• Trotzdem muss jede Minute des Tages irgendwie vergehen.

    Ich kann zum Beispiel nicht viel weiter denken, als den aktuellen Tag... was morgen ist? Das ist morgen, werde ich dann ja sehen....

  • Meine Kinder (haben alle schon ihre eigenen Familien) waren die letzten beiden Wochen meines Mannes ständig abwechselnd hier bei uns.

    Sie kümmern sich sehr um mich und ich kann ihnen wirklich jeden Tag die Ohren vollheulen, was ich auch schon gemacht habe. Ich liebe sie alle auch sehr, inklusive Enkel und Schwiegerkinder.

    Meine Schwester kommt für 2 Tage zu mir, was ich nie erwartet hätte, und ich will mich auch um meine demente Mutter wieder mehr kümmern.

    Freunde habe ich ein paar wenige und dann noch ein paar Nachbarn und Bekannte.

    Das Gefasstsein bei mir empfinde ich als Schockstarre, denn mein Mann war alles für mich.

  • Trotzdem muss jede Minute des Tages irgendwie vergehen.

    Ich kann zum Beispiel nicht viel weiter denken, als den aktuellen Tag... was morgen ist? Das ist morgen, werde ich dann ja sehen....

    Ds habe ich mir auch vorgenommen, nur an den nächsten Tag denken.

    Bekomme nämlich sonst Angst, Panik und Beklemmungen...

  • Das ist schön, dass du nicht allein bist. Reden, viel reden... das hilft vielen...

    Das Gefasstsein bei mir empfinde ich als Schockstarre, denn mein Mann war alles für mich.

    Ja? Fühlt sich das für dich so an? Mein Eindruck war eine grundsätzlich vertrauensvolle Einstellung den Menschen gegenüber, kein Groll, sondern Wohlwollen. Ich hatte den Eindruck, dass das ein Teil von dir ist, nicht die Schockstarre. Ist aber nur so ein Gefühl. Du kennst dich natürlich...

  • Ich hab zwei erwachsene Kinder. Meine Tochter ist voriges Jahr über Corona gestolpert und lebt seither wieder daheim. Da mein Partner nicht ihr Vater war, trauert sie nicht und hilft mir.
    Familie und Kollegen helfen erstaunlich viel, viel mehr als ich erwartet hätte. Freundschaften sind rar, aber die wenigen sind toll. Also ja, ich bin gut aufgehoben.

  • Da ich gerade in einem Ausnahmezustand bin, kann es sein, dass ich das nicht gut einschätzen kann.

    Stimmt, Groll empfinde ich gegenüber niemandem...

    Habe soviel Glück mit meinem Mann und meiner Familie erlebt und die Erfahrung gemacht, dass man über alles reden kann. Mein Mann war sehr warmherzig, großzügig und offen...er hat alles immer sofort angesprochen und geklärt.

    Es gab nie offene Probleme dadurch.

  • Ich hab zwei erwachsene Kinder. Meine Tochter ist voriges Jahr über Corona gestolpert und lebt seither wieder daheim. Da mein Partner nicht ihr Vater war, trauert sie nicht und hilft mir.
    Familie und Kollegen helfen erstaunlich viel, viel mehr als ich erwartet hätte. Freundschaften sind rar, aber die wenigen sind toll. Also ja, ich bin gut aufgehoben.

    Das freut mich sehr für dich...es ist wichtig, dass man das nicht aus den Augen verliert.

    Eigentlich sollte man sich die guten Sachen aufschreiben und immer wieder durchlesen.

  • Ds habe ich mir auch vorgenommen, nur an den nächsten Tag denken.

    Bekomme nämlich sonst Angst, Panik und Beklemmungen...

    Bei mir kam das von selbst. Begründen hätte ich das gar nicht können. Es war einfach so.

    Ich kann schon Termine ausmachen, hatte die letzten Wochen einige. Und die vergesse ich auch nicht. Aber zB. Stehe ich jeden Tag blöd in der Küche und weiß nicht, was ich essen soll, weil ich wieder mal nicht ans Einkaufen gedacht hab. Oder ich steh in der Früh auf und hab am Vortag das Wäschewaschen vergessen, muss dann halt irgendwas aus dem Kasten holen... solche Banalitäten klappen einfach nicht....

  • Da ich gerade in einem Ausnahmezustand bin, kann es sein, dass ich das nicht gut einschätzen kann.

    Stimmt, Groll empfinde ich gegenüber niemandem...

    Habe soviel Glück mit meinem Mann und meiner Familie erlebt und die Erfahrung gemacht, dass man über alles reden kann. Mein Mann war sehr warmherzig, großzügig und offen...er hat alles immer sofort angesprochen und geklärt.

    Es gab nie offene Probleme dadurch.

    Wie schön! Genau daran wirst du dich erinnern, wenn der Schmerz einmal nachlässt. Genau das wird es sein, was in deinem Herzen bleibt. So eine schöne Verbindung....

  • Bei mir kam das von selbst. Begründen hätte ich das gar nicht können. Es war einfach so.

    Ich kann schon Termine ausmachen, hatte die letzten Wochen einige. Und die vergesse ich auch nicht. Aber zB. Stehe ich jeden Tag blöd in der Küche und weiß nicht, was ich essen soll, weil ich wieder mal nicht ans Einkaufen gedacht hab. Oder ich steh in der Früh auf und hab am Vortag das Wäschewaschen vergessen, muss dann halt irgendwas aus dem Kasten holen... solche Banalitäten klappen einfach nicht....

    Das kenne ich....hab noch nie soviel Fertigpizza gegessen in meinem Leben...

  • oh, danke, das freut mich. Für mich ist auch schön, sich zu unterhalten!

    Ja, es ist spät, hast recht.


    ich wünsche dir einen ruhigen Schlaf!

    Gute Nacht!

  • Hatte zwei Tage so lieben Besuch von meiner Schwester und war glücklich, dass sie abends und nachts hier im Haus bei mir war.

    Wir verkauften heute sein Auto, das er erst vor ein paar Monaten kaufte und so glücklich darüber war.

    Es tat so weh es zu sehen und nun tut es weh, dass es nicht mehr da ist.

    Nun bin ich wieder alleine und mit Wucht kommt die Trauer über mich...sein Auto steht nicht mehr da...er ist nicht mehr da...für immer...

    Wie soll ich das aushalten?

  • alles verändert sich,...die Tasse die er bei jeden Frühstück verwendete, verwende jetzt ich,...die Hausschuhe, die er bis zum Schluss trug, trag jetzt ich,...das Auto, das ihm so sehr stolz machte , fahr jetzt ich,...


    Die Pflanzen die zu letzt mit mir setzte, wurden alle kaputt, ....die Türe die er zuletzt ölte, quietscht jetzt wieder,...das Zuhause das ich hatte, ...ist nur mehr ein, da schlaf ich jetzt...


    Zuhause ist wo deine Liebe wohnt...


    Wo...


    Alles wird einfach anders...


    So geht es mir auch, wenn der Besuch dann wieder heim fährt,...das alleine sein, ist dann noch deutlicher...


    Liebe Grüße

    Renate

  • Ich nehm mich auch meist zusammen, wenn ich Besuch habe (gelingt nicht immer), vor allem, wenn meine Enkel da sind.

    Und dann kommt es doppelt schlimm raus, auch weil dann die Einsamkeit wieder da ist.

    Habe unser Zuhause immer so geliebt und nun fehlt hier gefühlt ALLES.

    Am Wäscheständer hängen noch seine Sachen und ich kann sie nicht abnehmen.

    Liebe Grüße an dich Renate

  • Liebe Wanderin!

    Ja, die Verzweiflung ist groß, übermächtig möchte man meinen. Und in diesem Moment fühlt sie sich an, als würde sie nie wieder vergehen....

    Aber du hast dir die Antwort selbst gegeben, denn du spürst es, wie du schreibst: immer wenn du die Trauer zurückhältst, kommt sie doppelt so heftig zurück - also raus damit. Lass die Tränen laufen. Irgendwann trocknen sie wieder, das verspreche ich dir.

    :30: Gräm dich nicht wegen der Wäsche am Wäscheständer - lass sie stehen, bis es dir richtig vorkommt, sie wegzuräumen. Es stört doch eigentlich niemanden, wenn sie stehen bleibt... Trauer ist ein Ausnahmezustand, der Wäscheständeer darf stehenbleiben :30:


    Ich reiche dir eine große Packung Taschentücher!

    Puzzle :30: