Mein lieber Andreas, die Liebe meines Lebens, ist nicht mehr

  • Danke für die ausführliche Antwort, liebe Lilifee.


    Für mich war das sehr belastend. Ich war regelrecht schockiert und habe lange damit gekämpft, dass man durch unterlassene Hilfeleistung akzeptiert hat, dass ich sterben könnte…. Ich hatte eine innere Blutung nach einer Routine-OP und obwohl ich im Krankenhaus lag und um Hilfe bat, hat mir niemand geholfen. Als die Blutung bei der Visite endlich doch festgestellt wurde, hatte der Arzt kaum noch Zeit, mich für die Notoperation zu stabilisieren, damit ich die OP überleben kann. „Wie knapp war es wirklich?“ fragte ich. „Weniger als 10 Minuten…“ hieß es. Hätte sich also die Visite um nur 10 Minuten verspätet….. 8| Ende mit Puzzle.
    Also… tja….. Ich bin hier ;) und es war nicht so knapp, dass ich mich von einem Licht angezogen gefühlt hätte ;)


    Vielleicht macht das Fremdverschulden einen Unterschied? Ich weiß es nicht. Jedenfalls hab ich 10 Jahre damit gekämpft, dass mir nicht geglaubt wurde, weshalb keine Hilfe kam und es so weit kommen musste, dass mein Überleben fraglich war…. Ich war im Koma, beatmet… brauchte Monate, um mich zu erholen…. nur weil eine Krankenschwester mich für hysterisch hielt… „irren ist menschlich“ heißt es… oder fast tödlich in diesem Fall… 8| … na gut, sagen wir mal, es war nix ;)


    Das mit der Aufgabe… möchte ich auch glauben… fällt mir aber zunehmend schwer.
    Als mein Partner starb, fragte ich wie viele Trauernde auch nach dem „Warum“. Sein Leben war aus meiner Sicht nicht fertig. So viel wäre noch zu tun, geplant und interessant gewesen… ich haderte mit der Realität.

    Da meinte meine Tochter: „Wenn es für dich keinen Sinn ergibt, dann warst du vielleicht Teil SEINER Geschichte. Dinge, die passieren, sind nicht immer für uns bestimmt. Manchmal sind wir ein Teil der Geschichte eines anderen.“

    Das kann auch sein.

    Es muss also nicht sein, dass wir selbst noch „Aufgaben“ haben, wir sind aber dennoch hier. Vielleicht beeinflusst unser Hiersein, unser Handeln, unser Wirken das Leben von anderen in einer notwendigen Weise, die wir gar nicht erkennen. Nicht immer sind Zusammenhänge und Wirkungen linear genug, dass unser irdischer Verstand damit etwas anfangen kann… So denke ich mir das…


    Bei dem Thema denke ich immer an den Filmausschnitt:



    Und damit mein Wirken einen unersetzbaren und universell notwendigen Einfluss auf den Planeten hat 8o mach ich mir jetzt was zu essen ;)


    Einen ruhigen Samstag mit mehr Licht als Schatten :24:

    Puzzle

  • Liebe Puzzle,


    ich hoffe es hat geschmeckt, und Du bist für Dein weiteres unverzichtbares Wirken gestärkt. :P


    Aber ganz im Ernst, was Du erleben mußtest war ja schlimmer als der schlimmste Alptraum. Fühlen daß etwas nicht stimmt, aber keine Hilfe bekommen und stattdessen für hysterisch gehalten zu werden. Und dann die lapidare Reaktion "irren ist menschlich". Ja genau, und manchmal auch tödlich. :( Das wäre mir auch lange nachgegangen, zumal Du ja auch leben wolltest. Unterlassene Hilfeleistung in einem Krankenhaus ist schon eine besondere Hausnummer. Das wäre doch eine Anzeige wert gewesen. Aber dafür braucht man einen langen Atem und gute Nerven. Und man muß erstmal in der Verfassung dafür sein.

    Hätte sich also die Visite um nur 10 Minuten verspätet….. Ende mit Puzzle.
    Also… tja….. Ich bin hier

    Und das ist auch gut so, denn Du hast noch sehr viel zu sagen.


    Dagegen war mein Erlebnis fast Pipifax. Ich hatte nach einer ziemlich harmlosen und schon oft erlebten Behandlung beim HNO massive Kreislaufprobleme. Übelkeit, der kalte Schweiß ist ausgebrochen und der Blutdruck hat ungeahnte Höhen erklommen. Der Arzt hat einen Krankenwagen gerufen der mich zügig ins Krankenhaus gebracht hat. Während der Untersuchung ist es dann passiert. Mir ging es beschissen, aber ich war die ganze Zeit bei klarem Verstand und konnte die Fragen der Ärzte beantworten. Vom Herzstillstand habe ich natürlich nichts mitbekommen. Wenn das passiert bist Du sofort weg. Wie wenn man einen Stecker zieht und das Licht geht direkt aus.


    Auf einmal hatte ich das Gefühl aus tiefsten Tiefen an die Oberfläche zu treiben. Aber nicht durch Wasser, sondern durch dunkle dichte Nebelschwaden. Das war sehr unangenehm weil ich dabei ein bißchen das Gefühl hatte auf einer Rüttelplatte zu stehen. Das war vermutlich der Moment als das Herz wieder angefangen hat zu schlagen. Und der Witz in Tüten war, als ich wieder richtig wach war, waren meine Beschwerden wie weggeblasen. Ich hätte aufstehen und heimgehen können, so prächtig ging es mir wieder. Aber damals habe ich auch noch am Leben gehangen, deshalb bin ich geblieben und habe mich zwei Tage lang untersuchen lassen.


    Die Ärzte sagten damals der Stillstand wäre völlig unvorhersehbar gewesen. Das war mit Sicherheit auch so. Denn obwohl es mir mehr als bescheiden ging hatte ich nie das Gefühl kurz vor dem abnibbeln zu sein. Sie haben dann ca. eine halbe Minute abgewartet ob das Herz wieder anfängt zu schlagen. Tat es aber nicht. Dann wurde mir etwas -vermutlich Adrenalin oder Ähnliches- gespritzt, und ich war dann wieder unter den Lebendigen. Ich schätze mal, daß alles nur einige Minuten gedauert hat, und ich habe sofort Hilfe bekommen. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied zu Deinem Erlebnis. Und da die Untersuchungen nichts ergeben haben, und es mir wieder gut ging, konnte ich das Ganze ziemlich einfach abhaken.


    Mit dem bereits erwähnten Mitglied habe ich auch über Aufgaben und Prüfungen gesprochen. Ich fragte, was haben denn Menschen denen es sichtlich gut geht, und die immer wieder auf die Füße fallen für Aufgaben. Die Antwort war, vielleicht haben sie nur die Aufgabe für andere eine Prüfung zu sein. Sehr interessanter Gedanke und nicht unwahrscheinlich. Was Deine Tochter sagt ist mit Sicherheit auch richtig und ebenfalls interessant. Was uns geschieht beziehen wir natürlich auf uns. Das ist menschlich, Aber es gibt wohl doch größere Zusammenhänge und nicht alles was geschieht ist auch für uns gedacht. Aus meiner Sicht war das Leben von Andreas auch noch nicht fertig, und ich hadere jetzt noch ab und zu. Aber er hatte wohl alles gelebt und erlebt was für ihn vorgesehen war, und damit war sein Leben eben doch fertig. Auch wenn mir das nicht gefallen hat.:33::33:


    Und was die Aufgaben angeht die wir noch haben, ist Deine Überlegung auch nicht verkehrt, Vielleicht haben wir ja keine aktiven Aufgaben mehr zu erledigen, aber passive. Wir leben ja nicht losgelöst in einem luftleeren Raum, sondern alles was wir tun oder nicht tun hat Auswirkungen auf andere. Auch wenn uns das nicht immer bewußt ist, und wir die Auswirkungen nicht immer mitbekommen. Trotzdem sind unsere Handlungen für irgendetwas wichtig. Darüber werde ich noch ein wenig nachdenken. Das Video zeigt ja auch sehr eindrücklich welche Kausalitäten es gibt.


    Uff, nun habe ich wieder viel mehr geschrieben als ich dachte. Herzlichen Glückwunsch wenn Du bis hierhergekommen bist. 8o


    Ich wünsche Dir einen ruhigen 1. Advent mit ebenfalls viel Licht und wenig Schatten.

    Lilifee

  • Liebe Puzzle,


    das macht einen schon sprachlos was du da erleben musstest es wird immer schlimmer weil das System so besch....ist das es nur um Geld geht statt um Menschen und der Mangel an Personal macht es nicht besser.


    Vielen unterstelle ich nicht mal böse Absicht sondern einfach nur extrem Belastung und die Sorge das es rentabel sein muss Geld abwerfen das darf einfach nicht sein.

    Da brauch es meiner Meinung eine dringend anderes System.


    Vlg. Linchen

  • Guten Morgen, liebe Lilifee und allen, die hier lesen und schreiben…


    Dieses „Erlebnis“ im Krankenhaus war wirklich schrecklich. Eine innere Blutung verursacht sehr starke Schmerzen. Ich war also nach der ersten Operation wieder im Zimmer und die Schmerzen wurden immer mehr. Es wurde Abend. Ich läutete also nach der Krankenschwester. Sie kam, attestierte „alles ok“ und ging. Ich läutete nach einer Zeit wieder, sie kam, attestierte „Sie sind frisch operierten, sie HABEN Schmerzen.“ räumte die Klingel weg, gab mir ein Schmerzmittel und ein Schlafmittel und ging. Inzwischen war es Nacht.
    Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich sah die Klingel über mir hängen und wollte sie betätigen, da merkte ich, dass ich nicht mehr die Kraft hatte, meinen Arm zu heben. Ich konzentrierte mich auf sie und wollte sie in meiner Not mit der Kraft meiner Gedanken zum Läuten bringen. Natürlich passierte nichts. Ich begann zu beten….

    Immer wieder setzte mein Bewusstsein aus, ich dämmerte dahin, die Schmerzen wüteten inzwischen im ganzen Körper. Mal war ich wach, mal nicht…. Ich redete mir ein, ich müsste nur die Nacht überstehen. Sie würde vergehen, diese Nacht und dann gäbe es Hilfe. Einfach durchhalten, dachte ich mir…. Am Morgen würde mir jemand helfen.


    Es wurde hell, nun würde man mir helfen.
    Der Tagbetrieb begann. Geschirr klapperte… Menschen redeten. Ich muss wohl ausgesehen haben, als würde ich schlafen… ich konnte die Augen nicht öffnen, ich hörte nur… dann war ich wohl wieder eine Zeitlang weg, denn als nächstes hörte ich eine männliche Stimme, laut und kräftig: „guten Morgen“. Mehrere antworteten… die Visite! Noch zwei Patienten, dann wären sie bei mir… noch ein Patient.

    „Reiß dich zusammen, wach auf, jetzt musst du reden!“

    Ich hörte meinen Namen und die Frage, wie es mir ginge. Ich öffnete die Augen. Am Fußende meines Bettes stand ein Mann in Weiß, blätternd in irgendwelchen Unterlagen. Ich antwortete: „nicht so gut“. Er sah von seinen Unterlagen auf, wurde schlagartig weiß im Gesicht und rief entsetzt aus: „Um Gottes Willen, was ist denn da passiert?“ Das war das letzte klare Bild. Da begann meine Rettung. Ich war so weggetreten, dass ich nur noch Erinnerungen an Bilder oder Geräusche habe. Sehen und Hören funktionierten nicht mehr gleichzeitig.

    Ich stelle mir vor, dass sich Sterbende so fühlen. Die Schmerzen dominierten alles. Daher finde ich es wichtig, dass Sterbenden die Schmerzen genommen werden.

    Mein Partner aber starb allein in seiner Wohnung. Ohne Hilfe, ohne Medikamente… Ich glaube, du kannst dir vorstellen, was mein Kopfkino für mich bereithält…


    Das wäre doch eine Anzeige wert gewesen.

    Ja, das dachte mein Vater auch. Er setzte alle Hebel in Bewegung und hatte 10 Tage nach dem Vorfall einen Termin mit dem Klinikvorstand, dem Rechtsverdreher der Klinik und seinem Anwalt…

    Das Ergebnis war: sämtliche schriftlichen Unterlagen waren verfälscht. Man hätte stündlich Blutdruck gemessen, die Krankenschwester hätte einen Arzt geholt, der mich in der Nacht untersucht hätte. Man wusste von der inneren Blutung, man hätte nur abwarten wollen, dass sie von selbst aufhört. „Hätte sie auch: Tote bluten nicht….“ war meine sarkastische Antwort auf diese Lügen. Ich konnte nichts beweisen. Meine Aussagen wären rechtlich nicht relevant, da ich unter starken Medikamenten stand. Die Krankenschwester konnte nicht befragt werden, die war praktischerweise gerade auf Urlaub. Ende der Geschichte.
    Sie kam übrigens von ihrem Urlaub zurück, als ich noch in ihrer Station lag. Sie hatte so manche „nette“ Worte für mich und wenn ich etwas brauchte, war sie immer sehr beschäftigt…. Menschlich voll ok <X


    Dagegen war mein Erlebnis fast Pipifax.

    Nein, liebe Lilifee, dein „Erlebnis“ war sicher genau so einschneidend. Einen Herzstillstand zu erleiden, ist kein Pipifax. Keinen Grund dafür gefunden zu haben, ist kein Pipifax….

    An der Schwelle zwischen Leben und Tod… das verwirrt, belastet, macht Angst… so ein Erlebnis ist so gravierend, dass es das ganze Leben verändern kann. Bei mir hat es viel verändert. Und vielleicht war genau das der Grund, warum es „gut“ ausgegangen ist, damit diese Veränderung eintritt…

    Allerdings sag ich dem Universum immer wieder: „Hey, ich lerne gern, du musst mir die Dinge nicht auf die harte Tour beibringen….“ :rolleyes:


    So, nun ist der Roman aber wirklich lange genug…

    Danke für die schönen Adventgrüße… das erste Weihnachtsfest ohne meine Mutter… das wird auch nochmal eine schwere Zeit… was soll’s, ich bin hier, ich krieg das hin…. Aufgegeben wird nur Post ?( fast so wie in dieser einen Nacht von 28. auf 29. Mai 1993…. Durchhalten…. Bis die Sonne aufgeht, dann wird es besser…


    Alles Liebe

    Puzzle :|

  • Liebe Lilifee,


    ich lese immer mit und danke dir für deine Grüße. Du, Puzzle und auch andere hier haben so viel schon erlebt. Ihr seid stark, sensibel, tapfer, einfach tolle Frauen. Umso mehr macht es mich wütend, dass ihr euren Partner verloren habt.


    Bei uns läuft es nicht so gut. Es wird irgendwie immer schlimmer. Jetzt kommt die Weihnachtszeit mit allen Geburtstagen (auch die meiner Kinder, meines Papas, meiner Schwester) und mir ist irgendwie dauernd schlecht.

    Ganz zu schweigen von meiner Mama, die gleichzeitig aber auch die Tapferste ist.

    Ich habe manchmal immer noch den Gedanken, dass ich das ändern kann. Und dann überkommt es mich wie eine Welle und ich bekomme keine Luft. Papa ist für immer weg.... 😔


    Traurige Grüße

    Annie

  • Liebe Annie,


    ich freue mich sehr daß Du wieder da bist. Einige von uns haben schon das eine oder andere erlebt, das stimmt. Vergiß aber nicht daß wir auch einige Tage älter sind als Du. Wir hatten einfach schon mehr Zeit zum Erleben. Du bist auch sensibel und tapfer, und stärker als Du im Moment weißt. Auch wenn Du Dich zur Zeit eher schwach und hilflos fühlst. Das ist ganz normal. Bei euch ist mit Sicherheit sehr gedrückte Stimmung. Geburtstage und vor allem das erste Weihnachten ohne den Papa und Ehemann. Das ist das schlimmste Weihnachten. Aber die folgenden werden leider nicht sehr viel besser. :33: Weihnachten findet für mich nur noch ganz am Rande statt. Ich gehe auch nirgendwo hin obwohl ich die Möglichkeit hätte, aber es tut einfach zu weh glückliche Paare vor dem Baum zu sehen. Wegen der Kinder werdet ihr Weihnachten wohl nicht ausfallen lassen wollen/können. Oder würden sie es verstehen?


    Man gewöhnt sich irgendwann an die körperliche Abwesenheit des Partners, weil man es muß, aber der Schmerz über den Verlust wird nicht weniger. Danke für die Wut die Du für uns empfindest. Ich bin manchmal auch sehr wütend, weil andere Menschen dasselbe erleben müssen, und auch wegen meinem Verlust. Und vor allem weil Menschen viel zu früh sterben müssen. So wie Dein Papa. Deine Mama ist bestimmt tapfer und will euch nicht noch zusätzlich mit ihrem Kummer belasten. Aber es geht ihr genauso schlecht wie Dir und Deiner Schwester. Ich habe eigentlich nie gedacht noch etwas ändern zu können, habe Andreas Tod akzeptiert. Da bin ich eher pragmatisch. Trotzdem überrollen mich auch immer wieder die Trauerwellen und die Erkenntnis, Andreas kommt nicht mehr wieder, ist wie ein Hammerschlag. Ich kann so gut nachempfinden wie es Dir/Euch geht, habe aber leider keinen wirklichen Trost zu bieten. Nur den, daß Dein Papa zwar von dieser Erde weg ist, aber für euch trotzdem nicht verloren ist. Leider ist das für euch noch kein Trost, dafür ist es noch zu früh. Aber es wird einer werden, auch wenn ihr euch das jetzt noch nicht vorstellen könnt.


    Ich kann Dir nur wieder eine sanfte :24:schicken, und Dir sagen, ich verstehe Dich. Ach Mensch, es ist so verdammt wenig was man tun kann.

    Liebe mitfühlende Grüße

    Lilifee

  • Liebe Lilifee,


    du findest immer so schöne Worte. Ich lese einfach so gern von dir.

    In meinem ganzen Leben, habe ich ehrlicherweise nie etwas wirklich schlimmes erlebt. Mein Papa sagte schon als ich klein war zu mir, dass man immer versuchen soll positiv zu denken und etwas Vertrauen in das Leben zu haben, mit einer gewissen Vorsicht natürlich. Er war so inspirierend, intelligent, geduldig einfach wunderbar. Er konnte uns 100 Mal erklären, warum er etwas nicht erlauben kann, bis auch der letzte es verstanden hat.

    Vor einigen Jahren ist meine Oma mütterlicherseits und anschließend auch mein Opa verstorben. Beide wurden jahrelang von meiner Mama und meinem Papa gepflegt und es war wirklich sehr traurig für uns, vor allem für Mama, die jahrelang meine teilweise komatöse Oma zu Hause gepflegt hat.

    Aber im Endeffekt war es ok für mich, ich habe getrauert, vermisst, akzeptiert und dann weiter gemacht. Sie war krank, alt, hatte ein langes Leben hinter sich.

    Der Tod von Menschen hat mich betroffen gemacht, aber es war am Ende immer ok und irgendwie auch weit weg.

    Der Tod meines Papas hingegen hat mein ganzes Weltbild zerstört, mein Vertrauen in das Leben? Es ist nicht mehr da. Mein Papa ist ganz plötzlich von uns gegangen und wir wissen immer noch nicht wieso. Mitten auf dem Weg in den Urlaub.

    Das Leben fühlt sich sinnlos an, gleichzeitig habe ich plötzlich eine unbegründete Angst um meine Kinder. Nachts habe ich Angstzustände, Angst einen weiteren Anruf zu bekommen.

    Meine Mama, sie ist tapfer, aber ich weiß, dass sie ihm am liebsten nur folgen möchte. Sie ist so eine fröhliche Person....gewesen. Ihr strahlender Blick ist erloschen 😔

    Ich wünsche mir so sehr ein Zeichen von Papa, eines, von dem ich einfach weiß, dass es nur er sein kann.


    Danke, dass ich von dir lesen kann, danke auch an dich Pia, ich lese zur Zeit deinen Thread, muss aber immer unterbrechen, weil es mich so traurig macht.


    Traurige Grüße,

    Annie

  • Liebe Annie,


    Ich kann jedes Deiner Worte nachempfinden ❤️💔und bitte lies nicht, wenn es Dich nur noch trauriger macht, irgendwann kommt die Zeit, da kann es dir ein wenig helfen, aber du bist noch so am Anfang, du musst erst einmal deinen eigenen Gedanken und Gefühlen nachspüren, sie irgendwie einordnen, zulassen, das ist schwer genug und manches Mal unmöglich...


    Schreibe, was dich bewegt, schreibe es dir von der Seele... 💚