Alles anzeigenLiebe Puzzle,
es klingt vielleicht seltsam. aber für mich war das alles einfach nur abstrakt. Dieses Erlebnis war und ist keine Belastung. Damals war ich natürlich dankbar, heute wäre ich das nicht mehr. Nach dem Vorfall wurde ich auf links gedreht und zwei Tage lang sehr gründlich untersucht. Es wurde aber nichts gefunden. Alles in bester Ordnung, sagten die Ärzte. Und ich habe bis heute nie wieder auch nur Kreislauf- geschweige denn Herzprobleme gehabt. Auch vorher nicht. Keine Ahnung was an dem Tag los war, aber ich war da oben wohl noch nicht erwünscht. Genau wie Du.
Ich weiß nicht ob Du vorher schonmal oder danach nochmal in so einem bedrohlichen Zustand warst. Aber Du warst auch noch nicht dran. Wenn man davon ausgeht daß zu mindestens die großen Dinge im Leben vorherbestimmt sind, müßte man annehmen es gibt einen Grund warum wir noch nicht dran waren. Wartet hier noch etwas auf uns? Und wenn ja, ist es etwas Gutes oder etwas Schlechtes?
Ich kann bei der Frage "was wird mal sein, und wie wird es sein" auch nur meine Phantasie bemühen. Habe nur die unerschütterliche Zuversicht, daß der irdische Tod nicht das Ende ist. Ich glaube ganz fest daß wir unsere Lieben wiedersehen und Schönes auf uns wartet.
ja, das sind die Erinnerungen die einen gleichzeitig weinen und lächeln lassen Ich fürchte aber es wird immer weh tun.
Liebe Grüße
Lilifee
Danke für die ausführliche Antwort, liebe Lilifee.
Für mich war das sehr belastend. Ich war regelrecht schockiert und habe lange damit gekämpft, dass man durch unterlassene Hilfeleistung akzeptiert hat, dass ich sterben könnte…. Ich hatte eine innere Blutung nach einer Routine-OP und obwohl ich im Krankenhaus lag und um Hilfe bat, hat mir niemand geholfen. Als die Blutung bei der Visite endlich doch festgestellt wurde, hatte der Arzt kaum noch Zeit, mich für die Notoperation zu stabilisieren, damit ich die OP überleben kann. „Wie knapp war es wirklich?“ fragte ich. „Weniger als 10 Minuten…“ hieß es. Hätte sich also die Visite um nur 10 Minuten verspätet….. Ende mit Puzzle.
Also… tja….. Ich bin hier und es war nicht so knapp, dass ich mich von einem Licht angezogen gefühlt hätte
Vielleicht macht das Fremdverschulden einen Unterschied? Ich weiß es nicht. Jedenfalls hab ich 10 Jahre damit gekämpft, dass mir nicht geglaubt wurde, weshalb keine Hilfe kam und es so weit kommen musste, dass mein Überleben fraglich war…. Ich war im Koma, beatmet… brauchte Monate, um mich zu erholen…. nur weil eine Krankenschwester mich für hysterisch hielt… „irren ist menschlich“ heißt es… oder fast tödlich in diesem Fall… … na gut, sagen wir mal, es war nix
Das mit der Aufgabe… möchte ich auch glauben… fällt mir aber zunehmend schwer.
Als mein Partner starb, fragte ich wie viele Trauernde auch nach dem „Warum“. Sein Leben war aus meiner Sicht nicht fertig. So viel wäre noch zu tun, geplant und interessant gewesen… ich haderte mit der Realität.
Da meinte meine Tochter: „Wenn es für dich keinen Sinn ergibt, dann warst du vielleicht Teil SEINER Geschichte. Dinge, die passieren, sind nicht immer für uns bestimmt. Manchmal sind wir ein Teil der Geschichte eines anderen.“
Das kann auch sein.
Es muss also nicht sein, dass wir selbst noch „Aufgaben“ haben, wir sind aber dennoch hier. Vielleicht beeinflusst unser Hiersein, unser Handeln, unser Wirken das Leben von anderen in einer notwendigen Weise, die wir gar nicht erkennen. Nicht immer sind Zusammenhänge und Wirkungen linear genug, dass unser irdischer Verstand damit etwas anfangen kann… So denke ich mir das…
Bei dem Thema denke ich immer an den Filmausschnitt:
Und damit mein Wirken einen unersetzbaren und universell notwendigen Einfluss auf den Planeten hat mach ich mir jetzt was zu essen
Einen ruhigen Samstag mit mehr Licht als Schatten
Puzzle