Tiertrauer: Tod von Tieren / Lilospy

  • Liebe Trauernde,


    habe so wenig über den Tod unserer geliebten Haustiere gelesen, dass ich mich frage, ob das Thema hier falsch ist.
    Ich musste meinen Kater heuer einschläfern lassen, und frage mich heute noch, ob das richtig war. Aber ich hätte ihn nur für mich leben lassen und denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.


    Umso stärker ist jedoch meine Traur, weil er auch meiner Mutter (ebenfalls heuer vestorben) so viel bedeutet hat und er ein Bindeglied in unseren Erzählungen war. Manchmal erwischt mich meine Trauer in doppelten Sinn.


    Ich habe ihn verbrennen lassen, weil ich ihn nicht der Tierköperverwertung überlassen wollte. Jetzt steht er in einer Urne bei mir im Wohnzimmer.


    LG Lilo

  • Liebe Lilo,


    tatsächlich haben wir in unserem Forum nur sehr selten das Thema "Tod von Tieren". In unserer Gesellschaft werden Haustiere - im Besonderen wohl Katze, Hund und Nagetiere - für den einzelnen Mensch immer wichtiger. Meine Erfahrung ist, dass sich die Trauerverarbeitung und der Trauerausdruck durchaus mit dem menschlichen Verlust vergleichen lassen, doch trotzdem glaube ich, dass die Trennung zwischen Mensch und Tier wichtig ist.


    Versteh´ mich bitte nicht falsch - wer mich kennt, weiss, dass ich meine alte Hündin über alles liebe und dass ich Angst davor habe, sie zu verlieren und mich frage, wie es mir dann wohl damit gehen wird. Und trotzdem - ich würde meine Trauer nicht auf diesselbe Stufe stellen wollen, wie man sie beim Verlust eines nahestehenden Menschen hat. Aus diesem Grund gibt es ja in unserer Kultur auch die eigentlich sehr strenge Bestattungstrennung, d.h. in einem Krematorium dürfen nur Menschen eingeäschert werden und keine Tiere. Bemerkenswerterweise gibt es dann eine weitere Trennung nach unten zwischen Haus- und Nutztieren - in einem Tierkrematorium dürfen z.B. keine Nutztiere eingeäschert werden.


    Wie denken die anderen über das Thema "Trauer beim Verlust eines lieben Tieres", bzw. Diskussion von Trauer beim Verlust von Tieren in unserem Forum?


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Markus,


    du hast schon recht; bei Kindern ist oft der Verlust des Haustieres, welche keine lange Lebensdauer haben - ich denke da z. B. an Nagertiere - die erste Erfahrung mit dem Tod.


    Wenn nun ein (älterer oder / und einsamer) Mensch seinen geliebten Hund oder die Katze verliert ist es sicherlich auch sehr tragisch und traurig. Aber ich denke, es kann trotzdem nicht mit dem Verlust eines Menschen verglichen werden.


    Ich möchte keinenfalls Tiere abwerten; sie können eine sehr große Bereicherung im Leben sein.


    lg
    Christa

  • Hallo Ihr Lieben!


    Dieses Thema ist sicher interessant und warum nicht auch hier darüber schreiben...!


    Ich selbst bin immer mit Tieren aufgewachsen (Katzen, Meerschweinchen,...), mit meiner
    Passion dem Pferdesport, meiner eigenen Meerschweinchenfamilie und den vielen Hunde,
    die in meinem Freundeskreis auch oft bei mir zu Gast sind, habe ich auch mit Verlusten
    von Tieren schon mehrere Erfahrungen machen müssen.


    Ich kann auch nur sagen, dass es nicht vergleichbar ist mit dem Tod eines geliebten
    Menschen - aber es ist auch ein Verlust, der betrauert werden muss, wenn ein langjähriger
    treuer Begleiter (sei es Pferd, Hund, Katze oder Nager...) diese Welt verlässt!
    Dafür muss man sich nicht schämen, denn wer selbst ein Tier viele Jahre als Begleiter hat,
    weiss um die vielen Erlebnisse die man damit verbindet...


    Den Abschied der geliebten Katze meiner Mutter haben wir kurz vor Weihnachten
    letztes Jahr sehr bewusst erlebt. Der Tierarzt kam ins Haus und wir waren bei ihr, bis
    zu ihrem letzten Atemzug - das waren wir ihr schuldig! Meine Mum hat danach schon ihre Zeit
    gebraucht um diesen Verlust zu verkraften...und das durfte auch so sein!


    Ich bin auch der Meinung, dass Tiere unser Leben bereichern - es noch ein Stück
    weit lebbarer machen können!


    Eure Kate

  • Haollo ihr Lieben


    Ich bin auch der Meinung, das ein Verlust eines Tieres sehr schwer sein kann, aber nicht zu vergleichen ist mit dem Verlust eines Menschen.


    Als ich diesen Beitrag gelesen habe ist mir ein Erlebnis mit Rene eingefallen.
    Rene bekam nach seiner großen OP ( mit 8 Jahren) von mir einen Hamster. Er hat ihn Hansi getauft. Er war immer in seinem Zimmer. Rene hatte Hansi schon fast 2 Jahre, als Rene eines Abends schreiend zu mir rannte. Dieser herzzerreißende Schrei( ich höre ihn noch heute, wen ich daran denke) hat mich furchtbares ahnen lassen und ich hatte so richtig Angst. Als Rene, noch immer schreiend, mir sagte, das sein Hansi tot sei, war ich zwar erleichtert, aber es tat weh ihn so furchtbar leiden zu sehen.


    Rene hat am nächsten Tag seinen Hansi in einer Schachtel gelegt und ihn feierlich begraben, in Anwesenheit seiner Geschwister und mir.


    Als Rene in seiner Lehre als Baumschulgärtner seinen ersten Baum ( Pfirsichbaum) mit nach Hause nahm, pflanzte er ihn genau an der Stelle wo er seinen Hansi begraben hatte und das war immerhin schon fast 6 Jahren davor.


    Lg Chrisi

  • An alle, die bis jetzt über den Tod von Tieren gepostet haben!


    Natürlich wollte ich Trauer über den Verlust eines Menschen nicht direkt dem Verlust eines Haustiers gegenüberstellen. Allerdings sollte es uns Menschen auch auszeichnen, dass wir traurig sind, wenn Lebewesen sterben, die unser Leben bereichert haben bzw. unserem Schutz anvertraut waren.


    Lilo

  • auch bei uns im hauhalt leben tiere,meine kinder haben jeder einen hund und auch ich habe einen,einen hamster und hasen,wir finden auch das tiere unsere besten freunde sind über haupt hunde,aber auch die anderen tiere,sie nehmen dich so wie du bist.ob du lachst oder weinst,ihnen ist es gleich wie du ausschaust,ob du fehler hast,sie geben dir trost und liebe.und dennoch ist es beim verlust anders als wen ein mensch stirbt,sehr liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • huhu lilo,


    "Natürlich wollte ich Trauer über den Verlust eines Menschen nicht
    direkt dem Verlust eines Haustiers gegenüberstellen. Allerdings sollte
    es uns Menschen auch auszeichnen, dass wir traurig sind, wenn Lebewesen
    sterben, die unser Leben bereichert haben bzw. unserem Schutz
    anvertraut waren."


    damit geb ich dir völlig recht. gerade was haustiere angeht, frage ich mich schon warum zur ferienzeit so viele tiere dann bestenfalls im tierheim landen ?(


    wie gehst du mit dem thema um? wo ist für dich in der trauer der unterschied zwischen menschen und tieren?


    lieben gruss
    burkhard

  • Hallo ihr alle,


    habe heute eh schon meinen "melancholischen, nachdenklichen" Tag, so hab ich mich gerade gefragt, ob ich (für mich) Burkhards Frage an Lilo beantworten kann.
    Nein, ich kann es nicht - nicht wirklich.
    Natürlich gibt es einen Unterschied, doch ich kann ihn nicht in Worte fassen.


    Wenn ein Tier - oft viele lange Jahre - unser Leben geteilt hat, uns sozusagen "bedingungslos" geliebt hat, uns viele glückliche Momente geschenkt hat, auf einmal nicht mehr da ist, ist es - wie soll ich sagen - einfach schlimm. Im ersten Moment ist der Schmerz (für mich) eigentlich nicht wirklich anders - ein "Lebewesen", mit dem man gelebt, gekuschelt, gelacht und geweint hat, ist nicht mehr "greifbar". Und das tut weh.
    Trotzdem ist es eben doch "anders".
    Unsere erste Katze Jeannie ist gemeinsam mit unserem Sohn aufgewachsen. Wir mußten sie einschläfern lassen, als sie knapp 18 Jahre alt war.
    Und es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich bereit war, eine "neue" Katze aufzunehmen, obwohl mich meine "beiden Männer" gedrängt haben.
    Vielleicht auch, weil es "meine" Entscheidung war. Die Tierärztin sagte damals: "Wir können es versuchen, doch ich habe nicht viel Hoffnung."
    Jeannie hatte kaum mehr Kraft, den Kopf zu heben, doch sie sah mir in die Augen. In dem Moment hatte ich das Gefühl, sie versteht jedes Wort und ich weiß, was sie "denkt". Und als ich dann sagte: "Nein, ich kann sie nicht länger leiden lassen", schloß sie die Augen und legte mit einem leisen Schnurren ihren Kopf in meine Hand. Und sie brauchte nicht einmal mehr die zweite Spritze. Schon nach der Beruhigungsspritze hörte ihr Herz auf zu schlagen.


    Ich habe mich oft gefragt, ob ich nicht vielleicht doch zu schnell aufgegeben habe - wie mein Sohn es mir lange vorwarf. Dann holte ich mir immer wieder
    diesen Blick vor mein inneres Auge. Trotzdem - es war meine Verantwortung.


    Und dieser Verantwortung sollte sich ein Mensch (der diese Bezeichnung auch "verdient") bewußt sein, wenn er ein Tier aufnimmt. Daß er bis zum Tod dieses Tieres die Verantwortung übernimmt, daß es diesem gut geht.
    Da fällt mir eine Stelle aus "Schmitz' Katze" ein. Er sagt da so ungefähr:
    Wenn dir die Macken der Freundin auf die Nerven gehen, kannst du ihr den Schlüssel wegnehmen. Die Katze bleibt bis zu ihrem Tod. Denn sie hat es sich nicht ausgesucht, und DU trägst die Verantwortung für ein Leben.


    Und die, die ein ihnen anvertrautes Tier "zurückgeben", aussetzen oder sogar töten - kein Kommentar nötig.


    Genug philosophiert, bin vielleicht ein wenig vom Thema - wo ist der Unterschied in der Trauer - abgekommen.
    Kanns eben nicht "sagen", nur "fühlen". Trotz dem, was ich gerade erzählt habe, ist es ja doch "leichter", als einen geliebten Menschen zu verlieren.


    Doch der Spruch: "Es war doch NUR ein Tier" - er trifft mich genauso ins Herz, wie viele Sprüche, die wir uns beim Verlust eines Menschen anhören müssen.


    Sorry für diese "Tirade", doch wie gesagt - hab einen melancholischen Tag ;)


    Alles Liebe für euch
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • huhu jutta,


    ich finde deinen beitrag nicht melancholisch, sondern sehr ehrlich. unsere liebe und verantwortung für ein tier ist gross.


    manchmal denke ich das wir mit unserem gefühl viel mehr ergreifen können als wir gemeinhin nach aussen zeigen können. gefühle sind schon etwas ganz besonderes und wertvolles in unserem leben. als beziehungswesen sind sie wichtig um unser miteinander, egal ob mensch oder tier, zu gestalten.


    mein bruder hatte früher einen rabenvogel zuhause. er war handzahm und anhänglich. ein sogenannter tierfreund meinte das tier müsse frei sein. er stahl ihn. ich denke nicht das der rabe seine freiheit überlebt hat da er als küken mit der hand aufgezogen wurde. es hat damals weh zu erkennen das er nie wieder da sein wird. doch die trauer war irgendwie anders als bei meiner oma oder anderen menschen. warum weiss ich nicht. ob der mensch merkt das ein tier doch ein anderes lebewesen ist ?(


    lieben gruss
    burkhard

  • Hallo Burkhard,


    es "freut" mich, daß auch du nicht in Worte fassen kannst, was da "anders" ist ;)
    Vielleicht hat es auch ein wenig damit zu tun, daß man mit einem Menschen auch auf "Verstandesebene" kommuniziert, mit einem Tier doch "nur" über die Gefühlsebene? Und dadurch "fehlt" bei einem Menschen eben auch mehr als bei einem Tier?


    Liebe Lilo,


    wollte gestern eigentlich noch auf deinen ersten Beitrag eingehen. Hab es dann leider "vergessen", war in meiner eigenen grauen Welt gefangen.
    Ich kann deine doppelte Trauer sehr gut nachvollziehen. Du hast das sehr gut beschrieben - ein Bindeglied fehlt. Und zwar in beiden Richtungen, und das tut "doppelt" weh.
    Doch ich spüre, daß du dir die Entscheidung nicht leicht gemacht hast, und deshalb war es sicher richtig so.
    Auch wenn es jetzt hart klingt - ich sage immer "Es ist das "Vorrecht" der Tiere, von ihrem Leiden erlöst werden zu dürfen". Daß es dann nicht leicht ist, mit dieser Entscheidung zurechtzukommen, weiß ich ja aus eigener Erfahrung.


    Dein Katerchen ist sicher gut über die Regenbogenbrücke gekommen und wartet dort auf dich. (du kennst doch die Geschichte von der Regenbogenbrücke?).


    Ich drück dich. Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe ForumlerInnen,


    habe für Alexia nun einen eigenen Thread erstellt und werde mit Christine und den Moderatoren diskutieren, wo die "Trauer um Tiere" am besten untergebracht ist.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Markus


    ich hatte in Deinem Thread <Tiere - Trauer um Tiere> keine Antwortmöglichkeit und schreibe meine Gedanken dazu hier hinein.


    Es könnte - das ist einfach nur meine persönliche Meinung - möglicherweise sogar fatale Auswirkungen haben, wenn Trauernden die Möglichkeit geboten würde, ihre ganz ureigene Trauer an der Trauer anderer Mitglieder zu messen.


    Diese Ohnmacht dem Tod gegenüber, der wir alle in irgendeiner Weise ausgesetzt sind....die Gefühle des Zornes und der Wut, die könnten sich dann - in Ermangelung eines klar definierten "Schuldigen" - möglicherweise auf diejenigen fokussieren, deren Trauer den eigenen Gefühlen nicht "gerecht" werden.


    Trauer - sowie auch jedwelche andere Gefühle und Empfindungen unserer Mitmenschen - sie sind nicht messbar.

    Du bist weit. Ich bin allein.
    Niederkniend muss ich zagen
    Strom der Dinge ich ertragen
    Und in Sehnsucht wortlos sein.


    (Aus <Weisser Kerbel> von Silja Walter)

  • Hallo Anette,
    neulich habe ich sogar einen Artikel gelesen, dass das Zusammenleben mit Tieren die emotionale Intelligenz bei Menschen fördert. Da Tiere nicht sprechen können, kommunizieren sie "basaler", d.h. mit dem ganzen Körper. Um ihre Tiere zu verstehen, lernen Menschen, die mit Tieren zusammenleben also viel genauer auf diese körperliche Kommunikation zu achten, um darüber Auskunft zu erhalten, wie es dem Tier geht und was es braucht. Umgekehrt berichten viele Tierbesitzer, dass ihre Hunde, Katzen, sogar Vögel genau merken, wenn es ihnen schlecht geht. Graupapageien gelten z.B. als emotional extrem intelligent.
    Kein Wunder also, dass die emotionale Bindung zwischen Tier und Mensch sehr stark sein kann.
    AL
    Christine

  • Anette : "Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass Menschen, die von Menschen oft enttäuscht wurden, ihr Herz mehr an ein Tier hängen, also der Leidensdruck größer ist, wenn sie ihr Tier verlieren."
    Das ist auch meine Meinung. Ich habe einige Freunde und Bekannte, die von anderen Menschen enttäuscht wurden und sich deswegen in Tierliebe und -treue verlieren. Sie brauchen sie dann auch zum Leben. Der Mensch ist nicht gemacht zum alleine sein. Dass dann die Trauer genauso groß sein kann, wie beim Tod eines geliebten Menschen, kann ich gut nachvollziehen.


    Bei unserem Kätzchen war die Trauer in der Familie auch sehr groß, sie fehlte uns sehr sehr lange. Aber der Schmerz und das große Loch in das man fällt, wenn ein geliebter Mensch gehen muß, ist damit nicht zu vergleichen.


    LG. Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • ich bin gerade in diesem thread gelandet und hab ihn eifrig gelesen. Auch hatte ich das Bedrüfniss was dazu zu schreiben, auch wenn ich noch nicht ganz weiß wie.


    Ich bin mit Tieren aufgewachsen, vor allem mit einer Hündin die 16 Jahre mein Leben begleitet hat. Am Tag vor meinem 18 Geburtstag mussten wir sie leider gehen lassen. Damals war ich sehr traurig denn ich hatte jeden Tag diese Süße um mich. Diese Alltäglichen Dinge mit einem Tier gemeinsam die auf einmal nicht mehr da sind, man merkt das dann bewusst, ich zumindest das kuscheln, spielen,trösten. Doch damit lernte ich eigentlich doch bald umzugehen, ich war zwar traurig aber ich wusste auch das es normal ist.. Mein Kätzchen holten wir damals nach Hause da wussten wir sie wird nicht sehr alt, alle hatten sie aufgegeben, wir wollten ihr eine Chance auf eine schöne Zeit geben, heute ist sie 13 Jahre alt und wir wissen der Tag wird kommen, unweigerlich denn es geht ihr auch nicht mehr so gut..
    Ich denke jeder der ein Tier hat, weiß das dieser Tag kommen wird, man denkt nur erst wieder daran wenn die Zeit kommt. Und ich denke, jeder darf in seiner Weise um sein Tier trauern, denn ein Jahrelanger Begleiter der dich bedingungslos in jeder Situation nimmt wie du bist und an deiner Seite steht, verdient es erstmal vermisst zu werden. Aber wie viele sagen es ist anders.. Ich weiß auch nicht wie ich dieses anders bezeichnen soll..


    Als letztes Jahr mein Vater starb fiel ich in ein tiefes Loch, aus dem ich bis heute schwer raus komme und neben einigen Menschen die für mich da waren, war es vor allem meine junge Hündin die mich meist wieder aufbaute. Mit ihrer Art mein verweintes Gesicht zu lecken bis ich lachen muss, mich zum spielen aufzufordern bis ich nachgebe, penetrant zu sein und mich abzulenken, das ist etwas das mir sehr hilft. Natürlich wird auch sie mir fehlen, mein Leben auf eigenen Beinen habe ich mit ihr gestartet, ungeplant aber ich würde es nicht ändern wollen. Ihre Mutter wurde aus einer Tötungsstation gerettet und sie war eines der wenigen Welpen die durchkamen, ich denke ich kann ihr nur die Zeit mit mir so schön wie möglich machen und wenn unsere Zeit kommt - was hoffentlich noch lange dauert - werde ich auch um sie trauern, aber eben anders, denn das der Tag kommen wird, wusste ich schon vom Beginn an. Vielleicht ist ein Teil dieses anders, die Tatsache das man das vllt.unbewusst weiß..


    Sorry falls das nicht dazu passte :/

  • Ich muß mal wieder ein wenig Kummer und Schmerz hier abladen.


    Vor kurzem hat mir mein Sohn mitgeteilt, daß Gina, die älteste unserer Katzen heute nachmittag in der Veterinärmedizinischen Uniklinik friedlich eingeschlafen ist.
    Auch wenn sie jetzt schon ein paar Jahre bei meinem Sohn gelebt hat, da ihr unsere "Katerrabauken" zu wild waren - sie war doch trotzdem noch auch "mein" Mädel.
    In meine Arme hat sie sich damals gekuschelt, als wir sie als Baby vor fast 15 Jahren aus der Steiermark zu uns holten, ich war bei ihr, als ihr nach der Sterilisation sooo schlecht war, in mein Bett hat sie sich geflüchtet solange sie noch bei uns wohnte wenn die "Buben" ihr keine Ruhe geben wollten, ....
    Ich hab sie damals nur schweren Herzens ziehen lassen, doch ich wußte bei meinem Sohn hat sie es gut und sie fühlt sich alleine wohler als im großen Rudel. Trotzdem hatte ich immer ein schlechtes Gewissen - ich hab sie "abgeschoben", SIE war doch die erste hier!


    Und jetzt werden diese wunderschönen blauen Augen mich nie wieder voller Vertrauen ansehen ;( .


    Geliebes Gina-Mädel - komm gut über die Regenbogenbrücke. Grüß mir Jeannie - ihr werdet euch verstehen, denn sie war auch so eine kleine Diva wie du. Und grüß mir Vati, den du auch so geliebt hast, so wie er dich.
    Warte auf mich - wir sehen uns eines Tages wieder.


    In Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.