Liebe Maki,
ich lese grad nach was ich die letzten beiden Tage versäumt habe, ich war nämlich in Wien und habe für unser Traurportal www.aspetos.at und damit auch im Besonderen für das TrauerForum hier einen Preis für uns abgeholt - die SozialMarie 2010!
Da hattest du ja turbulente Tage und ich kann mir vorstellen, dass da allerhand hochgekommen ist an Wut und Hass und Trauer. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es so ist: Man muss immer wieder dorthin zurückkehren, wo noch etwas liegen geblieben ist, da hast du dich ganz gut daran erinnert.
Ich glaube, es ist jetzt einmal gut, dass du nur eine "Vorwarnung" erhalten hast und du dem Mann nicht gleich begegnen musst, sondern einmal für dich Zeit hast. Aber ich denke auch, dass dich dieses Zusammentreffen daran erinnern soll, dass da noch was zu erledigen ist: Du musst dich diesem Mann stellen und auch den Gefühlen, die du ihm gegenüber hast. Wenn du das geschafft hast, ist ein großes Puzzleteil gefunden, das sich einfügen lässt. Dieser Mann gehört nun wie der Unfall und deine Abi zu deinem Leben - auch wenn du ihn nie wolltest. Deine Aufgabe ist es, ihm einen Platz zu geben, ihn kennenzulernen. Wenn du ihn kennenlernst, ist er nicht mehr eine weiße Projektionsfläche, auf die du deine Phantasien projizieren kannst, sondern ein konkreter Mensch. Die Gefühle, die dann aufbrechen, kannst du ruhig zulassen und mit deiner Therapeutin bearbeiten. Denk dran: Es wird ein riesiger Schritt sein! Und wir alle begleiten dich dabei so gut wir hier können!
Alles Liebe
Christine