Hallo zusammen,
ich bin neu hier und war seit Tagen nur stille Mitleserin.
Gestern habe ich meinen Lebensgefährten,Freund und Seelenverwanden viel zu früh zu Grabe tragen müssen.
Ich bin nur noch die Hälfte ohne ihn und kann das alles immer noch nicht fassen geschweige denn verstehen.
Am 18.9.2020 begann mein Alptraum. Wir waren auf Michaels Wunsch mit der Familie Cart fahren, alle soooo glücklich das es geklappt hat vorallem Michael.
Auf der Cartbahn bekam er einen schweren Herzinfarkt und wurde von meiner Schwester, meinem Neffen und einem Angestellten der Cartbahn reanimiert.
Rettungswagen kam nach zehn Minuten und die schickten dann die Familie weg und reanimierten weiter. Nach gefühlten Stunden fuhren sie ihn in die medizinische Klinik wo er dann gleich drei Stents gesetzt bekam. Er wurde ins künstliche Koma gelegt aus dem er nur schwer wieder raus kam.
Ich war jeden Tag über Stunden bei ihm, so konnte ich zumindest da sein für ihn( ging damals noch trotz Corona)
Am 6.10.2020 wurde mein Schatz in die neurologische Reha gebracht und ab da konnte/ durfte ich nur noch einmal die Woche zu ihm.
Das war so hart für mich,ich hoffe nur ,dass er nicht alles mitbekommen hat. Obwohl ich immer wieder sage er hat ganz viel mit bekommen, das habe ich ihm angesehen.
Durch die lange Reanimation wussten wir bis zum Schluss nicht genau was für Schäden da waren. Das was man sah waren die Krämpfe die auch die Ärzte nicht in den Griff bekamen und so wurde mir dann gesagt, dass er austherapiert seie.
Musste ein Heim für ihn suchen und glaubt mir für mich ist eine Welt zusammen gebrochen und für ihn auch ( die Ärztin kam bei meinem letzten Besuch zu ihm und mir ans Bett und haute das so raus) Ich sah wie sein Gesicht hoffnungslos wurde. Dann war noch absolutes Besuchsverbot.
Ich war so verzweifelt, konnte ihn nicht sehen, nicht sprechen, nicht berühren. Er war alleine.( wie so oft in seinem Leben)
Mit mir hat er vor zwei Jahren und drei Monate eine Familie gefunden, die er immer gesucht hatte.
Als ich dann ein Heim in der Nähe gefunden habe wurde er am 7.12.2020 verlegt und ich durfte zu ihm. Ich war so erleichtert, super nettes Personal, ganz tolles Haus und als ich kam sah ich wie sehr er sich freute. Ich ging zu ihm und küsste seinen Mund und als ich weg ging kam er mit dem Mund nach und wollte weiter küssen, das ganze ging so drei vier Minuten.
Ich habe ihm dann seine Sachen gebracht und viel mit ihm geredet, Musik gehört und ihm gesagt, dass es jetzt aufwärts geht. Ich und auch die Kinder dürfen jeden Tag zu Besuch kommen und dadurch wir viel mehr Einfluss haben und ihm dann mit therapieren.
Als ich ging war ich überglücklich und dann am nächsten Morgen der Anruf.
Mein Schatz ist gestorben. Ich fiel in ein tiefes Loch und kann das alles nicht verstehen. Warum frage ich mich immer wieder. Warum er ? warum ich? Habe die letzten sieben Jahre einiges hinter mir und weiß nicht was ich noch alles durch stehen muss.
Es reicht wirklich, warum wird er mir geschickt und dann gleich wieder genommen? Was macht das für einen Sinn?
Dann gestern die Trauerfeier ( ich hatte so eine Angst davor) Gott sei Dank waren die Kinder, meine Familie und Freunde da. Ich war nur am Weinen und jetzt weiß ich es ist entgültig, er kommt nicht mehr.
Mein Verstand weiß, dass es für ihn besser ist aber mein Herz nicht.
Ich fühle mich leer ohne ihn. Meine Liebe , mein Partner und Freund ist für immer weg.
Ich weiß nicht wie ich das alles überstehen soll.
Ich hoffe, ich habe nicht allzu durcheinander geschrieben, dachte nur ich muss jetzt mal was schreiben, habe ja immer nur gelesen und so mit geleidet.
Ich drücke euch und hoffe für uns alle ,dass es irgendwann und irgendwie mal wieder etwas besser wird.
Liebe Grüße
Birgit