Unser Räubermädchen Frieda

Hey!

Ich bin Matthea und lese schon ein paar Tage still bei euch mit. Heute habe ich mich getraut mich zu registrieren, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich überhaupt bei euch schreiben darf...

Am 10. Oktober ist der Sonnenschein unserer Familie, unser kleines Räubermädchen Frieda zwei Tage nach ihrem 5. Geburtstag plötzlich und tragisch gestorben. 💔🖤

Sie ist nicht "meine Tochter" und ist es im Herzen doch, seitdem sie 8 Monate alt ist.
Da habe ich ihren Papa kennengelernt und mich nicht nur in ihn verliebt, sondern auch mit in seine zwei Kinder.
Wir vier sind zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, hatten die Kinder jede zweite Woche bei uns.
Im April 2021 sollte unsere Familie komplett werden, da kommt unser gemeinsames Baby zur Welt.
Aber am 10. Oktober ist unsere Welt zusammengebrochen und wir werden nie wieder komplett sein.
Während ich schreibe fließen wieder die Tränen.
Frieda ist unser Sonnenschein.☀️❤️
Immer fröhlich und strahlend und mit ihrem eigenen Kopf und jeden Tag 1000 Ideen.
Ein Wildfang, immer in Action, laut und voller Tatendrang.

Ich war ihre "Konfettimama", wir haben immer zusammen Konfetti gemacht und verschiedene Formen ausgestanzt und noch so vieles mehr das uns Mädels verbunden hat.

Mein Mann und der Große trauern unendlich und das tut mir so weh mitanzusehen.

Aber mir tut noch etwas anderes weh, nämlich darf ich nicht mittrauern.

Plötzlich bin ich nur ihre Stiefmutter und kann gar nicht verstehen, wie das ist.

Wir streiten oft, obwohl ich mich bemühe für meinen Mann da zu sein und seine Gefühle aufzufangen.

Aber mich verletzt es auch.

Ich will mir nicht anmaßen genauso empfinden zu können wie Friedas Papa und Mama, aber ich liebe sie auch.

War über 4 Jahre zumindest ihre Teilzeitmama.

Seit sie Mama sagen konnte, sagte sie es von Anfang an auch zu mir und mein Mann hätte vorher nie gesagt, dass ich "nur Stiefmutter" bin.

Unser kleiner Schatz fehlt mir unendlich und ich weiß nicht wohin mit meinen Tränen und meiner Trauer. 💔😢

Danke für's lesen und ich möchte sicherlich niemanden auf den Schlips treten als "nur" Stiefmutter.

Ich habe viele Beiträge gelesen und ich möchte euch mein großes Beileid sagen zu dem Tod eurer Schätze!

Danke für das herzliche Willkommen und eure Worte!

Ich bin ganz gerührt davon und erleichtert, weil ich nicht sicher war ob es passend ist wenn ich hier schreibe.

Aber Frieda und Niels (unser Großer) werden von mir geliebt wie "meine" Kinder.

Für uns alle ist die Welt zusammengebrochen mit dem Unfall von unserem Frieda-Schatz.

Es tut mir im Herzen weh zu sehen wie mein Mann, seine Exfrau, ihr Partner und Niels leiden.

Ich weiß nicht ob wir das irgendwann verkraften können.

Kikiro schrieb:

Liebe Konfettimama .Du bist hier sowas von richtig. Wer ehrlich liebt trauert auch ehrlich und tief. Dafür muss man nicht blutsverwand sein. Mein tiefstes Mitgefühl .Alles Liebe Kikiro

Liebe Kikiro!

Danke!

Du schreibst sehr einfühlsam.

Ich liebe Frieda und ihren Bruder wirklich von ganzem Herzen.

Es war nie ein wichtiges Thema zwischen uns, dass ich nicht die "Geburtsmama" bin.

Eigentlich war es für die Kinder immer cool, dass sie in jedem Zuhause eine Mama und einen Papa parat haben.

Deswegen tut es jetzt auch manchmal weh mich ausgeschlossen zu fühlen.

Aber ich verstehe es auch und versuche meinen Mann aufzufangen.

Für die ganze Familie ist es ein Schock und ein Unglück, dass jeder einfach rückgängig machen will.

Mutz schrieb:

Liebe Matthea ,

selbstverständlich bist du hier richtig und darfst schreiben. Fühl dich hier willkommen, schau dich um, frag, wenn du etwas nicht findest oder verstehst. Schreib, schreib, schreib. Alles, was dich bedrückt, kannst hier niederschreiben. Du bist unter Gleichgesinnten.

Lieb Konfettimama , es tut mir unendlich leid, dass eure Kleine so früh gehen musste. Mein herzliches Beileid

Alles Liebe

Iris

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Liebe Iris!

Danke!

Das ist sehr lieb von dir.

Das Traurige ist, dass Frieda sich so sehr auf ihren 5. Geburtstag gefreut hat und es für sie das Größte war, endlich 5 zu werden.

Am Sonntag (der Unfall war am Samstag und nur zwei Tage nach ihrem Geburtstag) war noch eine kleine Feier geplant nur mit der Familie, wegen Corona im Garten.

Es war schon alles vorbereitet... 💔😢

Mel021099 schrieb:

Liebe Konfetti Mama

Ein stilles aber herzliches Willkommen hier bei uns, an dem Ort wo eigentlich keiner je hin wollte.

Mich hat deine Geschichte gerade berührt es tut mir so unendlich leid was passiert ist

Mein Sohn Robin kommt seit dem 18.November 2020 nicht mehr nach Hause

Robin hat auch eine Stiefmama und sie trauert natürlich trauert sie. Bestimmt anders und nicht so sehr (!zum Glück) wie Robins Papa und ich. Sie kennt Robin seit er 6 Jahre alt ist. Natürlich ist da eine Verbundenheit.

Ganz ehrlich fände ich es eher sehr sehr seltsam wenn sie nicht trauern würde.

Sie war und ist Robins Papa so eine unglaubliche Stütze, hat vieles in die Hand genommen, organisiert was Ingo und ich wahrscheinlich gar nie geschafft hätten in unserem Schockzustand.

Ich bin unheimlich froh ist sie da

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Liebe Mel!

Danke von Herzen für deine Antwort!

Ich habe schon vor meiner Registrierung von Robin gelesen und seine Bilder angesehen.

So ein cooler, lebensfroher, junger Mann.

Es ist schlimm, einfach nur schlimm was passiert ist.

Mein Beileid für deine Familie und dich!

Es rührt mich sehr wie du von Robins Stiefmama schreibst.

In deinem Schmerz sogar ihre Trauer siehst.

Sverja schrieb:

Liebe KonfettiMAMA Matthea

Ich bin eine Konfettioma und eine Konfettitante wenn man es so sehen will. Auch ich kann meine Vorschreiberinnen voll und ganz unterstützen und damit DICH das du hier völlig, völlig richtig bist. Was heisst schon "richtig" ? Wir leben in sehr verändernden Zeiten mit sehr vielen Patchworkfamilien.

IHR alle steht noch unter dem Schock des nicht begreifens... es herrscht noch meinem Gefühl nach dieUnwirklichkeit des tragischen Geschehens ein klein wenig zu verstehen zu müssen ... Absolut schmerzhaft zu müssen...

Der 5. Oktober ist für viele Menschen schon so lange her... für euch , die ihr trauert ist es immer noch ein Schockdatum...

Das erste Trauerjahr gilt es seelisch und körperlich zu überleben...

Fast jeder Tod , und ich möchte mal in aller Vorsicht schreiben "erst Recht der eines Kindes" setzt so , so, so , soooo viele Emotionen frei mit denen man erst einmal "klar " kommen muss....

JA, du schreibst auch ganz berechtigt , dass DU ja auch trauerst... Ja, du trauerst völlig , sooooo völlig

Ich bezeichene diesen Schreibraum, den du dir ja schon sehr liebevoll gestaltet hast sehr, sehr gerne als HERZENSRAUM und möchte dich ermutigen , so gedanklich werden dich viele hier an die Hand nehmen, oder gedanklich , neben dir sitzen , dir eine Sichtweise vielleicht vermitteln , die dir hilfreich ist , um DEINE Trauer etwas zumindest für eine kurze Zeit zu erleichtern...

Ich warte gedulig , bis du weiter von deinen Gedanken und Gefühlen schreibst , um dir wieder zu antworten...

alles Liebe deine Sverja

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Liebe Sverja!

Du bist so lieb!

Danke!

Verbuendete schrieb:

Liebe Matthea,

dass deine (eure) kleine Frieda verunglückt ist kurz nach ihrem 5. Lebensjahr das tut mir unendlich leid für Euch.

Was du schreibst, dass dich dein Mann plötzlich nicht mehr als Friedas Mutter sieht und dich quasi dadurch auch von der Trauer ausschließt hat vielleicht unterbewusste Gründe, die er selber im Moment nicht benennen kann. (Schock, Schuldzuweisungen??!!Gefühl der Hilflosigkeit, Gefühl versagt zu haben!!??) Keiner weis, was so eine schlimme Situation alles in einem auslöst.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft, vor allem Dir, denn Du bist ja quasi im MOment auf dich alleine gestellt.

Bitte schreib einfach hier deine Gedanken und auch deine Fragen.

Es gibt hier sehr viele empathische Verbündete, die dich gerne auffangen.

Ich umarme dich ganz warm.

Waltraud

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Liebe Waltraud!

Danke für deine herzliche Antwort!

Es tut gut so lieb aufgenommen zu werden.

Meinem Mann mache ich keine Vorwürfe, weil er einfach nicht er selbst ist.

Ich verstehe es!

Wir haben seit 17 Wochen Ausnahmezustand.

Manchmal kommt bei mir trotzdem die Enttäuschung hoch, aber ich versuche es nicht zu zeigen.

Leider ist es sehr schwer meinem Mann eine Stütze zu sein, weil er hauptsächlich für sich sein will und auch nicht darüber redet.

Er arbeitet viel und wenn er nicht arbeitet, will er alleine sein und ist mürrisch und aggressiv.

Was ich auch gut verstehen kann, aber mir tut es auch weh seinen Schmerz zu sehen und machtlos zu sein.

Er fehlt mir auch und ich würde manchmal gerne einfach mit ihm weinen um Frieda.

Die Wochen, in denen unser Großer hier ist, sind einfacher für uns beide aber auch da nimmt sich mein Mann immer mehr raus.

Auch das verstehe ich, aber es ist trotzdem sehr schwer.

Andrea2403 schrieb:

Liebe Konfettimama,

Mir treibt es beim Lesen die Tränen in die Augen...wie schrecklich, ein Unfall des (eigenen) Kindes zu erleben...

Wie schlimm. Und wieso solltest DU nicht trauern dürfen, nur weil du sie nicht geboten hast. Bitte lass dir das nicht einreden. Auch du bist ihre Mutter...!

Ich habe auch einen Sohn, der in paar Monaten 5 wird...und sich schon so drauf freut. Wir hatten vor 5 Monaten einen kleinen Unfall mit Oberschenkelbruch und Hubschrauber Abtransportsport im Kindergarten....sofirtige OP...also ..eine wirklich Kleinigkeit....und die ganze Familie hat mit ihm gelitten...

Wir könnten uns immer trösten, dass das ja nix grosses ist, alles wird ja wieder gut und das passiert ja ganz oft irgendwo...

Aber euren Verlust!. Ich kann ihn nicht in Worte fassen ...

Ich wünsche unendlich viel Kraft. Die ihnen Kinder dürfen nie vor den Eltern gehen ...

Ich finde keine richtigen Worte.

Nur, dass du genauso eine Mama bist, ihre Mama,egal ob leiblich oder nicht. Du kennst sie schon als Baby und nun war sie 5...

Vielleicht magst du erzählen wie es genau passiert ist, manchmal hilft das.

Ich bin hier weil meine Mama einen Herzinfarkt hatte...ganz plötzlich...sie war so stolze Oma...es ist fast ein Jahr her. Es tut jeden Tag weh...ich lese hier oft. Das Forum ist so toll und fängt mich auf. Ich kann mit Niemand so richtig drüber reden. Aber hier fühle ich mich verstanden...

Ich schick dir eine Umarmung. Es tut mir unendlich leid, was ihr durchmachen müsst...

Mir hat das reden und schreiben geholfen...

Eine Erinnerungskiste mit ihren Lieblingsdingen...ein Fotoalbum mit ihren wichtigsten Fotos will ich auch schon lange machen...

❤️❤️❤️

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Liebe Andrea!

Danke für deine lieben Worte, ich habe beim Lesen von euren Antworten auch sofort wieder Tränen in den Augen.

Gott sei Dank ist bei deinem Sohn nicht mehr passiert, aber ein Oberschenkelbruch langt doch auch schon und ist schlimm genug.

Geht es ihm inzwischen wieder gut?

Es ist auch so, dass ich immer nur an Verletzungen gedacht habe und Angst hatte, dass mal etwas passiert.

Aber ich dachte da immer an normale Stürze, Unfälle, Verletzungen und nicht, dass mal etwas passiert und es sofort so ausgeht.

Frieda ist ein extrem wildes Kind mit großem Bewegungsdrang und war immer an allem dran, jeder Baum, jeder Zaun.

Nichts war vor ihr sicher. Ganz anders als ihr Bruder.

Aber sie hat sich noch nie etwas gebrochen, nur hie und da mal eine Schramme.

Es ist ganz schwer das zu verkraften, was unserem kleinen Schatz passieren musste.

Mein herzliches Beileid will ich dir auch sagen wegen deiner Mutter.

Ein Herzinfarkt ist auch sehr schlimm und vor allem wenn es so plötzlich kommt.

Gut, dass dir das Reden und Schreiben hilft.

Ich muss sagen, es war gestern eine Erleichterung, dass ich hier keine negativen Reaktionen bekommen habe und ich glaube, dass es mir auch gut tun wird ab und zu ein bisschen etwas zu schreiben.
Die Idee mit der Erinnerungskiste finde ich richtig toll.

Im Moment fällt es mir noch sehr schwer an Friedas Sachen zu gehen.

Ich gehe schon jeden Tag ein paar Mal in ihr Zimmer aber eigentlich ist das immer sehr schrecklich für mich.

🧡Matthea

Tamara27 schrieb:

Hey Konfettimama

Ein leises Hallo hier im Forum in dem keiner dachte er wäre mal hier.

Natürlich darfst du trauern!

Der Stiefpapa trauert doch auch.

BITTE achte aber auch auf dich und dein/euer ungeborenes Kind!!!

Mein Niko kommt seit 5 Monaten nicht mehr nach Hause.

Seine große Schwester Tanja war im 6

Monat schwanger als es passiert ist.

Ihre Trauer hat sich auch auf ihre Schwangerschaft ausgewirkt. Keine Sorge jetzt ist alles gut aber es gab kleinere Probleme bis die Maus dann da war.

Schreibe hier was dich bedrückt, es wird dir immer jemand zuhören.

Tamara

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Liebe Tamara!

Mein ganz herzliches Beileid zu deinem Niko!

Wie schrecklich, es tut mir sehr leid!

Wie alt war Niko?

Ich habe in den letzten Tagen schon ein bisschen hier gelesen, aber noch nicht alles.

Es tut mir leid, dass die Schwangerschaft von deiner Tochter Auswirkungen hatte.😔

Jedoch kann ich es gut verstehen.

Bei mir ist es so, dass ich fast 10kg abgenommen habe seit das mit Frieda passiert ist.

Das ist in der Schwangerschaft eine Katastrophe, aber ich werde gut betreut und unserem Baby geht es zum Glück gut.

Leider ist es emotional sehr schwer für uns.

Wir haben sehr lange darauf gewartet bis es klappt und dann war unser Glück perfekt.

Die Kinder haben sich auch so gefreut.

Frieda war ja bis jetzt unsere Kleine und sie fand es cool, dass sie dann nicht mehr die Kleinste in der Familie ist.

Mein Mann hat seitdem gar keinen Bezug und Interesse an dem Baby.

Ich bin mir sicher, dass es sich nach der Geburt ändert aber wünschen würde ich mir das alles auch anders.

Wenn das alles nur nie passiert wäre. 💔😢

Ich hoffe deiner Tochter und ihrem Baby geht es gut?

Welche Probleme hatte sie denn, wenn ich fragen darf?

💙Matthea