Hallo, ich bin das 1. Mal auf so einer Seite. Ich habe meinen Partner (60), den ich seit 12 Jahren kannte, vor 2 Wochen durch einen Herzinfarkt verloren. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen 😰. Er ist die Liebe meines Lebens. Wir waren zwischendrin getrennt und fanden vor 2 Jahren wieder zusammen. Es fühlte sich endlich richtig und vertraut an. Mit jedem Sehen (wir wohnten noch nicht zusammen) wurde das Gefühl der Bindung immer stärker. Das Gefühl, man ist endlich angekommen und im Leben zu Hause. Es war in allen Bereichen perfekt. Das wurde mir jetzt schlagartig entrissen. Die Zukunftsgedanken und -pläne in Luft aufgelöst. Die Vorfreude auf geplante Ereignisse wie die Hochzeit seiner Tochter, ein Konzert,…. Alles weg. Wir waren aber nicht nur in der Liebe ein Paar, sondern auch in der Arbeit. Wir beide waren Fotografen und haben zusammen Z.B. Hochzeiten fotografiert. Wir waren ein Team. Was soll ich sagen….. ich kann nicht mehr fotografieren. Mein Herz zerspringt in 1000 Scherben. Jedes Bild erinnert mich an diese Gemeinsamen Stunden und ich verzweifle. Bekannte sagen, du musst wieder. Aber gestern, als ich die letzte Hochzeit bearbeitet habe, brach ich völlig zusammen. Ich kann einfach nicht. Bin verzweifelt. Er fehlt mir in jeder Faser meines Körpers. Habe sehr grosse Angst, dass ich auch zum Teil mit gestorben bin und mich nie mehr erhole. Ich bin jetzt 54 und quäle mich mit dem Gedanken, noch 25 Jahre vor mir zu haben. Ich habe eine Trauerbegleitung. Doch fühlt man sich, abgesehen von der wöchentlichen 1 Stunde, alleine, hilflos und verzweifelt. Wie habt ihr es geschafft, über den Verlust hinwegzukommen? Wird der unerträgliche Schmerz irgendwann nachlassen? Werde ich je wieder eine Kamera in die Hand nehmen können? Gerade sage ich: niemehr 😰🤍❤️
Mein Herz und Seelenverwandter ist plötzlich gestorben
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Liebe Snowdog,
erst einmal mein Von Herzen kommendes Beileid zu deinem Verlust.
Hier im Forum kannst du schreiben was dein Herz bedrückt und es wird dir immer jemand antworten.
Wie habt ihr es geschafft, über den Verlust hinwegzukommen?
Leider ist die Antwort Man kommt nicht darüber hinweg. Die Trauer ist jetzt ein Teil deines Lebens.
Wird der unerträgliche Schmerz irgendwann nachlassen?
Das ist meine Hoffnung. Zu lernen den Schmerz auszuhalten und damit zu Leben.
Was ich hier schon gelernt habe ist das es ein langer Weg ist.
Ich wünsche dir eine Familie, Freunde die dich tragen und halten. Eine Trauerbegleitung hast du auch, das ist ein Schritt.
Steffi
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Liebe Snowdog mein tiefes bedauern . Es tut mir unsagbar leid der Verlust deines lieben Schatzes.. ob es besser wird ob man lernt damit umzugehen.. gute Frage.. bei mir sind es heute 16 Monate und es tut noch immer weh....an manchen Tagen brennt der Schmerz nicht mehr so aber er ist da ...ich wünsche dir viel Kraft. ...LG grüße
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Danke Steffi, dass du geschrien hast ❤️. Ich habe auch grosse Angst, dass mit ihm meine Leidenschaft zur Fotografie für immer mit gestorben ist. Sind mein Verhalten und Gedanken normal? Muss ich wieder, auch wenn es mich so zum weinen bringt und weil andere das sagen? Ich muss noch sagen, dass ich einen Hauptjob in der Gastro habe und in der Fotografie ich nur Kleinunternehmer bin. Ich verzweifle 😰
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Liebe Snowdog!
Es tut mir sehr leid, dass du deinen Partner verloren hast.
Es ist ganz, ganz schwer nun wieder in ein Leben zu finden. Ein langer schmerzhafter Weg, es gibt Wellen der Trauer wo man glaubt man ertrinkt, dann lernt man doch zu schwimmen.
Ich habe es einmal schon erlebt. Das Leben kann wieder schön werden. Anders, aber trotzdem schön.
Nur ganz wenige Menschen die da nicht mehr herausfinden.
Sei herzlich willkommen hier, die Gemeinschaft im Forum kann auch recht hilfreich sein.
Hedi
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Hedi, ich danke dir sehr für deine Worte. Ich habe gerade das Gefühl, alleine zu sein. Vielen Dank, dass dieses Gefühl mir hier ein bisschen genommen wird ❤️
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Hier bist du nicht alleine.
Ich weiß, ein „magerer“ Ersatz, aber trotzdem viel. -
Liebe Snowdog,
wenn du nicht aus finanziellen Gründen die Fotografie brauchst, dann mach was dir dein Gefühl sagt. Wenn es zur Zeit vom Gefühl her nicht geht lass es.
Ich komm nicht übers Handy Foto hinaus, doch ich stell mir vor, dass du da mit Herz und Auge arbeitest. Dein Herz kämpft gerade einen anderen Kampf und mit verweinten Augen siehst du nicht gut.
Nimm dir die Zeit für deine Trauer.
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Liebe Snowdog,
auch von mir mein aufrichtiges Beileid zu Deinem Verlust. Gleichzeitig auch ein stilles Willkommen hier im Forum.
Bei mir ist vor genau 4 Monaten (gestern!) die Welt zusammengebrochen. Ich kann das, was Du schreibst so unendlich gut nachvollziehen. Meine Beziehung/Ehe hatte von Anfang an etwas von Seelenverwandschaft und das hat unser Miteinander so besonders gemacht. Auch ich fühlte mich endlich angekommen im Leben, zu Hause! Endlich konnte ich mich zurücklehnen und mein Leben ein Stück weit genießen. .... und dann zack - aus der Traum - von einer Minute auf die andere.... Unfassbar!!! Den Sinn würde ich soooo gerne mal erklärt bekommen. Wir hatten nur 8 Jahre und 3 Monate und waren seit einem halben Jahr verheiratet. Im Mai steht mir nun unser 1. Hochzeitstag, ohne ihn, bevor. FURCHTBAR!!!
Mein Mann war nicht gesund, aber zum Zeitpunkt des Todes bestand kein großer Anlass zur Sorge .....1 Woche nach einem schönen Urlaub auf Teneriffa ist er gestorben. Seitdem ist nichts mehr, wie es vorher war und wird ganz sicher auch niemals mehr so werden.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen all' die Kraft, die Du brauchst.
Gaby
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Hallo Gabi, es tut mir auch so unendlich leid für Dich 😰. Ich fühle aus vollstem Herzen mit dir. Es tut etwas gut zu wissen, dass jemand mich versteht und weiss, was gerade in mir vorgeht. Ich drücke dich ganz lieb 🥰💞
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Vielen Dank! Es tut auch mir so gut zu erfahren, wie ähnlich unsere Schicksale sind. Auch ich quäle mich mit dem Gedanken, noch 25 Jahre ohne ihn vor mir zu haben. Am Liebsten wäre ich schon heute da, wo er jetzt ist, damit wir dort weitermachen können, wo wir hier auf Erden aufgehört haben. Ich habe eine Psychologin zur Unterstüzung. Sie kann aber auch nur "raten", laufen muss ich ganz alleine..... Ich bin so einsam, ohne ihn und sehe auch nach 4 Monaten nicht unbedingt ein Licht am Ende des Tunnels. Nicht falsch verstehen, ich möchte Dir keine Angst machen. Im Gegenteil, ich möchte Dir sagen, nimm Dir all' die Zeit, die Du brauchst für Deine Trauer und geh in ganz kleinen Schritten vorwärts. TRAUER dauert so lange, wie sie dauert....Im Grunde wird sie niemals ganz vergehen. Man lernt nur anders damit umzugehen.
Sei ganz lieb umarmt!
Gaby
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P.S.: Auch mein Mann war die Liebe meines Lebens....
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Guten Morgen Gaby, ja, dort zu sein, wo Detlef jetzt schon ist, ein schöner Gedanke. Ich habe mich vorher nie mit dem Tod beschäftigt. Jetzt bin ich offen und erkenne, wie ich darüber eigentlich denke. Dachte immer, ich bin Atheist. Nun weiss ich aber, ich bin es nicht. War ich noch nie. Ich wünsche mir so sehr, dass wir uns wieder sehen. Ich habe keine Angst mehr vor dem Sterben. Aber große Angst, wie es weiter geht. Selbstmord kommt trotz des Schmerzes nicht in Frage. Ich habe noch meine Eltern, 2 Hunde und eine liebe Ex-Schwiegermutter, mit der ich viel unternehme. War schon mal verheiratet aber schon seit 14 Jahren getrennt. Wie schön es sein kann und sollte, habe ich erst durch Detlef erfahren. Deswegen schmerzt es mehr als alles andere. Ja, ich habe auch eine Therapeutin. Ein kleiner Tropfen auf einem heissen Stein. Auch ich fühle mich trotz Eltern und Hunde einsam. Kinder habe ich nicht. Habs 2x am Anfang meiner Ehe verloren. Die Freunde sind unsicher und melden sich nicht so oft. Bin jetzt auch der einzige Single und fühle mich ausgegrenzt. Ich bin froh, dass du hier bist und mich verstehst. Du trauerst schon 4 Monate 😰. Es macht mir Angst, dass bei dir der Schmerz immer noch so gross ist. Bei mir waren es gestern erst 2 Wochen. Wie soll ich das schaffen? Aber auch Hoffnung, dass ich auch lerne, zu schwimmen. Ja, man muss sich Zeit nehmen. Das fällt aber anderen schwer, dass zu akzeptieren. Dass man keine Lust zu irgendwas hat, nicht fröhlich ist und lachen kann. Der Schmerz einem im Gesicht steht. Ich kann auch nichts essen. Zwinge mich dazu, nicht nichts zu essen. Ich weiss nicht, was du tust. Was hilft dir am meisten, nicht täglich zu verzweifeln? Ich wünschte, ich könnte dich jetzt fest in den Arm nehmen ❤️.
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Guten morgen, im Augenblick tue nicht wirklich viel, was mir hilft..... Ich habe zu nicht wirklich viel Lust....
Sich selbst unter Druck zu setzen ist ganz sicher der falsche Weg. Wenn mir danach ist, lege ich mich auch einfach ins Bett..... Da fühle ich mich meistens am Wohlsten. In "unserer Wohnung" laufe ich Ruhe los umher und mache nur das Notwendigste. Ich lasse all' das ganz bewusst zu. Es gehört einfach zur Trauer! Ich habe z. B. die letzten Fotos von unserem Urlaub auf Teneriffa im Schlafzimmer aufgestellt und ein T-Shirt von ihm bei mir im Bett. Dann sammle ich im Augenblick Trauersprüche. Ich möchte mir ein Album damit anlegen, parallel zu unserem Hochzeitsalbum.Dann habe ich mir auch ein "Trauer Buch" bestellt. Gelesen habe ich allerdings noch
nicht 1 Seite-kann mich so schlecht
konzentrieren.
Nein, Suizid ist, trotz allem Schmerz, auch
kein Thema für mich. Dennoch habe ich immer und immer wieder den Wunsch bei
ihm zu sein. Angst vorm Sterben habe ich
auch nicht mehr. Ich weiss ja, dass
jemand auf mich wartet....
Mein Umfeld hat sich auch schon lange
zurück gezogen. Trauernde sind einfach
unbequem und die wenigsten können mit
Trauernden umgehen.
Im Augenblick bin ich ein wenig überfordert mit meiner Arbeit. Wir sind noch in Kurzarbeit durch Corona und jetzt sind zwei Kollegen an Corona erkrankt, heisst ich muss für mindestens zwei arbeiten, das in Kurzarbeit und meiner persönlichen Situation. Diese Woche werde bzw. muss ich das über mich ergehen lassen.... Aber dann werde ich schauen, wie ich weiter mache.
Ein schöner Gedanke, sich gegenseitig in den Arm nehmen zu können
Sei ganz lieb und fest gedrückt
Gaby
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Liebe Snowdog, erstmal meine aufrichtige Anteilnahme an deinem Verlust.
Deine Frage ob dieser unerträglicher Schmerz jemals leichter wird, kann ich wie folgt beantworten.
Jein...
Er ist nicht immer gegenwärtig, und lässt sich dann Luft zum Kraft schöpfen, aber er kommt auch immer wieder, ohne Vorwarnung, Zack, und da ist er.
Die Anfangszeit ist natürlich die schmerzlichste, und bei mir ging es da nur um täglich den Tag um zu bringen. Ich war wochenlang nicht fähig etwas zu schaffen, Fotos, Filme, Bücher, Musik, Nachrichten, das alles konnte ich nicht, es war eine wahnsinnige Stille um mich, und das ticken der Uhr borte sich in meinen Kopf, und es vermittelte mir, "warum muss ich noch da auf Erden diese Zeit verbringen, und warum darf er das nicht . Er war doch gut, er wollte doch so gerne, warum hat uns dieses Schicksal getroffen."
Diese "warum" fragen, sind auch immer wieder da, und dann wieder ganz im Hintergrund, aber so sehr man auch versucht nicht daran zu denken, sie kommen immer wieder, so wie auch die "hätte" Gedankenspirale .
All diese Dinge sind denke ich normal. Jeder schafft das unmögliche anders, und jeder entwickelt seine Überlebenstaktik , den um mehr geht es am Anfang auch nicht. Schlichtweg um jeden Tag zu überleben, irgendwie.
Ich denke nicht das du nie mehr wieder Fotografieren wirst, es wird sich wahrscheinlich nur im Moment so anfühlen. Lass dir Zeit.
Ich hasste diesen Spruch, die Zeit heilt alle Wunden, und tue es immer noch. Sie heilt nicht, sie macht es erträglicher. Auch nicht immer, aber zumeist.
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Hallo, ich bin das 1. Mal auf so einer Seite. Ich habe meinen Partner (60), den ich seit 12 Jahren kannte, vor 2 Wochen durch einen Herzinfarkt verloren. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen 😰. Er ist die Liebe meines Lebens. Wir waren zwischendrin getrennt und fanden vor 2 Jahren wieder zusammen. Es fühlte sich endlich richtig und vertraut an. Mit jedem Sehen (wir wohnten noch nicht zusammen) wurde das Gefühl der Bindung immer stärker. Das Gefühl, man ist endlich angekommen und im Leben zu Hause. Es war in allen Bereichen perfekt. Das wurde mir jetzt schlagartig entrissen. Die Zukunftsgedanken und -pläne in Luft aufgelöst. Die Vorfreude auf geplante Ereignisse wie die Hochzeit seiner Tochter, ein Konzert,…. Alles weg. Wir waren aber nicht nur in der Liebe ein Paar, sondern auch in der Arbeit. Wir beide waren Fotografen und haben zusammen Z.B. Hochzeiten fotografiert. Wir waren ein Team. Was soll ich sagen….. ich kann nicht mehr fotografieren. Mein Herz zerspringt in 1000 Scherben. Jedes Bild erinnert mich an diese Gemeinsamen Stunden und ich verzweifle. Bekannte sagen, du musst wieder. Aber gestern, als ich die letzte Hochzeit bearbeitet habe, brach ich völlig zusammen. Ich kann einfach nicht. Bin verzweifelt. Er fehlt mir in jeder Faser meines Körpers. Habe sehr grosse Angst, dass ich auch zum Teil mit gestorben bin und mich nie mehr erhole. Ich bin jetzt 54 und quäle mich mit dem Gedanken, noch 25 Jahre vor mir zu haben. Ich habe eine Trauerbegleitung. Doch fühlt man sich, abgesehen von der wöchentlichen 1 Stunde, alleine, hilflos und verzweifelt. Wie habt ihr es geschafft, über den Verlust hinwegzukommen? Wird der unerträgliche Schmerz irgendwann nachlassen? Werde ich je wieder eine Kamera in die Hand nehmen können? Gerade sage ich: niemehr 😰🤍❤️
Guten Morgen liebe Snowdog,
es tut mir leid, dass dein Partner verstorben ist.
Gut, dass du uns gefunden hast.
Ich glaube hinwegkommen kann man nicht. Mein Mann ist auch erst am 2.2.22 verstorben. Auch plötzlich, ohne Vorwarnung. Man kann die Trauer nur in das "neue" Leben einbinden, sie akzeptieren. So spüre ich es.
Ich sehe die Trauer als Entzug. Als seelische und körperlichen Entzug. Trotzdem sehe ich in meinem Entzug auch noch ein paar schöne Dinge und kann diese annehmen. Ich bin 52 Jahre und ich habe nicht vor die nächsten Jahre dem Entzug die Oberhand zu lassen. So mein Plan.
Die Worte der Bekannten "du musst wieder", ich würde sie überhören. Gehe nach deinem Tempo. Mir tun Kontakte nach Außen gut, Ich fordere sie regelrecht ein, dränge mich auf. Wer es nicht anhaben kann, kann es mir sagen. Tue nur das, was du brauchst. Und wenn du jetzt keine Kamera in die Hand nehmen kannst, dann ist das so.
Fühle dich umarmt und verstanden
Sabine
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Entzug ist ein passendes Wort. Ich habe immer das " Heimweh" Gefühl.
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Ich danke euch sehr für die vielen, einfühlsamen Worte. Ich fühle mich verstanden und wenn ich hier bin, auch nicht alleine mit meiner Trauer. Heute, als ich mit meinen Hunden unterwegs war, konnte ich nur die halbe Strecke heulen. Redete laut mit meinem Schatz. Fragen über Fragen. Warum das alles? Welchen Zweck hat es? Ich war immer der Meinung, das Schicksal geht immer den richtigen Weg. Auch wenn man es in dem Moment nicht weiss. Aber dass Detlef gestorben ist, daran sehe ich keinen Sinn und was das alles sein soll 😰. Die Gefühle mischen sich gerade mit Akzeptanz, Aufgeben, Alptraum. Ich hangele mich von Stunde zu Stunde von Tag zu Tag. Achterbahn! Ich habe mir heute das Video von Oliver Lazar angeschaut. Auch lese ich die Bücher gerade von Dr. Geffrey Long. Es gibt mir Hoffnung, dass es weiter geht und ich ihn auf irgendwelche Weise wieder sehe .
Mal sehen, wie der Tag weitergeht. Bin in Gedanken bei euch ❤️.
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Liebe Snowdog!
Alles was du da gerade erzählst und durchmachst ist für Trauer ganz „normal“.
Die Sinnfrage und Warumfrage habe ich für mich nie so in den Vordergrund gestellt, die hat sich mir nicht so aufgedrängt, zum Glück.
Denn sie ist einfach nicht wirklich zu beantworten für uns.
Achterbahn, und nur von Stunde zu Stunde überleben, das ist leider anfangs so.Ich habe heute viel Wut verspürt, die ist bei mir im Moment stark im Vordergrund. Auf mein Schicksal, sogar auf Kurt selbst (das hatte ich in meiner Trauer um Gerhard nie).
Alles was wir nun an Gefühlen spüren und in uns tragen darf sein.Es bleibt aber nicht ganz so schmerzhaft und so ein Wirrwarr, verzweifle nicht!
Liebe Trostumarmung!
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Liebe Snowdog
auch von mir mein tiefstes Mitgefühl zu deinem unsagbarem Verlust. Es ist sehr schwer - das AUSHALTENEs ist gut dass du den Weg hierher gefunden hast, weil hier wirklich liebe Menschen sind, die verstehen, wenn auch gleich jeder für sich empfindet und seinen eigenen Weg gehen muss. Aber es tut der Seele gut verstanden zu werden. Denn in der üblichen Außenwelt ist es oft schwierig. Und sich erklären zu müssen fällt schwer.
Weil: man ist nicht mehr die, die man einmal war und wird es auch nicht mehr.
Mein Mann ist vor 4 Monaten von mir gegangen . Er hatte Lungenkrebs , der erst im Sommer diagnostiziert wurde.
Es war so ein Schock , denn er war immer vital und mobil und liebte so das Leben, die Natur , die Menschen.Die letzten 3 Wochen haben uns traumatisiert, da es sehr schlimm war zuzusehen .
Zu wissen was kommt, darauf kann man sich dennoch nicht vorbereiten .
In den ersten Wochen habe ich auf YouTube alles konsumiert was ging. Bin auch auf Oliver Nazar gestoßen.
Es hat mir ein wenig geholfen.Ich lasse den Schmerz immer noch zu. Es geht nicht anders. Zu groß ist immer noch die Sehnsucht , das Vermissen
Vieles kann ich noch nicht . Ich schaue wenig Fernsehen, schon garnicht was von „ früher“ . Einkaufen ist sehr schlimm, da einem immer die Dinge „ begegnen“ , die der Liebste mochte. Viele Menschen, all das geht nicht.
Kochen und Backen , auch das geht nicht . Ich hoffe irgendwann mal wieder. Denn das alles hat auch zur Folge dass man sich ungesund ernährt, wenig bewegt und und….
Alles auf was ich mal Wert legte ist obsolete.Wenn du jetzt nicht fotografieren kannst , zwinge dich nicht . Ich glaube wir müssen der Trauer seinen Lauf
geben . Zwinge dich nicht zu funktionieren . Nur du allein bestimmst den Takt.
Und hier im Forum ist es sehr interessant und auch hilfreich Ansichten, Denkweisen, in Vielfalt zu lesen , denn es hilft . Und auch manchmal knuddeln im Gruppenmodus. Auch das hilft
In diesem Sinne grüße ich dich herzlichst -