Chaos der Gefühle

  • Männer!!! :cursing: :love: :D


    Komme ich heute nach einem ganzen Tag unterwegs gegen 19 Uhr nach Hause (hab Mutti heute schon aus der Steiermark geholt weil das Wetter so schlecht ist und sie sowieso nur drinnen sitzen konnte), und was erwartet mich?
    2 KILO ERDBEEREN!!!
    Originalton meines Besten: "Die sind so schön, das gibt gute Marmelade!"
    "Leider" hat er nicht einmal vergessen, auch Gelierzucker zu kaufen, also blieb mir nichts anderes übrig, als mich hinzustellen, und sie einzukochen. Grrrr!!!
    Ich schwanke noch immer zwischen darüber lachen, kopfschütteln und ein wenig ärgern (daß er nicht auf die Idee kommt, daß ich vielleicht müde sein könnte, wenn ich zurückkomme).
    Aber es ist ja geschafft, und ich hoffe, sie schmeckt wenigstens. (hab noch gar nicht richtig gekostet)


    Gestern habe ich so lange gebraucht, mich aufzuraffen und loszufahren, daß ich es geschafft hab, genau als dieses schlimme Gewitter losbrach, am Friedhof zu stehen. War pitschnaß!
    Es war irgendwie komisch, als ich so am Grab stand, war da - "nix". Fast nur das Gefühl, eine "Pflicht" erledigt zu haben. Trotzdem ging es mir nachher (nachdem ich mich zu Hause "trockengelegt" hatte) deutlich besser.
    Hab mich dann zum PC gesetzt und ein paas Fotos, die ich nur auf Papier habe, eingescannt.
    Hier das Ergebnis - ein Foto "aus besseren Zeiten" - aufgenommen 2006

    ihr sollt auch einmal sehen, von wem ich da die ganze Zeit schreibe.


    Danke euch für eure lieben Worte -
    ganz besonders dir Maki. Ich spüre deinen Schmerz beim Schreiben dieser Zeilen. Wenn ich so könnte wie ich wollte würde ich sagen - komm, ich hole dich ab, wir setzen uns ins Auto und fahren zu Abi! :24: :13:
    Mutti dankt für deine Grüße und schickt sie "postwendend" zurück. Sie sagte, sie denkt immer wieder an dein staunendes Gesicht, als wir von der U-Bahn raufkamen, und du die Beleuchtung am Graben gesehen hast. Es hat sie soooo gefreut, daß sie diesen Einfall hatte, dort hin zu fahren, als sie sah, wie sehr es euch gefällt.


    Euch allen alles Liebe, :30:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Und Jutta, wie schmeckt die Marmelade? Du hast ja jetzt bestimmt schon probiert.


    Wie weit ist es von Dir bis zu Deiner Mama? Lebt sie dort alleine?



    Schön, daß Du sie noch hast :24: .



    Mein Papa ist in diesm Oktober schon 14 Jahre nicht mehr bei uns.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo liebe Jutta!


    Das ist doch gleich gemacht, so ein bißchen Marmelade. ;) Da würde ich auch Mal ganz schön heftig einen "Schnaufer" abgelasssen haben, wenn mein Mann so auf mich geschaut hätte, auch noch den Gelierzucker zu besorgen. Grins. Inzwischen wirst du auch schon wieder darüber grinsen können.


    Danke für das Reinstellen des Fotos von deinem Papa. Sieht voller Tatendrang aus, mit einem Lächleln auf dem Gesicht. Hat er gerne fotografiert?? Habt ihr da gemeinsam einen Ausflug gemacht?


    Dir ganz liebe Grüße


    Linda

  • Hallo Liebe Jutta(p)


    Darf ich auch haben???? ;) ....Hmmm.....selbstgemachte Erdbeermarmelade..... Bin ja auch Mann!!!


    Das Friedhof gehen ist sehr oft unterschiedlich. Einmal ertappte ich mich sogar selbst dabei, ohne Gruss wieder zu gehen. War mit den Gedanken gar nicht bei der Urne, sondern bei der Arbeit, und sonstigem Allerlei. Aber erst als ich am Bahnhof war viel mir dies auf. In letzter Zeit bin ich wieder mit den Gedanken mehr bei der Urne. Wahrscheinlich wegen unserer Tage.


    Lieb Gruss


    Walter (...bin mir sicher sie schmeckt hervorragend, auch wenn etwas Wut mit eingekocht wurde..... Umso besser!!! :D )

  • Liebe Jutta!
    schön das meine worte/gefühle richtig verstanden wurden
    ja ich sehne mich extrem nach diesen gang
    aber bald nicht ganz zwei monate darf ich fahren (wenn gott will)
    ans grab meiner großen
    Danke Jutta das du mich an die schöne beleuchtug wieder erinnert hast
    es war verzaubernd :rolleyes:
    nora spricht noch immer von wien
    wie schön es war ^^
    ganz liebe grüße dei maki :24:
    PS. wie war die marmelade???

  • Servus, ihr Lieben,


    sorry, die letzten Tage war mir zu kalt zum Schreiben.
    Unsere Therme hat nach 27 Jahren Dienst beschlossen, daß es jetzt genug ist. Da unsere Räume 3,40m hoch sind (Altbau) bringt der kleine elektrische "Blaser" nicht allzu viel. Am Liebsten hätte ich mich ins Wohnmobil zurückgezogen, das wär leichter zu heizen :D . Heute ist es etwas besser - aber vielleicht hab ich mich ja auch schon an die Kälte gewöhnt ;-)
    Morgen bekommen wir den Kostenvoranschlag für die "Neue" und wenn wir Glück haben, kann sie noch in dieser Woche montiert werden - super, dann solls ja eh wieder wärmer werden :95:
    Die Marmelade - ja doch, ist recht gut geworden, ich nehm halt sonst immer den 2:1 Gelierzucker, so ist sie jetzt ein bissel süßer und nicht ganz so "fruchtig", wie ich es gerne hab.


    Fotografieren - am Liebsten auf Reisen - war eine große Leidenschaft von Vati. Dieses Foto muß auch auf einer Reise entstanden sein, muß Mutti fragen, wo das war. In dem Jahr gings ihm richtig gut, der Herzinfarkt war "Vergangenheit" und wir dachten eigentlich, er hats gepackt - bis dann halt der nächste Infarkt kam. Ja, er war auch sehr unterternehmungslustig, ist immer gerne zu fremden Ländern und neuen Ufern aufgebrochen.


    Maki - zwei "kurze" Monate nur noch - im Vergleich zu der Zeit, die du schon geschafft hast, ist das ja nicht mehr soo lange. Ich drück dir die Daumen, daß alles glattgeht.


    Ich wünsch euch allen eine gute Nacht - schlaft gut und träumt süß ...
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben!


    Kennt ihr das Gefühl, wenn Verstand und Gefühl "getrennte Wege" gehen? Ja, natürlich kennt ihr es.
    Es ist so schwer, auf "realem" Boden zu bleiben.
    Daß ihr jetzt versteht, muß ich ein bissel ausholen.


    Vati wollte schon immer ans Nordkap. Aber es ist nicht mehr dazu gekommen. Das eine Mal, das meine Eltern in Norwegen waren, sind sie gerade bis Bergen gekommen.
    Und genau dort ist Mutti heute. An Bord eines Schiffes, bzw. ist das Schiff wohl schon ausgelaufen und auf dem Weg nach Norden.
    Mutti hat sich zu Vatis 83. Geburtstag diese Reise "geschenkt".


    Ich bewundere ihren Mut und ich freu mich für sie (bin auch ein klein wenig "neidisch" ;) ), aber -
    sie ist soooo weit weg!
    Irgendwie hab ich lauter "Horrorszenarien" vor meinem inneren Auge. Und die Gedanken - was mache ich, wenn ... - lassen mich nicht los.
    Vorgestern kam eine SMS aus Oslo: "Blauer Himmel, grüner See, weiße Wolken - ein Traum!". Und statt daß ich froh war, daß sie jetzt in der Reisegruppe "geborgen" ist (bis dort hin mußte sie alleine fliegen), hab ich einen Weinkrampf bekommen.
    Ich wünsche ihr zwar schöne Tage, aber ich werde wohl erst wieder ruhiger sein, wenn ich sie nächsten Samstag in Schwechat in die Arme nehmen kann. (Was bin ich froh, daß sie nicht Auto fährt - sonst wäre sie wohl mit einem Campingbus alleine unterwegs ;) )


    Könnt ihr mich verstehen? Auf jeden Fall ist mir jetzt ein wenig leichter. Ein paar meiner Schreckgespenster haben ein bissel an Kraft verloren indem ich das geschrieben habe.


    Danke fürs zuhören und eine Gute Nacht euch allen
    Jutta


    Ach ja: Seit gestern haben wir auch wieder Warmwasser und eine funktionierende Heizung - typisch für uns. Solange es kalt war, hat es sich gezogen und kaum wirds warm und keine Heizung mehr nötig - wird die Therme natürlich installiert ! Aber "fließend Warmwasser" ist schon ein Hit! :D

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta.



    Ich kann dich sehr gut verstehen ..


    Gestern war ich mit der ganze Familie in Seefeld um das Fußballtraining der Oraniers zu zu schauen.Wir waren mit zwei Autos unterwegs und wir blieben im Stau stehen wegen einen Unfall.


    Ich hatte sofort Angst das mein Sohn ,der ein paar Minuten früher gefahren war dabei betroffen war …


    Ja,am liebsten hätten wir das unsere Lieben sicher zuhause blieben .(aber wir dürfen natürlich schon fahren) :S



    Aber ich bewundere deine Mutter und ich wünsche ihr einen schönen erholsamen Urlaub …


    Und dir ein fröhliches planschen im warmen Wasser....



    Alles Liebe .


    Mara.

  • Liebe Jutta!
    wie gut es nachempfinden kann, dieses kreisen der gedanken Was wäre wenn.....
    ich bin mir sicher deiner mam tut es sehr gut, ihren aber auch den wunsch deines vaters zu erfüllen
    Er ist ja bei Ihr und genießt es :24:
    Dir wünsch ich bis Samstag "geduld" dafür wird der "drucker" ganz ganz stark
    alles liebe maki

  • Hallo ihr Lieben!


    erst mal - danke Mara und Maki - Mutti ist wieder gut zu Hause, und so gehts auch mir in der Beziehung wieder gut (hab meine "Herde" für den Augenblick wieder beisammen :D )
    Diese Reise hat ihr sehr, sehr gut gefallen - und auch gut getan. Sie hat am Samstag echt gut ausgesehen, so gut, wie schon sehr lange nicht mehr.
    Die ersten Tage hat Vat ganz fleißig "Wolken verschoben" (obwohl eigentlich Schlechtwetter angesagt war), und oben am Nordkap hat nicht einmal der rauhe Seegang Mutti wirklich etwas ausgemacht, obwohl sie eigentlich sehr "magenempfindlich" ist.


    Aber eigentlich wollte ich was anderes erzählen. Hatte gestern - nein vorgestern, ist schon wieder so spät (früh) - ein "interessantes Erlebnis", das mir wieder einmal aufzeigte, wie schnell wir etwas mißverstehen, was wirklich nur lieb gemeint ist.
    Muß dazu noch vorausschicken - im Augenblick gehts mir nicht gar so toll, am Montag war Vatis Geburtstag, und - na ja, ...


    Jedenfalls - ich hatte jemanden per email etwas gefragt. In seiner Antwort schrieb er:
    "geht es Dir gut soweit?" - und mir dann meine Frage beantwortet.
    Er hatte ja wirklich nur ganz lieb und ehrlich nach meinem Befinden gefragt, aber im allerersten Moment als ich das las war mein Gedanke:
    "Jetzt zweifelt er an meinem "geistigen Befinden", daß ich so eine Frage stelle"
    Nachdem ich weiter gelesen hatte, war mir schon schnell klar, wie es wirklich gemeint war. Aber im ersten Augenblick hats mir echt einen Stich gegeben.


    So "behämmert" :4: kann man manchmal sein!
    Ich wollte euch das erzählen, weil es eben zeigt, wiiiieee schnell man eine gut gemeinte, liebe Frage falsch auffasst und ins "negative" kehrt, wenn man nicht gut drauf ist. (was natürlich nicht heißt, daß manche Bemerkungen wirklich unsensiebel oder gedankenlos gemacht werden - aber eben nicht alle)
    Vielleicht hilft es ja der/dem einen oder anderen, die "Umwelt" besser zu verstehen und manch "unsensieble" Frage zu relativieren.


    Ich hoffe, ihr schlaft bereits alle tief und fest - und träumt süß (von sauren Gurken ;) )
    eure Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta!
    schön das deine Mam wohlauf wieder DA ist!
    es tut gut zu lesen das es deiner Mam gut getan hat, das hat Sie auch sehr verdient!!!!!


    ja man bekommt schnell etwas ins falshe Hals :whistling: gerade wenns einem nicht gut geht!!!!


    Darf ich fragen, Wie verbrachtet Ihr Vatis Geb.????


    Ganz liebe grüße :24: auch an deine Mam, maki

  • Liebe Maki,
    hallo ihr Lieben,


    Vatis Geburtstag? Eigentlich hab ich ihn "gar nicht" verbracht. War am späten Nachmittag am Friedhof und hab ihm ein Gesteck mit einer Steinrose gebracht, die ich in Traunreut gekauft hatte, als ich meinen Onkel "besuchte". Hab noch ein paar frische Efeuranken darum gewunden und eine Schleife und einen "Strumpfblüten-Schmetterling" dazu - ist sehr hübsch geworden. Sonst hab ich eigentlich nur "gewartet", daß der Tag vorbei geht.
    Ich hatte das Gefühl, Muttis Herz ist "leicht", wollte - konnte - ihr das nicht verderben. Ich weiß, wie weh es ihr tut, wenns mir schlecht geht, so konnte ich einfach kein Wort über die Lippen bringen.


    Und mit anderen mag ich gar nicht mehr reden. Hab einfach das Gefühl, es interessiert "kein Schwein mehr" (außer euch).
    Keiner! - außer Mutti und mir - hat an Vatis Geburtstag gedacht. Aber das kennt ihr ja alle.
    Im Moment hab ich nicht die Kraft, mich "zu erklären", es ist einfacher, sich zurückzuziehen und ruhig zu sein.
    Ich hab es satt, immer der "Notnagel" zu sein, zu dem alle kommen und der es "schon richtet". Der alles, was ihnen selbst unangenehm ist, schon erledigt.
    Ich komme mir vor, als ...
    mhm, hab grade die Augen zu gemacht, um dies Gefühl beschreiben zu können. Und das erste Bild war - dieser riesen Staubballen.
    Kennt ihr die Werbung: "Jetzt habe ich dich doch gerade rausgeworfen, und jetzt sitzt du schon wieder vor dem Fernseher?" (weiß nicht mal, wofür die da werben)
    Jedenfalls, so komme ich mir vor - wie wenn ich in diesem Staubballen sitzen würde, der da aus der Wohnung geworfen mit seinem Köfferchen auf der Straße steht. Grau, alleine und uninteressant - Hauptsache, man ist ihn los.


    Vorgestern habe ich Mutti die neuen Fotos auf ihren Laptop gespielt. Und dabei ist mir ein Foto von Vati von ihrer letzten Reise im Herbst 2008 untergekommen. Als ich es damals sah, dachte ich nur: er lacht, hat Spaß an dieser Reise. Aber jetzt sah ich es "wirklich". Er sah schon damals, 7 Monate bevor er gestorben ist, aus als müßte er jetzt und gleich tot umfallen - ich hab das damals in diesen ganzen Monaten einfach nicht gesehen.(sehen wollen)
    Dieses Bild und dieser Gedanke verfolgen mich, werd sie nicht los.


    Dabei weiß ich, daß ich "unbescheiden" bin - eigentlich lebe ich doch in "guten Verhältnissen", hab ein Dach über dem Kopf, brauch mir keine Sorgen über finanzielles zu machen, habe eine Familie....und gehe trotzdem nur im Kreis oder rückwärts. Warum schaff ich es nicht, da rauszukommen?


    Maki, ich habe dir vorhin gerade geschrieben, du sollst dir selbst vertrauen.
    Es ist irrrrrrrsinnig von mir - wie kann ich das einem anderen Menschen sagen! - ich kann es doch selbst nicht!!!!


    Puh, ich hör lieber auf, sonst heul ich euch bis morgen früh die Ohren voll ;-)


    Euch alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    ich verstehe dich nur allzugut; bei mir ist es auch so, dass keiner mehr nach meinem verstorbenen Mann fragt, geschweige, dass es jemanden interessiert, wie es uns damit geht.


    Es ist schon traurig; jetzt kommt der Vatertag und wir können ihn nicht feiern. Mir stehen die Tränen in den Augen; auch wenn die Zeit vergeht, aber wir vermissen unsere Verstorbenen ständig. Monat für Monat sind irgendwelche besondere Tage, zum Beispiel im Mai war unser Hochzeitstag, wo mir mein Liebster fehlte, und sei es, wenn alles wie jetzt im Frühling zum Leben erwacht und die Verstorbenen das nicht mehr Miterleben dürfen.


    Das mit dem Notnagel, kenne ich auch sehr gut. Ich war auch immer für andere da und als ich mit meinem krebskranken Mann übersiedelt bin, hörte ich dann von einer Freundin - "Ihr schafft das schon!". Aber mein Mann hat ihnen Jahre zuvor auch geholfen. Von ihnen ist keine Hilfe gekommen. Auch meine Schwester, für die ich viel getan habe und immer für sie da war, hat nicht einmal erwähnt, dass sie uns helfen würde. Mein Cousin und der Lebensgefährte meiner Schulfreundin haben uns dann geholfen; mein Mann war total glücklich und zu Tränen gerührt.


    Bei mir war es auch so, dass ich nicht realisierte, wie mein Mann wegen der Krankheit immer kränker aussah und von den vielen Chemotherapien gezeichnet war. Man nimmt es nicht wahr, wenn man den geliebten Mensch jeden Tag sieht. Ich schaue mir gerne Fotos an, wo die Welt für uns noch in Ordnung war und mein Mann noch so richtig glücklich gewesen ist.


    Liebe Jutta, wir sind auch für dich da, wenn es dir einmal nicht gut geht. Das Schöne hier im Forum ist, dass wir einander verstehen und mitfühlen können, wie es den Anderen geht... :24:



    lg
    Regenbogen

  • Liebe Jutta!


    Tut ganz fest weh, wenn niemand an deinen lieben Verstorbenen, an deinen geliebten Papa, denkt, an diesen besonderem Tag!! Kann dich gut verstehen. Du hast Recht, wir kennen das alle. Aber das macht es auch nicht leichter. Die Menschen sind einfach viel zu viel mit ihrem eigenen Alltag beschäftigt, mit ihrem kleinen Umfeld. Wie leicht könnten sie einem eine Freude machen, eine Kerze in die Hand drücken und sagen für deinen lieben Papa ein Geb. Gruß. Einfach zu wissen, jemand denkt dran, versteht mich, nimmt ein wenig an meiner Trauer teil! Besonders bei dir, liebe Jutta, wo du so oft für andere da bist. Fühl dich von uns verstanden. :30:


    Ich denke mir auch öfters, im Grunde bin ich doch zufrieden, man hat "alles", es geht uns "gut", aber mit ein bißchen mehr Wärme zwischen den Menschen würde es halt noch besser gehen.


    Liebe Regenbogen!
    Wie ist das inzwischen das Verhältnis zu der "Freundin", die dir nicht geholfen hat? Und zu deiner Schwester? Bist du mit dieser Enttäuschung fertig geworden?


    Euch beiden ganz besonders liebe Grüße


    Linda

  • Liebe Linda,


    meine Freundin ist jetzt auch vor einiger Zeit von ihrem Partner weggezogen und ich habe keine Hilfe angeboten; meine Schwester ist ein eigenes Kapitel und momentan haben wir wenig Kontakt.


    Ich habe gelernt, nicht mehr so wie früher für alle und jeden da zusein; viele nützen das aus. In der Not habe ich dann die wahren Freunde kennengelernt.


    Danke für die lieben Grüße, ich grüße dich auch recht herzlich!


    lg
    Regenbogen

  • Hallo ihr :24:
    danke.


    Ach Maki, mach dir keinen Kopf, es gibt wirklich nix zu verzeihen - hatte dich schon richtig verstanden, wie du es meinst!
    Mein Loch ist halt grade sehr, sehr tief, in den letzten Wochen ist vieles zusammengekommen. Großes und auch etliches "Kleineres". (und wahrscheinlich auch einiges "Eingebildetes")


    Der (hoffentlich im Moment letzte) Tiefpunkt war dann der Vatertagsbesuch bei Vati. Als ich sah, daß die zweite Laterne zerbrochen neben dem Grabstein lag (hat wohl ein Tier oder Windstoß runtergeworfen), hab ich einen Weinkrampf bekommen - "jetzt kann ich nicht einmal eine Kerze anzünden!". Bin wieder einmal lange dort gesessen und hab geheult. Wollte dann erst die von meinen Großeltern nehmen, aber habs nicht geschafft, Opa seine Vatertagskerze "wegzunehmen".
    Bis dann der Gedanke in meinen Kopf kam: "Nimm doch diese!" Erst wußte ich nichts damit anzufangen, doch dann kam noch das Bild dazu nach - die große leere Kerze, die ich bei meiner Schwiegermutter als "Notbehelf" hinter den Stein gesteckt hatte. Sie wird eigentlich eh nicht gebraucht, dort bin sowieso ich die Einzige.
    Also bin ich sie holen gegangen, hab natürlich bei Schwiemu und Oma ein Kerzerl in die Laterne gegeben und mich bedankt für ihren lieben Gedanken, und konnte dann endlich auch Vati seine Kerze hinstellen.


    Und jetzt bin ich dabei, mir meine Leiter wieder zusammenzunageln und zu versuchen, sie immer länger zu machen. Und hoffe, daß ich bis zum 26. so weit wieder heraußen bin, daß ich nicht mehr "alle 10 Minuten heule".


    @ Christine: dein "...ganz legal..." hilft mir wirklich (bin vor kurzem von meinem "Mittagsschlaf" aufgestanden - hat gut getan! :thumbup: )


    Ich :24: euch
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta!
    Lass dich mal :30: Du bist hier für uns da,dabei gehts dir selbst nicht gut.Die Eingebung mit der "Notkerze" -so konntest du für deinen Vati doch noch eine anzünden.Schön.
    Ich reich dir die Hand virtuell,vielleicht hilft dir das ein Stück die Leiter hinauf,die bei dir nun wieder etwas länger geworden ist.Das tut mir leid,immer,wenn man glaubt es wird etwas ruhiger,wühlt etwas neues in der Wunde.
    Liebe Grüße und viel Kraft :005:
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Danke Karla,


    weißt, was mich beunruhigt ist - ich konnte überhaupt nicht denken, der Verstand war total "abhanden gekommen". Rund um mich war einfach nichts, kein Halt zu finden. Nur wieder dieses schwarze Loch. Und ich kann gar nicht sagen, wiiieee groß meine Angst ist, wieder in so einem Loch zu verschwinden!


    Erst gestern fiel mir ein, daß es für die Kerze eine ganz, ganz einfache Lösung gegeben hätte. Ich hätt nur zurück zum Eingang gehen müssen, um eine dieser Kerzen mit Deckel kaufen zu können. Aber mein einziger Gedanke war: die, die ich habe, kann ich nicht nehmen, die bläst der Wind ja sofort wieder aus!


    Ich habe meine Schwiemu ja leider nicht mehr kennenlernen können, aber ich bin mir sicher, daß sie mir diese Eingebung geschickt hat. Oma hätte ich "erkannt", aber das, das war irgendwie "fremd".


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.