Hallo mahee! Du hast Recht, die Trauer Erwachsener um ihre Eltern wird weniger thematisiert als zB die Trauer um Kinder oder Ehepartner. Man geht glaube ich allgemein davon aus, das die Trauer um die Eltern im Erwachsenenalter nicht so dramatisch ist.
Es ist der Lauf der Zeit dass zuerst die Großeltern, dann die Eltern sterben und dann man definitiv vor seinen Kindern stirbt. Und ich glaube auch, dass es nichts gibt, was mit dem Tod des eigenen Kindes auch nur annähernd vergleichbar ist. Aber trotzdem ist der Verlust der Eltern hart und für manche Menschen traumatisch…niemand sollte einem erwachsenen Menschen die Trauer um die Eltern absprechen, egal wie alt diese waren!
in meinem Umfeld gibt es mehrere FreundInnen, die bereits ein Elternteil verloren haben oder leider kurz davorstehen. Und auch die, die noch beide Eltern haben, sind sehr verständnisvoll.Deshalb fühle ich mich nicht unnormal.
Aber eine Bekannte hat zu meiner Mutter gesagt, dass sie es total unglaublich findet, dass mein Vater gestorben ist, weil bei uns alles immer so gut läuft und so schön ist und nie jemand „jung“ stirbt (Großeltern sind alle seeeehr alt geworden bzw leben noch). Naja, das macht leider niemanden unsterblich.
Hast völlig Recht, der Tod wird aus der Gesellschaft verdrängt. Schade, aber ehrlich gesagt beschäftige ich mich auch sehr sehr ungern damit.
Als Vorbereitung auf die Beerdigung in einer Woche war ich heute auf dem Friedhof spazieren. Hab auf ner Bank ne Runde geheult, mir interessante Gräber angeguckt und mir gedacht, dass hinter jedem einzelnen Grabstein eine Geschichte steckt und jeder Mensch der hier liegt Trauernde zurückgelassen hat. Das finde ich ganz tröstlich, man ist niemals mit seiner Trauer allein auf der Welt