Noch ganz frisch...Witwe mit 38

  • Mein lieber Schatz,


    das Vermissen nimmt nicht ab. hab mir heute "dein" AXE-Duschgel gekauft, dusche mich jetzt immer mit dem, egal ob das eigentlich für Männer ist - ES IST DEIN DUFT!


    Auch wird es zunehmend wärmer und schöner, zumindest draußen kommt der Frühling. Ich empfinde nichts dabei, außer Traurigkeit. Wir hatten das Auto ja erst seit September 2021 - und wollten soviel im Frühling/Sommer machen, irgendwo hin fahren, einen schönen Tag machen, irgendwo hin fahren und auswärts Eis essen... doch das ging 2022 leider nicht, da es dir zunehmend schlechter ging und du auch oft im KH warst... Es tut mir einfach nur sau leid für dich, dass du nicht mehr konntest und nicht mehr kannst...


    Ich liebe dich<3

  • Ihr Lieben,

    den Frühling und Sommer habe ich früher so sehr geliebt.

    Es ist für mich ein Erwachen der Natur mit schönen Blumen, Vogelgezwitscher...!

    Nur der liebste Mensch für mich wird es nie mehr mit mir erleben. Wir wohnen direkt am See, haben eine wunderschöne Trauerbirke unter der wir letztes Jahr sooft gegessen haben...vorbei, alles vorbei.

    Schlimm, ich fühle genau wie ihr:24:.

  • Mein lieber Schatz <3


    Ich sass heute in der Sonne und habe sie nicht gespürt... Meine Gefühle sind wie erfroren, werden sie je wieder auftauen? Du hast mich damals zum auftauen gebracht, du hast mir gelernt Gefühle und Nähe zuzulassen, du hast mir gezeigt wie schön es ist, jemandem bedingungslos zu vertrauen, du hast mich immer aufgefangen und wieder aufgebaut. Du warst ein absoluter Glücksfall für mich und mein Leben. Mit dir fühlte ich mich sicher und geborgen .


    Das ist alles unter einer dicken Schicht Schmerz begraben. Ich bin so müde, weil ich kaum Schlaf und Ruhe finde, müde auch im Kopf, ich bin so alle. Ich kriege manchmal keinen klaren Gedanken zustande, so kaputt bin ich.


    Und dann denke ich an dich, dir geht es ja viel schlimmer als mir, du darfst nicht mehr leben, oder geht es dir jetzt besser, frei und ohne Schmerzen, aber auch ohne deine Liebsten? Geht es einem dann wirklich so gut, oder zählt das an dem Ort wo du jetzt bist nicht mehr? Viele sagen ja immer, "er" ist jetzt an einem besseren Ort... Ja, besser in der Hinsicht, dass du keine Schmerzen mehr hast, nicht mehr Leiden musst, den ganzen Tag über machen kannst was du willst, mit deinen Vorausgegangenen beisammen bist... Aber: Du bist sicherlich auch traurig. Traurig, dass du uns verlassen musstest, dass du nicht mehr hier bei uns sein kannst...


    Also ich kann dir sagen, dass es mir ohne dich nicht gut geht, sogar ziemlich besch....eiden um ehrlich zu sein. Ich werd dich für den Rest meines Lebens vermissen. Ich liebe dich jetzt hier und für immer


    :13::33:

  • Liebe manu,

    verstehe dich so gut.Ich fühle mich im Moment auch richtig platt und müde.Mit dem schlafen klappt es leider auch nicht gut.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf,dass es irgendwann mal besser wird.

    Eine liebe Umarmung :24:

    Glg🌻☀️🌸Elke

  • Liebe Manu,


    ich kann deine Gedanken, wie es ihm jetzt wohl geht, so gut verstehen. Mir geht es genauso. Er tut mir so leid. Ich weiß auch, dass er sich immer viele Gedanken gemacht hat, dass es uns gut geht. Ich hoffe, er leidet jetzt nicht, dass er nicht mehr bei uns sein sein kann und wir so traurig sind.

    Ich finde es schön, dass du deinem Mann hier schreibst.

    Ich rede oft in Gedanken mit meinem Mann, wenn ich mit dem Hund gehe oder zuhause mit seinem Foto auf dem Tisch.


    Alles Liebe für dich!

  • Heute morgen beim Aufwachen traf mich dieser Gedanke wie ein Schlag: wenn mein Mann wirklich wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat... Dass das schöne Leben kaum dass es begonnen hat vorbei ist...


    Wie muss es ihm dabei ergangen sein? Wie musste er sich fühlen? Alles mit sich allein auskämpfen... Alles schlucken... Anstatt sich mir anzuvertrauen


    Ständig mich und Luigi sehen, und dabei ständig im Hinterkopf "bald muss ich euch verlassen"


    😭


    Ich glaube ich verstehe jetzt was alle meinen mit "er wollte mich schützen"

  • Gestern bei der Heimfahrt von der Arbeit fuhr neben mir der Oliver Haidt. Und wieder in Tränen ausgebrochen... August 2021 trat er bei uns in der Stadt zur Jubiläumstour eines uns befreundeten Musikers auf. Ich nahm mir den Tag extra frei, war so schön. So viele schöne Fotos. Und der Olli ist ja auch voll symphatisch. Im Dezember 2021 trat der Olli bei einem Weihnachtsmarkt auf, wo ich als Security arbeitete - wir plauderten wieder, er erkundigte sich auch nach meinem Mann, ich soll meinem Mann liebe Grüße ausrichten... Zum Glück war ohnehin wegen Baustelle das Tempo auf 80, dann auf 60 beschränkt. So musste ich nicht wie letztes Mal wegen dem Tränenschleier mit 80 hinter einem LKW nachfahren, bis ich mich einigermaßen wieder im Griff hatte.


    Auch war ich heute mit dem Familienhund Gassi. Am 20. April wollen sie mit der Chemo starten, im Befund "nicht kurativ, weil fortgeschritten" - also palliativ. Gut, auch hier bin ich traurig und weine ich. Aber es ist trotzdem anders für mich, fühlt sich auch anders an. Leichter irgendwie, denn hier wissen wir es definitiv. Es kann jeder Zeit so weit sein, es kann aber auch erst in 1 Jahr sein. Aber allein das Wissen hilft sehr. Nicht so überraschend wie bei meinem Mann.


    Auch bat mich der Papa, dass ich ihm beim Gassi Zigaretten mitnehme. Er kann es ebenso wenig lassen, wie mein Mann. Die Mama darauf: "Er raucht schon wieder. Dabei sagt er ständig, dass er aufhört. Aber nein, es ist ihm egal, er denkt nur an sich. Ich bin ihm egal, wir sind ihm egal, der Hund ist ihm egal...." - Scheiße, Deja Vu, ganz genau die gleiche Situation hatte ich zigMale mit meinem Mann. Jetzt, hinterher, bereue ich es. Ich hätte ihn einfach rauchen lassen sollen, denn - vorausgesetzt, er WUSSTE ES - hätte sich ein Rauchstopp doch auch nichts mehr gebracht, vlt. 1-2Monate mehr. Was ja auch wieder egal ist...hart ausgedrückt.

  • Heute ist so ein grausliches Wetter, früher haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht, gekuschelt, später was auf Netflix angesehen... dann Abendessen, einen schönen Abend...


    Jetzt sitze ich hier, weine... Wenn ich irgendwann mal aufkomme, Fernseher einschalten nur damit ich irgendwelche Stimmen höre, mit dem Kater auf die Couch, weinen. Zum Abendessen gibt es Dosenfutter. Dann wieder auf die Couch, weinen, warten, dass es 22Uhr wird, für 3 Stunden arbeiten. heim, in den Schlaf weinen...

  • Hallo,


    Ich komme gerade von meiner Freundin. Sie hat Essen gekocht. Ihr On/Off Partner war da und hatte schlechte Laune.

    Ich denke dann immer gleich, ob es meinetwegen ist, weil ich da bin.


    Was ich nicht verstehe, warum müssen sie sich streiten, wenn ich dabei bin? Ich vermisse schmerzlich meinen

    Partner und die beiden streiten.


    Ich habe heute meiner Freundin Essen aus der Tiefkühltruhe mitgegeben, die er noch in großen Mengen für uns

    gekauft hat und wieder denke ich schmerzlich an ihn, während ich ihre Tüte fülle. Warum? Du wolltest doch

    für uns kochen. Ich habe immer geschnippelt und Du hast fröhlich gekocht. Aus für immer.


    Immer wieder schwirren meine Gedanken zu ihm. Manchmal rede ich von ihm, aber es kommt nicht so viel

    Interesse, also lasse ich es und gucke mir doofe Videos auf dem Smartphone an, die lustig sein sollen.


    Ich bin jedoch dankbar, dass ich sie habe. Ich bin immer froh, wenn wieder ein Sch...tag zu Ende geht.

    Ich habe so eine Sehnsucht. Heute wollte jemand mit mir ins Cafe. Ich habe abgesagt. Ich möchte das

    nicht. Für mich fühlt sich das an wie fremdgehen, auch wenn ich weiß, das das überzogen ist.


    Er ist verheiratet, was soll das? Ich bin sehr ernst geworden.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • 117 Tage und noch immer am Rande des Wahnsinns, der Verzweiflung



    Momentan ist bei mir der Schmerz irgendwie anders. Wenn ich direkt bei meinem Mann (Urne) bin bricht er mit aller Gewalt durch, auch körperlich. Ansonsten ist der Schmerz gerade sehr "dumpf", er ist vorhanden, ich weine, aber ich fühle mich eher einfach nur komplett innerlich leer



    Gestern auf heute von 23 bis 3 Uhr früh war ich ja wieder arbeiten, im Rehazentrum. Normalerweise drehe ich dort um diese Zeit einsam meine Runden und achte vorwiegend auf zu laute Fernseher aus den Zimmern der Patienten etc. Doch dieses Mal kam mir die Pflegerin entgegen, durch den langen starken Regen gab es einige Wasserschäden, den Haustechniker erreicht sie nicht. Z.B. stand der EDV-Raum unter Wasser.... Tja, wir haben dann zufällig eine Wasserpumpe gefunden im Keller, leider passten die Anschlüsse nicht, weitergesucht, uns alles mögliche zusammengebastelt und im Endeffekt erfolgreich gemeinsam das Wasser abgepumpt. Und wir haben dabei viel geredet - sie kennt meine Geschichte, sie war vorher jahrelang auf einer Palliativstation tätig... Als wir danach gemeinsam rauchten, schaute sie zum Himmel und meinte "Dein Mann schaut sicher von dort oben auf dich. Er ist jetzt sicher stolz auf dich, auf uns, dass wir das gemeinsam gemacht und geschafft haben. " :a0002:

  • 118 Tage ohne DICH MEIN SCHATZ und ich frage mich wirklich, WIE habe ich diese Tage bisher überstanden? Abgesehen vom normalen Tagesablauf mit Rauchen, (Frust-)Essen besser sinnloses Hineinstopfen ohne zu schmecken um irgendwie die Leere zu füllen, Solitär spielen, Fernsehen obwohl ich mich an keine einzige Sendung erinnern kann sondern nur um die Stille zu verdrängen, Kater, und Weinen.


    Wie habe ich diese Tage überstanden ohne ganz dem Wahnsinn zu verfallen? Ohne mir ernsthaft etwas anzutun? Die Todessehnsucht nach dir ist tatsächlich sehr groß, ständig ergeben sich (neue) Möglichkeiten.... Aber NEIN; ICH tu mir NICHTS an. Erstens rettet mich tatsächlich unser Kater. Zweitens darf ich dann sicher nicht zu dir bzw ob du mich dann überhaupt noch bei dir haben willst? Drittens hab ich ehrlich gesagt zu viel Schiss. Schiss, dass es daneben geht. Dass ich dann als Krüppel übrigbleibe.


    Sollte es zufällig passieren, dann umarme ich den Tod.



    Krüppel.... nicht dass ich jetzt einen Shitstorm lostrete, ist nicht respektlos gemeint, umschreibt aber alle möglichen Folgen

    Dazu muss ich euch sagen, dass ich, wenn ich bei Formel1 die Einsatzleitung mache, dort für den Bereich "Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen" zuständig bin!

  • Liebe Manu,


    mir geht es genauso. Ich wollte auch schon aus dem Leben scheiden, aber habe zu viel Angst davor. Ich wiege so

    viel wie noch nie und werde ständig auf mein Gewicht angesprochen, aber nicht auf meinen Verlust.


    Ich hatte vorhin einen schlimmen Besuch bei meiner Nachbarin und musste mich endlich einmal abgrenzen,

    weil sie mir Horrorgeschichten von Toten erzählt hat. Ich bin dann bald gegangen.


    Wenn ich dann so zuhause bin, wünsche ich mir schmerzlichst mein altes Leben zurück. Mein Partner würde

    all das nicht für mich wollen. Ich sehne mich nach unseren Ausflügen, seinem Lachen und vor allem dieses

    Gefühl von Beschütztsein zurück.


    Ich tröste mich damit, dass ich ihn irgendwann wiedersehen werde und das behalte ich schön für mich,

    da sonst meine div. ungefragten Ratgeber meine Gedanken als lächerlich abtun würden.


    Ich kann Dich so gut verstehen.


    Turicum

  • Echt nicht von dieser Welt . Man sieht du hast zugenommen ( Oberflächlichkeit pur) , aber man sieht nicht dass du leidest , weil dir dein Partner fehlt. Ist ja auch einfacher diese oberflächliche Wahrnehmung , man muss sich nicht mit Gefühlen auseinander setzen .


    Deine Nachbarin — geht gar nicht. Wirklich unmöglich . Sorry.


    Übrigens . Ich habe auch zugenommen . Mach dir nichts draus . Ist mir so egal . Außer natürlich der gesundheitliche Aspekt .


    Aber wir kämpfen auf so vielen Ebenen.

  • Liebe Sonnenschein,


    danke. Ehrlich gesagt, habe ich sonst niemanden mehr hier in der Nähe. Deshalb nehme ich so vieles in Kauf

    bei meiner Nachbarin. Ich halte mich auch nicht so lange bei ihr auf.


    Ja, mir tut das auch weh, das mein Dicksein gesehen wird und kommentiert, aber mein Verlust ein Tabuthema

    ist.


    Es fühlt sich alles immer noch unwirklich an. Ich muss mich jetzt um meine kranke Mutter kümmern und

    habe selbst kaum Kraft. Gut, dass es dieses Forum gibt, sonst wäre ich mit meinen Fragen ganz allein.


    Traurige Grüße


    Turicum

  • Haben jetzt vom Papa die restlichen Befunde erhalten: Tja, Lungenkrebs im letzten Stadium, Leberkrebs hab ich vergessen... Kommenden Donnerstag hat er seine erste Chemo. Er will sie machen. Ich denke mir, er soll die eine mal machen und schauen wie es ihm damit geht.... denn ehrlich - meiner Meinung nach - gesagt, bringt sich die Chemo im letzten Stadium ohnehin nicht mehr allzu viel. Dadurch, dass er auch weiterhin raucht... Ja, vielleicht Schmerzlinderung, aber so eine richtige Lebensverlängerung glaub ich nicht.


    Mein Papa hat T1N0M1b: T1 ist der Primärtumor (hatte mein Mann auch), N0 bedeutet kein Lymphknotenbefall (mein Mann hatte N2, also Lymphknotenbefall), M1b (Fernmetastasen im Körper vorhanden) - mein Mann hatte M1a. Also "nur" eine Stufe unter meinem Papa. Und trotzdem heißt es bis jetzt noch immer "Es kann sein, dass ihr Mann Krebs hatte. Es kann aber auch nicht sein". Das verstehe ich nicht. Ich habe ja am 27.April ein klärendes Gespräch mit seiner behandelnden Lungenfachärztin. Mal schauen, was die mir sagt.


    Nichts bringt mir meinen Mann zurück, das ist mir bewusst. Aber wenn mir diese Ärztin auch nicht weiterhelfen kann, dann fahr ich direkt persönlich zum Patientenanwalt und erkundige mich, wie das läuft, dass ich an seine Unterlagen vom KH komme als Witwe (wegen dem Datenschutz) und was mich das kostet?). Übersetzten kann ich mir das selbst auch.


    Denn es kommen immer mehr Ungereimtheiten. Auf die eine brachte mich meine Mama, dadurch dass ich meine Übersetzungen von meinem Mann mit hatte um diese mit denen von meinem Papa zu vergleichen. Meine Mama fragte mich "Hast du gewusst, dass der Walter was mit den Nieren hatte?". Ich schaute sie nur verdutzt an... Beim letzten KH-Brief steht unter Entlassungsdiagnosen "chronische Nierenkrankheit". Diese habe ich mir bisher nicht durchgelesen, da mein Mann ja nicht entlassen wurde sondern leider starb. Chronisch heißt ja, das muss schon länger - einige Monate - sein. Die 6 Monate davor, wo wir bei einem Arzt, Untersuchung, KH, Blutbild nach dem anderen waren gab es nie einen Hinweis auf eine Nierenerkrankung... Das sollte man ja meiner Ansicht nach im Blutbild (es wurde auch öfters das große Blutbild gemacht) erkennen. Oder all seine Medikament - keines was u.a. auch für Nieren ist