....Witwe mit 46....und die Welt ist plötzlich so dunkel...

  • Liebe Susanne,


    wir mussten letztes Jahr meinen besten Freund Marlon nach 11 Jahren einschläfern.. auch Krebs, Flüssigkeit im Bauch etc... Ein Tier gehen zu lassen ist, meiner Meinung nach, genauso schlimm... gehört zu Familie... Marlon stand mir in allen Situationen bei, auch als ich nicht mehr zuhause wohnte, er hörte mein Auto schon von weitem. Habe mir sogar seine Umrisse auf den Arm tattowieren lassen. Er fehlt mir auch jeden Tag.<3

    Ach man, es tut mir so Leid für dich. Ich wünschte, wir könnten dir den Schmerz nehmen.

    Fühle ich gedrückt und wenn wir was tun können, sag Bescheid!

    Liebe Grüße

    svenniiis

  • Ihr Lieben Alle ♥️♥️♥️


    Danke erstmal an alle die geschrieben haben und an 'uns' gedacht haben!


    Die Katzenanzahl in diesem Haus beträgt weiterhin: 2 ♥️♥️


    Es gibt vorläufige Entwarnung - vorläufig, weil die Seelenkatze eben ein Alter hat, wo nur noch eine zeitweilige Stabilisierung möglich ist, ABBER DAS soll mir erstmal genügen.


    Das Wasser ist sehr gut 'abgeflossen', jetzt kann man auch wieder das Herz auf dem Röntgenbild sehen. Ob da jetzt ein Tumor sitzt könnte der Tierarzt immer noch nicht sagen, aber eigentlich ist das auch zweitrangig.


    Der Herzschlag ist gut und obwohl viel Wasser abgegangen ist hat sie weiter 4 KG.


    Aussage vom TA: Wenn's so bleibt und sich auf dem Level stabilisiert, steht der Geburtstagsfeier am 23.12. nichts im Wege.


    Und ganz optimistisch will er uns auch erst im Januar wieder sehen.


    Jetzt heisst es weiter 3x täglich Herz- und Wassertabletten verabreichen (bin froh, dass die Kleine das mit einer Wahnsinnsgeduld über sich ergehen lässt), und zusätzlich 1x pro Woche Blutverdünner...


    Ich bin jetzt erstmal glücklich damit und hoffe, dass diese Phase noch ganz lang anhält !


    Also Danke nochmal an Euch - das vereinte Daumendrücken hat heute geholfen :2:


    Lg Susanne

  • Liebe Sumazo,


    schöne Nachricht das tut mir gerade gut hab den ganzen Tag an Dich gedacht und Deine Katzenoma um so erleichterter bin ich.


    Ja natürlich weiß man das es nicht von Dauer ist klar.

    Ich bin auch glücklich über jeden Tag wo meine beiden stabil sind und es ihnen gut geht.

    Nicht weil sie krank wären aber eben Alter der große wir 16 nächstes Jahr die kleine 15.

    Der große hat ja diesen komischen Kalium Mangel wo niemand sagen kann warum alles ausgeschlossen alles kontrolliert.

    Wahrscheinlich so sagt der Darmspezialist stimmt da was mit dem Darm nicht so richtig deswegen ist er auch so anfällig für Durchfall also da heißt es aufpassen und Kalium zuführen aber das funktioniert super gut.


    Sein Immunsystem ist nicht mehr ganz so top wie bei uns Menschen auch wenn wir älter werden also heißt es jetzt jedes Jahr impfen gegen Katzenschnupfen ansonsten ist aber alles super gut.


    Ich wünsche Dir noch viele Kuschelmomente


    Vlg. Linchen :24:

  • Ihr lieben Alle,


    momentan schreiben wieder so viele über ihre schlimmsten Momente, herzzerbrechende Schicksale und aus den Fugen geratene Gefühlswelten, dass ich mich fast gar nicht traue von mir zu berichten (natürlich tue ich es heute trotzdem - ihr kennt mich....)


    Peppi ist weiter auf einem stabilen Level (unbändig freue ich mich über ihre wiedergewonnen Freßattacken - wie die kleine Raupe Nimmersatt ♥️). Weniger schön ist, dass sich seit gut einer Woche ihr Vedauungsrhythmus verschiebt - das große Geschäft wird jetzt morgens zwischen 4.00 und 4.30 Uhr verrichtet. Peppi ist eine Langhaarkatze und das große Geschäft ist da teilweise mit einem sehr aufwendigen 'Nachpflegeritual' meinerseits verbunden. Ich mache das schon seit gut 12 Jahren mit und es ist eigentlich kein Problem - aber mitten in der Nacht wird jetzt langsam (m)ein Problem - ich schlafe seit Jan's Tod sowieso nur noch max. 6 Stunden und das auch nicht am Stück, eine weitere Unterbrechung meines RAM Schlafs zehrt jetzt langsam nicht nur an meinen Nerven.... also hoffe ich, dass sich dieses Problem irgendwann wieder auf eine erträglichere Uhrzeit (vielleicht ab 5.00 Uhr oder so....) verschiebt....


    Die Arbeit ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei, aber entweder werde ich jetzt nach dem Großprojekt der letzten 3 Wochen gelassener, weil zumindest dieser Zirkus jetzt beendet ist oder es ist, weil der Urlaub jetzt endlich näher rückt...


    verrückt, früher hätte ich mich wahnsinnig gefreut, Pläne für Weihnachstmärkte und einfach gemeinsame Unternehmungen zu schmieden... im letzten Jahr hab ich mich in meinen vier Wänden buchstäblich verkrochen und wollte nichts von Weihnachten wissen... und dieses Jahr freue ich mich tatsächlich auf 'einfach mal nix tun, gammeln und vielleicht doch auf den Besuch eines Weihnachtsmarktes (aber.nur vielleicht und wirklich nur einer - man soll's ja nicht gleich übertreiben.....)


    Und da das Beste ja bekanntlich zum Schluss kommt (selbst Schuld, wenn ihr bis jetzt nicht durchgehalten habt 😜):


    Heute morgen habe ich meine Mum zum Friseur gefahren (nein, DAS ist NICHT der Brüller des Tages!). Eigentlich wollte gleich wieder nach Hause düsen und sie sollte dann anrufen, wenn sie fertig ist.

    Aber dann dachte ich: 'Quark - fährst gleich auf den Friedhof und dann kann ich die paar Minuten auch gleich warten und sie wieder mitnehmen.'


    Als ich dann um die Kurve bog um meinen Stammparkplatz vorm Friedhof in Beschlag zu nehmen sah ich es: Mist - Baustelle - also anderen Parplatz suchen, dann dachte ich, oi DEN LkW kennste - ihr erinnert euch an DEN HANDWERKER (den ich immer noch nicht angerufen habe übrigens....). Als ich ausstieg winkte er mir schon. Ich deutete kurz Richtung Grab, er verstand und bedeutete er warte.... so nutzte ich die Zeit bei Jan um mich kurz zu sammeln und auf dem Rückweg dachte ich dann: 'Scheiss drauf, DAS wurde jetzt definitiv von 'oben' gelenkt...' Die Umarmung war herzlich wie immer und ich sagte meinen Satz, den ich ja die letzten Wochen wer weiss wie oft geübt hatte: 'Wie sieht's aus, sollen wir mal essen gehen?'

    Er schaute kurz (ich meine überrascht), dann grinste er und sagte klar- nur nicht die nächsten zwei Wochen, du siehst ja was hier grad los ist (er pflastert mit seinen Männern die Wege auf dem Friedhof)...


    Also werden wir Anfang Dezember mal was essen gehen (DAS war die Neuigkeit des Tages - und ich freu mich grad echt ! Und das ist ein echt tolles Gefühl !)


    Liebe Grüße

    Susanne

  • Liebe Susanne,

    Deine Nachricht des Tages finde ich schön! Mach das, triff den netten Handwerker. Der beste Freund meines Mannes ist Psychiater und meint immer: es gibt keine Zufälle, das ist alles Fügung. Nimm das doch einfach mal so an. Hingehen, einen schönen Abend verleben, das Date genießen, sacken lassen und dann mal sehen, was Du damit anfangen willst.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg!

    Lg Herzschmerz

  • Mein Sonntagsthema: Freunde


    Ihr Lieben Alle,


    ich hab bei Uschi die Beiträge gelesen, habe wieder mal zustimmend beim lesen genickt und möchte natürlich gerne auch noch was loswerden....


    In der Woche von Jan's Tod waren unsere beiden besten Freundespärchen in Urlaub (die einen in Österreich, da wo wir in einem anderen Leben zusammen gewesen wären, die anderen auf den Kanaren).


    So - und nun stand ich da - im Krankenhaus, 40 km von zu Hause, am Totenbett meines Mannes - dank Corona - wortwörtlich 'mutterseelenallein'.


    Wen sollte ich bitte anrufen? Es war doch keiner da!


    Also rief ich meinen Ex-Schwager (der geschiedene Mann von Jan's Schwester) an. Der Kontakt seit der Scheidung eigentlich nur Minimal. Jan und D. arbeiteten aber seit ich denken kann in einer Firma.


    Aber was soll ich sagen: er ist sofort losgedüst mit seiner Freundin und hat mich und mein Auto nach Hause gebracht (ich bin zwar taff, aber ich glaube an diesem Tag hätte es durchaus seinen Reiz gehabt, das Lenkrad im 'richtigen' Monent mal nach links oder rechts zu reissen)...


    Und noch was: Seit gut 17 Monaten sind diese beiden treuen Seelen an meiner Seite, wenn ich sie brauche !


    Leider gab es halt aber auch die nicht ganz von mir so erwarteten Totalausfälle: Jan's bester Freund (hat sich bei der Beerdigung mit den Worten verabschiedet: ''Wenn Du was brauchst, ruf an, aber denke dran, ich hab zwei linke Hände....'' (ungesagt blieb dann der Zusatz: also ruf besser erst gar nicht an...). Leider habe ich mittlerweile auch erfahren, dass er sich im erweiterten Bekanntenkreis sehr wichtig gemacht hat und u.a. behauptet hat, er habe ja so viel für die Trauerfeier organisieren müssen. Also DA wüsste ich aber was von! Furchtbar aufgeregt hat mich DAS! Wie scheisse kann ein Mensch bitte sein? Diesen Menschen habe ich mittlerweile aus allen Kontaktlisten entfernt....


    Unsere Nachbarn (über dessen Sohn Jan Patenonkel war) - sind auch so zwei Sonnenscheinchen...

    Über die habe ich glaube ich auch schon mal im geschlossenen Bereich berichtet hatte...

    Ich will's nicht nochmal durchkauen. Jedenfalls furchtbar enttäuschend...


    Und last but not least - mein Lieblingsthema: DIE VERWANDTSCHAFT!


    Ich habe eine einzige Trauerkarte von meiner Tante erhalten und diese war - gehässig wie die alte Kröte nun mal ist - an mich mit meinem Mädchennamen adressiert - ist mein ganz persönliches Favourite! Das stille Gedenken hätte sie sich sparen können, besser wäre es gewesen, wenn sie ganz still gewesen wäre.....


    Alle anderen von der ganzen Baggage haben sich bis heute nicht gerührt. Ausser, dass sie die Tochter meiner Cousine zu Beerdigung geschickt haben, damit die dann wohl berichten konnte....


    Na wenigstens hat die Telekom noch was verdient.....


    Was sagt einem das? Ich versuche ja immer irgendwo was positives für mich rauszuziehen:


    Gut, dass sich die falschen Freunde jetzt geoutet haben, schade, dass man vorher soviel Lebenszeit an sie verschwendet hat....


    Man gewinnt bei solchen Tragödien manchmal neben Erfahrungen auf die wir alle gerne verzichtet hätten, auch: neue Freunde, einen anderen Blickwinkel und auch eine andere Sichtweise auf die Dinge.....


    UND Familie kann man sich nicht aussuchen - seine Freunde dagegen schon !


    In diesem Sinne! Bleibt stark Ihr Lieben Alle ♥️♥️♥️♥️♥️♥️

  • Liebe Susanne,


    danke für deinen Bericht.

    Ja die Trauer richtet das Leben neu ein. In jeder Beziehung .

    Es ist fast so,als wenn man sich auf einem völlig neuen anderen Gelände fortbewegt und diejenigen,die sich mit faulen Ausreden dann verabschieden,sind für unsere neue Erde nicht zu gebrauchen.


    Die Spreu trennt sich vom Weizen.

    Egal ob Freunde oder Familie.


    Ich wünsche Dir noch einen ruhigen Abend.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Liebe Susanne,

    So true! Deinen Bericht habe ich wirklich mit Interesse gelesen. Es waren ja ein paar „amüsante“ Anekdoten dabei über die man lachen könnte, wenn es denn nicht so furchtbar traurig wäre. Ich bin wirklich dankbar, da ein besseres Umfeld zu haben denn Dein Bericht hat es schon in sich und das sind Erfahrungen die braucht man nicht. Bei mir ist das größtenteils anders aber das eine oder andere macht sich jetzt auch bemerkbar. Es ändert sich langsam, 6 Monate sind vorbei und der eine oder andere hat die „Schonfrist“ nun beendet. Viele haben glaube ich auch Angst, dass ihnen das auch passieren könnte und sind alleine mit der Vorstellung schon überfordert. Daher bitte nicht das Thema Trauer und wenn dann bitte nur kurz oder einfach einfach Themenwechsel ja, damit muss man wohl rechnen. Schön, wenn es auch andere Erfahrungen gibt und neue Menschen auftauchen!

    Lg Herzschmerz

  • Ihr lieben Alle ♥️


    Ab heute Abend ist erstmal für gut eineinhalb Wochen Urlaub angesagt...


    Lauter 'super' Sachen stehen auf dem Plan: Steuerberater (ich hab das verhasste Jahr 2022 so lange wie möglich zur Abrechnung vor mir hergeschoben, aber JETZT REICHT'S!).


    Momentan befinde ich mich in so einer ganz seltsamen Stimmung - das 'Loslassen' von der Trauer geht derzeit irgendwie ganz gut (oh je - das liest sich selbst für mich schräg - aber ich kann es nicht besser beschreiben)....


    Ich lasse der Trauer durchaus weiter ihren Raum, aber hat sie früher den Ballsaal in meinem Herzen belegt, sitzt sie jetzt stiefmütterlich in der Abstellkammer neben dem Feudel und motzt... geschieht ihr Recht!


    Es ist so ein Feeling, als würde Jan 'loslassen' (manchmal denke ich wenn er könnte hätte er mir durchaus auch schon mal einen ordentlichen Schubs verpasst)...


    Ich vermisse diesen Mann unglaublich, aber er wird in dieser Welt nicht mehr zurück kommen...


    Und manchmal gönne ich mir einfach in der Badewanne mit geschlossenen Augen meine Traumreise an diesen einen See irgendwo in den Bergen, und von Weitem sehe ich Jan an 'unserer' Hütte zimmern und werkeln und vor der Tür steht sein rotes Ebike (das was er im Leben hier nie gefahren hat) und ich weiss: er ist glücklich und er wartet und ich soll auch glücklich sein....


    So einfach ist das, was ich aus tiefstem Herzen glaube !


    Meine Oma (also die mit unglaublich viel Kräuterwissen und ausgestattet mit dem 'sehenden Auge' - welches heutzutage nicht mehr viele Menschen haben), sagte immer: Wenn die Toten merken, dass die Lebenden jetzt zurecht kommen, gehen sie.....


    Vielleicht ist dieser Zeitpunkt jetzt bei mir gekommen?


    Wer weiss?


    Nachdenkliche Grüße

    💫🌟⭐ Susanne

  • Liebe Susanne,

    Vielen Dank, dass Du uns an Deinen Gedanken und Deiner Entwicklung teilhaben lässt. Das gibt mir die Hoffnung und die Zuversicht, dass die Trauer auch mal leichter wird. Einerseits schreibst Du, dass Du Deinen Mann auch weiterhin unglaublich vermisst aber andererseits die Trauer nicht mehr so dominant Dein Denken und Fühlen bestimmt. So stelle ich mir eine gelungene Trauerbewältigung vor. Der Verlust ist immer noch präsent und schmerzt aber es sieht so aus, als hättest Du dafür einen guten Platz gefunden und bist in der Lage, Dein Leben gut weiterzuleben. Das hört sich für mich gut an. Optimistisch in die Zukunft blicken, ja, hört sich gut an. Das ist mein Feedback dazu.

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Herzschmerz,


    danke für Deine Zeilen!


    Ich finde es wichtig, immer mal wieder auch positives in meine Berichte einfließen zu lassen.


    Ja - bei mir sind es am Montag 17 Monate gewesen und die Zeit spielt halt doch - wenn auch eine untergeordnete - Rolle....


    Und nein : Die Zeit heilt diese Wunde nicht, aber man kann es einfach besser ertragen....


    Ich habe bei Andreas heute gelesen: Das Gegenteil von Liebe ist Angst....


    Ein Ansatz, der mich zum Nachdenken gebracht hat...


    Interessanterweise komme ich zum Schluss - für mich gilt das nicht. Ich hatte Angst ab dem Tag der im Raum stehenden Diagnose bei Jan..Mit seinem letzten Anruf morgens um 5.30 Uhr als er mir sagte: ''Schatz Du musst sofort kommen mir geht es ganz ganz schlecht' war sie weg, die Angst und dies ist bis heute noch so.


    Ich glaube vielmehr: Das Gegenteil von Liebe ist Gleichgültigkeit, denn genau so ging es mir sehr sehr lange Monate - mir war alles schnurzpiepegal....


    Und nur durch viel selbst auferlegte Trauerarbeit (mangels Termin bei einer Psychotherapeutin auf den ich übrigens immer noch warte....), wurde mir klar: Hey - SO willst Du doch nicht bis zum Ende deiner Tage sein!


    Und langsam kann ich mein Eisesherz wieder auftauen, ich kann wieder lachen (aus vollem Herzen), ich hab meinen Sarkasmus aus dem Keller geholt und meine freche Zunge war einfach nur ein wenig eingerostet...


    Ich bin nicht mehr wie vor der Katastrophe, ich (er-)finde mich quasi 'anders' - Neu jedenfalls nicht - ich bin 47 Jahre alt - hier ist nix mehr neu 😜....


    Das ist natürlich auch kein schneller Prozess - es sind einfach Gedanken, die ich auch gerne in meinem Trauertagebuch niederschreibe, damit ich es auch ja nicht vergesse...


    Es sind so kleine Impulse wie: '' Hey cool.- Standup paddeln - will ich auf jeden Fall mal probieren ''


    So nehm ich immer weiter meinen Weg und ich merke mit jedem Schritt und neuem Tag wird es ein Quentchen besser....


    Lg Susanne

  • Liebe Susanne,

    Ich glaube, es ist auch eine Typsache, wie man mit einem Verlust umgeht. Ich war vor dem Tod meines Mannes immer ein Macher, optimistisch , positiv, lösungsorientiert. Zu Anfang (vor fast 7 Monaten) hatte ich bei einigen Dingen Angst (z. B. unser großes Wohnmobil verkaufen oder die Liquidation der Firma meines Mannes einleiten. Alles Dinge, die ich noch nie gemacht habe und die auch ganz schön hätten in die Hose gehen können). Andere Dinge (z. B. meine Gesundheit, mein Wohlergehen etc. waren mit völlig egal, ich war mir egal!). Auch ich habe irgendwann beschlossen: wenn ich schon alleine weiterleben muss dann aber bitte so gut wie möglich! Und so habe auch ich aktive Trauerarbeit geleistet/leiste sie immer noch und mich auf meine Stärken besonnen. Damit kommt man dann Stück für Stück weiter. Ich habe in den fast 7 Monaten viele meiner anstehenden Herausforderungen gemeistert und mit jedem Erfolg gewinnt man seine frühere Stärke und Handlungsfähigkeit zurück. Do wie Du vermisse ich meinen Mann wirklich sehr aber wie hast Du so schön geschrieben: er kommt in diesem Leben nicht wieder. Also bleibt für uns nur der Schritt nach vorne denn ich habe das Ziel, so gut es geht aus dieser persönlichen Katastrophe hervorzugehen. Das klappt nicht immer denn es ist auch abhängig von der Tagesform aber ich arbeite jeden Tag daran. Berichte wie Deine lassen die Hoffnung aufkommen, dass es auch irgendwann wieder besser wird. Das ist ein positiver Ausblick, vielen Dank dafür!

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Susanne, liebe Herzschmerz,


    Ich bewundere Euch, wie Ihr Euren Weg gefunden habt und mit der Trauer umgehen könnt.

    Ich wünsche mir so sehr, das ich diesen Weg auch irgendwie finde.

    Für mich ist jeder Tag nur schrecklich. Ich vermisse meinen Mann so unendlich und fühle mich einsam, auch wenn ich unter Menschen bin.

    Ich kann einfach nicht akzeptieren, was mir/uns passiert ist. Ich wünsche mir immer noch, das er einfach wieder zur Tür rein kommt... Und das nach fast 9 Monaten...

    Ich greife nach jedem Strohhalm, um mich irgendwie aus der Sch... zu ziehen. Aber ich habe das Gefühl, ich trete auf der Stelle.

    Wie habt Ihr es geschafft, das Ihr "besser" damit umgehen könnt?

    Wie habt ihr irgendeinen Sinn wieder gefunden?

  • Liebe Susanne,


    herzlichen Dank, dass du deine Gedanken mit uns teilst. Es macht Mut das zu lesen. Ab und zu, leider immer nur ganz kurz, habe ich das was du beschreibst auch mal gefühlt. Dann kommt meist die nächste Welle und nimmt erstmal alles wieder mit sich mit. Mein neues/anderes Leben existiert aber auch erst seit acht Monaten. Es macht mir Hoffnung deine Zeilen zu lesen.

    Dankeschööön!!! 😘

  • Liebe Jasel,

    Noch habe ich keinen Sinn gefunden, so weit bin ich noch nicht. Ich glaube, das kommt erst, wenn ich im Frühjahr nächsten Jahres umgezogen bin und hoffentlich auch das Thema Firmenliquidation hinter mir habe. Was habe ich getan? Ich habe den Tod meines Liebsten angenommen. Ich wollte dieses Leben nicht aber ich weiß, dass mein Schatz nicht mehr wiederkommt. Ich habe auch nicht mehr nach dem Warum gefragt, darauf gibt es einfach keine Antwort. Ich habe auch nicht mit dem Schicksal gehadert, davon kommt er nicht wieder. Dadurch, dass ich seinen Tod angenommen habe, konnte ich meine Kraft und meine Resourcen darauf konzentrieren, besser mit der Situation umzugehen anstatt meine Kraft dafür zu verwenden, mich erfolglos gegen das Schicksal zu wehren. Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Punkt in der Trauerbewältigung ist. Die Herausforderungen waren nicht ohne aber ich habe Unterstützung gesucht und gefunden. Je mehr man schafft und sich auch gegen die Angst mal zumutet, desto besser geht es einem, wenn man wieder etwas geschafft hat. Das stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das bringt einen Stück für Stück voran. Beharrlichkeit zahlt sich irgendwann mal aus. Es klappt nicht jeden Tag gleich gut und auch ich habe Einbrüche, ich lasse das auch zu. Mein tägliches Ritual Abends: ich zünde eine Kerze an am Bild meines Mannes, spreche mit ihm, frage ihn um Rat, schwelge mit ihm in schönen Erinnerungen (auch bei einem Glas warum). Das beruhigt mich, tut mir gut und gibt mir Kraft. Es fördert auch die Dankbarkeit für die gute Zeit, die wir zusammen hatten. Das sind alles positive Gefühle, die wiederum helfen, das man sich besser fühlt.

    Das ist so meine Vorgehensweise, vielleicht inspiriert sie Dich….
    Meine persönliche Katastrophe ist jetzt fast 7 Monate her, ich hab es noch einen ordentlichen Weg vor mir aber ich bemühe mich jeden Tag darum, dass es besser wird. Wie gesagt, klappt noch längst nicht immer aber ich hoffe, dass mich die Aktive und positive Grundeinstellung weiter bringt und bin froh, von meiner Umgebung ein positives Feedback zu bekommen.

    Liebe Jasel, ich hoffe, das hilft Dir weiter….

    Fühle Dich gedrückt🫂.

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Jasel,


    was soll ich darauf antworten?


    Es ist ein schleichender Prozeß, der erst unmerklich zu kleinen 'Verbesserungen' geführt hat.


    Es sind viele Gespräche mit meiner besten Freundin nötig gewesen (ich weiß heute noch nicht, wo sie die Geduld hergeholt hat, sich gefühlt 1000 Mal immer wieder die gleiche Leidensgeschichte anzuhören....).


    Diese Freundin war und ist heute sehr wichtig in meinen Leben, sie gibt teilweise unmerklich und teilweise auch sehr subtil Anreize und sie war auch der Grund, warum ich im Juni nach Österreich gefahren bin - was, wenn ich es jetzt so niederschreibe eigentlich DER Wendepunkt für mich war.


    Es waren diese 10 Tage an dem Ort, wo wir beide IMMER glücklich waren, es war auch die kleine Abschiedszeremonie in 'seinen' Bergen, und es war auch einfach die Ruhe dort, die MIR die Ruhe zurück gebracht hat...


    ... und letztlich auch die Erkenntnis, dass nur ich selbst Veränderung erreichen kann.


    Liebe Grüße

    Susanne