Sie fehlt einfach, meine Mama

  • Liebe Mirachen,

    ich rede sehr gerne mit meiner verstorbenen Mutter in der anderen Welt, oder wie du schreibst aus der geistigen

    Welt. Aber auch diese Welt wurde von Gott erschaffen, deshalb wende ich mich in meiner großen Not direkt

    an IHN und bete daher am liebsten --- das Vater unser ----. Mir hilft es sehr. Aber jeder Mensch findet heraus,

    was ihm am besten hilft. Schon immer war für mich - das Vater unser - das Gebet, das mir hilft, das Ruhe in

    mein Herz bringt und Hoffnung schenkt. Auch heute wieder. Gott ist und bleibt mein bester Freund und in seinem

    Gebet finde ich Ruhe und Kraft. So findet jeder seinen Weg.

    Alles Liebe für Dich

    und Gotte Segen

    Kornblume

  • Liebe Kornblume

    Ja, das Vater unser ist auch für mich - und war für meine Mama - ein wichtiges und zentrales Gebet.... Absolut!

    Das was ich geschrieben habe - und auf das ich keine Antworten erwartet hab - ist für mich einer von vielen Sprüchen, die mir in meinem Leben begegnet und wichtig geworden sind... Ich bin auch schon durch viele Krisen gegangen, die mich an Grenzen gebracht haben. Grenzen, an denen ich stand und dachte: W O Z U das alles noch???

    Ja, auch gerade in diesen Situationen wäre ich nicht weiter gekommen ohne meinen Glauben an Gott - auch wenn ich oft Zweifel habe, oft hadere...oft frage: WARUM lässt DU das zu???

    ich wünsche dir auch alles Liebe, Kornblume, hab einen gesegneten Tag heute und immer <3

  • Liebe Nebelfrau, auch dir DANKE ich sehr von Herzen dass du hier immer wieder so feine Worte findest... ich lese DICH sehr gerne...

    Sei auch du von Herzen umarmt und hab einen guten, liebevollen Tag heute <3

  • ...heute war der erste Arbeitstag im neuen Jahr...und irgendwie laufe ich heute neben mir... Immer wieder kommen kleine Wogen des Vermissens, manchmal auch Wellen oder gar Tsunamis... aber es gibt zum Glück auch immer wieder gute Momente.

    Meine Kindergartenkinder holen mich immer wieder in die "Welt" - sie sind so herrlich lebendig und gehen so wunderbar um mit dem JETZT. Ja, sie sind einfach nur JETZT und das ist toll!

    Und zuhause hüpft meine kleine Hundeschneeflocke um mich herum und lockt mich hinaus in die Welt... Auch gut!! Sehr gut sogar ;-)

    Ja, aber irgendwie verändert einen so ein "Sterben"... verändert alles was vorher war... das Denken, das Fühlen und auch das Wollen... Alles will neu werden, sich verändern, will wieder laufen lernen. Ja, so empfinde ich es im Moment: Es ist, als ob du in einem fremden Land bist und die Sprache noch nicht sprichst...

    Manchmal spüre ich auch regelrecht, dass meine Mama schier verzweifelt ob unserer Trauer...ich glaube sie will nicht dass wir so traurig sind, mein Papa und ich. Aber ich denke, es gehört halt alles dazu, zu diesem "Trauerweg".

    Ja, und manchmal muss ich schmunzeln, weil ich sie "höre" wie sie sagt: "Heidanei, jetzt lass doch den Kopf net so hängen! Es geht immer a bissle weiter...wirst sehn..."

    Hier lese ich immer wieder dass wir alle auf Zeichen warten... Ja, ich glaube sie gibt es - aber ich kann mir vorstellen dass diese Zeichen so fein sind, dass wir sie vielleicht vor lauter Schmerz nicht "sehen" - aber dass es sie gibt, davon bin ich auch absolut überzeugt...

    Seit ich denken kann, habe ich eine ganz feste Verbindung zu "Gott". Wir waren nie sehr religiös oder große Kirchgänger... Nein, das ist etwas, was so tief in mir drin lebendig war und ist. Ja, zur Zeit auch oft mit Zweifel behaftet und mit hadern ob es wirklich so ist...

    Oft sprachen meine Mama und ich darüber und sie las immer meine "Elternhefte" die ich an die Eltern meiner Gruppe schreibe zu den verschiedenen Hintergründe der Jahresfeste... Da sagte sie dann immer: Kind, woher nimmst du diese Gedanken??? oder: Glaubst du das wirklich, dass es weiter geht, dass es ein Leben "danach" gibt??? JA, ich glaube das!

    Es gibt so viele Besipiele, die mir gezeigt haben, dass es weiter geht, dass das Leben nach einem Plan verläuft und dass es da etwas gibt, das uns hält...

    Die Liebe, das Mitgefühl, das Zugewandtsein ... all dies verändert sich, die Wahrnehmung wird feinsinniger, man selber wird vielleicht "empfindlicher" oder durchlässiger...

    Ist eigentlich unglaublich was so ein "Sterben" mit uns macht...

    Ach ihr Lieben... jetzt hab ich so vor mich hingeschrieben... mir war einfach danach...

    Habt einen guten Abend und bleibt behütet, all ihr die das lest...

    Seid umarmt... <3

  • Liebe Mirachen,

    es ist schön, dass Du die Kinder im Kindergarten hast. Das ist die reinste Trauermedizin für Dich. Ich habe 25 Jahre

    Kinder- und Jugendarbeit gemacht und hatte noch eine große Kindergruppe vom Sportverein aus. Das war eine sehr

    schöne Zeit damals. Ich liebte die Kids und sie liebten mich. In meiner Sportgruppe hatte ich 5- 14jährige Jungs und

    Mädels, ich weiß heut gar nicht, wie ich das damals alleine schaffte. Aber es hat geklappt. Ich denke sehr gerne daran

    zurück. Ich kann Dich sehr gut verstehn, dass Du gerne im Kindergarten bist. Für Dich sind die Kleinen ein Geschenk

    des Himmels. Und Dein Hund hält Dich zuhause in Trapp und Du bekommst beim Gassi gehen auch Deine frische Luft.

    So hat Gott sehr gut für Dich gesorgt.

    Liebe Mirachen, ich fand mit ca. 23 Jahren zu Gott. Ich arbeitete damals in der amerikanischen Kaserne und musste ge-

    schäftlich zur Kirche und mit dem dortigen Pastor reden, wegen Renovierungsarbeiten. Ich erinnere mich noch, als wir

    zusammen die Kirche anschauten, vor allem die Wände, wie ich zu ihm sagte: - mit der Kirche und mit Gott hab ich es

    nicht so.- Da lächelte er, legte seinen Arm um mich, und meinte, das ist nicht schlimm. Als wenn er es geahnt hätte,

    was noch mit mir passieren würde. Das ich nicht nur wegen der Renovierungsarbeiten zu ihm in die Kirche kam.

    Ein paar Tage später, als ich abermals wegen den Papieren zur Kirche musste, passierte ES. Auf dem Rückweg zu meinem

    Büro, kam ein heller Blitz vom Himmel runter. Ich wollte ausweichen, aber ich schaffte es nicht mehr, und so fuhr dieser

    Blitz in mich hinein. Und da war es dann passiert. Nur wusste ich es nicht sofort. Aber etwas ging in mir vor. Ich ging

    nach Feierabend in einen Buchladen und kaufte mir eine Bibel. Ich wusste nicht, warum ich das tat, ich musste es einfach

    tun. Ich lebte damals noch mit einer Freundin zusammen in einer WG und ihr blieb die Sprache weg, als sie abends, so

    wie immer, ihren Schmöker las und ich meine Bibel auspackte und las. Sie verstand die Welt nicht mehr und ich verstand

    mich selber nicht mehr. Ja, so hat das alles bei mir angefangen. Sorry ist ein bisschen fiel geworden, dabei ist das bei

    Weitem noch nicht alles. Du glaubst ja gar nicht, wie dann Gott mein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellte.

    Und ich weiß bis heute nicht, warum mich dieser Blitz getroffen hat. Oder war es ein Zufall, dass ich eben gerade dort

    stand. Aber Zufälle in dem Sinne gibt es ja nicht. Nur ein von Gott zugefallen. Aber warum ich?

    Ja, auch ich bin ganz tief in meinem Innern, davon überzeugt, dass es nach dem Erdentod noch etwas gibt. Dafür habe ich

    selbst schon so viel erlebt, dass ich es nicht mehr leugnen kann und meine Mutti auch.

    Klar wollen unsere Lieben nicht, dass wir so traurig sind, aber sie verstehen auch, dass wir es sind und helfen uns, wo sie

    nur können. Ja, du hast ja so recht damit, so eine Trauer stellt das ganze bisherige Leben auf den Kopf und verändert uns.

    Zuerst wird einfach alles durcheinander gebracht und dann langsam wieder neu einsortiert. So als wenn ein komplett neuer

    Mensch aus mir gemacht wurde. Da wurde nicht gefragt, ob ich das so will, es geschieht ganz einfach.

    Liebe Mirachen, nun ist es bei mir auch ein bisschen viel geworden. Wenn Du willst, kann ich meine Gedanken auch wieder

    löschen. Schreib es mir einfach. Ich könnte es verstehn und wäre Dir auch nicht böse. Aber eins ist mir während ich hier

    so schreibe bewusst geworden, ich werde ein Buch schreiben, über Gott, den Glauben und über die Trauer. Muss das nur noch

    alles erst mal richtig in meinem Kopf und in meinem Herzen sortieren.

    Liebe Mirachen, ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft

    und Gottes Segen auf Deinem Weg.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume, nein! Nicht löschen! Ich mag es sehr gerne hier mit dir zu "reden"...

    Ich finde es toll, dass du auch in der Kinder- und Jugendarbeit gearbeitet hast! Dann weißt du, was ich meine...

    Da bist du wahrhaft "vom Blitz getroffen" worden... Es ist schon "verrückt" was ER so mit uns anstellt.

    Bei mir war es irgendwie einfach schon immer da...keine Ahnung wie das ging. Meine ersten "Schreibspuren" die ich in meinen kleine Kinderbüchlein verewigten zeigen das noch immer.

    Eine Sache ist mir noch ganz wach vor der Seele: Ich war vielleicht 4 oder auch schon 5...es war Sommer, Samstag und Mama machte Großputz im Treppenhaus. Wir hatten eine Bäckerei und da gab es immer viel zu schaffen... Meine Mama war ganz verschwitzt und wischte die Stufen, ich stand oben an der Wohnungstür und sagte: Mama, ich will nachhause... Sie sah auf und sagt: Schätzle, du bist doch daheim! ... Mir war das irgendwie peinlich, es war mir rausgerutscht, klar wusste ich dass ich zuhaus war, aber ich wollte HEIM... Irgendwie wollte ich mich nie so recht mit der Erde verbinden. Mein "Kopf" schwebte immer noch im Himmel... Am liebsten war ich im Garten, auf den Wiesen, dort sang ich vor mich hin, pflückte Blumen, sammelte allerhand Tierchen und baute ihnen Schlösser... Schule...ohje... das war nicht meine Welt! Alle wollten was von mir, ich sollte "mitmachen" und wollte doch so lieber gar nichts sagen...

    Meine Mama ließ mich immer so sein wie ich war - sie verbog mich nicht... Sie schubste mich immer mal wieder an... aber wenn sie merkte dass es gar nicht geht dann stärkte sie mir den Rücken... Bis zuletzt war das so... Und diese "Hand" fehlt mir so sehr...du verstehst was ich meine. Klar, ich habe dann gelernt "hier" zu sein und ich bin es auch gerne!!! Aber ein Teil von mir ist immer noch im Himmel...irgendwie.

    Ich bin so dankbar für alles was ich sein durfte - auch wenn es oft sehr schwer war anders zu sein als die anderen Kinder...

    Das Reden fiel mir sehr schwer - heut ist davon keine Spur mehr - im Gegenteil :S

    In meiner Ausbildung zur Erzieherin sagte eine Dozentin zu mir - es ging um Elternarbeit etc. und ich hatte nicht viel "zu sagen" - "wie wollen SIE mal Elternarbeit machen????" ... Ich sagte nur: Wenn ich es will dann kann ich es. Und so war es auch!

    Heute liebe ich es zu schreiben, Elternabende zu halten... Nach dem Tod von Mama fiel es mir unheimlich schwer, wieder zu schreiben, meine Gedanken so zu sortieren dass sie "was G'scheits" werden...meine liebste "Kritikerin" ist nicht mehr da...und das machte es mir schwer. Zu Weihnachten schrieb ich endlich mal wieder etwas längeres an die Elternschaft... es lesen sicher nicht alle - das weiß ich - aber die paar, die es lesen, sind dankbar und können mit meinem Geschreibsel was anfangen und das ist gut so...

    Also liebe Kornblume: Schreib GERNE weiter! Der Gedankenaustausch mit dir tut gut und macht Freude...

    Sei umarmt!:24:

  • Liebe Mirachen, habe eben erst Deinen Text gelesen, weil ich viel unterwegs war. Aber nicht böse sein, meine Antwort

    kommt noch, leider erst später. Viel Dich lieb gedrückt von mir.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Mirachen, ich schreibe auch sehr gerne. In die Schule ging ich eigentlich nur wegen Sport, Aufsatz schreiben und

    Singen. Mit 10 Jahren mussten wir von der Schule aus, ein Märchen schreiben. Dafür hatten wir eine Woche Zeit. Nach 3 Tagen

    hatte ich mein Heft vollgeschrieben und fragte meinen Lehrer wie lang denn das Märchen werden sollte. Er glaubte mir

    nicht, dass ich schon mein ganzes Heft voll geschrieben hatte. Am nächsten Tag zeigte ich es ihm und ich durfte es dann

    nach der großen Pause der ganzen Klasse vorlesen. Ich durfte dabei vorne am Lehrer Pult sitzen und mein Lehrer setzte

    sich auf meinen Platz. Da war ich damals ganz schön aufgeregt. Mein Märchen hieß: Hexenschuss und Hosenträger. Und seither

    schreibe ich eigentlich sehr gerne Phantasiegeschichten. Nicht zu vergessen, für mein Märchen bekam ich eine Eins mit

    3 Sternchen.

    Ja, die Hand meiner geliebten Mutti fehlt mir auch sehr. Ach nicht nur die Hand, mir fehlt meine ganze Mutti. So wie sie war.

    Hätte ich nicht wieder zu Gott gefunden, hätte ich es nicht geschafft. Da bin ich mir ganz sicher. Es ist schon erstaunlich, wie

    er uns helfen kann.

    Vielleicht hast Du als Kind in Dir noch schöne Erinnerungen in Dir verspürt, wie schön es im Himmel war bei Gott. Und trägst

    es irgendwie noch mit Dir mit. Unsere Mama´s sind jetzt dort und bereiten alles auf unser Kommen vor. Wenn es dann irgend-

    wann so weit ist, werden sie uns abholen. Na, das gibt vielleicht eine Wiedersehensfreude. Darauf freue ich mich jetzt schon.

    Wenn ich meinen Jesus nicht neu gefunden hätte, hätte ich die Trauer nicht geschafft und wäre sicherlich daran gestorben oder

    eher noch verrückt geworden. Mir ist es auch egal, was andere von mir denken, mir hat Gott schon so oft mein Leben gerettet,

    warum soll ich das tot schweigen. Es war eben mal so. Gott und ich haben schon sehr viel zusammen erlebt. Die unglaublichsten

    Dinge und Abendteuer, wie ER immer wieder in mein Leben eingreift. Und nun in meinem letzten Drittel meines Lebens möchte ich wieder ganz

    für ihn da sein. Da geht es mir einfach am aller besten. Jetzt bin ich wieder, ganz wie am Anfang und musste viele Irrwege gehen,

    bis ich wieder dort angekommen bin.

    Ich bin auch anders als Andere. Jeder Mensch ist ein einmaliges Exemplar. So was bringt nur Gott hin, sonst Niemand.

    Alle Menschen haben diesen Urglauben tief in sich. Als Beispiel: Du sitzt in einem Flugzeug, und plötzlich kommt ein starkes

    Unwetter auf und die Maschine droht jeden Moment abzustürzen. Was glaubst Du, wie viele Menschen dann auf einmal in

    Gedanken anfangen zu beten. Dieses Göttliche, dieses Urvertrauen, steckt in uns drin.

    Liebe Mirachen, Du bist bestimmt eine tolle Erzieherin im Kindergarten. Denn Kinder spüren es, wenn man mit dem Herzen

    dabei ist. Genauso auch die Tiere. Denen kannst Du nichts vormachen. Und Gott kann man auch nicht blenden oder nur was

    vor spielen.

    Ich wünsche Dir weiterhin

    Kraft und Freude bei Deiner Arbeit

    Alles Liebe

    Kornblume

  • ...da kommt mir vieles bekannt vor... Nett!!

    Ja, dieses Urvertrauen ist bestimmt in jedem Menschen verankert - da gebe ich dir Recht! Wir "verdrängen" es nur all zu oft...

    Manchmal kommen Menschen und fragen: Aber WARUM lässt Gott dies oder jenes zu??? Ja, das hab ich mich auch oft gefragt - gerade wenn es um Kriege oder andere "Unglücke" geht... Ja, warum... Aber: Das hat Gott ja nicht gemacht! Kriege z.B. werden immer von Menschen angezettelt... zum Mörder wird man nicht von Gott gemacht. Aber es ist mühsam, hier "Erklärungen" zu finden. So vieles liegt in unseren Händen - wir können mit unseren Gaben Gutes oder eben Schlechtes tun...aber es TUN, das machen wir selbst - nicht ER...


    Ich freue mich so sehr für dich, dass du so viel zu tun hast ;-) das ist auch heilsam... und du musst dir aber überhaupt keinen "Schreibstress" machen. Ich freu mich wenn ich von dir lese - aber es ist auch total in Ordnung wenn du nicht schreibst <3


    Nun ja...ob ich eine tolle Kindergärtnerin bin...ich hoffe es! Schön ist, dass wir relativ frei arbeiten dürfen und unseren Kindergarten "selber verwalten"... Das ist echt ein Geschenk!!!! "Normal" könnte ich nicht arbeiten... :S ...ich habe soooo tolle Kinder! Du hättest Freude an ihnen...


    Ja...unser letztes Lebens-Drittel ... hier dürfen wir in die Tiefe gehen... Das ist gut so...


    Liebe Kornblume, schreib weiter! Gedichte, Geschichten...Gedanken... Das ist gut und ich glaube, deine "Bestimmung"...

    Sei geherzt und hab einen friedvollen Abend :24:<3

  • Liebe Mirachen, :2:

    Ja, die Frage, warum lässt Gott das dann zu, höre ich auch immer wieder. Aber es sind wir Menschen selbst, die so viel Unheil in

    die Welt brachten und auch immer noch bringen. Und es wird immer schlimmer und wir wachen nicht auf.

    Gott hat uns den freien Willen mit gegeben, dass wir hier auf Erden frei entscheiden können und nicht seine Spielpuppen

    sind, wo Er am Schnürchen zieht und bestimmt was bei uns abgeht. Aus lauter Liebe schenkte Gott uns hier auf Erden den

    freien Willen. Wir können uns immer für gut oder böse entscheiden. Läuft etwas zu unseren Gunsten, ja da freuen wir uns

    und klopfen uns auf die eigene Schulter und prahlen laut: nah hab ich das nicht wieder super gemacht.- Und läuft es nicht so

    gut oder gar schrecklich, heißt es immer gleich: Warum lässt Gott das zu?- Aber ich glaube, das habe ich schon mal irgendwo

    geschrieben. Gott ist nicht grausam, das sind wir Menschen. Wir können uns frei für gut oder böse entscheiden. Ich sehe es

    ganz genauso wie Du Mirachen. Der Mensch brauch immer einen Schuldigen. Finden sie Keinen, dann ist es Gott.

    Nun ganz so viel zu tun habe ich nicht alle Tage, aber gestern hatte ich Amtstermine in der Stadt und die Straßen waren frei,

    so hab ich mal wieder Einiges erledigt, was sein musste.

    Ja, das glaube ich auch, dass ich mich in Deinem Kindergarten sehr wohl fühlen würde. Ich liebe Kinder, sie sind so ehrlich und

    frei raus, nicht so kompliziert wie wir Erwachsenen.

    Ich wünsche Dir trotz des Schmerzes, Freude in Dein liebendes Herz. Möge die Sonne darin wieder zum Scheinen kommen.

    Aber ich vermute mal, dass das Deine Kinder möglich machen. Gott beschütze Dich.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Mirachen,

    ich wünsche Dir aus ganzem Herzen, trotz des großen Schmerzes, einen ruhigen Sonntag.

    Möge Gott Dir die Kraft schenken, Deinen schweren Weg weiter zu gehen und mögest Du

    seine Liebe in Deinem Herzen spüren, das es heilt und neues Leben schenkt.

    Ich bete für Dich.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Mirachen und liebe Kornblume! Ich finde es schön, dass ihr euren Glauben habt und er euch soviel Kraft gibt! :love:


    Und ob man nun an Gott, an etwas anderes glaubt oder Kraft in der Natur oder in anderen Dingen findet, ist es gut, wenn es einem hilft!


    LG Andrea

  • Nun will ich mal wieder hier in meinem "eigenen Haus" ein wenig schreiben...

    Die letzten Tage waren wieder einmal richtig schwer... Gesundheitlich ist es gerade bescheiden - ich kann nur ganz schwer laufen, eine Entzündung im Fuss bremst mich aus... Ja: Bremst... Zu sehr habe ich mich in den Alltag gestürzt. Das war alles zu viel... Die Sorge um meinen Papa - er soll einen Herzschrittmacher bekommen - belastet mich nun noch zusätzlich. Auch dass er so gar nichts redet - er drückt alles in sich hinein und ich weiß, dass er schier verrückt wird vor lauter Vermissen seiner Frau, meiner Mama... Er verdrängt viel und versucht alles so zu machen wie früher. Aber das klappt nicht... er ist unsicher geworden, zweifelt, hat Ängste... Mein starker Papa! Ja, das ist nicht einfach... auch, wenn man ihm "jeden Wurm aus der Nase ziehen" muss...

    Das Gefühlschaos... Ja, das ist irgendwie eine verrückte Sache. Es geht hin und her... Aus heiterem Himmel laufen mir die Tränen herunter und ich könnte schreien. Dann ist wieder alles "ruhig" und in Ordnung... Es sind nun 4 Monate und 2 Tage...unglaublich! Die Zeit geht gnadenlos weiter und man hat kaum Muse zur Besinnung... Aber vielleicht gerade deshalb diese kleine "Krankheitsauszeit" - hat ja immer alles irgendwie seinen Grund.


    Was mich auch immer wieder beschäftigt, ist die Frage, wie und ob es weitergeht nach dem Tod... Ich glaube ja fest an ein "es geht weiter" und das seit ich ein kleines Kind war. Das ist mir sehr sicher im Herzen verankert...und davor haeb ich auch absolut keine Angst! Aber womit ich immer wieder nicht klarkomme ist dieses JETZT. Das Sterben nach drüben ist glaube ich für den der geht nicht "schlimm" - das hier bleiben ist um ein vielfaches schwerer.... Unsere Lieben sind hier um uns - wir sehen sie nicht...aber sie uns.

    Dieses sich alleine fühlen ist manchmal echt schlimm... Gestern habe ich mich dabei ertappt dass ich dachte: Warum bin ich nicht gleich mitgestorben... wozu noch hier sein? Was soll das alles??? Dieses Vermissen, das heulen, der Schmerz...das ist doch alles bescheuert...ich will das nicht...

    Aber: Wir haben hier auch unsere Aufgaben und die gilt es gut zu erfüllen... Unseren Lebensplan zu vollenden, das ist das, warum wir noch hier sind. Vielleicht sehen wir erst im Rückblick was es bedeutet hat dass wir hier sein mussten... Und ja, ich glaube an Schicksal und empfinde das als Wahrhaft.

    Warum ich das so fest glaube - weil ich es schon einige Male vor Augen geführt bekam... und seither ist es für mich nicht mehr vegzuleugnen.

    Ein Erlebnis vielleicht...: Vor etwa 15 Jahren hatte ich in meiner Kindergartengruppe einen kleinen 4jährigen Buben. Es war Sommer, ein heißer, herrlicher Spätsommertag... Wir saßen alle am Esstisch und ließen uns unser Frühstück miteinander schmecken... 14 Kinderlein saßen beieinander in einem kleinen Esszimmerchen. Die Sonne schien durchs Fenster und es war ein heiteres Schmausen... Plötzlich bekam dieser kleine Bub einen seltsamen Blick... Schaute an die Decke und sprach: "Hey Gott...warum streckst du deine hand zu mir runter?" ... Alle verstummten. Sekundenlang... Dann war es vorbei und alle schmausten weiter als ob nichts war...

    Mich bewegte es sehr aber über den Alltag verblasste es auch wieder..

    Bis zu einem Tag, ein paar Wochen später, in den Herbstferien... Da schellte abends das Telefon. Die Tante des kleinen Buben war dran... "Hallo" sagte sie, " der Bub kommt nicht mehr in den Kindergarten"... Ich konnte es nicht verstehen und sagte nur, ist in Ordnung...aber warum? Da brach sie in Tränen aus... Die Familie war auf dem Heimweg verunglückt - ein paar Meter von zuhause entfernt. Ein Wagen kam ihnen entgegen - der Vater konnte nicht ausweichen und prallte gegen einen Baum. Der kleine Bub überlebte es nicht...

    Er hat es geahnt. Gewusst....

    Die Mutter ist fast daran zerbrochen - warum nicht ich??? Fragte sie immer wieder. Sie war kurz davor sich aufzugeben...

    Ich schrieb ihr diese Begebenheit auf und packte ein letztes Bild das er im Kindergarten gemalt hat - ein sehr besonderes, kraftvolles Bild - mit dazu.

    Später sagte sie zu mir: Hättest du mir das nicht gegeben - ich hätte nicht mehr weitergelebt... Später hat sie eine Trauergruppe gegründet und das zu ihrem festen Lebensauftrag gemacht. Ihren Beruf - Lehrerin - gab sie auf.

    Schicksal? Oder wie soll man so etwas nennen... Und so gibt es noch viele Beispiel - die nicht immer mit Tod zu tun hatten - die mir zeigen, dass unsere Leben einem Plan folgen. Manchmal ist dieser Plan hart und unerbittlich. Widerlich und böse... und man will ihn nicht verstehen...


    Ich muss lernen meinen Weg nun anders zu gehen... Es hat sich alles verändert - ja, sehr sogar...ich habe mich verändert... - und damit muss ich lernen umzugehen. Dieser Weg ist noch sehr neblig und unwirsch.


    Ja...man muss sehen wie es weitergeht.

    Irgendwie.

    Meine Mama sagte immer: Kopf hoch! Es geht immer weiter...du darfst dich nicht gehenlassen...

    In diesem Sinne!

  • liebe mirachen,

    das ist sehr berührend mit dem kleinen jungen.kinder haben besondere antennen. ich glaube und hoffe auch, dass es nach

    dem tod irgendwie weitergeht.

    das hier alleine bleiben finde ich auch viel schlimmer, als das gehen.


    ich komme damit überhaupt nicht zurecht, ich war sonst nie alleine, 40 jahre war mein seelenpartner neben mir.

    was für eine aufgabe habe ich hier noch?

    alleine bin ich ein nichts ohne perspektive und schaue in den nebel.


    zur zeit weiß ich nicht, warum ich am morgen aufstehen soll.

    das lebensmotto meines mannes war: carpe diem!

    dir gute besserung und liebe grüße von

    flora

  • liebe Mirarchen<3


    das Erlebnis mit dem kleinen Jungen , hat mich auch sehr beeindruckt... Ich kenne solche Erlebnisse von Kindern ...


    Kinder sind hellsichtiger ... im wahrsten Sinne des Wortes...


    Leider <3:30:<3 wirklich leider bin ich jetzt so müde, deswegen werde ich dir morgen ausführlicher schreiben...<3:30:<3


    JETZT wünsche ich dir gute Besserung.<3

    Stelle dir jetzt Kleeblätter vor<3


    Alles Liebe und hoffentlich eine relativ gute Nachtruhe

    wünscht dir deine Sverja

  • Liebe Mirachen! Das ist eine bewegende Geschichte mit dem kleinen Jungen! Ich habe selbst schon erlebt, dass kleinere Kinder Dinge wahrnehmen können, die wir Erwachsenen nicht sehen und wahrnehmen können! Vielleicht weil sie es noch nicht so hinterfragen! :/

    LG Andrea

  • ich komme damit überhaupt nicht zurecht, ich war sonst nie alleine, 40 jahre war mein seelenpartner neben mir.

    was für eine aufgabe habe ich hier noch?

    alleine bin ich ein nichts ohne perspektive und schaue in den nebel.


    zur zeit weiß ich nicht, warum ich am morgen aufstehen soll.

    das lebensmotto meines mannes war: carpe diem!

    Liebe Flora, ich kann dich sehr gut verstehen... auch wenn ich nicht meinen Lebenspartner verloren habe, so wie du (ich habe leider keinen...) sondern "nur" meine Mama (wir haben viele viele Jahre zusammen gelebt...), so kenne ich genau dieses Gefühl das du beschreibst.

    Ich habe es schon ein paar mal geschrieben: Hätte ich nicht mein Hundle - ich würde einfach liegen bleiben...

    Dann aber packe ich mich wieder am Schopf - gerade weil ich weiß dass ich hier noch was zu tun hab...auch wenn es gerade nicht wirklich zu erkennen ist und eher alles sinnlos erscheint.

    Das Lebensmotto deines Mannes ist ein wunderbares! Er hat so recht!!! Und bestimmt springen unsere Lieben "drüben" im Viereck wenn sie sehen wie wir am Boden sind, im Nebel stecken, weinen und leiden.... Carpe diem!!!! Genau das, genau so...

    Lass es uns versuchen - jeden Tag, immer wieder... kleine Schritte... vielleicht kehrt irgendwann das Lächeln wieder bei uns ein und der Mut, weiter unsere Wege zu gehen.

    Es ist irgendwie so, als ob man in einem fremden Land gestrandet ist, keine Landkarte dabei hat und die Sprache nicht spricht... Das ist eine Herausforderung!!!

    Wir schaffen das!!!!

    Irgendwie und irgendwann.... aber aufgeben, aufgeben dürfen wir nicht...

    Carpe diem liebe Flora <3<3ich schicke dir eine warme Umarmung....

  • Liebe Mirachen! Das ist eine bewegende Geschichte mit dem kleinen Jungen! Ich habe selbst schon erlebt, dass kleinere Kinder Dinge wahrnehmen können, die wir Erwachsenen nicht sehen und wahrnehmen können! Vielleicht weil sie es noch nicht so hinterfragen! :/

    LG Andrea

    Guten Morgen liebe Sonne10...ja, es ist sehr bewegend gewesen und ich habe es nur wenigen Menschen erzählt... hab auch lange überlegt, es hier zu schreiben. Dachte aber, dass es vielleicht ein kleines "Signal" sein kann, dass alles im Leben irgendwie einen Sinn ergibt...

    Ja, Kinder sind SO im jetzt, im Moment, so angebunden noch an "den Himmel"... für mich immer ein Geschenk, wenn ich es wahrnehmen darf...

    Ich wünsche dir einen friedlichen und guten Tag...sei behütet und umarmt...<3