Es ändert natürlich nichts an der Trauer lieber Ralph, wenn man jenes oder dieses noch getan hätte. Aber man hätte es getan und das schöne noch mitgenommen.
Aber ich weiß, was du sagen möchtest.
Es ändert natürlich nichts an der Trauer lieber Ralph, wenn man jenes oder dieses noch getan hätte. Aber man hätte es getan und das schöne noch mitgenommen.
Aber ich weiß, was du sagen möchtest.
Liebe RoundAn,
was für ein wundervoller Satz, bloß wie macht man das.
Ich kann mein Gefühl ja nicht einfach abschalten ach das wäre manchmal schön.
Mama würde auch nicht niemals gewollt haben das es mir so schlecht geht.
Ich glaube das unsere Liebsten das generell nicht wollen.
Lieber Ralph ich denke nicht das es irgendwas ändert an dem Schmerz an der Trauer.
Es geht lediglich darum nicht zu viel aufzuschieben weil es eben ganz schnell anders sein kann.
Das man immer noch Pläne hat das ist doch völlig normal.
Vlg. Linchen
Liebes Linchen,
das ist eine sehr gute Frage : " Wie macht man das ?!"
Leider, leider weiß ich es nicht. Was ich weiß, ich was meine Freundin angeht sagen kann, das sie ein ganz positiv eingestellter Mensch war.
Sie hat wirklich den Raum mit Sonne geflutet und jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt! Das stand unter ihrem Foto auf dem Totenzettel.
So war sie und diese Familie hat wirklich jede Menge durchgemacht, gerade was Todesfälle und Krankheiten angeht.
Manchmal denke ich, das es ein Lernprozess ist und ich mich in Bewegung setzen muss und es einfach tun muss auch wenn es erstmal nicht zum Gefühl passt.
Aber vielleicht, stellt sich irgenwann das Gefühl ein. Ich weiß es nicht!
Lieben Gruß
Anja
Hört sich nach einem tollen liebevollen positiven Menschen an.
Das erinnert mich an Mama sie war auch immer positiv strahlend.
Vlg. Linchen
Genau liebes Linchen, so waren sie, liebevoll, positiv und strahlend.
Eigentlich sollten wir uns ein Beispiel nehmen an Ihnen und uns vielleicht fragen, was sie tun würden, wären sie an unserer Stelle
Ich versuche es Liebe RoundAn ich versuche es.
Es ist gar nicht so einfach.
Vlg. Linchen
Natürlich denke ich aber auch, das Trauer seine Zeit braucht, also sofort das umzusetzen fände ich auch irgendwie komisch.
Nur den Rest seines Lebens darin zu verharren, ist so glaube ich auch nicht der richtige Weg.
Das wir Momente erleben wo uns die Trauer nocheinmal einholt, das denke ich hat ganz klar seine Berechtigung.....nur darin zu verharren, das wäre
der Untergang.....
Aber wer sagt das hier.....hänge ja selbst fest in diesem Gefühl!
Liebe RoundAn,
es sagen ist doch richtig weil wenn wir es aussprechen, schreiben dann kann es auch irgendwann zu uns durchdringen.
Im Moment geht das halt alles nicht zusammen Kopf Herz Verstand Gefühl aber ich denke mit der Zeit nähern sie sich wieder an.
Es dauert einfach nur manchmal eben auch länger.
Vlg. Linchen
Alles anzeigenMeine Frau und ich hatten für dieses Jahr so viel geplant und hatten noch so viel vor.
Ich höre oft, man sollte nichts auf die lange Bank schieben und jeden Tag so leben, als wäre es der letzte.
Das ist leichter gesagt als getan, wenn man berufstätig ist und der Alltag einen fest im Griff hat.
Aber würde denn ein Urlaub, ein Fest- oder Restaurantbesuch mehr einen Unterschied machen und der Abschied leichter werden und an dem derzeitigen Zustand irgendetwas ändern?
Im Gespräch mit anderen Menschen gewinne ich häufig diesen Eindruck.
Gewiss hätte man einige schöne Erinnerungen mehr, aber die Trauer und der Schmerz wären ebenso groß.
Ob mit 18 oder 80 Jahren, jeder macht doch Pläne und irgendwas bleibt immer unerledigt.
Lieber Ralph,
das ist eine spannende Frage, also ob ein Urlaub, ein Fest o. Ä. einen Unterschied machen würde. Ich denke mal laut ... An der Trauer und dem Schmerz würde es sicherlich nichts ändern, aber ich könnte mir vorstellen, dass z. B. ein Hochzeitspaar glücklich ist, wenn Mutter oder Vater, oder auch Oma oder Opa noch bei der Feier dabei waren oder vielleicht noch die Geburt des (Ur-)Enkelkinds erleben durften.
Oder bei mir: Meine Mutter hat so gerne Urlaub am Meer gemacht, und wir hatten ja auch schon jetzt für September Urlaub gebucht. Wenn sie nun statt im Juli erst im Oktober gestorben wäre, wäre die Trauer jetzt selbstverständlich genauso groß, aber ich wäre dankbar, wenn sie noch mal das Meer gesehen und sich so richtig wohl gefühlt hätte. Und natürlich, dass ich noch mehr schöne Erinnerungen gehabt hätte ...
Liebe Tine,
wenn mich diese schönen Erinnerungen nur trösten könnten. Aber im Moment ist es der Gedanke, diese schönen Dinge nie wieder mit meiner Frau tun zu können. Diese Endgültigkeit, der man so machtlos gegenüber steht, ist so unglaublich beklemmend und weckt in mir die schlimmsten Ängste.
Meine Therapeutin meinte zwar, ich soll im Hier und Jetzt zu leben, aber das gelingt mir nicht.
Herzliche Grüße Ralph
Lieber Ralph,
trösten können mich diese Erinnerungen auch noch nicht. Und der Gedanke, dass die Erinnerungen tatsächlich nur noch Erinnerungen sind, bringt mich im Moment fast um. Dazu kommen die Trauer und die Wehmut darüber, dass meiner Mutter dieser Urlaub am Meer nicht mehr vergönnt war. Sie hatte sich so darauf gefreut ...
Und im Hier und Jetzt zu leben, tut einfach nur weh. Das Leben ist sehr leer und einsam geworden.
Herzliche Grüße
Tine
Liebe Tine,
das ist auch viel zu früh das tut nur weh das ist doch klar.
Vlg. Linchen
Leer und einsam beschreibt unser jetziges Leben sehr gut. Wer von uns hätte sich vorstellen können wie schlagartig sich das Leben ändern kann und dabei kein Stein auf dem anderen bleibt.
Ja, leer und einsam eingehüllt in tiefster Traurigkeit und Sehnsucht. Ein nie endender Alptraum. Man nimmt das Umfeld nicht mehr wirklich wahr, geht durch die Tage im Trance. Vieles was vorher wichtig war ist nur noch Nebensache. Der Gedanke an ein Wiederseh'n, auf welche Art auch immer hält uns aufrecht und wir können nur weiterhin unseren Liebsten unsere Liebe geben. Unser selbstverständliches und unbeschwertes Leben hat sich für immer verändert. Warum, weswegen - dafür wird es nie Antworten geben.
Unsere Liebsten werden immer bei uns sein solange wir sie lieben. Davon bin ich inzwischen überzeugt. Nur nicht mehr physisch sondern psychisch in einer höheren Dimension. Mit ihnen reden, ihr Bild streicheln, ihr Kissen drücken, mit ihrem Lieblingsgewand einschlafen usw. Etwas aussuchen, wo hinfahren, etwas ansehen was ihnen gefallen hätte. Ins Leben einbeziehen, dann sind sie uns ganz nah. Lg Billi 🌻
Ja, dieses Gefühl des Einsam sein finde ich erdrückend. Egal wohin man geht oder wo ich mich aufhalte, das Gefühl der Einsamkeit bleibt, auch das Wissen es gibt da keiner mehr der dich liebt, keiner der sich auf dich freut, dem ich vertrauen kann. Das alles tut so weh. Ich kann es immer noch nicht akzeptieren. Mein Mann war der einzige Mensch im Leben dem ich blind vertraute, er war mit allen Ecken und Kanten meine große Liebe.
LG Karin
Lieber Ralph,
Ich kann Deine Ängste, Not und Einsamkeit gut nachvollziehen, es geht mir ebenso…. Ich habe gute Menschen um mich, die mich begleiten, anders als bei Dir. Dennoch muss man diesen Alptraum alleine durchstehen, niemand kann einem die Last abnehmen. Ich versuche auch, wie Billi, meinen Schatz in den Alltag mitzunehmen, sein Bild und viele Kerzen stehen am Kamin und jeden Abend zünde ich als Ritual eine Kerze an. Ich spreche dann mit meinem Schatz, tausche mich aus, frage um Rat. So bleibt mir das Gefühl der Verbundenheit erhalten und er hat gefühlt noch Anteil an meinem Leben.
Vielleicht gibt es bei Euch auch etwas, was Euch besonders verbunden hat, was Du als Ritual umsetzen kannst oder einen Kraftort?
Lg Herzschmerz
Liebe Herzschmerz,
tatsächlich ist es so, dass ich jeden Abend eine Kerze anzünde. In deren Schein sitze ich dann auf unserer Couch und denke viel über meine Frau und die Ungerechtigkeit des Lebens nach.
Meine Frau begleitet mich in meinen Gedanken in jeder Sekunde des Tages. Die Gewissheit, jetzt alles allein tun zu müssen, was wir vorher gemeinsam getan haben, macht mich so kraft- und mutlos.
Heute wäre unser Krimiabend gewesen. Wir hätten kuschelnd auf dem Sofa gefläzt und bei einem Kaffee den Fernsehabend genossen.
Seit sie nicht mehr bei mir ist, habe ich mir keinen Krimi mehr angeschaut.
Herzliche Grüße Ralph
Lieber Ralph,
Ich verstehe Dich sehr gut. Ich finde es schön, dass Du auch ein Ritual hast, ich empfinde es als tröstlich und es stellt die Verbindung zu meinem Schatz her. Kann gut nachempfinden, dass Du Dich Kraft- uns mutlos empfindest, geht mir auch so. Ich frage mich auch, wofür? Wofür Kraft und Energie aufbringen, das Schlimmste im Leben ist ja schon passiert… ich habe auch Dinge, die ich seit dem Tod meines Mannes nicht mehr gemacht habe, die Erinnerungen an gemeinsam erlebte Dinge schmerzt.
ich sende Dir Kraft.
Lg Herzschmerz
Lieber Ralph,
Wie geht es Dir heute?
Lg Herzschmerz
Es ist schön, dass Du fragst.
Heute war ich im Trauercafé, die Stimmung dort war ziemlich ausgelassen. Eigentlich gar nicht so meins, aber zumindest war ich dort nicht allein und hatte sogar sehr nette Unterhaltungen.
Jetzt sitze ich wieder zuhause, lasse mich vom Abendprogramm im Fernsehen berieseln und hoffe, dass ich heute besser schlafen kann als in den vergangenen Nächten.
Ich wünschte, ich könnte meinen Kopf wenigstens für einige Stunden einfach ausknipsen.
Liebe Grüße Ralph