Wir hatten doch noch so viel vor

  • Es geht sicher jeder irgendwo anders mit dem Schmerz um, aber es gibt so viele parallelen, an denen man sich halten kann.

    Ich bin so positiv berührt von den vielen Anteilnahmen.

    Denn mein mario war ja bei mir dich territorial recht weit entfernt von seinem Wirkungskreis von vor mir.

    Gestern sind noch 5 ehemalige Kollegen/Kumpels über 2,5h lang gefahren, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

    Ich weiss, das er etwas ganz besonderes war, aber er selbst sah das nicht so. Ich hatte wieder mal recht....(das war immer so ein kleines Spielchen) wie gesagt, wir sind beide 2 recht starke Charaktere und das mit dem recht haben(auch wenn wir der selben Meinung waren) war immer so eine kleine plänkelei😊. Ich vermisse ihn und seine Art so sehr.:13:

  • Liebe Btina,


    1 Monat ist doch garkeine Zeit um mit irgendetwas umgehen zu können. Du musst dir Zeit geben um die Situation erst einmal zu realisieren.

    Dieser Druck, es müsste jetzt so oder so sein, kommt oft von außen. Geh du dein eigenes Tempo, Tag für Tag, Schritt für Schritt... 💔Pia

  • Liebe Pia, du hast wohl recht, mit dem von aussen. Ich glaube ich bin völlig überfordert. Die vielen Fragen über Pläne und Vorhaben und Ratschläge. Es ist ja schön, Freunde und Verwandte zu haben, die bemüht sind. Ich bring es aber auch nicht fertig sie vor den Kopf zu stoßen und zu sagen, das ich meine ruhe brauche. Denn eigendlich haben sie ja recht, es läuft so viel auf. Ich weiss nicht was sich zuerst machen soll und nachts bin ich dann bei Mario, wenn Ruhe ist. Vielen Dank, das ich hier frei reden kann.

  • Liebe BTina56,

    Es fühlt sich so an als gäbe es zwei Welten.
    Die Außenwelt -------- sie dreht sich einfach weiter, ohne unsere Lieben und auch ohne uns.

    Die Trauerwelt -------- der Schmerz und das nicht wahrhaben wollen, die Einsamkeit, das Gefühl ein Teil von uns ist mitgestorben.


    Unsere Familie, unsere Freunde wollen uns in " ihre Welt " zurückholen. Doch sie müssen , genau wie wir, lernen uns so anzunehmen wie wir jetzt sind.

    Das ist für beide Seiten schwer. Hoffentlich hast du Menschen um dich, die dich so akzeptieren und denen du offen sagen kannst wie du dich fühlst.

    Die verstehen das die Trauer ein Teil unseres Lebens ist und bleibt.

  • Liebe Steffi,


    leider kann hier wohl keiner so richtig nachvollziehen wie es in mir aussieht.

    Sicher, sie machen sich Sorgen um meine Gesundheit und Kraft, aber das sind eher "weltliche" Gründe.

    Ich fühle mich schon sehr allein, deswegen bin ich so froh, das es euch hier gibt. Vieleicht ist es auch meine Schuld, ich war mit Mario immer der Macher, wir hatten für alles und jeden ein offenes Ohr und für jedes Problem eine Lösung.

    Nun bin ich allein und weiss nicht wo ich anfangen soll. Am liebsten würde ich mich mit meinen Erinnerungen zurückziehen.

  • Liebe Tina,


    oh, da kann ich auch ein Lied von singen, .....auch um mich machen sie sich Sorgen.... In erster Linie allerdings auch um meine Gesundheitund die Kraft, damit ich baldmöglichst wieder "die Alte" bin und - insbesondere innerhalb der Familie - wieder brav meinen Einsatz leisten kann. An erster Stelle steht hier tatsächlich meine Mutter, owohl sie etwa im gleichen Alter, wie ich, ihren Mann verloren hat. Ich denke allerdings, die Generation meiner Mutter hat noch etwas anders getrauert, als wir. Wirklich nachvollziehen kann unsere derzeitigen Situationen keiner. Daher ist es wirklich sehr ermutigend, hier im Forum zu erfahren, dass man nicht allein mit seiner Trauer ist.

    Ich fühle mich auch sehr allein und bin oft bei meinem Johannes, der so gerne noch gelebt hätte und gerne mit mir alt geworden wäre. Hatte heute wieder einen ziemlich schlechten Tag, da ich mich wieder gefragt habe, womit ich diesen Schicksalsschlag verdient habe. Was habe ich verbrochen? Wir hatten alles Schwierigkeiten hinter uns und konnten endlich leben ....

  • Liebe BTina56,

    Du darfst dich auch in Erinnerungen zurückziehen. Natürlich nicht auf Dauer. Sie sind das was unserem Herz gut tun.

    Wenn es darum geht etwas weltliches wie du schreibst zu erledigen können Familie / Freunde helfen. Botengänge, einkaufen gehen, kochen ok.

    Die Trauer und die Schmerzen über deinen Verlust kann dir niemand abnehmen. Ich habe ganz am Anfang ( Joachim ist am 17.5.2021 gestorben ) auch irgendwie gedacht es gebe eine Abkürzung für meinen Schmerz,meine Trauer. Heute weiß ich das ich da mitten durch muß. Ich vergleiche das immer gerne mit einer Achterbahnfahrt. Rauf unt runter und keine Chance früher auszusteigen. Die Hilfe der Anderen besteht darin mich und meine Trauer zu akzeptieren und mir beizustehen.

    Das Buch von Megan Devine " Es ist ok wenn du traurig bist " beschreibt das sehr gut. Dieses Buch müßten alle lesen die meinen unsere Trauer wegreden zu können.

  • Liebe Steffi,

    ersteinmal danke ich dir für den Buch Tip, ich denke das könnte ich meiner Mutter als Nachtlektüre bestellen.

    Du hast schon recht, es geht auf und ab und irgendwie sitz ich allein in meiner Gondel und soll trotzdem funktionieren wie zuvor.

    Heute hatte ich mal einen Tag fast ohne Besucher, das tat richtig gut. Auch das Telefon hab ich öfters nicht gehört😉.

  • Liebe Steffi,

    Gestern hab ich meiner Mutter erklärt, das ich noch nicht soweit bin, mein Leben so ohne mario zu planen, bzw. zu gestalten. Sie hat es verstanden, allerdings mit "aber" reagiert, bzw. den Nachsatz "wenn du dann so weit bist" in ihre Ausführungen eingebaut....so ist sie halt.🤷‍♀️

    Irgendwann muss ich mich auch an seine Sachen wagen, seine Shirts, trage ich jetzt nachts.

    Die Situation ist wohl für alle schwer.

    Das mit dem egoistische werden muss ich echt bewußt betreiben, aber ich merke das es mir hilft.

    Vielen Dank für deine Hilfe und liebe Grüße.

    Tina

  • Liebe BTina


    auch von mir meine aufrichtige Anteilnahme

    Dass man sich selbst nicht kennt. Das kann ich zu 100% bestätigen.

    Das ist so. Ich traue mir auch selbst nicht, traue meinen Gefühlen nicht .
    Gestern war z. B. ein sonnigerTag, es „ging“ so bei mir. Und doch hatte ich abends wieder den Zusammenbruch.


    Das ist alles so und wir müssen uns annehmen , unsere Trauer annehmen in allen Facetten . Es ist schwer.
    Und sogenannte „gutgemeinte „ Ratschläge erreichen uns selten .

    Hier im Forum allerdings ist das Gefühl des Verstehens so groß , weil wir alle ähnlich fühlen und diesen unsagbaren Schmerz haben.


    Liebe Grüße Bärbel ❤️