Mein lieber Andreas, die Liebe meines Lebens, ist nicht mehr
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Nun, leben, und es besser machen als im Leben zuvor. Vielleicht.
Wenn im jedem Leben, mehr begriffen wird, worum es denn in diesem eigentlich geht, dann der Punkt erreicht ist, wirklich und tatsächlich rein und frei zu sein, und dem Aufstieg in die Ewigkeit nichts mehr im Wege steht.
Wenn Reichtum, der Zufriedenheit weicht, liebe den Neid und Hass vertreibt, die Tatsache das wir sind, ausreicht. Aussehen, herkunft, Hautfarbe, Gebrechen, Behinderungen, das alter, die jugend, und noch do viele Dinge, nicht der grund sind, irgendetwas erreicht zu haben, oder eben nicht.
Vielleicht besteht der Sinn des Lebens einfach darin, da zu sein.
Der Verlust so vieler geliebten Menschen, und dann der seiner großen Liebe, ist wie eine Prüfung, die zu bestreiten ist. Der Schmerz, die Einsamkeit, die Sehnsucht die Aufgaben die zu bewältigen es heißt. Vielleicht.
Aber eines ist klar, ich bin noch weit entfernt von einer annähernden Verständnis, oder wie soll ich sagen, " sehr gut" Note, in dieser auferlegten Prüfung, Bürde, was auch immer.
Wozu, nun ich glaube, eben um letztendlich mit unseren Seelenmenschen, irgendwann, irgendwo, für immer ein gemeinsam sein, haben zu dürfen, und niemals wieder getrennt werden, befürchten müssen.
Denn das, erscheint mir persönlich, als größtes gut dieser Welt. Als erstrebenswert für unendlich.
Meine Gedanke, und Vorstellungen, von Sinn des Lebens.
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Liebe Lilifee! Ich glaube, über den Sinn des Lebens kann man unendlich diskutieren und würde nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen!
Ich kann den Sinn des Lebens nicht verstehen, wenn Menschen zu früh sterben, Menschen in Kriegen leben und sterben müssen, wenn Kinder, Tiere, Menschen gequält werden oder manche Menschen eine schwere Krankheit ertragen müssen, Menschen Verluste hinnehmen müssen und und und....., da kann man ja noch vieles hinzufügen!
Welchen Sinn hat dann das? Ganz ehrlich, für mich persönlich keinen und ich kann es auch schwer verstehen!
Ich kann nur für mich persönlich sagen, dass für mich der Sinn des Lebens hauptsächlich die Zufriedenheit und die Dankbarkeit sind und natürlich die Liebe (zu wem auch immer)
Ich habe über das schon oft nachgedacht.
Zum Leben gehört die Geburt und irgendwann der Tod, manchmal ist der Tod leider viel zu früh. Das können wir auch nicht ändern.
Ich für mich versuche auch in kleinen Dingen das Schöne zu sehen, es gibt auch in schweren Zeiten immer etwas ganz kleines Schönes!
Vielleicht eine Blume, ein guter Duft, ein Schmetterling, eine schöne Wiese, ein Wald, ein freundliches Lächeln, die Sonne, ein nettes Wort, ein guter Tee oder Kaffee, ein gutes Buch, über etwas zu lachen, schöne Erinnerungen........, aber was wirklich der Sinn des Lebens ist, das kann uns wohl niemand wirklich beantworten.
Ich wünsche dir einen schönen Tag, liebe Lilifee!
LG Andrea
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Liebe Lilifee,
Danke für diese schöne Einladung, uns zu diesem Thema auszutauschen, denn es ist glaube ich für viele, eigentlich wohl die allermeisten Menschen, ein Buch mit sieben Siegeln.
Sonne10 und Mischi sagen schon sehr schöne Dinge dazu, denen ich mich ganz überzeugt anschließen kann.
Sonne führt auch einige Fragen dazu wunderbar aus.
Ich frage mich angesichts all dieser Dinge auch oft, was das für einen Sinn haben soll. Vielleicht hat es einen, aber wenn, dann erschließt er sich mir nicht.
Und ich gebe ganz offen zu, dass ich genau deshalb, weil ich schon immer über dieses Thema viel und gerne nachgedacht habe, irgendwann zu dem Schluss gekommen bin, gar nicht mehr nach einer Antwort zu suchen. Zumindest nicht auf genau diese Frage.
Ich stelle mir lieber die Frage. Was ist sinnvoll? Oder: Was hat Sinn? Und nicht: Was ist der Sinn.
Selbst diese Fragen sind dann hoch subjektiv, aber ich kann für mich wenigstens eine Antwort definieren.
Eine, die nicht "42" lautet. Obwohl das für mich eine der besten Antworten überhaupt ist.
Wenn es überhaupt in die Nähe einer Antwort für mich kommt, dann gleicht es der, die ich so gerne gebe, wenn ein geliebtes Herzenstier, ein Seelenbegleiter, über die Regenbrücke gehen musste.
Es gibt da dieses wunderschöne, kurze Geschichtchen, dass, wenn das Tier, in diesen Geschichten oft "kleine Seele" genannt, an die Himmelspforte kommt, es gefragt wird, was das Schönste war, das ihm auf Erden geschehen ist und das Herzenswunder (so nenne ich diese Tierchen gerne) dann leise sagt "Ich wurde geliebt". 🥰
Ich habe mich oft bei meinem Mann dafür bedankt, dass ich ihn lieben durfte. Und er hat das umgekehrt auch getan. Lieben, geliebt zu werden - und lieben zu dürfen. Ja, darin liegt ein tiefer, tiefer Sinn für mich.
Ob es DER Sinn des Lebens ist? Keine Ahnung. Wäre schön 💖💖 -
Aber ich möchte gerne noch etwas zu deinem anderen Zitat sagen
„Aufbruchist eines und Weitergehen etwas anderes“
(MargaBührig, Theologin)
Dasist so was von wahr. Ich muß weitergehen weil stehen bleiben nichtmöglich ist, und weil ich irgendwann am Ziel ankommen will. EinenAufbruch in ein neues oder anderes irdisches Leben wird es aber nichtmehr geben. Nur noch den letzten Aufbruch zu neuen Ufern, wo Andreasauf mich wartet.Bisher habe ich dieses Zitat immer so verstanden, dass es oftmals leicht ist, aufzubrechen. Man hat ein Ziel vor Augen, ist optimistisch, enthusiastisch und macht sich voller Vorfreude auf den Weg.
Sicher, es gibt auch einen Aufbruch, der schwer fällt. Dieses "sich aufraffen".
Aber in beiden Fällen sagt das Zitat für mich aus, dass es umso schwerer fällt, den Weg auf weiter zu gehen.
Das Weitermachen ist schwerer und bedarf mehr, als Aufzubrechen.
So habe ich es bisher verstanden.
Deine Interpretation hat mich nachdenklich gemacht.
Ja, ich glaube, ich weiß, was du meinst. Und es macht mir irgendwie Angst. Denn Stillstand ist schon etwas, das ich bisher immer schon als schlimm genug empfand.
Bitte nicht zu verwechseln mit verweilen oder innehalten. Das ist nichts Schlimmes, tut sogar gut und muss sein.
Aber Stillstand an sich ...
Und gar nicht erst Aufzubrechen, bedeutet das nicht von vornherein Stillstand?
Will ich das? Nein, das will ich nicht. Aber will ich das Gegenteil? Will ich das, was du beschreibst? Das es ein Aufbruch in ein Leben ohne Thomas wäre? Nein. Auch das nicht. Gibt es dann irgendwas dazwischen?
Vielleicht sage ich ganz vorsichtig: Ich lasse es auf mich zukommen?
Eines ist auf jeden Fall klar. Dieser Teil des Aufbruchs und des Weitergehens, der bisher immer in helles Licht - Sonne, Mond, Sterne, Kerzenschein egal, aber Licht - getaucht war, liegt jetzt in einem wabernden Nebel.
Das macht ein wenig Angst ... -
Eines ist auf jeden Fall klar. Dieser Teil des Aufbruchs und des Weitergehens, der bisher immer in helles Licht - Sonne, Mond, Sterne, Kerzenschein egal, aber Licht - getaucht war, liegt jetzt in einem wabernden Nebel.
Das macht ein wenig Angst ...Liebe Sonnenente,
es gibt niemals nur eine Interpretationsmöglichkeit. Man interpretiert ja aus der eigenen Lebenssituation heraus, und die ist nun mal bei jedem anders. So wie Du hätte ich das Zitat vor Andreas` Tod auch verstanden. Es ist absolut nachvollziehbar was Du schreibst. Weitermachen ist manchmal wirklich schwerer als aufbrechen.
Nach dem Tod von meinem lieben Andreas ist meine Lebenssituation aber eine andere geworden, und meine Sicht auf dieses oder jenes auch. Stillstand an sich gibt es ja nicht. Das Leben geht immer weiter, auch das von trauernden Menschen. Ich würde aber nicht sagen, daß gar nicht erst aufbrechen Stillstand bedeuten muß. In den Begriffen „weitermachen“ oder „weitergehen“ steckt ja ein „weiter“ drin, und weiter heißt eben nicht Stillstand. Aber Aufbruch bedeutet für mich das bisherige Leben oder zumindest einen Teil davon hinter sich zu lassen, und etwas Neues zu wagen.
Und das ist für mich nicht mehr vorstellbar. Nicht ohne Andreas. Ob es auch etwas dazwischen gibt kann nur jeder für sich selbst beantworten. Vermutlich ist das auch eine Frage des Alters. Manche Menschen verlieren ja schon in jungen Jahren den Partner. Für sie wird es sicher eher nochmal einen Aufbruch geben. Vielleicht sogar eine neue Liebe. Ich bin zum Glück nicht mehr so jung, habe nach menschlichem Ermessen mehr als 2/3 meines Lebens hinter mir. Von da her ist es für mich kein Thema mehr noch irgendwohin aufzubrechen, sondern nur noch weitermachen und durchhalten bis der wirklich letzte Aufbruch kommt. Und diesen Aufbruch sehe ich in hellem strahlendem Licht. Davor habe ich keine Angst. Darauf freue ich mich, weil Andreas und ich dann wieder zusammen sind. Der Nebel wabert eher jetzt ...
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Ich stelle mir lieber die Frage. Was ist sinnvoll? Oder: Was hat Sinn? Und nicht: Was ist der Sinn.
Selbst diese Fragen sind dann hoch subjektiv, aber ich kann für mich wenigstens eine Antwort definieren.Liebe Sonnenente,
ich habe leider den ersten Teil Deiner Antwort übersehen. Entschuldigung.
Du hast den feinen Unterschied zwischen sinnvoll und Sinn erkannt.
Für jeden Menschen gibt es Dinge im Leben die ihm wichtig sind, die er für sinnvoll hält. Das ist gut und richtig. Aber ist das auch der Sinn des Lebens? Dazu paßt ja das Zitat von Hermann Hesse:
"Wir verlangen das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind."
Hermann Hesse
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist wohl so alt wie die Menschheit, aber niemand kann sie wirklich beantworten. Es wäre auch erst mal die Frage, ob der Sinn für alle gleich ist. Vermutlich nicht, denn jeder Mensch ist einzigartig. Ich habe auch schon viel über diese Frage nachgedacht, vor allem seit Andreas` Tod. Aber eine Antwort werde ich hier nicht finden. Die Antwort 42 ist schon interessant, aber auch nur eine menschengemachte. Ich denke, die wahre Antwort werden wir erst im Jenseits bekommen.
Ich habe mich oft bei meinem Mann dafür bedankt, dass ich ihn lieben durfte. Und er hat das umgekehrt auch getan. Lieben, geliebt zu werden - und lieben zu dürfen. Ja, darin liegt ein tiefer, tiefer Sinn für mich.
Ob es DER Sinn des Lebens ist? Keine Ahnung. Wäre schön 💖💖Dem ist nichts hinzuzufügen. Liebe ist für mich auch das Größte. Aber ob es auch der Sinn ist?
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Liebe Renate,
für Deine interessanten Gedanken. Wenn es wirklich mehrere Leben gibt sind Deine Überlegungen sicher richtig. Dann hat jedes Leben den Sinn etwas Neues zu lernen, bis wir für die Ewigkeit bereit sind.
Der Verlust so vieler geliebten Menschen, und dann der seiner großen Liebe, ist wie eine Prüfung, die zu bestreiten ist. Der Schmerz, die Einsamkeit, die Sehnsucht die Aufgaben die zu bewältigen es heißt. Vielleicht.
Aber eines ist klar, ich bin noch weit entfernt von einer annähernden Verständnis, oder wie soll ich sagen, " sehr gut" Note, in dieser auferlegten Prüfung, Bürde, was auch immer.
Wozu, nun ich glaube, eben um letztendlich mit unseren Seelenmenschen, irgendwann, irgendwo, für immer ein gemeinsam sein, haben zu dürfen, und niemals wieder getrennt werden, befürchten müssen.Ich bin auch noch weit weg von jedem Verständnis, aber ich hoffe wie Du, daß wir irgendwann nie mehr von unseren Seelenmenschen getrennt werden. Das ist auch für mich absolut erstrebenswert.
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Liebe Lilifee,
Ja, es gibt immer so viele Möglichkeiten zur Interpretation, wie es Interpretierende gibt, da stimme ich dir total zu und das ist auch sehr gut zu, denn das öffnet ja oft genug auch einem selbst neue Horizonte.
Denn der ist es, der bei mir aktuell in diesem Nebel liegt ... der Horizont.
Seitdem ich deine Interpretation gelesen hatte, denke ich auch darüber nach, ob sich für mich an meiner bisherigen Interpretation etwas geändert hat oder ändert.
Und ich gebe zu, ich komme noch zu keinem Schluss.
Ich sehe das ähnlich wie Herzschmerz, einfach losgehen - aber ob das noch genau wie zuvor ein Aufbruch oder ein Weitergehen ist, ob es überhaupt noch das gleiche "Gehen" ist ...
Manchmal habe ich das Gefühl, auf diesen im Neben liegenden Horizont zurennen zu wollen, weil ich wissen will, was dahinter liegt, ob es mich meinem Thomas näherbringt? Ich habe keine Ahnung. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, das Gegenteil tun zu wollen, mich umzudrehen und von diesem Horizont weg zu laufen, obwohl weglaufen nie mein Weg war und auch jetzt nicht ist.
Und dann frage ich mich, was Thomas machen würde. Und was er mir raten würde. Zu Lebzeiten wäre das gar keine Frage. Er würde mich an der Hand nehmen, wir würden uns ansehen und losmarschieren. Er würde sagen: Ich passe auf dich auf. Und ich würde sagen: Und ich auf dich.
Beantwortet das meine eigene Frage? Umdrehen ist keine Option? Drauf zugehen, beherzt mit Thomas in Gedanken an meiner Hand und ich an seiner?
Das wäre dann aber auch wieder eine Art Aufbruch ...
Ja, ich glaube, das beantwortet für mich persönlich meine ganz eigene Frage, ob meine Interpretation heute noch die gleiche ist, wie die vor Thomas' Tod: Ja, es scheint die gleiche zu sein. Aber mit ganz anderen Nuancen, Mit mehr Bewusstsein, weniger Unbeschwertheit, vielleicht.
Ich glaube, ich werde deine Interpretation in der Zukunft noch sehr oft lesen, denn irgendwas daran klingelt in mir. Ich weiß nur noch nicht so ganz, was. -
Ich glaube, über den Sinn des Lebens kann man unendlich diskutieren und würde nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen!
Liebe Andrea,
das glaube ich auch. Deshalb hat sich mir die Frage gestellt ob der Sinn für alle gleich ist. Ich denke aber, auch das wird sich nicht zufriedenstellend beantworten lassen. Das Leben ist sehr ungerecht. Ich kann auch keinen Sinn darin erkennen warum viele Menschen so leiden müssen. Es sei denn die Theorie mit den mehreren Leben stimmt. Dann könnte es ja sein, daß diese Menschen aus einem früheren Leben etwas gutzumachen haben. Aber mehrere Leben sind nur eine Vermutung, die aber von etlichen Menschen geteilt wird. Wissen kann das niemand. Ich hoffe sehr daß es nicht stimmt, denn ich bin nicht wild darauf wieder und wieder leben zu müssen bis es endlich mal gut ist.
Auch in kleinen Dingen das Schöne zu sehen ist sehr hilfreich. Besonders in schweren Zeiten. Das sehe ich genauso wie Du. Nur kann das nicht jeder. Es ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit das Leben lebenswert zu machen. Aber der Sinn … ???
Liebe Andrea ich wünsche Dir auch schöne Tage
Lilifee
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Der Sinn des Lebens liegt darin,
am Ende sagen zu dürfen,
ich habe gelebt und geliebt.
Liebe Mischi,
wenn das der Sinn des Lebens ist, dann hatte mein Leben und das von vielen anderen Menschen einen Sinn. Ich wurde geliebt und habe geliebt, wenn auch nur für kurze Zeit. Aber diese Zeit war sehr intensiv und wertvoll.
Wie ich auf dieses Thema gekommen bin weiß ich gar nicht so richtig. Es war auf einmal da, und ich mußte es loswerden. Es scheint aber auch ein wenig einen Nerv zu treffen. Danke an alle die ihre Gedanken mit uns geteilt haben, oder es vielleicht noch tun.
Liebe Grüße
Lilifee
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Liebe Sonnenente,
andere Interpretationen als die eigene können sehr hilfreich sein und den Blickwinkel ändern oder weiten. Ob einfach losgehen ein Aufbruch ist hängt wahrscheinlich davon ab warum man losgehen will, und wo man ankommen möchte. Deine Überlegungen sind auch sehr wertvoll. Auf den noch im Nebel liegenden Horizont zulaufen, oder lieber noch nicht? Für mich ist das keine Frage, denn es gibt nur noch einen Weg. Den zu Andreas. Das Bedürfnis vor diesem Horizont weglaufen zu wollen habe ich nicht. Warum hast Du es denn? Wenn es aber zu persönlich ist vergiß diese Frage. Ich habe noch nie darüber nachgedacht was Andreas tun würde. Diese Idee ist mir noch nicht gekommen. Danke für Deine Überlegung. Zu Lebzeiten wäre das bei uns auch keine Frage gewesen. Wir hätten uns an die Hand genommen und gemeinsam geforscht. Wenn er übrig geblieben wäre, würde er aber auch so schnell wie möglich auf den Horizont zu laufen, da bin ich mir ganz sicher.
Beantwortet das meine eigene Frage? Umdrehen ist keine Option? Drauf zugehen, beherzt mit Thomas in Gedanken an meiner Hand und ich an seiner?
Das wäre dann aber auch wieder eine Art Aufbruch ...Das ist genau der Aufbruch den ich meine, und auf den ich mich freue. Wie heißt es so schön in einem Lied von Udo Lindenberg?
„Hinterm Horizont geht's weiter
Ein neuer Tag
Hinterm Horizont immer weiter
Zusammen sind wir stark!
Das mit uns ging so tief rein
Das kann nie zu Ende sein
Sowas Grosses geht nicht einfach so vorbei!“
Das sehe ich auch so, und deshalb kann ich diesen Aufbruch kaum erwarten ...
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Liebe Lilifee,
Ein wunderschöner Liedertext und ja, den hatte ich auch direkt im Kopf.
Nein, nein, das ist nicht zu persönlich und ich kann gerne darauf antworten, auch wenn das hier im öffentlichen Bereich ist.
Ich denke, dass wir in diesem Horizont etwas anderes sehen, zumindest was mich aktuell angeht.
In diesen Überlegungen sehe ich den Horizont nicht als den Punkt, an dem Thomas auf mich wartet. Wenn dem so wäre, dann würde ich das sicherlich genauso sehen, wie du, voller Licht und nicht im Nebel.
Wenn ich in diesen Zusammenhängen - losgehen, aufbrechen, weitergehen - von dem Horizont rede, dann ist das mehr der Punkt meines Lebens, den ich grad nicht vorhersehen kann.
Obwohl da auch eine Unlogik in der Wurzel selbst liegt, denn seit knapp vier Monaten weiß ich sehr schmerzhaft das das, was man "früher" so als Binsenweisheit acht- und sorglos geplappert hat, nämlich, dass man nie weiß, was die Zukunft bringt, nicht nur ganz allgemein, sondern sogar für eine halbe Stunde in die Zukunft nur zu wahr ist.
Aber genau das ist der Horizont. Ob er jetzt nur eine halbe Stunde entfernt ist oder Stunden, Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte, das weiß ich nicht.
Dazu meine ich zudem auch nicht, dass der Horizont das Ende ist, sondern eben einfach der Punkt, ab dem man nicht mehr sofort sieht, was dahinter liegt.
Diese Ungewissheit, die mich "früher" immer neugierig gemacht hat, ist jetzt zu einem Teil einer ängstlichen Vorsicht gewichen.
Wenn man mich "früher" angesprochen hat, ob ich Angst vor dem Tod habe, dann war meine Antwort immer voller Überzeugung: Nein, Aber ich habe Angst davor nicht mehr zu leben, weil ich viel zu neugierig bin auf das Leben.
Ich denke, da ist ein großer Unterschied zwischen Tod und "nicht mehr leben" in dem Zusammenhang, so wie ich das immer gemeint habe.
Dieser ganz große kleine oder kleine ganz große Unterschied ist seit knapp vier Monaten zu einem sehr verworrenen Konstrukt geworden.
Denn Thomas ist tot. Aber ist es auch so, dass er nicht mehr lebt? Ich meine jetzt nicht im medizinischen Sinne, natürlich. Aber er lebt noch. In mir und in allen anderen, die an ihn denken und denen er etwas bedeutet hat.
Wie kann ich also dann mit diesem Gedanken im Hinterkopf noch auf die Frage, ob ich Angst vor dem Tod habe, antworten?
Ich habe mir die Frage schon gestellt, eben genau vor dem Hintergrund. Und Stand heute wäre meine Antwort: Nein, habe ich nicht. Aber es wäre mir egaler, wenn ich es wäre, als es "früher" war - aber ... und hier kommt ein ganz großes Aber: Was, wenn ich dann nicht mit Thomas zusammen wäre?
Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass wir wieder zusammen sind, aber ich habe eben Angst davor, dass es doch nicht so ist, warum auch immer. Weil eine Überzeugung keine Gewissheit ist.
Und gleichzeitig habe ich auch Angst davor, wie dieses Leben ohne ihn weitergeht. Ich bin nicht neugierig darauf, was ich an einem bestimmten Tag im Jahr 2036 oder zwei Jahre und drei Tage später im Jahr 2038 machen werde, wie dieser Tag wird.
Noch vor vier Monaten war ich das. Ich war neugierig darauf, wie sich der rote Luftballon anfühlen würde, ob wir spazieren gehen, wo das sein wird. Würde es mein Geburtstag sein, oder seiner? Oder beide? Ich war neugierig drauf. Freudig neugierig.
Jetzt bin ich es nicht mehr, denn ich werde diesen Luftballon nicht bekommen, nicht so, wie es geplant war.
Und hier liegt die eigentliche Antwort auf deine Frage, warum ich ein wenig Angst davor habe, vor dem Horizont: Weil ich zwar nicht weiß, was dort ist und vielleicht sogar ein Stück weit immer noch neugierig bin, aber dafür ganz genau weiß, was nicht dort ist: Dort ist kein "wir sind gemeinsam alt geworden und machen noch ein paar Jährchen als coole Alte weiter" und stattdessen ist dort ein großes Nest mit "nie wieder".
Falls das jetzt alles etwas wirr klingt, dann liegt das daran, dass mein Hirn öfter mal solche merkwürdigen Windungen geht. Vielleicht auch ein Sinnbild für die verworrenen Wege ... -
Der Sinn des Lebens?
Jeder lebende Organismus will sich ernähren um sich zu vermehren und die Art zu erhalten.
Bei uns Menschen kommt die Vernunft hinzu und schon wird es kompliziert. Scheinbar brauchen und wollen wir einen Sinn um das Leben, wenn es schwierig wird, aushalten zu können.
Ich bin 5 Jahre nach dem Tod meines Mannes soweit, dass ich keinen Sinn sehe! Ich versuche nicht darüber nachzudenken und mein Leben Tag für Tag mit Würde und Anstand hinter mich zu bringen. Ich versuche möglichst gesund zu leben um vielleicht länger mobil zu bleiben, doch dafür gibt es keine Garantie, unser Leben wird vom Zufall bestimmt!
Ich versuche zu allen Lebewesen auf Erden gut und mitfühlend zu sein und der Natur möglichst wenig zu schaden.
Das ist mein Sinn im Leben!
So gut ich das eben kann!
Lg. Karo
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Ich stelle mir lieber die Frage. Was ist sinnvoll? Oder: Was hat Sinn? Und nicht: Was ist der Sinn.
Ich finde das eine sehr gute Sichtweise, liebe Sonnenente!
Ich glaube, es ist leichter für jeden einzelnen sich zu fragen, was ist im Moment für mich am sinnvollsten?
Vielleicht findet man darauf leichter eine Antwort als auf die hochkomplexe Frage des Sinnes.
LG Andrea
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Liebe Karo,
was der Sinn des Lebens ist habe ich noch nie so richtig verstanden. Trotzdem glaube ich nicht, daß unser Leben nur vom Zufall bestimmt wird. Wissen kann man das aber nicht. Warum gibt es uns Menschen überhaupt? Die Erde wäre ohne uns viel besser dran. Sie braucht uns nicht.
Ich bin 5 Jahre nach dem Tod meines Mannes soweit, dass ich keinen Sinn sehe! Ich versuche nicht darüber nachzudenken und mein Leben Tag für Tag mit Würde und Anstand hinter mich zu bringen.
Genau das versuche ich auch. So gut es eben geht, und in der Hoffnung daß es nicht mehr so lange dauert. Hab Dank daß Du uns Deine Sichtweise da gelassen hast. Jeder Gedanke ist wertvoll.
Liebe Grüße
Lilifee
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Liebe Sonnenente,
was Du schreibst klingt nicht wirr sondern mehr suchend. Aber Suchende sind wir ja mehr oder weniger alle. Wir suchen nur nicht alle dasselbe. Der Horizont hat natürlich auch nicht für alle dieselbe Bedeutung. Da kommen wieder die unterschiedlichen Lebenssituationen und auch die unterschiedliche Mentalität ins Spiel. Auch die Frage „was erwarte ich (noch) vom Leben, und was erwartet mich hinter dem Horizont“ wird jeder anders beantworten. Für mich ist der Horizont der Punkt an dem Andreas auf mich wartet. Für andere ist er vielleicht eine Verheißung für das was noch kommt im Leben.
Binsenweisheiten klingen banal, manchmal sogar platt, aber es gibt sie ja nicht umsonst. Daß niemand weiß was die Zukunft bringt ist banal, aber so wahr. Und wie Du es schreibst, es geht nicht nur die ferne Zukunft (hinterm Horizont) sondern auch um die unmittelbare sehr nahe Zukunft. Sogar um die nächste halbe Stunde. Ganz krass gesagt, niemand weiß ob er in einer halben Stunde noch lebt.
Dazu meine ich zudem auch nicht, dass der Horizont das Ende ist, sondern eben einfach der Punkt, ab dem man nicht mehr sofort sieht, was dahinter liegt.
Ich finde, das hast Du sehr schön ausgedrückt. Manchen macht das sicher Angst. Nicht sehen zu können was auf mich zukommt. Aber ist das nicht ein permanenter Zustand in unserem Leben? Wir planen dieses und jenes, gehen ganz selbstverständlich davon aus daß bestimmte Ereignisse stattfinden, oder daß wir dies und das tun werden oder eben nicht. Aber wir können ja nie wissen ob es auch wirklich so kommt, ob wir das überhaupt noch erleben, und das macht sich kaum jemand bewußt.
Der Tod von unseren Herzens- und Seelenmenschen, ob er sich nun angekündigt hat oder plötzlich kam, verändert die Sichtweise. Auf einmal ist nichts mehr selbstverständlich. In unserem Leben gibt es jetzt ein „davor“ und „danach“. Ändert das auch den Sinn des Lebens, oder den Blickwinkel darauf?
Ich habe auch keine Angst vor dem Tod, höchstens davor daß ich erst noch leiden muß. Ich habe auch keine Angst davor nicht mehr zu leben und vielleicht etwas zu verpassen. Der Gedanke auf einmal nicht mehr da zu sein ist allerdings schon etwas abstrakt für mich. Nach Andreas` Tod mußte ich ja -wie alle Angehörigen- die bürokratischen Dinge erledigen, Verträge kündigen, Büroschlüssel abgeben, Bankkonto auflösen, den Personalausweis ungültig machen lassen usw. Danach hatte ich das Gefühl, jetzt ist wirklich alles von seinem irdischen Leben ausgelöscht. Kein schöner Gedanke, obwohl Andreas natürlich trotzdem noch lebt, nur halt nicht mehr irdisch. Irgendwann wird auch mein irdisches Leben so ausgelöscht. Diese Vorstellung schreckt mich nicht, aber sie ist eben abstrakt.
Meine Schwägerin ist so alt wie ich und sehr neugierig was das Leben noch so bringt. Sie will deshalb unbedingt 100 werden. Darf sie auch gerne. Sie will es aber nicht alleine, und deshalb soll ich gefälligst auch 100 werden. Ich habe zu ihr gesagt, Du kannst mir schön die Ruhe lassen. Das fällt mir im Traum nicht ein. Ich bin nicht neugierig ob noch was kommt oder nicht.
Hinter dem Horizont gibt es kein "wir sind gemeinsam alt geworden, aber dafür ein „wir sind jetzt für immer zusammen. Nie wieder Trauer und Schmerz“. Das ist natürlich nur meine Überzeugung und keine Gewißheit. Aber daran halte ich mich fest, und deshalb möchte ich nur noch darauf zulaufen. Weil ich glaube wir werden noch etwas Schöneres bekommen als einen roten Luftballon.
Und wenn das alles nicht so sein sollte werden wir es nicht mehr merken, und ob es einen Sinn des Lebens gibt oder gegeben hat ist mir dann so was von egal.
Liebe Grüße
Lilifee
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Hallo Ihr Lieben, so "wursteln" wir uns eben durch den Rest unserer Tage, liebe Grüße Karo!
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Genauso. Wursteln ist der richtige Ausdruck. Mal besser, mal schlechter, bis wir am Ziel sind.
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