Chaos der Gefühle

  • Ihr Lieben alle,
    liebe Amitola,


    danke für diesen Buchauszug. Er zeigt mir, daß ich meinem Gefühl vertrauen kann/darf.


    Vor vielen Jahren lag die Oma meines Mannes im sterben. Sie weigerte sich zu essen, zu trinken. Und der Arzt meinte es gäbe noch einige Möglichkeiten ihr zu helfen - Infusionen, künstliche Ernährung, ev. Dialyse da die Nieren nicht mehr arbeiteten.
    Ich "wagte" es, mich einzumischen und meinte: laßt sie, es fällt ihr so leichter.
    Ich mag gar nicht wiederholen, was mir von Schwiepa und Mann da an den Kopf geworfen wurde. Ist (mehr oder weniger ;) ) auch "verziehen", weiß doch, wie sie sich fühlten.


    Im Augenblick geht es bei Schwiepa ja auch gar nicht darum, daß er dem Sterben nahe ist. Er hat ein starkes Herz (verzeiht mir, wenn ich in diesem Fall bezweifle, ob das "gut" ist). Nur - er hat glaub ich grade absolut keine Ahnung, was da mit ihm passiert (ist). Ob er es zwischendurch versteht? - Das ist die große Frage, die mich nicht richtig losläßt.
    Auch wenn unser Verhältnis nie so "richtig gut" war - die Situation jetzt tut mir weh. Für ihn, seine Frau, seine Söhne. Für alle.


    Amitola - die paar Jährchen zwischen uns machen das Kraut auch nicht fett ;)
    Ich schrieb das auch nicht, weil ich Angst hätte als "nächste dran zu sein", hab keine Angst vor dem Sterben an sich. Bin mir doch sicher, daß unsere Seelen in Frieden "weiterleben" werden.
    Sondern eher, weil es mir eben zeigt, daß die Älteren in der Familie "weniger werden".
    Und ich dadurch Angst um Mutti hab.
    Bzw. - daß ich sie nicht mehr bei mir habe (ein durchaus egoistischer Gedanke).


    Sie laboriert grade an einer akuten Trigeminusneuralgie. Ich weiß, ich könnte ihr auch nicht wirklich helfen, wäre ich in Wien. Trotzdem macht es mich fertig, nicht bei ihr zu sein.
    es ist halt einfach alles :4: .


    Aber nuja - so ist das Leben ;)
    Und so nebenbei - könntet ihr bitte jemand meinen Ohren sagen daß es auch nix ändert, wenn sie soo laut "pfeifen"? Hab schon bald das Gefühl, ich höre nix anderes mehr. Und auf mich hören sie einfach nicht ;)


    Für jede/n die/der es will eine liebe :24: , und allen anderen "nur"
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,
    über das "intuitiv richtig machen" brauchen wir zwei wohl nicht mehr zu "reden" ;) ... obwohl ich mich gerne mit dir "unterhalte" :)
    JETZT
    zum Tinnitus... habe ich chronisch und lebe damit gut seit ca 25 Jahren( nach Ovarialkarzinom)... Mein Hausarzt, durch und durch Schulmediziner... hat mir vor 1 Jahr gesagt, das es "Kurse" gibt, wo man lernt, den Tinnitus zu "überhören"....


    Es ist... naaaa was wohl,.... einfach eine Entspannungstechnik, manche würden sagen ,eine Meditation... ich z.B... wo man "es eben einfach ignoriert"; das Geräusch" stiller und stiller und stiller werden lässt"...
    Mache es schon sooooo lange und mit sehr gutem Erfolg.... Natürlich , wenn ich hier darüber schreibe... wird es eben ein bisschen lauter... weil ich ihm Beachtung schenke...
    Und
    Jutta, egal wie alt man ist, man will NIE seine Eltern verabschieden....Das ist nicht egoistisch gedacht sondern einfach liebevoll gedacht...
    Dir sende ich jetzt ein Hallelujah... weil wir beide es ganz tief innerlich "gleich fühlen"
    deine Amitola(rainbow)

  • Hallo ihr Lieben,


    mein Mann war heute bei Schwiepa im Spital. Wir haben uns vorhin über Skype unterhalten. Er tut immer so .... über allem stehend. Jetzt hat er aber sooo deprimiert geklungen. Meinte, Papa ist nicht wieder zu erkennen, man kann auch nicht sagen ob er jemanden von der Familie erkennt oder nicht. Auf jeden Fall weiß er nicht, wo er ist bzw. was passiert ist.
    Es ist zum ......


    Amitola - chronisch Tinnitus... du läßt auch nix aus, stimmts? Ich weiß, ich versuch ja auch das Gepfeife nicht zu "beachten". Oft gelingt es. Nur im Moment .... :4: . Nur wenn esnicht ganz still ist geht es halbwegs, so läuft dauernd Fernseher oder Radio. Aber das doofe Programm geht mir auch schön langsam auf die Nerven. Ich hoffe, mein Mann bringt aus Wien die CDs mit, dann gibts wenigstens gute Musik.


    Mein Herzenskaterchen "sagt" mir heut schon den ganzen tag, daß er weiß, es geht mir nicht besonders. Er ist kaum von mir runter zu bekommen. ;) Sitzt auch jetzt auf meinem Schoß, ich kann nur mit einer Hand schreiben, auf der zweiten hat er sein Köpfchen.
    Ich glaub, ich werd ihn jetzt mit ins Bett nehmen - er soll mir ins Ohr schnurren - vielleicht hilft's :P


    Allen, die "schon" schlafen weiterhin gute Träume. Und denen, die noch wach sind schicke ich ein paar Sandkörnchen vom Sandmännchen.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    zuerst einmal... es ist gut, das dein Mann seinen Papa besucht und eben leider in die schmerzhafte Realität "angekommen " ist... Aber , so wie ich dich "kenne" wirst du ihm , dennoch , trotz der Entfernung zur Seite stehen...


    Zu meinen Erkrankungen...Da sind wir wieder bei einem Thema was ich und du und so viele "gern machen" ... Alles oder Nichts.... Manchmal ist es eben im Leben Alles ... dann wieder Nichts ... So sehe ich es auch mit meinen Erkrankungen ^^ ... Jetzt im Moment ist es sooo ^^


    Tiere sind einfach gut für die Seele und lass dein Katerchen dich ruhig trösten... Das können Tiere sehr gut...Mein "Schlawunsch" ja auch, von der Rasse her Labrador...


    In Bezug auf den Tinnitus, vielleicht wenn du das :4: mal transformieren könntest... in das :whistling: oder das :8:


    wäre er auf einmal husch ... weg


    Fühl dich ganz liebevoll umarmt und eine sehr erholsame Nacht wünsche ich dir von Herzen :24:
    deine Amitola

  • Hallo ihr Lieben,


    mein Schwiegervater liegt im sterben oder für mich tröstlicher ...
    er bereitet sich darauf vor in das "neue Leben" zu gehen.


    Wir sitzen hier in der Steiermark, durch unsere Gedanken mit ihm verbunden.
    Mein Mann hat sich entschieden, sich nicht sofort ins Auto zu setzten sondern ihn in Gedanken zu begleiten.
    Und ich hatte mich schon am Montag, als ich kurz in Wien war, verabschiedet. Obwohl es da eigentlich noch nicht so "schlecht" aussah.
    Und - ich glaube, er hat sich mit seinen letzten "klaren" Gedanken heute nacht auch von mir verabschiedet. Ich habe von ihm geträumt, nicht wissend, daß es ihm so schlecht geht.


    In Gedanken bitte ich alle die ihn liebten und schon "drüben" sind, ihn abzuholen und zu begleiten.


    Und jetzt gehe ich mit meinem Mann raus in den Garten. Ich glaub, es wird ihm ein wenig helfen, "seinen" Rosen und Bäumchen beim "wachsen zuzusehen". Und mir auch.


    Traurige Grüße
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta!


    Ach Jutta…….. :30:


    Als ich das gelesen habe, musste ich sofort schreiben, um Dir und Deinem Mann irgendwie ein wenig Unterstützung und Zuspruch
    zu geben. Immer wieder holt Euch das alles ein. Es ist schwer, aber es gehört leider zum Leben. Ende des Monats kommt Euer Gedenktag. Das alles wird die Narben wieder spüren lassen.


    Deine Bilder, er bereit sich vor, ins "neue Leben" zu gehen und auch, dass er dann von seinen Lieben abgeholt werden wird, sind so tröstend. Auch für Deinen Schwiegervater. Gut, dass es tröstet.


    Es wird einen Sinn haben, dass Ihr Beide in den Garten gegangen seid. Wie Du so schön schreibst, den Pflanzen zusehen. Auch das ist das Leben.
    Es wird seine Berechtigung und einen Sinn haben.
    Ich finde es gut, dass Ihr das tut.
    Wir wünschen einander so oft Kraft, die muss aber auch von etwas kommen.
    Also sammelt Kraft, tankt auf, soweit es überhaupt geht.


    Viel Kraft und Zuversicht, ich denke an Euch
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Jutta und ihr Mann...
    und die besten Kraft gebende Grüße
    an sich von der Erde verabschiedenden Schwiegerpapa von mir an auch...


    es ist gut, das ihr jetzt in liebevoller Zusammengehörigkeit...
    vereint... das Leben der Natur ... die Schönheit der Pflanzen und des Lebens...
    gemeinsam seht... und gute unterstützende Energien zu dem Papa deines Mannes schickt...
    Man kann jemanden durchaus aus der Ferne begleiten.... diese geschickten Energien sind grenzenlos...


    Wenn es euch möglich ist... ruft all jene...dies wird ja nicht laut ausgesprochen...
    die ihn "hinübergeleiten"...
    in SEIN unermessliches NEUES LEBEN....


    Schickt ihm die Kraft und Energie...
    das er sich ... als ein göttliches Wesen...
    in all seiner wunderbaren Einmaligkeit JETZT TIEF innerlich sieht....
    dann kann er von seinem "Spirit... seiner Seele " her gesehen ...
    sich exstatisch von diesem Körper lösen...


    OHNE Angst und Panik...
    das ist nur der Körper der sich verabschiedet....


    Euch beiden wünsche ich , das ihr gerade weil ihr nicht gleich in Panik aufgebrochen seid...
    sondern euch beide unterstützt ... euch Liebe dadurch mit-teilt...
    das die begreifliche Trauer... durch diese gemeinsame wertvolle Zeit ..euch ...
    und vor allen Dingen deinen Mann...
    einfach durch die nächste Zeit trägt....


    Alles was ihr nach dieser JETZIGEN ZEIT macht... birgt mehr Kraft und Ruhe...
    Trauer ist ein kostbares Gefühl... welches ja die un-end-liche Liebe beinhaltet...


    Ich sende dir und deinem Mann eine segensreiche Kraft... die wir meiner Meinung nach ALLE in uns haben...
    deine Amitola(rainbow)

  • Liebe Jutta,


    gerade habe ich Deinen Bericht gelesen. Es ist sicher sehr schwer für Euch, gerade weil ihr nicht in der Nähe seid und bei ihm seid.
    Ich finde eure Entscheidung, nicht "panisch" aufzubrechen, sondern ihm zunächst in euren Gedanken zu begleiten, sehr sehr gut..


    Das in den Garten gehen, und dort "bei" ihm zu sein, kann ich sehr sehr gut verstehen . Auch mir geht es so.


    Das Bild, welches Du beschreibst, er bereitet sich auf seinen Weg in die andere Welt vor. Genauso sehe ich es auch. Für uns, die wir noch hierbleiben, ist es traurig und auch schwer.
    Aber wieviel Kraft kann es uns geben, zu wissen, dass sie dort auf uns warten werden, und wir sie eines Tages wiedersehen.


    Ich wünsche Dir und Deinem Mann, dass diese Kraft und Zuversicht, trotz allem, Euch erhalten bleibt und Euch in den kommenden schweren Tagen trägt.


    LG
    Sverige

  • Liebe Jutta,


    auch ich möchte dir gerne ein paar Zeilen hinterlassen und euch auf diesem Wege viel Kraft wünschen und deinem Schwiegerpapa einen friedlichen Übergang in die andere Welt.
    Du hast dich von ihm verabschieden können und ich bin mir sicher,das der Traum von ihm,den du hattest,sein Wegweiser für euch war,das er aufbrechen möchte,zu denen die ihm schon vorausgingen,die ihn herzlich empfangen werden.
    Da du dich,wie schon geschrieben verabschieden konntest,weiß dein Schwiegerpapa,daß ihr mit euren Gedanken und Herzen bei ihm seid und wird dies mit auf seine letzte Reise nehmen.


    Der Frieden des Gartens wird euch Kraft und euch inneren Frieden geben,um in Ruhe gedanklich Abschied zu nehmen,mit dem Wissen und auch kleinem Trost,daß dein Schwiegerpapa erlöst ist ,zwar nicht mehr in unesrer Welt weilt,aber durch eure Erinnerungen weiterlebt,das ist leider nur das,was uns Hinterbliebenen bleibt,aber wissen wir doch..sie gehen nur voraus.


    Ich wünsche euch viel Kraft und alles Liebe,


    LG Nicky/DragonWings

  • Ihr Lieben,


    :2: :2: für euren Beistand und Trost


    Papa hat es geschafft. Er durfte kurz nachdem ich geschrieben hatte gehen. In ein neues Leben ohne Schmerzen, Krankheit, Zwist und Streit. Das glaube ich ja aus tiefstem Herzen.


    Nichts desto Trotz ...
    es tut weh. Mein - ach so "realistischer" Mann - er weiß nicht wohin mit sich selbst. Er - ach ich weiß nicht, kann das nicht in Worte fassen. Bin grade "Blitzableiter" und krieg seine Wut, seinen Zorn ab.
    Und ich - mußte "schon wieder" unseren Sohn anrufen und ihm sagen, daß Opa tot ist. Es ist zum ....
    Ich weiß, wie sie sich fühlen und kann nicht wirklich helfen. Ja sicher, ich bin "da", aber ....


    Meine Mutti kommt morgen um Katzensitter zu spielen so daß wir nach Wien können.
    Mal sehen, wie es weiter geht.


    Nochmal danke, ich :24: euch
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    ich schicke Dir einen :30: . Es ist schön, dass er so in sein "neues" Leben gehen konnte.


    Ja, manchmal können wir unseren Angehörigen nicht helfen. Nur da sein, "Blitzableiter" sein, und manchmal auch die Ohren auf Durchzug stellen, wenn aus Wut und Traurigkeit Worte fallen, die so nicht gemeint sind.


    Ich bin in Gedanken bei Euch.
    LG Sverige

  • Liebe Jutta,


    mein aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl für diesen schweren Verlust deines Schwiegervaters.


    Ich kann so gut nachempfinden wie du dich gerade fühlst, daher schicke ich dir eine feste Umarmung und packe noch ein paar gute Wünsche drauf, denn davon können wir alle nicht genug bekommen zur Zeit.


    Alles Liebe
    Trauerelfe

  • Liebe Jutta!
    Ich lese das gerade erst. Ich wünsch Dir und natürlich Deinm Mann alle Kraft die nötig ist. Gut das Dein Schwiegerpapa so friedlich hat gehen dürfen.
    Das Dein Mann so reagiert ist normal. Du hast es mir oft erklärt, Männer trauern anders. Wenn es dann noch der eigene Vater ist :( .
    Meine Liebe, ich wünsch Dir nochmal ganz viel Kraft!
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo ihr Lieben,


    nochmal :2: für euren Beistand.


    Ich muß kurz machen, mein Notebook spinnt mit dem mobilen I-net-Stick und stürzt dauernd ab.


    Am Mittwoch Nachmittag ist das Begräbnis. Wir bleiben bis dahin hier in Wien. Also werde ich mich voraussichtlich auch nicht mehr melden können, bis wir wieder in der Steiermark sind.


    Viele liebe Grüße
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta!


    meine herzliche Anteilnahme. Es ist schon traurig und nicht leicht.
    Deine Überzeugung oder Dein Glaube wird Dich sicher tragen, aber dennoch, da habt Ihr traurige und bewegende Tage vor Euch. Das ist ein tiefer Einschnitt, für Dich und ganz besonders für Deinen Mann.


    Du wirst allemal traurig sein. Erst habe ich überlegt, ob ich das überhaupt schreiben soll, hoffentlich ist es nicht falsch.
    Aber die Beerdigung ist genau am 29. April! Genau am Gedenktag für Deinen Vater. Ich wünsche Dir, wünsche Euch viel Kraft. Am Mittwoch werde ich beim Glockengeläut für Euch beten, obwohl ich nicht wirklich gläubig bin.


    Gut und nett, dass Du Dich gemeldet hast, auch wenn die Technik streikte. Ich habe immer wieder mal an Dich gedacht.


    Ein stiller Gruß
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Jutta!
    Auch ich möchte dich ganz fest drücken und dir viel Kraft schicken.
    Friedvoll von dieser Welt gehen zu dürfen ist wohl ein Geschenk des Universums in welches dein Schwiegerpapa nun eingehen durfte.
    Ich denke an dich und entzünde am Mittwoch eine Kerze für deinen Vater und deinen Schwiegervater.


    Herzliche Grüße sendet
    Sternenstaub