist noch da! Zahnbürste, Klamotten, Schuhe, Jacken. Seine Klamotten, die er sich für den nächsten Tag zurecht gelegt hat, weil er Bereitschaftsdienst hatte und um mich nicht zu wecken, liegen noch am gleichen Platz. Ich will, dass er wieder kommt, ich will das alles nicht. Jetzt im Moment bin ich gerade am Ende meiner Kräfte, genau jetzt ist es wohl gut, dass ich auf unsere Tochter aufpassen muss und nicht unterwegs bin... oh, ich würde so gerne an seiner Stelle sein 😢

  • Liebe Liesel,

    halte durch!! Er will nicht, dass Du so leidest und Du musst für Deine Tochter da sein. Wir müssen einfach irgendwie überleben, einen Tag nach dem anderen... Ich denke abends immer - wieder ein Tag rum, dann eine Woche und so verfliegt die Zeit. Für unsere Kinder müssen wir funktionieren! Lg

  • Ja, das stimmt! Wir müssen für die Kinder weitermachen. Dein Mann is zu Hause gestorben, Melanie‘s Mann ist zu Hause gestorben, mein Mann ist zu Hause gestorben und so hat man das Bild immer wieder im Kopf, wenn man nach Hause kommt.
    Du hast Recht, jeden Tag irgendwie schaffen...

    Danke, jetzt geht es gerade wieder. Sitze jetzt am Schreibtisch und kann mich nicht richtig aufraffen, diesen Papierkram zu erledigen. Das hat mein Mann immer erledigt 😔

    Euch eine erträgliche Nacht!

    Liebe Grüße

    Liesel

  • Jetzt hat mir doch gerade eine Freundin gesagt, ich sollte nicht seine Fotos hier hängen haben, das würde doch noch mehr traurig machen. Für mich ändert sich nichts. Ob die Fotos an der Wand hängen oder nicht. Er ist jede Sekunde in meinem Kopf und ich möchte ihn zurück... 😔

    Außenstehende denken oft das Ablenkung möglich ist. Der Verlust ist aber ständiger Begleiter. Tue was DIR gut tut <3

  • Liebe LIesel, mein Mann ist vor 17 Monaten gestorben und ich habe alles so gelassen, wie wenn er eben weggegangen wäre und gleich wiederkommt.

    Ich bin froh, dass ich nicht gezwungen bin alles wegzugeben, wie es soviele Mesnchen tun müssen, wenn sie nach dem Tod ihres Partners umziehen müssen und denke das Bedürfnis nach Veränderung wird von ganz alleine kommen, oder eben nicht.

    Falls alles so bleibt bis ich sterbe ist es für mich auch in Ordnung.

  • Liebe Pauli,


    da gehen wir konform, auch bei mir im Haus liegen seine Sachen so, wie er sie hinterlassen hat, inclusive seine Zahnbürsten im Bad

    Auch in seinem Büro ist alles unverändert, hier sitze nur ich.

    Zur Zeit kann und möchte ich nichts ausräumen.

    Ich habe auch viele Bilder von Maximilian in der Wohnung, auf dem Klavier schon 3 dann sind Bilder auf dem Schreibtisch auf dem Sekretär und

    ich hatte es schon einmal geschrieben, selbst auf dem Beifahrersitz liegt ein Bild von ihm.

    Er lag 3 Monate auf der Intensivstation, davon 7 Wochen im Koma, Dort habe ich ein bebildertes Intensivtagebuch geschrieben, Ich hatte die Genehmigung des behandelnden Professors meinen Mann per Bild oder per Video aufzunehmen ( natürlich keine anderen Patienten , Ärzte und Pflegepersonal nur mit ihrer

    Einwilligung und nicht bei der Arbeit am fremden Patient)

    Ich bin froh dass ich diese Bilder und Videos habe. Ja Pauli, jeder hat ein besonderes Ritual mit dem Tod umzugehen,



    alles Liebe Maike

  • Liebe Maike,

    jeder hat ein besonderes Ritual mit dem Tod umzugehen,


    als ich meinen Liebsten aus dem Krankenhaus abholen lies,er wurde liegend transportiert,wußte ich ,es war sein letztes nach hause kommen.

    Aus dieser letzten Zeit habe ich nur einige Fotos .

    Das sein Gesundheitszustand sich jetzt rapide verschlechterte sieht man deutlich auf einem Foto.

    Dieses Foto steht bei mir auf dem Schreibtisch,

    Wenn es mir besonders schlecht geht,zeigt es mir ,es ist für ihn alles so richtig.

    Anfang Dezember habe ich meinen 42 jährigen Hochzeitstag.

    Meine Restfamilie und ich werden ihn wie auch im letzten Jahr gemeinsam begehen.Ich fühle mich immer noch getraut,das bleibt auch so.

    Einige Kleidungsstücke habe ich verschenkt an meinen Schwiegersohn und einen guten Freund meines Sohnes.

    Einige Kleidungstücke trage ich und mein Sohn.

    Auch nach fast 19 Monaten wirkt unsere Wohnung so,als wäre er nur kurz einkaufen.


    Lieben Gruß,

    Karin

  • Liebe Karin,


    ja Karin, so ist es bei mir auch, als wäre er nur kurz einkaufen.

    Ich trage Nachts seine Boxershorts und T Shirts , Die T Shirts gehen mir bis zum Knie, aber was Solls.

    Mein Sohn hat sich ei paar Polo Shirts mitgenommen und ein Teil seiner Sportsachen, aber ansonsten ist

    alles wie es war.

    Karin ich kann mich immer noch nicht damit abfinden dass er nicht mehr hier ist. Natürlich kommt

    er nie mehr wieder, aber es fällt mir noch sehr schwer dieses anzunehmen.

    Ich leide sehr darunter , Freunde sprechen schon nicht mehr über ihn, oder sehr selten, was sollen sie auch sagen,

    Oft habe ich den Wunsch bei ihm zu sein.


    alles Liebe Maike

  • Natürlich kommt

    er nie mehr wieder, aber es fällt mir noch sehr schwer dieses anzunehmen.

    Liebe Maike,

    ja es ist sehr schwer.Ich kann Dir nur zuhören.

    Viele Worte liegen mir nicht,fühl Dich aber verstanden.

    Annehmen ?

    Ich weiß nicht,muß das Verstehen des Geschehen auch nicht erst wachsen ?

    So wie unsere Liebe gewachsen ist?

    Ich versuche jeden Tag es zu begreifen,aber versuch mal diese Leere zu fassen.


    Lieben Gruß,

    Karin

  • Liebe Karin ,


    ich fühle mich Verstanden, das Verstehen und Geschehen sollte wohl wachsen, so wie du sagst die Liebe

    gewachsen ist. Begreifen, für mich zur Zeit schwierig diese Trauerwellen und die nachfolgende Leere

    machen alles noch schlimmer, wir müssen wohl abwarten.

    alles Liebe Karin Maike

  • ihr lieben,


    jeder von uns muss seinen ur-eigensten weg seiner trauer gehen, egal was aussenstehende dazu sagen. wir hier im forum verstehen das - wir verstehen uns so sehr wie es einem aussenstehenden nie möglich sein wird <3


    diese schlauen sprüche von aussen perlen inzwischen weitestgehend an mir ab - am anfang tat es soooo weh diese "ratschläge" zu hören. heute nur noch ab und zu wenn ein spruch von jemandem kommt von dem ich das nun wirklich nicht erwartet hätte:thumbdown:


    aber ich bin inzwischen gewappnet - lieber rechne ich schon vorher mit einer unliebsamen aussage, als dass es mich kalt erwischt.


    wut kenne ich ebenso... wut auf das unverständnis von aussen, wut auf das tolle leben da draussen wo keiner eine ahnung hat wie es in MIR aussieht. ach, wut auf das ungerechte schicksal.....


    mein kopf versteht inzwischen das roger nie mehr kommen wird, aber abfinden kann ichmich damit noch lange nicht. wohl hast du recht damit, Karin, dass das geschehene erst "reifen" muss in uns bis wir es wirklich begriffen haben.


    lieber gruß von Bine

  • Sonntag morgen. Du wachst auf und da liegt niemand mehr neben Dir. Keine Umarmung mehr, kein liebes Wort. Und dann kommen wieder diese Gedanken. Warum ist dieser liebenswerte herzensgute Mann gestorben? Warum in einem Moment, in dem wir besonders glücklich waren? Er hätte doch noch so viel erleben müssen. Da hätte noch so viel auf uns gewartet. Er hätte doch noch miterleben müssen, was aus seinen Kindern wird.?Die erste Liebe miterleben, ihnen zur Seite stehen, wie vielleicht in manchen Situationen nur ein Papa das kann. Meine Mutter ist 85, meckert nur rum (und macht mir gerade das Leben schwer) und mein Mann, der das Leben so geliebt und genossen hat, liegt jetzt bei meinem Vater im Familiengrab. Ich vermisse ihn so sehr😢


    Ich weiß, wir alle haben diese Gedanken, aber ich musste sie einfach nochmal loswerden!

  • Ach Pauli, wir haben so viele Fragen und es gibt leider keine Antworten darauf.

    Gerade an diesen Sonntagen vermissen wir unseren Liebsten unendlich.

    Es kostet so viel Kraft, sich aufzuraffen, aufzustehen, den Tag zu begehen.

    Mein Mann hat, genau wie deiner, das Leben so geliebt und genossen.

    Ich drücke dich ganz lieb!

  • Ja liebe Pauli!

    Das denke ich auch jeden verdammten Tag! Und diese Weihnachtszeit macht es auch nicht besser. So gerne war er auf dieser Welt. So gerne war er mit uns zusammen, hat immer versucht schnell nach Hause zu kommen, um mit seiner kleinen Tochter etwas zu machen. Er war so fit, warum passiert so etwas? Warum? Wie bei Euch wird er unsere Tochter nicht mehr weiter aufwachsen sehen und ich kann mit den Worten „Er ist trotzdem bei Euch“ nichts anfangen. ER IST NICHT MEHR BEI UNS! Wir spüren von ihm keine Wärme mehr, wir hören seine Stimme nicht mehr, wir werden nichts mehr mit ihm unternehmen können, keine Urlaube. Er liegt nicht mehr neben mir. Er schläft nicht mehr auf der Couch neben mir ein. Nichts mehr und es zerreißt mich jeden Tag mehr. Und Weihnachten, wie schrecklich! Mit seiner Mutter, ohne ihn! Meine Tochter will einen Baum, ich würde am Liebsten Weihnachten verschlafen... Ich will zu ihm!
    Liebe Grüße

    Liesel

  • Liebe Liesel,

    mit Weihnachten kann ich dieses Jahr auch gar nichts anfangen. Wenn die Kinder nicht wären würde ich eine Schlaftablette nehmen und alles verschlafen. Aber die Jungs drängen auf einen Baum und unser übliches Weihnachtsessen. Bloß diesmal bleibt ein Platz leer!!! Weiß noch nicht, wie ich das ertragen soll. Mit dem Spruch „er ist immer bei Dir“ kann ich leider auch nicht viel anfangen. Ich will ihn doch sehen, mit ihm lachen, ihn umarmen, ihn fühlen. Natürlich ist die Vorstellung schön, dass er bei uns ist. Manche fühlen ja auch diese Verbundenheit. Mir geht das leider nicht so. Ich fühle mich nur allein. Liebe Liesel, wir werden auch diese Tage hinter uns bringen, so wie wir die letzten Tage und Wochen auch geschafft haben. Aber sie werden sehr sehr traurig. Liebe Grüße, Pauli