• Die Grobzusammenfassung findest du gleich auf Seite 1...das Problem ist tatsächlich, dass ich mir nach 40 Jahren ein Leben ohne ihn nicht vorstellen mag.

    Mein richtig richtig gutes Leben fing erst an, als ich ihn kennenlernte.

    Wir sahen uns tatsächlich an und ich wusste es.

    Aber es gibt kein Entrinnen aus dieser Situation, das erstmal zu realisieren brauche ich noch ne Weile.

    Vermutlich befinde ich mich noch in Schockstarre.

    Eigentlich will ich dieses Leben ohne ihn auf keinen Fall, aber was ist schon die Alternative?

  • Schockstarre.... das kann gut sein. Es gibt zwar keinen zeitlichen Ablauf, der für alle gilt, aber geschockt fühlte ich mich lange...

    Ich bin kein Experte für Trauer. Für mich ist das alles auch neu... es ist nur länger her, als bei dir.


    Hast du Rückhalt?
    Deine Beiträge gestern waren irgendwie sehr gefasst, warmherzig, mit viel Einfühlungsvermögen für deine Umgebung. Fühlst du dich gut aufgehoben? Oder bist du diejenige, die alles zusammenhält?

  • Hab mal meinen Kindern gegenüber erwähnt, dass ich das Leben ohne ihn nicht will, das fanden sie für sich verletzend...kann ich verstehen...außerdem wollen sie nach ihrem Papa nicht auch noch die Mama verlieren...kann ich auch verstehen.

  • Ja, das ist von beiden Seiten verständlich.
    Dein Lebensinhalt ist grad verloren gegangen. Wie solltest du das je haben wollen! Das verstehe ich gut.

    Ich weiß nicht, ob es dich tröstet. Mir hat in schlimmen Zeiten immer die Gewissheit geholfen, dass nichts ewig dauert.

  • Trotzdem muss jede Minute des Tages irgendwie vergehen.

    Ich kann zum Beispiel nicht viel weiter denken, als den aktuellen Tag... was morgen ist? Das ist morgen, werde ich dann ja sehen....

  • Meine Kinder (haben alle schon ihre eigenen Familien) waren die letzten beiden Wochen meines Mannes ständig abwechselnd hier bei uns.

    Sie kümmern sich sehr um mich und ich kann ihnen wirklich jeden Tag die Ohren vollheulen, was ich auch schon gemacht habe. Ich liebe sie alle auch sehr, inklusive Enkel und Schwiegerkinder.

    Meine Schwester kommt für 2 Tage zu mir, was ich nie erwartet hätte, und ich will mich auch um meine demente Mutter wieder mehr kümmern.

    Freunde habe ich ein paar wenige und dann noch ein paar Nachbarn und Bekannte.

    Das Gefasstsein bei mir empfinde ich als Schockstarre, denn mein Mann war alles für mich.

  • Trotzdem muss jede Minute des Tages irgendwie vergehen.

    Ich kann zum Beispiel nicht viel weiter denken, als den aktuellen Tag... was morgen ist? Das ist morgen, werde ich dann ja sehen....

    Ds habe ich mir auch vorgenommen, nur an den nächsten Tag denken.

    Bekomme nämlich sonst Angst, Panik und Beklemmungen...

  • Das ist schön, dass du nicht allein bist. Reden, viel reden... das hilft vielen...

    Das Gefasstsein bei mir empfinde ich als Schockstarre, denn mein Mann war alles für mich.

    Ja? Fühlt sich das für dich so an? Mein Eindruck war eine grundsätzlich vertrauensvolle Einstellung den Menschen gegenüber, kein Groll, sondern Wohlwollen. Ich hatte den Eindruck, dass das ein Teil von dir ist, nicht die Schockstarre. Ist aber nur so ein Gefühl. Du kennst dich natürlich...

  • Ich hab zwei erwachsene Kinder. Meine Tochter ist voriges Jahr über Corona gestolpert und lebt seither wieder daheim. Da mein Partner nicht ihr Vater war, trauert sie nicht und hilft mir.
    Familie und Kollegen helfen erstaunlich viel, viel mehr als ich erwartet hätte. Freundschaften sind rar, aber die wenigen sind toll. Also ja, ich bin gut aufgehoben.

  • Da ich gerade in einem Ausnahmezustand bin, kann es sein, dass ich das nicht gut einschätzen kann.

    Stimmt, Groll empfinde ich gegenüber niemandem...

    Habe soviel Glück mit meinem Mann und meiner Familie erlebt und die Erfahrung gemacht, dass man über alles reden kann. Mein Mann war sehr warmherzig, großzügig und offen...er hat alles immer sofort angesprochen und geklärt.

    Es gab nie offene Probleme dadurch.

  • Ich hab zwei erwachsene Kinder. Meine Tochter ist voriges Jahr über Corona gestolpert und lebt seither wieder daheim. Da mein Partner nicht ihr Vater war, trauert sie nicht und hilft mir.
    Familie und Kollegen helfen erstaunlich viel, viel mehr als ich erwartet hätte. Freundschaften sind rar, aber die wenigen sind toll. Also ja, ich bin gut aufgehoben.

    Das freut mich sehr für dich...es ist wichtig, dass man das nicht aus den Augen verliert.

    Eigentlich sollte man sich die guten Sachen aufschreiben und immer wieder durchlesen.

  • Ds habe ich mir auch vorgenommen, nur an den nächsten Tag denken.

    Bekomme nämlich sonst Angst, Panik und Beklemmungen...

    Bei mir kam das von selbst. Begründen hätte ich das gar nicht können. Es war einfach so.

    Ich kann schon Termine ausmachen, hatte die letzten Wochen einige. Und die vergesse ich auch nicht. Aber zB. Stehe ich jeden Tag blöd in der Küche und weiß nicht, was ich essen soll, weil ich wieder mal nicht ans Einkaufen gedacht hab. Oder ich steh in der Früh auf und hab am Vortag das Wäschewaschen vergessen, muss dann halt irgendwas aus dem Kasten holen... solche Banalitäten klappen einfach nicht....

  • Da ich gerade in einem Ausnahmezustand bin, kann es sein, dass ich das nicht gut einschätzen kann.

    Stimmt, Groll empfinde ich gegenüber niemandem...

    Habe soviel Glück mit meinem Mann und meiner Familie erlebt und die Erfahrung gemacht, dass man über alles reden kann. Mein Mann war sehr warmherzig, großzügig und offen...er hat alles immer sofort angesprochen und geklärt.

    Es gab nie offene Probleme dadurch.

    Wie schön! Genau daran wirst du dich erinnern, wenn der Schmerz einmal nachlässt. Genau das wird es sein, was in deinem Herzen bleibt. So eine schöne Verbindung....

  • Bei mir kam das von selbst. Begründen hätte ich das gar nicht können. Es war einfach so.

    Ich kann schon Termine ausmachen, hatte die letzten Wochen einige. Und die vergesse ich auch nicht. Aber zB. Stehe ich jeden Tag blöd in der Küche und weiß nicht, was ich essen soll, weil ich wieder mal nicht ans Einkaufen gedacht hab. Oder ich steh in der Früh auf und hab am Vortag das Wäschewaschen vergessen, muss dann halt irgendwas aus dem Kasten holen... solche Banalitäten klappen einfach nicht....

    Das kenne ich....hab noch nie soviel Fertigpizza gegessen in meinem Leben...

  • oh, danke, das freut mich. Für mich ist auch schön, sich zu unterhalten!

    Ja, es ist spät, hast recht.


    ich wünsche dir einen ruhigen Schlaf!

    Gute Nacht!