hallo ihr lieben. ich bin ganz neu hier. ich habe meine mama am 14.8. verloren. sie lag drei wochen lang im sterben. wir haben sie als familie intensiv begleitet. am letzten tag ihres lebens waren wir 12 h bei ihr und ich habe bemerkt, dass sie nicht gehen KANN, solange wir alle da sind. also fuhren wir spät am abend heim. am nächsten morgen hieß es (sie lebte die letzten 3 jahre in einem heim, da sie dement war), der zustand sei unverändert. sie hatte den tag zuvor morphin bekommen, da sie probleme mit dem atmen hatte. wir sprachen uns dann ab, dass wir nicht wieder alle auf einmal zu ihr fahren, sondern nacheinander. ich sollte die erste an dem morgen sein. ich wurde unterwegs noch aufgehalten. als ich die tür zu ihrem zimmer öffnete, sah ich, dass etwas anders war. sie hatte die augen geöffnet, sah an die decke und tat 2 atemzüge und war gegangen. das alles spielte sich innerhalb von sekunden ab, ich stand noch in der türe und sie ging in dieser sekunde von dieser welt. ich bin einerseits so dankbar, andererseits wäre ich so gern an ihrer seite gewesen und hätte sie gehalten. mir fällt es so schwer, diesen umstand zu akzeptieren, aber vielleicht war es auch so von ihr gewollt. ich habe gleich die pflegekräfte gerufen, die dann sagten, dass sie gestorben sei, in diesem moment. diese stimmung in ihrem zimmer werde ich nie vergessen. erst war ich verzweifelt und bin wieder raus gelaufen, dann aber sofort wieder zu ihr, habe sie berührt, ihr die augen geschlossen und mich von ihr verabschiedet. es roch so gut, so anders in ihrem zimmer, all die anpannung der letzten wochen war verschwunden, sie sah so friedlich aus und so befreit, obwohl sie wie eine löwin gekämpft hatte. drei ganze wochen lang. meine geschwister, meine nichte und ich haben uns dann 2 h lang von ihr verabschieden können, wir haben ihr die lieder vorgespielt, die wir die letzte zeit mit ihr gehört hatten. wir haben das fenster weit geöffnet, damit ihre seele fliegen kann. es war ein erhabener moment...aber es tat auch wahnsinnig weh.
jetzt fällt mir die trauer so so schwer, ich vermisse sie so wahnsinnig. sie war der liebste mensch auf erden. ich habe aber noch immer nicht verstanden, dass sie nicht mehr da ist...alles ist unwirklich...
wie ist trauer? wie darf trauer sein? darf man auch erleichtert sein, dass jemand nicht mehr der qual des lebens mit demenz ausgesetzt ist?