Auch meine Mami ist plötzlich weg

  • Ich fühle so mit dir.

    Bei mir ist es knapp 3 Wochen her, als meine Mama unerwartet und plötzlich Verstarb.

    Ich weiß gar nicht wohin mit meiner Trauer.

    Immer wieder überfällt es mich. . . . .

    Es ist nicht aufzuhalten, es ist einfach nur schlimm.:!:

  • Liebe weisse Rose, deine Geschichte ist schrecklich. Diese ganzen Entscheidungen. Du bist wirklich unglaublich stark!!!

    Es tut mir alles unendlich leid.

    Aber es wurde alles richtig entschieden.


    Ich lonnte/musste keine Entscheidung treffen.

    Doch ist es so schwer zu verstehen, dass ich sie einen Tag zuvor, noch völlig gesund gesehen habe und keine 20 Stunden später sie tot auf der Intensivstation lag mit 65!!

    Dss tut so verdammt weh.

    Ich will sie auch ständig anrufen, sehen..hören gühlen...

    Keine Liebe WhatsApp mehr, keine lieben Worte. Ich brauche sie so sehr um nach Rat wegen den Kids zu fragen. Ihr Lachen, ihre positive Art.

    Rs geht nicht in meinen Kopf...


    Ich hoffe, dass wir das alles irgendwie überstehen.

    Es tut weh, jeden Tag. Wieso ich.

    Wieso jetzt

    Wieso sie....

    Hab mir immernoch keine Hilfe geholt.

    Es ist aber schön, dass es dieses Forum hier gibt...

  • Liebe Andrea,

    es ist schön, dass du mich als stark siehst. Meine Tochter sagt das auch immer. Aber stark? Wofür?


    Ich hab keine kleinen Kinder mehr. Die beiden stehen (fast) auf eigenen Beinen. Daher bin ich so absolut dankbar, dass ich meine Mama und auch die Kinder ihre Oma in der Kindheit hatten. Mein Ex-Mann, der Papa meiner Kids, hatte auch schon keine Eltern mehr, seit er 16 ist. Also sind unserer Kinder von vornherein mit 1 Oma und Opa aufgewachsen.


    Daher kann ich deine Traurigkeit und auch die von Jani so gut verstehen. Ich bedaure das auch für alle Kinder, die keine Oma und Opa haben, weil das Schicksal es so wollte.:33:


    Ich hatte leider keine Oma in der Kindheit. Meine Omas sind bereits gestorben, als ich 2 und 6 Jahr alt war. Ich erinnere mich gar nicht oder kaum an sie. Mein einer Opa direkt auch mit da in der Zeit.

    Dann denke ich mir, wie schwer es meine Mama gehabt haben muss, ihre Eltern mit Anfang 20 schon so kurz hintereinander zu verlieren und trotzdem ein so fröhlicher und starker Mensch gewesen zu sein. Wir Kinder waren doch auch noch so klein und Papa hat in Schichten gearbeitet... Und die nächsten 40 Jahre hat sie auch ein schönes Leben gehabt und meine Schwester und mich groß gezogen. Also muss es gehen. Irgendwie.


    Mein Papa hat seine Mutter mit knapp 30 und dann auch seinen Vater mit 45 Jahren verloren.


    Aber ich will so was alles gar nicht aufzählen, jedoch wenn ich mir das bewusst vorhalte, dann merke ich, dass meine 45 Jahre scheinbar so ein Alter ist, wo man einfach auch mit so etwas rechnen muss. Wenn die Eltern um die 60 Jahre sind.

    Aber soll ich jetzt dankbar sein, noch einen Vater zu haben? Ich weine um meine Mama, die ich mit 45 Jahren nicht mehr haben darf. Das kann man jetzt wieder mit dem Optimismus sehen, wie das Glas Wasser - immerhin noch halb voll oder leider schon halb leer.


    Im Moment weine ich einfach dem leeren Glas nach. Für soviel Zuversicht ist bei mir die Kraft noch nicht angekommen.

    Manchmal denke ich mir, meine Eltern sind auch ohne ihre Eltern in noch jungen Jahren ausgekommen. Und ich bin das Kind meiner Eltern und werde die gleichen Kräfte und auch den Lebensmut entwickeln. Das klingt zumindest so. Aber das ist immer nur so eine Momentaufnahme.


    Gern hätte ich sie noch gut weitere 20 Jahre beide gemeinsam gehabt. Das ist es, was fehlt. Ich vermisse sie, Papa vermisst sie. Aber was kann ich denn tun?

    Nur noch an sie denken und für einen Moment manchmal glücklich sein, dass genau sie meine Mama war. Nein, sie IST es für IMMER!! <3

  • An meine liebe Mama, ich weiß du bist jeden Tag bei mir. Und du fehlst mir so unendlich.

    Heute bin ich für ein paar Tage zu Papa gefahren. Auf dem Weg habe ich dich in deinem schönen Wald besucht. Hast du mich gesehen??? Hast du mich gehört???

    Ich hab dir aus unserem Garten eine schöne Rose mitgebracht. Blumen darf ich nicht hinlegen, ich weiß, Mama!

    Aber so eine winzige Kleinigkeit auf deinem Grab, das musste sein. Du sollst etwas von mir bei dir haben. Sooft kann ich doch nicht bis hierher kommen.

    Ach Mama, die Weiterfahrt zu Papa war schrecklich. Die letzten km waren auf einmal wie ein Dejavu. Wie wir die 3x aus dem Krankenhaus den selben Weg zu euch nach Hause gefahren sind.

    1x ohne wirklich zu wissen, was du hast und was passiert ist. Das 2. Mal mit der deutlichen Aussage des Arztes wie schlecht es aussieht, aber immer noch mit der Hoffnung, dass es irgendwie wieder gut wird. Und am 3. Tag, als wir erfuhren, dass du nie mehr mit uns gemeinsam diesen Weg mehr fahren wirst. Mama, wie konnten wir nur ohne dich nach Hause fahren?? Mir kommt das manchmal immer noch wie ein Traum vor, aus dem ich irgendwie nicht erwache. Aber ich weiß wohl, dass ich erwachen werde und dann bist du wieder da und ich erzähle dir von diesem schrecklichen Traum.... auch wäre das schön. Ich höre dich im Hintergrund wenn ich mit Papa telefoniere. Und doch bist du nicht da...

    Ach Mama, ich vermisse dich so wahnsinnig und wie gern würde ich dein Geschnatter und dein Lachen am Telefon hören. Ganz egal, was du sagst, Hauptsache du sprichst mit mir... 3 Monate bist du fort. 3 Monate schon dieser schlechte Traum...

    Heute ist es wiedermal besonders schlimm. Und je länger ich heute hier schreibe, desto schlimmer ist es gerade...

  • Liebe Weiße Rose,

    leider ist es kein böser Traum. Ich kann sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlst.

    Verzweiflung und Einsamkeit begleiten uns und die Trauer überfällt uns immer wieder. Deine liebe Mama begleitet Dich und ich glaube fest daran, dass Du sie wiedersehen darfst.

    Sei tröstend umarmt

    Sommermond

  • hallo weiße Rose.


    Ach wie schöne Worte. Ja deine Mama war bei Dir und sieht sicher über deine Zeile sehr gefreut.

    Ich hatte Gänsehaut und eine Träne im Auge 😢


    ich hab ja meiner Mama auch schon geschrieben (im Thread) und es hat gut getan.


    viel Kraft für dich 😌

  • Liebe Weisse Rose,

    ich freue mich das Dir das schreiben hilft und Du hier in deinem Beitrag so viel Anteilnahme und kraft erfährst und sich eine Stützende und wohlwollende Verbindung mit wertvollen Menschen zusammen gefügt hat. Es tut immer weh wenn Personen und unsere liebsten gehen.


    Wenn die eigene Mama die uns das leben geschenkt hat und uns durchs leben begleitet hat geht ist das sehr schmerzhaft und man fühlt sich oft alleine und leer. Ich bin ganz bei Dir liebe weiße Rose und verstehe deine Gefühle, und das was Du gerade erlebst und durchlebst. Viel Kraft und Empathie für Dich selbst und deinen Weg das wünsche ich Dir von Herzen. Dein Bild das Du reingestellt und gemacht hast ist sehr schön geworden.


    Eine Umarmung von Herzen für Dich:30:


    Maik


    weisse Rose

  • Mir ist danach, hier wieder einmal etwas zu schreiben. Etwas loszuwerden, was mich belastet.


    Meine Mami ist jetzt fast auf den Tag 5 Monate tot (was für ein grausames Wort). Und ich lese meine eigene Eingangsgeschichte immer und immer wieder und muss jedesmal weinen, weil es sich so anfühlt, als wäre es gestern passiert.

    Dabei ist die Trauer wirklich stiller geworden. Aber traurig bin ich grenzenlos und werde es wohl immer bleiben.


    Mein Papa ist soweit weg und ich würde ihm so viel mehr zur Seite stehen. Ich war jetzt ein paar Tage bei ihm. Er sagte mir vor Wochen, dass er operiert werden muss, es aber nicht möchte, da er nicht weiß, was er mit dem Hund (mit Mamas Schätzchen) dann machen soll. Der ist wirklich einer der ganz großen Rassen und den kann man nicht eben mal in einer Pension abgeben oder dem Nachbarn die Aufgabe geben.


    Somit sagte er mir nichts, dass ich keine Last damit habe. Aber ich konnte ihn überzeugen, dass ich das alles übernehme und für Wochen zu ihm komme. (Laptop einpacken und los - Homeoffice sei Dank). So konnte er doch für 1 Woche ins Krankenhaus.


    Als ich jetzt so allein in dem Haus wohnte, kam die gesamte Trauer mit einer riesigen Welle zurück. Ich hab Mama überall gesehen, ich hab mir Sachen aus dem Kleiderschrank genommen und mich rangekuschelt, ihre Wuschel-Hausschuhe angezogen. Ihre Kosmetik im Bad - alles riecht noch nach ihr. Ich bin so verzweifelt gewesen - und so allein. Und so geht es meinem Papa JEDEN verdammten Tag.

    Ich schaute immer zur Zimmertür... sie müsste doch jeden Moment nach Hause und zu mir kommen. Aber sie kam einfach nicht. Ich hatte das Gefühl, dass sie da ist. Aber das konnte mich nicht trösten.


    Zu dem Hund muss ich etwas sagen: Der hat mich mal aus dem Affekt mit den Zähnen am Finger erwischt, nicht beabsichtigt aber es ist halt passiert. Ich habe nie eine große Sache daraus gemacht. Aber meine Mutter hat den Hund richtig in die Schranken gewiesen und der hat mich seitdem immer eher gemieden. Das Ganze ist über 8 Jahre her.

    Jetzt ist Mama - sein über alles geliebtes Frauchen- seit 5 Monaten weg. Der Hund ist wie ausgewechselt mir gegenüber. Er ist total anhänglich, lässt sich von mir versorgen und alles, was man sich vorstellen kann. Und die Scheu uns gegenüber ist bei beiden wie weggeblasen.


    Meine Mama und ich, wir sehen uns sehr ähnlich, unsere Stimmen sind wahninnig ähnlich. Als ich so allein mit ihm zu Hause war, schaute er mich immer an, als ob er mich anhimmelt. Das kannte ich gar nicht von ihm. Er legte sich auf den Rücken, total ergeben - hat er nie getan. Und ich hatte immer noch das Gefühl, dass Mama bei uns ist. Ob er sie in mir gesehen hat?? Das ging mir lange so durch den Kopf.

    Es hat mich so wahninnig glücklich gemacht, dass ich große Freudentränen vergossen habe, dass Mamas Hund, der mir nie richtig traute, sich mir so gegenüber stellt. Ich war wirklich so vor Glück überwältigt - ich kann das gar nicht beschreiben - und dann hat das auf einmal alles im gleichen Augenblick in tiefste Traurigkeit umgeschlagen.

    Ich wusste doch, dass das alles nur passiert, weil Mama weg ist. Dieses Bewusstsein ist so schmerzhaft - immer noch.


    Und doch bin ich ihr so dankbar, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, ihrem Schatz, ein Ersatz zu sein, dem er vertraut. Wir sind die besten Freunde geworden. Ich habe Mama gespürt, als wir spazieren gingen durch die riesigen sonnigen Wälder. Es war ein Glücksgefühl, sie bei mir zu haben und die Sonne dazu und der Hund, der mich immer wieder anhimmelte.... und auf der anderen Seite, die Gewissheit: Das ist nur, weil... Ach ich würde auch alles zurücktauschen, wenn ich das könnte.


    Und dann legen auch noch immer die Anrufer auf, wenn ich bei Papa ans Telefon gehe. Meist rufen sie direkt wieder an, ob sie sich verwählt haben. Sie sind immer so erschrocken, dass es nicht Mama ist - auch wenn ich mich doch genau so anhöre.


    Ich denke, Mama lebt in mir doch mehr weiter, als ich dachte. Zumindest hat sie die Gabe, mich anzuleiten, wie ich mit dem riesigen Hund - Ihrem Schätzchen - umgehen soll und so schaffen wir Vertrauen. Ich hätte das nie allein geschafft.


    Danke Mama!!! <3 Dass du in meiner Nähe bleibst! <3:33: Ich brauche Dich, sonst schaffe ich den Spagat zwischen meinem zu Hause, meiner Familie und für Papa da zu sein nicht. Ich vermisse Dich so sehr!!!:13:

  • Liebe weisse Rose. Auch wenn Du dich gerade in einem Wechselbad der Gefühle befindest hat mich deine Erzählung über dich und den Hund sehr bewegt. Versuche es zu genießen. Ich wünsche dir alles Liebe und überfordere dich nicht.Manchmal kann man nicht alles perfekt Erfüllen. Ich denke deine Familie wird das verstehen. Liebe Grüße Kikiro

  • Liebe Weisse Rose,

    was für eine wunderschöne Begebenheit und wie schön, dass Du sie mit uns teilst.

    Hunde haben einen viel ausgeprägteren

    Feinsinn als wir Menschen und er hat ganz sicher Deine Mama in Dir wiedergefunden. Ja, Du hast Recht, unsere Lieben begleiten uns, das glaube ich auch und freue mich immer sehr darüber, wenn andere Trauernden das auch so empfinden. Du hast mir mit Deinen Worten Freunde bereitet. Danke dafür.

    Pass gut auf Dich auf.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe weisse Rose,

    vielen Dank für das schreiben deines Beitrages Du hast absolut recht der Tot deiner geliebten Mama ist wenn erst 5 Monate vergangen in der Gesamtheit der Trauerverarbeitung immer noch sehr frisch und es braucht Zeit Trauer zu durchgehen und daraus die individuelle Heilung zu erzielen .Gerade in dieser Zeit ist das auf und ab im Wechselbad der Gefühle noch normal. Gebe Dir Zeit und finde für Dich heraus was Dir hilft und dir bei der Integration deiner Trauer gut tut.


    Von Herzen positive Grüße

    Maik

  • Liebe weisse Rose,


    5 Monate ist nichts gar nichts, ich bin jeden Tag bei meinem Papa wie immer auch als Mama noch da war, jeden Tag und sobald ich an der Tür bin höre ich ihre Stimme, jedes mal ich sehe auf den Platz an dem sie saß oder ins Zimmer wo sie sich mittags hingelegt hat.

    Als ob sie noch da wäre es ist automatisch und es ist jedes mal quälend. An ihren Schrank kann ich nicht gehen ich hab ihre dicken Socken im Bad entdeckt sie lagen da wo sie sie ausgezogen hatte, Papa hatte sie noch nicht weggeräumt entweder übersehen oder einfach vergessen.

    Es war ein furchtbares Gefühl und wieder diese Leere und Sehnsucht.

    Ich hätte schreien mögen doch wie immer bleibe ich still.


    Papa hatte vor kurzem sogar Weintrauben gekauft obwohl er sie gar nicht so isst aber Mama hatte sie geliebt, sie mochte Obst eh gern.

    Es war ein Stich mitten rein, ich denke er hat sie fast automatisch gekauft vielleicht sogar mit dem Gedanken.

    Zugeben würde er es nie, und ich zwinge ihn auch nicht dazu.


    Ja Tiere sind etwas ganz besonderes gerade was das betrifft man muss sich nicht vor ihnen verstecken und sie haben ein unglaubliches Gespür.

    Meine beiden Katzen helfen mir sehr ohne sie wäre es noch viel schlimmer.

    Sie wollen helfen und das tun Sie auch in Deinem Fall ist es eine Verbindung zu Deiner Mama das ist einfach nur schön.

    Reichen tut es nicht auf keinen Fall aber es hilft.


    Jeder hier würde alles geben dafür das es wieder anders ist, doch das wird es nicht und der Schmerz wird nicht vergehen vielleicht irgendwann anders aber niemals weg.


    Es ist wie ein Loch ein rausgerissenes Herz wie eine Wunde die völlig offen liegt, man trägt eine Maske im Alltag damit man es übersteht und das einzige was einem Erholung verschafft ist schlafen für ein paar Stunden nichts wissen, fühlen und selbst das gelingt nicht immer in Träumen kehrt es zurück.


    Vlg. Linchen:13::24: