Noch ganz frisch...Witwe mit 38

  • einen guten bis bestmöglichen Morgen wuensche ich dir , liebe Manu ,


    gerne möchte ich ein paar Gedanken hier einfliessen lassen.


    Zum einen finde ich es auch gut und wichtig , das du die Ärztin angerufen hast wegen dem Bronchoskopiebefund . Jetzt hast du dadurch mehr Klarheit zumindest...


    Das STERBEN ...

    das sterben ist wirklich mehr fuer die liebenden Angehörigen , wie bei dir als Partnerin , sehr schwer anzusehen .

    Fuer den , der geht eigentlich nicht völlig ....

    ich verweise da immer gerne auf Prof. Dr. med. Gian Domenico Borasio. Mir haben sein Buch und Videos auf youtube sehr geholfen.


    Vielleicht , liebe Manu kannst du es IRGENDWANN auch zulassen das ein Sterbender einfach sich immer mehr verabschieden will , obwohl er liebt und auch am Leben "hängt"... Irgendwann "will" man einfach nicht mehr... und Sterbende brauchen einfach auch eine gewisse Ruhe...


    Zu einem Medium Besuch


    Das haben einige "hier" gemacht .

    Es waren Frauen die eh auf "diesem Weg" waren , aber ich habe auch eine Freundin die ein ganz rational denkender und realistisch lebender Mensch war und ist .

    Bei ihr kam es zu einem völligen innerlichen "Umbruch" wie sie zu einem Medium ging.!

    Nach diesem Besuch konnte sie endlich wieder mit ihrem ureigenen Leben völlig neu anfangen ohne Schuldgefuehle zu haben.

    Sie arbeitet im sozialen Bereich mit voller Energie !


    Meine Freundin und ich waren nicht bei einem Medium . Wir haben einen starken geistigen Kontakt zu unseren Verstorbenen .

    Auch möchte ich noch schreiben das es häufig empfohlen wird erst ca. ein 1/4 bis ein 1/2 Jahr mit einem Mediumbesuch zu warten...

    Horch da einfach in dich rein.

    Ich wuerde auch nur einen persönlichen Termin machen .

    Vielleicht schreibt Mel021099 dir mehr dazu ?!

    Könntest du dich auf den Gedanken einlassen, dass es daran liegt, dass die geistige Welt positiv ist?

    Wenn wir alle es einfach mal zulassen , das unser Körper doch genau DAS ist was uns zwar auch freudige Zeiten schenkt , doch andernteils ist es doch der Körper der alle Krankheiten aushalten muss. , und immer mehr schwächer wird und manchmal ja nur noch durch Medikamente und Geräte am Leben erhalten wird ...


    Dann , ja dann

    ist doch die Körperlosigkeit die absolute Befreiung fuer den Menschen !


    Wir können unsere Verstorbenen als Engel , als Licht-Geist-Wesen oder als "durchlässige ätherische Körperwesen ansehen ".

    Sie sind fuer mich JENSEITS von Zeit und vor allem RAUM ...

    und halt ohne den irdischen realen Körper der uns ja in gewisser Weise einengt.


    Die LIEBE , ja die bringt uns zum weinen ... erst einmal fuer eine individuelle Zeit...

    Lass dir einfach Zeit mit allem was du tust .

    alles an Gefuehlen in dir will GELEBT werden...


    Ich wuensche dir von ganzem Herzen einen Tag , der dir in kleinsten Momenten einfach auch Ruhe schenkt

    Sverja

  • Liebe Sverja, vielen Dank für deine lieben Worte.


    Ich hoffe wirklich , dass das was die Ärztin bei meiner Verabschiedung von meinem Mann sagte, stimmt, und sie das nicht nur sagte, weil sie sah dass ich fertig war. "es ging schnell, friedlich" (klar, er hatte Morphium) - mein mann musste die monate davor schon genug leiden.


    Und ich bin auch "froh (ist nicht das richtige Wort aber ich finde kein passendes)", dass ich ihm 1 tag vor seinem Tod von meinem "gefühl, dass er sterben wird" erzählte. Obwohl mir meine Mutter davon abriet. Mein Mann wirkte gar nicht überrascht oder so, so als ob er es "selbst spürte".

    So konnte ich ihm noch sagen "wenn du die kraft/den Willen hast für uns zu leben, dann bitte. Aber wenn die Schmerzen zu groß sind und du nicht mehr kannst, so lasse ich dich gehen. Und mach dir bitte keine Sorgen um mich, ich komm schon irgendwie zurecht. Schau bitte auf dich". Und von ihm "ich liebe dich, ein letztes mal meinen Arm streicheln, ein letztes mal MEIN HASI mit dem mund geformt". Bin aber traurig, dass er nicht sprechen konnte...

    Mich wundert es, dass ich dabei ziemlich ruhig war, aber kaum war ich vom Zimmer draußen, "brach ich zusammen"

  • Liebe Manu,

    danke das du uns deine Gefuehlserlebnisse mitteilst.

    Auch hierzu mochte ich etwas schreiben

    Ich hoffe wirklich , dass das was die Ärztin bei meiner Verabschiedung von meinem Mann sagte, stimmt, und sie das nicht nur sagte, weil sie sah dass ich fertig war.

    Die allergrösste Teil der Ärzte sagen die Wahrheit . Das kann wie bei dir eine gewisse Erleichterung auslösen oder manchmal sagen sie die Wahrheit so offen , das der Trauernde völlig erschuettert ist.


    Also kannst du sehr davon ausgehen das die Ärztin es so sagte wie es war. Ich habe viele Menschen beruflich und privat "in den Tod hinein begleitet" ( nein, nicht als Ärztin)...


    Ja, das Morphin . Auch das kennen viele hier und auch ich ...

    Und ich bin auch "froh (ist nicht das richtige Wort aber ich finde kein passendes)", dass ich ihm 1 tag vor seinem Tod von meinem "gefühl, dass er sterben wird" erzählte. Obwohl mir meine Mutter davon abriet. Mein Mann wirkte gar nicht überrascht oder so, so als ob er es "selbst spürte".

    Vielleicht kannst du irgendwann das "froh" durch "dankbar" ersetzen , vielmehr es ja so empfinden, so fuehlen ?


    Du hast fuer mich dir und ihm ein kostbares Geschenk damit gemacht das du diese Worte ihm sagtest.

    Fuer mich ist es kein Fehler und fuer deinen Mann war es ja auch so , das er es eigentlich wollte...

    Er wollte diese Abschiedsworte hören und eigentlich ja auch fuehlen um "leichter gehen zu duerfen."


    So konnte ich ihm noch sagen "wenn du die kraft/den Willen hast für uns zu leben, dann bitte. Aber wenn die Schmerzen zu groß sind und du nicht mehr kannst, so lasse ich dich gehen. Und mach dir bitte keine Sorgen um mich, ich komm schon irgendwie zurecht. Schau bitte auf dich".

    Welch eine LIEBE aus deinen Worten spricht. Das war das LIEBESGESCHENK was du ihm damit gegeben hast,

    Ich nenne es die pure , reine Liebe .

    Es ist fuer mich das "Geschenk " was wir liebenden Angehörigen , du jetzt als Partnerin , haben können wenn man sich in gewisser Weise langsam durch die Krankheit verabschieden kann. Natuerlich empfindet man es erst nicht so weil man ja zusammen sein möchte...


    Ich finde den plötzlichen Tod durch einen Unfall oder ueberhaupt durch Herzstillstand traumatischer . Man wird dann plötzlich völlig "hinauskatapultiert"...

    Und von ihm "ich liebe dich, ein letztes mal meinen Arm streicheln, ein letztes mal MEIN HASI mit dem mund geformt". Bin aber traurig, dass er nicht sprechen konnte...

    Da standen mir die Tränen in den Augen, wie ich das zum ersten Mal gelesen habe...

    Dein Liebster konnte es nur noch mit dem Mund formen weil er schon auf dem Weg war...


    Diese kostbare Erinnerung die du ihm geschenkt hast und er DIR wird dich irgendwann deinen verstörenden Schmerz heilen.

    Ein bisschen fuehle ich ihn schon durch das MIT-teilen "hier".


    Im Zimmer und BEI ihm konntest du ja ruhig sein , weil eure tiefe Liebe DA war... Wie du dann das Zimmer verliessest war einfach dies alles nicht mehr sichtbar , nicht mehr real anfassbar . Da konntest du nur "zusammen brechen".


    Jetzt gehst du wie wir alle durch das "Trauertal der Gefuehle " oder empfindest das " Wellenmeer der Trauer."

    Wir schaffen das alle !

    in unserem Tempo und in unserem Zeitraum

    Ich wuensche dir eine bestmögliche Nacht

    und

    möchte noch einmal schreiben das du ihm und er dir ein letztes kostbares Geschenk gegeben habt

    herzlichst gruesst dich Sverja

  • Liebe Sverja, du hast das alles aufmunternd, so lieb, mich zum weinen bringend und mitfühlend beschrieben.

    Du hast fuer mich dir und ihm ein kostbares Geschenk damit gemacht das du diese Worte ihm sagtest.

    Fuer mich ist es kein Fehler und fuer deinen Mann war es ja auch so , das er es eigentlich wollte...

    Er wollte diese Abschiedsworte hören und eigentlich ja auch fuehlen um "leichter gehen zu duerfen."

    Dein Liebster konnte es nur noch mit dem Mund formen weil er schon auf dem Weg war...

    Da muss ich dich ein wenig richtigstellen ;):

    Er konnte leider die ganzen 5 Wochen, die er auf der Intensiv war, nicht mehr sprechen. Auch mit Tracheotomie und Sprech-Aufsatz war es leider nicht möglich, da es ihm weh tat und zu wenig Luft da war. So konnten wir nur mit Zeichensprache, in die Luft schreiben und ein wenig vom Mund ablesen kommunizieren.


    Unsere "Liebeserklärung" war am 16.12. Am 14.12. war ich bei ihm. Am 15.12. saß ich daheim, weinte und ließ meinen Vater zu ihm.

    Am 16.12. betonte ich unzählige Male, dass ich am 17.12. mit meiner Mutter zu ihm komme. Ich wollte einfach, dass er noch einmal die wichtigsten Personen sah (den Kater durfte ich leider nicht reinschmuggeln). Hier glaube ich, er hat einfach noch "durchhalten" wollen, dass er meine Mutter auch noch sieht...Von seiner Seite gab es ja kein Familienmitglied. Meine Familie wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten auch seine Familie


    Die allergrösste Teil der Ärzte sagen die Wahrheit . Das kann wie bei dir eine gewisse Erleichterung auslösen oder manchmal sagen sie die Wahrheit so offen , das der Trauernde völlig erschuettert ist.


    Also kannst du sehr davon ausgehen das die Ärztin es so sagte wie es war. Ich habe viele Menschen beruflich und privat "in den Tod hinein begleitet" ( nein, nicht als Ärztin)...

    Ja, daran versuche ich zu glauben.


    Und während ich deine Zeilen lese, kommt mir wieder in den Sinn: Am 17.12. um 14:30 sagte der Arzt "es schaut nicht so schlecht aus. Vielleicht kann er zu Weihnachten nach Hause". um 19:00 der Anruf "Ihr Mann ist leider verstorben".


    Was hatte ich da für eine Hoffnung, für einen Glauben! Und dann wird alles zerstört. Hätte der Arzt gesagt "wahrscheinlich stirbt er die nächsten Tage", so wäre ich wie ich mich einschätze besser zurecht gekommen und wäre so lange wie ich durfte bei ihm geblieben.


    Mir ist klar, Ärzte sind keine Götter, sondern auch nur Menschen. Aber vielleicht verstehst du, warum ich alles was mit Ärzte und Klinik mit meinem Mann in Zusammenhang steht in Frage stelle


    Liebe Grüße

  • Heute ist überhaupt ein komischer Tag, an dem ich nur weine und ständig am Grübeln bin. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass heute der 17.2. ist. Am 17.12. verstarb mein Mann. Es sind genau 63 Tage - so alt, wie er wurde.


    Mir will einfach nicht eingehen, warum mein Mann im Juni nicht gleich zum Arzt ging und es wirklich bis zum Finale kommen musste.


    Die Monate danach, wo er 2-3 Wochen daheim, 1 Woche KH, 2-3 Wochen daheim, 1 Woche KH und so weiter war - wenn mein Mann dazwischen Mal gesagt hätte, er will nicht mehr, er hat die Schnauze voll, er möchte einfach abwarten....Da hätte ich es verstanden, da hätte ich ihn unterstützt.

    Aber vorm Juni war er ja nicht oft beim Arzt, nur die Routineuntersuchungen alle paar Monate

  • Vielleicht ist jemand von euch ein wenig medizinisch unterwandert. Ich erlaube mir mal, die Krankheitsgeschichte meines Mannes in Kurzfassung hier reinzustellen. Erwarte mir keine Antwort, bin aber für alle Meinungen/Vermutungen offen und dankbar.


    1997 wurde bei meinem Mann COPD festgestellt. Das Rauchen konnte er nie lassen - bis zu 40 am Tag. Er lebte insgesamt 25 Jahre mit COPD (unser Altersunterschied :13:

    Wir lernten uns 2013 kennen und lieben. Damals hatte er COPD3. Bis April 2022 blieb eigentlich alles im grünen Bereich.

    April 2022 bekam er Corona. Dezember 2021 hatte er seine 3.Impfung (alle Impfungen ohne Nebenwirkungen). Zusätzlich hatte er die Grippe- und die Pneumokokken-Impfung. Corona war bei ihm, abgesehen von den üblichen COPD-Symptomen, lediglich zusätzlich von Schnupfen und Kopfweh geprägt. CT-Wert sehr niedrig, nach etwa 2 Wochen auf Ct-Wert 38. Danach eigentlich wieder alles gut.

    Mitte Juni 2022 plötzliche Verschlechterung, mit Notarzt ins KH, Intensivstation, Tiefschlaf, "die Lunge ist schwer geschädigt, Herz angegriffen", Lungenentzündung (er hatte kein Fieber, lediglich wieder etwas Schnupfen und die üblichen COPD-Symptome, wie Müdigkeit, Husten, etc). Seit dort ging es gesundheitlich nur mehr bergab, Lungenfunktion 17%.

    Auszug aus dem Entlassungsbrief (ich benötige keine Übersetzung, bin mit den Begriffen vertraut):
    Exazerbierte COPD
    Hypertensives Lungenödem
    V.a. NSTEMI, thorakales Druckgefühl
    Vorhofflimmern de Novo
    pAVK, Stentimplantation
    2 neu aufgetretene, pulmonale Rundherde

    Mitte August, Lungenspezialklinik:
    Raumforderung im linken Unterlappen und rechts im Oberlappen
    - Stadium T1 cN0 M1a
    tachykardes Vorhofflimmern
    COPD4
    respiratorische Globalinsuffizienz
    Heimsauerstoff 2-3l (mein Mann drehte oft auf 4-5, wenn er schlecht Luft bekam)
    pAVK, Stent
    kein Nachweis von SARS-CoV-2-Nukleinsäuren

    3.November 2022: Narkose-Bronchoskopie, selbe Diagnosen wie Mitte August, zusätzlich "leicht erhöhte Entzündungsparameter sowie eine chronisch-entzündlich bedingte Anämie (Hämoglobin auf 11,5 g/dl". Wir hätten nach 10-14 Tagen zur Routine-Besprechung der Laborbefunde sollen, nur überschlugen sich die Ereignisse. 11.November 2022 nach langem Verhandeln doch mit Notarzt ins KH (ich musste derweil mit Hund in die Tierklinik), mein Mann rief mich an "bin im KH, muss 3 Wochen bleiben). Genau 24h später durfte ich ins KH, Intensivstation, Tiefschlaf, sehr kritisch (Lunge), später folgte Tracheotomie, dann kam noch Fieber dazu, nach 5 Wochen verstarb mein Mann obwohl mir der anwesende Arzt 4,5h zuvor erklärte "es schaut nicht so schlecht aus, vielleicht kann er zu Weihnachten nach Hause". Als Todesursache wurde mir mitgeteilt "die Lunge hat versagt".

    Als ich mich zusammenriss und die Oberärztin anrief, was bei der Narkose-Bronchoskopie labortechnisch rauskam: Als sie seinen Namen hörte und mich fragte "Wie geht es denn dem Hrn. Szakall?" und vom Befund her kein eindeutiger Nachweis auf Krebs rauskam... war es aus bei mir. (Sie ging davon aus, dass mein Mann noch lebt)


    Was mich an allem nicht loslässt:

    Die ganzen lungenspezifischen Untersuchungen (LUFU, Spirometrie, PET-CT, Bronchoskopie) wurden bei meinem Mann erst nach dem Ereignis im Juni 2022 (Lungenentzündung, KH-Intensivstation, erstmals Einstufung COPD4) durchgeführt. Bei meinem Papa gleich nach der Einstufung in COPD3. Wieso bei meinem Mann erst so spät?


    Auch frage ich mich, ob das Geschehene tatsächlich einfach nur der normale unvermeidbare Krankheitsverlauf von COPD war? Oder ist im April 2022 irgendwas von Corona zurückgeblieben (Long Covid, Post Covid), was zu dem Ganzen führte? Wenn nun tatsächlich was von Corona übrig war, die Behandlung zielte meinem Verständnis nach lediglich auf COPD ab? Andererseits war den Ärzten seine davorige Corona-Infektion bekannt, also sie ihn ja als Risikopatient diesbezüglich kontrolliert haben?


    Laut Recherche kann man ja Corona am Blutbild erkennen. Sein Blutbild vom Mai 2022 war vollkommen in Ordnung. Erst das Blutbild vom KH-Aufenthalt weist gewisse Werte auf. Aber laut seinem Entlassungsbrief "kein Nachweis von SARS-CoV2 Viren in den Nukleinsäuren".



    Ich bin mir bewusst, dass ich wahrscheinlich nie eine eindeutige Antwort auf meine Fragen erhalten werde. Und dass mir die Antwort auch meinen Mann nicht zurückbringt.

    Ja, auch wenn ich vielleicht irgendwann irgendwie erfahre, was letztendlich Schuld war - es bringt ihn mir nicht zurück. Aber ich habe zumindest ein wenig "Ruhe".


    Pauschal gesagt, würden mir von 10 Personen einfach nach deren Gefühl 7 sagen, es war COPD, und 3 sie vermuten Corona... das würde mir auch ein wenig helfen.

  • Oh , liebe Manu,

    Heute ist überhaupt ein komischer Tag, an dem ich nur weine und ständig am Grübeln bin. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass heute der 17.2. ist. Am 17.12. verstarb mein Mann. Es sind genau 63 Tage - so alt, wie er wurde.

    das ist fuer mich mehr wie begreiflich. In meinem Leben gibt es auch die "Njumerologie" als einen Platz der mir hilft möchte ich schreiben.

    Es ist soooooo normal in der Trauer das man Daten , wie heute der 17.02. bei dir, einfach mehr fuehlt und es dadurch AUCH zum weinen kommt.

    Ich bleibe dabei ... weinen ist LIEBE...


    Ja, wie ich es gelesen habe

    Er konnte leider die ganzen 5 Wochen, die er auf der Intensiv war, nicht mehr sprechen. Auch mit Tracheotomie und Sprech-Aufsatz war es leider nicht möglich, da es ihm weh tat und zu wenig Luft da war. So konnten wir nur mit Zeichensprache, in die Luft schreiben und ein wenig vom Mund ablesen kommunizieren.

    Ja, das erklärt mir vieles ...

    Vielleicht darf ich aber jetzt schreiben , dadurch das du es jetzt noch einmal beschreibst und immer wieder einmal eine andere schwere und doch liebende Beschreibung aus eurem Leben hier beschreibst, wird es zwar nicht "leichter" aber es wird dir immer klarer das es so war wie es war...

    Das fuehrt dann irgendwann zur Akzeptanz... ich muss immer wieder schreiben das dieser Weg lang ist...


    Meinem Gefuehl nach mag keiner in der "ersten" schweren Trauer Ärzte , Krankenhäuser und ja auch die Aussagen ....


    Wie gesagt nicht verteidigend !

    Es kann immer zu einer schnellen , rapiden Veränderung kommen. Leider habe es selber auch öfter erlebt ... rapide schnell verändernd...

    Eines bleibt ja

    euer gemeinsam gegebenes Geschenk der LIEBE...

    Ich schreibe mal das Stumme , das ansehen , das fuehlen und die Gebärdensprache ist doch irgendwie eine sehr STARKE Verbindung...

    auch wenn die "die Stille" . durch die Tracheotomie mit Sprechaufsatz leider entstanden ist... Fuehl dich sanft umarmt wenn du das fuehlen magst...


    Streichel mal ganz lieb euren Kater von mir . Wir haben auch einen Kater der jetzt gerade auf der Couch liegt wo auch schon mein verstorbener Hund darauf lag...


    Ein hoffentlich erträgliches Wochenende wuensche ich dir von Herzen

    Sverja

  • Liebe Manu,

    ich habe erst jetzt den Krankheitsverlauf deines geliebten Mannes gelesen den du eingestellt hast.

    Ganz spontan wuerde ich sagen es war MEHR COPD als Corona .

    doch...

    das wissen wir jetzt eigentlich alle . Man weiss noch immer nicht genug ueber long covid oder post covid...

    Also hast du von mir nicht die völlig klare Antwort die dir vielleicht hilft.

    Aber es schreiben dir ja auch andere !

    Habe hoffentlich ein wochenende mit etwas Ruhe <3

  • Liebe Manu,


    sei mir jetzt bitte nicht böse, aber der Krankheitsverlauf deutet eben doch auf (Lungen)-Krebs hin.

    Zumindest bei uns in Deutschland ist bei der Diagnose T1 cN0 M1a der Befund gesichert.


    Nichts desto trotz quälst Du dich jetzt mit Gedanken herum, die für mich in die völlig falsche Richtung gehen.


    Du implizierst, hättest Du dafür gesorgt, dass Dein Mann früher zum Arzt gegangen wäre, würde er (vielleicht) noch leben...


    Das kann (vielleicht) richtig sein, (vielleicht) aber auch NICHT!


    Dein Mann war ein selbständiges Wesen, der (so liest es sich zumindest für mich), sehr sehr glücklich mit Dir war. Und vielleicht hat er halt einfach viel früher schon gemerkt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt und vielleicht hat er dann einfach entschieden, dass ihm Zeit mit Dir wichtiger ist, als Zeit im KKH.....


    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte dich jetzt nicht in irgendeine Ecke drängen, es ist halt einfach nur so, dass wir Hinterbliebenen eben gerne uns zu unserer Trauer auch noch gerne in Gedanken verrennen, wir hätten unsere Liebsten retten können, wenn wir dieses oder jenes gemacht hätten...


    Dieses ''Hätte, hätte - Fahrradkette''-Spiel bringt uns aber keinen Schritt weiter, weil wir eben nur Menschen sind und nicht 'Gott' oder irgendein anderes übermenschliches Wesen.....


    Ich selbst habe dieses Spiel in den letzten Monaten (für meinen Geschmack) zu oft gespielt, und ich kann dir sagen: ich möchte es nicht mehr...


    Ich sende Dir liebe Grüße und weiter viel Kraft!!!!!


    Lg Susanne

  • Hallo, ihr "unfreiwilligen" Nachtschwärmer :24:


    Donnerstag auf Freitag schlief ich 4 Stunden. Gestern quälte ich mich bis heute 2uhr früh, da ich heute erstens schlaf nachholen/ausschlafen wollte, und zweitens nun langweilen Nachtdienst habe.


    Aber: keine chance! Trotz der (mittlerweile 2.rezeptpflichtigen) Schlaftablette (die laut beilage für schwere Schlafstörungen ist und mindestens 7bis8 Stunden Schlaf garantiert) war ich um 6.57 Uhr wach 😢. Schmiss mir noch eine Schlaftablette rein (dieses mal die leichte), wechselte von der couch (da schien die Sonne durch die Küche rein) ins Schlafzimmer. 8.13uhr stand ich verzweifelt auf 😢


    Endlos langer langweiliger, einsamer, ruhiger Tag.


    Nun bis morgen 5uhr früh Nachtdienst. Muss dabei jede Stunde eine Runde gehen, ob eh keiner der Patienten z. B den TV zu laut hat, die Tür aufkeilt und rauchen geht. Sowas halt.


    Das einzige Geräusch, das mich begleitet ist das surren der lüftungsanlage.


    Mein Schatz, du fehlst mir so sehr 😭 mit Dir habe ich die Ruhe so genossen. Wenn wir einfach nur eng aneinander gekuschelt mit geschlossenen Augen da lagen, unsere Atmung / unser Herzschlag dem gleichen Rhythmus anpasste, ich deinen Herzschlag hören konnte, deinen Geruch einatmete, deine wohlige Wärme spürte.... In stillem Einklang und Harmonie ❤️


    Seit du gehen musstest, liege ich allein da und mir wird einfach nicht warm 😢 trotz der endlich ohne Probleme funktionierenden Heizung, Außentemperaturen von 18grad,socken, lange Hose und deinem t-shirt. Es war sonst immer so: Wenn es mir warm war, war dir kalt. War mir kalt, war dir warm. So konnte immer einer dem anderen wärmen oder abkühlen

  • In diesem Moment wird mir wieder schmerzlich bewusst, wie sehr ich mich vor dem zurück fahren "fürchte".


    Jedes Mal wenn ich zurück kam, schlich ich mich förmlich wie ein Einbrecher rein um dich ja nicht aufzuwecken. Das klappte nie und du wurdest trotzdem wach "na hasi, auch schon da?" dann folgte noch ein bussi und wir schliefen beide ein.


    Normalerweise haben wir in meinen nachtdiensten 2 bis 3 mal telefoniert. Das erste Mal bevor du schlafen gehst, dann wenn du entweder auf WC musstest oder wenn "dein" (bei mir macht er das nicht) Kater dich aufweckte da er Futter wollte...


    Ich liebe dich, mein Schatz 😭❤️❤️❤️

  • Liebe Manu,

    durch den Tod unserer Lieben wurden wir auch aus dem Leben katapultiert. Nichts ist mehr wie es war und es gibt keinen Halt mehr.

    Alle Erinnerungen tun so weh, so viele Trigger die einen aufwühlen.

    Da ist es nicht verwunderlich, wenn auch unser Schlaf völlig aus dem Takt ist. Zumal du durch den Nachtdienst ja schon keinen geregelten Tag -/ Nachtrhythmus hast.

    Das Gedankenkarussell dreht sich 24/7.

    Natürlich kannst du versuchen mit Schlafmitteln dagegen zu steuern. Doch um 7 Uhr noch eine Tabl. nachzuschmeißen um noch mal einschlafen zu können wird nicht funktionieren.

    Eine Lösung habe ich leider nicht. Ich war nach Joachims Tod 6 Wochen arbeitsunfähig geschrieben. So " mußte " ich nicht sonder habe mich hingelegt wann ich es wollte bzw gebraucht habe. Auch mache ich zZ noch keinen Nachtdienst ( allerdings aus einem anderen Grund und auch nur weil meine Kolleginen es tolerieren )

    Es gilt jetzt auf dich zu schauen. Was tut dir gut. Was ist für dich hilfreich und macht es erträglicher.


    Steffi

  • Liebe Steffi

    Natürlich kannst du versuchen mit Schlafmitteln dagegen zu steuern. Doch um 7 Uhr noch eine Tabl. nachzuschmeißen um noch mal einschlafen zu können wird nicht funktionieren.

    Ja, das habe ich leider auch bemerkt ;) es war halt ein Versuch... Ich denke mir (hoffe), irgendwann muss mein Körper mal sein Recht einfordern und Schlaf nachholen


    Eine Lösung habe ich leider nicht. Ich war nach Joachims Tod 6 Wochen arbeitsunfähig geschrieben. So " mußte " ich nicht sonder habe mich hingelegt wann ich es wollte bzw gebraucht habe. Auch mache ich zZ noch keinen Nachtdienst ( allerdings aus einem anderen Grund und auch nur weil meine Kolleginen es tolerieren )

    Es gilt jetzt auf dich zu schauen. Was tut dir gut. Was ist für dich hilfreich und macht es erträglicher.

    Das find ich gut, wenn die Firma "mitspielt". Meine ist da zum Glück auch sehr nachsichtig; sie hat mich von Anfang an (d.h. seit Mitte Juni 2022 wo der Abstieg meines Mannes samt diversen KH-Aufenthalten begann) sehr unterstützt. So bekam ich z.B. nur Dienste in der Nähe, wo ich - im Notfall - ziemlich schnell mit dem Auto zurück war.


    Liebe Grüße, Manu

  • Liebe Susanne, vielen Dank für deine offene und aufrichtige Meinung / Worte.

    Liebe Manu,


    sei mir jetzt bitte nicht böse, aber der Krankheitsverlauf deutet eben doch auf (Lungen)-Krebs hin.

    Zumindest bei uns in Deutschland ist bei der Diagnose T1 cN0 M1a der Befund gesichert.

    Dahin geht meine Vermutung auch. Zumal ich in einer anderen Lade den Befund von der PET-CT fand. Darin steht:

    vermehrter Uptake im Bereich der Stellknorpel in der Medianen max SUV 6,0
    signifikant gesteigerter Uptake in den Raumforderungen im linken Unterlappen max SUV 16,3, dem rechten Oberlappen ventral max SUV 20,3 sowie in einer klaren Verdichtung recht Höhe BWK4 max SUV 3,0
    einzelne Lymphknoten paratracheal rechts 4R max SUV bis 3.0 grenzwertig signifikant speichernd
    signifikant FDG-avid 2 Lymphknoten im aortopulmonalen Fenster max SUV 3,7 und 3,3
    links im zentralen Hilusbereich im Seitenvergleich akzentuierte Speicherung max SUV rechts 2,7 und links 3,8
    Diffus vermehrte Speicherung in Darmschlingen im rechten Unterleib

    Zusammenfassung: keine eindeutige Malignität feststellbar, trotzdem höchst malignomverdächtig. Zytologie: in allen Abstrichen PNII


    Aber trotz allem kann ich mit einem Krebs besser zurechtkommen, diesen akzeptieren, was mir wiederum mehr Ruhe, innere Entspannung und "Erleichterung" gibt, als mit Corona-bedingter Tod (gut, dazu wissen wir noch nicht allzu viel bzw. gibt es viele unterschiedliche Theorien)).


    Das habe ich hier noch nicht mitgeteilt wegen seiner Covid-Infektion: Meinem Mann und mir fielen nur 2 Möglichkeiten der Ansteckung ein.

    Ich habe mir unbewusst die größte Schuld gegeben, dass ich diese doch - trotz größtmöglicher Vorsichtsmaßnahmen - mit nach Hause gebracht habe. Zumal ich zur Härte-Zeit ständig u.a. in Teststraßen in Kontakt war. Wegen ihm als Risikopatient konnte ich nicht oft genug die Hände desinfizieren/waschen/Schutzhandschuhe, Maske trug ich sobald ich in der Nähe von Leuten war (später auch weiterhin freiwillig beim Einkaufen), ich ließ mich regelmäßig im Rhythmus wie die KH-Angestellten PCR-Testen, dazwischen noch Selbsttests, und und und

    Die zweite, für mich eher wahrscheinlichere, Ansteckungsmöglichkeit meines Mannes: Durch Luftnot hat er oft zwischendurch immer wieder auch in engen geschlossenen Innenräumen die Maske runter und durchgeatmet (ich wollte nicht, dass er z.B. einkaufen geht und einsperren konnte ich ihn aber auch nicht). Bzw. sagte er, dass er sich zur Geh-Pause zu einer Bekannten auf eine (schmale) Bank setzte, beide ohne Maske, sich mit ihr unterhielt. Aus verlässlicher Quelle erfuhren wir hinterher, dass diese Bekannte zu der Zeit hoch positiv war, und es würde zeitlich mit seiner Ansteckung zusammenpassen.



    Du hast recht, dieses Gedanken-Karussell bringt sich nichts, es kommt leider ständig automatisch/unbewusst.


    Und, nein, ich bin dir nicht böse, oder verstehe dich falsch. Ich habe ja um eine ehrliche Meinung gebeten, die du mir mitteiltest und für die ich dankbar bin. :24:

  • Auch dir, liebe Sverja, vielen Dank für dein netten, liebevollen Worte :24:und deiner Meinung zu COPD/Krebs (hilft mir doch)

    Auch dir ein angenehmes restliches Wochenende

  • Mein lieber Schatz <3


    So, WC-Deckel ist jetzt endlich der neue drauf. Allerdings mit Papa´s Hilfe. Was ich sonst immer selbst machte (mein Mann war die "Hausfrau", ich für das handwerkliche) habe ich dieses Mal absolut nicht hingekriegt. Ich war schon am verzweifeln, ist doch NUR ein WC-Deckel!!!


    Und dass mir Papa helfen musste, war mir sehr unangenehm :( . Da er ja selbst COPD3 und wahrscheinlich Leberkrebs hat (seine Befundbesprechung hierzu steht noch aus, aber es steht "Malignität höchst signifikant im Bereich Leberläsion...bla bla"). Meine Eltern wohnen nur 2 mal ums Eck von mir, aber meine 86 Stufen waren heavy. Nach jeder Etage schnappte mein Papa nach Luft.


    Auch tut es mir von Herzen leid/weh, dass ich es noch immer nicht geschafft habe, dir meinen Liebesbrief in "dein" Fotoalbum reinzuschreiben, mich vor "dir" hinzusetzen, "dir" diesen Brief vorzulesen. Ich nehme es mir jedes Mal vor, und zögere es dennoch endlos raus. Es tut mir so leid, aber ich schaffe das noch nicht. Verzeih mir bitte :traurig01:

  • Liebe manu1984w,


    oh je das ist natürlich heftig ich weiß was das heißt und was man für Angstzustände bekommt wenn man sie so nach Luft schnappen sieht.


    Oh das hört sich auch nach einen weiteren schlechten Befund aus die COPD in dem Stadium wird das leider nicht gerade erleichtern.


    Dein Schatz verzeiht Dir mit Sicherheit und eigentlich gibt es doch gar nichts zum verzeihen er weiß es doch schon, er spürt Deine Liebe egal wo er gerade ist und Du spürst seine.

    Sie sind immer irgendwie um uns immer.


    Vlg. Linchen

  • Aja, das wichtigste Kriterium für meinen krebs-verdacht:


    Stadium T1 N0 Ma1 von einem n. Bronchi ist auszugehen (kein eindeutiger Nachweis)


    Mein nachforschen bringt mir meinen Mann nicht zurück. Aber zum einen lenkt es mich ab, da ich mich auf die Recherche konzentrieren kann. Zum anderen - im Falle von Krebs - wäre ich "dankbar" für das lungenversagen, da er krebs inkl Behandlung usw sicherlich nicht überlebt hätte bzw um vieles mehr leiden müssen hätte

  • Es sind leider noch so viele letzte Unklarheiten. Wie z.B. eine Frage meiner Mama "Wie kann er an Lungenversagen sterben, wenn er doch an einer Herz-Lungen-Maschine hängt?"


    Ich habe vor, wenn ich mal wieder paar Tage "Luft" habe (nächste oder übernächste Woche), im KH anzurufen, ob ein persönliches Gespräch (jetzt um paar Monate später) mit einem der meinen Mann damals behandelnden Ärzte möglich ist. Ich benötige Infos zur Verarbeitung.


    Die 5 Wochen, die er auf der Intensivstation war, habe ich NIE gefragt "Was überhaupt los ist?". Dass die Lunge kaputt ist, wussten wir ja, aber sonst??? Am ersten Tag war ich dazu erstmal nicht in der Lage (immerhin hatten wir am Tag davor noch telefoniert und mein Mann war noch ziemlich locker drauf), da ich geschockt war vom Anblick (Intensiv, Tiefschlaf, etc). Und danach bei meinen Besuchen muss ich schlicht sagen, dass es mich nicht interessierte. Ich wollte lediglich wissen "Wie geht es ihm? Wie schaut es heute aus?"


    Aber ich merke zunehmend, dass mir das Wissen um diese 5 Wochen "fehlt". Ich habe sozusagen, ein richtig schlechtes Gewissen...;(