Hallo Ihr Lieben!
Nachdem es ja die letzte Zeit von mir durchwegs positive Beiträge zu vermelden gab, hat sich das Blatt ein wenig gewendet. Seit 2 Tagen herrscht in meinem Inneren wieder völliges Chaos. Ich dachte, ich wäre mit mir soweit im Reinen und hätte diese immensen Ängste überwunden. Und nun drehen sich meine Gedanken wieder um die bekannten Themen Angst und innere Unruhe. Auslöser für diese Veränderung ist, dass mein Bruder (er ist 6 Jahre älter als ich) im Krankenhaus liegt. Das alleine würde mich aber nicht so aus dem Konzept bringen. Er hatte am Freitag eine OP. Am Samstag musste eine Not-OP nachgeschoben werden, weil er innere Blutungen hatte. Man hat ihn nun in ein künstliches Koma gelegt. Wie lange dieses Koma aufrecht erhalten werden soll, ist derzeit nicht abzuschätzen. Dazu kommt, dass teilweise seine Nieren versagen, so dass man ihn an die Dialyse angeschlossen hat. Mein Bruder und ich habe nicht immer das beste Verhältnis gehabt. Einerseits, weil er eben 6 Jahre älter ist und wir nicht zusammen aufgewachsend sind, andererseits weil wir wie Tag und Nacht sind. Unsere absolute Gegensätzlichkeit war immer schon ein Problem zwischen uns. Aber trotz allem ist er mein Bruder; egal wie weit unsere Lebenseinstellungen voneinander abweichen. Er hat mich, als es mir gesundheitlich sehr schlecht ging, zu einer großen OP nach München gefahren. Und obwohl wir nie ein inniges Verhältnis hatten, hat er sich bemüht, mir die Angst zu nehmen. Das habe ich ihm hoch angerechnet.
Meine Mama fährt morgen nach Ried ins Krankenhaus. Sie hat dort einen Termin mit dem behandelnden Arzt. Ich kann nicht mitkommen. Ich war die ganze Woche krankgeschrieben und habe das Bett gehütet. Eine über Wochen rumgeschleppte Grippe hat sich aufgrund einer bei mir chronisch vorhandenen Bronchitis zum echten Problem entwickelt. Mittlerweile geht es mir wieder ganz gut. Ich muss aber ab morgen wieder arbeiten gehen. Zudem liegt mein Bruder auf der Intensivstation. Es ist also das Beste, wenn ich nicht mitkomme, um ihn keinem größeren Risiko auszusetzen.
Wie Ihr Euch denken könnt, geht in meinem Kopf wieder alles drunter und drüber. Ich mache mir große Sorgen. Ich hoffe, dass meine Mutter morgen mit guten Neuigkeiten aus dem Krankenhaus aufwarten kann.
Ich werde Euch berichten, sobald ich mehr erfahren habe.
Ganz liebe Grüße!
Dani