Ersehntes Glück wieder verloren

  • Hallo,

    Mein Name ist Heike, ich bin 50 Jahre jung. Lange habe ich überlegt, ob es mir helfen könnte, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich habe dieses Forum hier gefunden und einige Beiträge gelesen, Schicksale die dem meinen gleichen und Menschen die die gleiche Ohnmacht und Trauer empfinden. Ich hoffe vielleicht damit, realisieren zu können, das ich nicht alleine bin. Im Moment habe ich diesen Punkt noch nicht gefunden. Den Verlust zu akzeptieren, die Frage nach dem "warum" aufhören zu stellen, all das ist mir noch nicht gelungen. In der Welt da draußen, bin ich nicht in der Lage über meinen Verlust zu reden, ohne in Tränen zu ertrinken. Deshalb meide ich es jemandem zu begegnen.

    Acht Wochen ist es jetzt her, dass meine Welt aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Der Mensch,der mir vor zweieinhalb Jahren gezeigt hat, daß es wahre Liebe wirklich gibt, wurde mir genommen, plötzlich und völlig unerwartet nach unserem ersten gemeinsamen Urlaub an der Ostsee. Sportlich und gesund mit 49 Jahren einem Herzinfarkt erlegen, ohne Aussicht auf Rettung;(. Meine Welt steht seither still, meine Gedanken wollen die Frage nach dem "Warum er" beantwortet haben, mein Herz schmerzt nur noch und Tränen und Leere bestimmen meinen Tag.

    Mein Kopf weiß und sagt mir, dass ich aufhören muss, all diese Gedanken die mein Leben jetzt bestimmen, zu denken, doch nur Trauer und Schmerz blockieren den Verstand. Vielleicht hilft es mir mich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen machen mussten, um einen Weg zu finden. Nie hätte ich angenommen in eine solche Ohnmacht zu verfallen, aus der ich nicht mehr herausfinden kann....ohne Hilfe.

    Herzlichst Heike

  • Liebe Heike,

    ich hatte Dir soeben noch im Wohnzimmer von Kuscheldachs geantwortet.

    Es ist ein furchtbares Schicksal,wenn man die wahre Liebe gefunden hat und dann nach relativ kurzer Zeit wieder verliert. Das tut mir sehr leid für Dich und es ist gut , daß Du jetzt hier bist.


    Hier sind so viele Menschen mit einem ähnlichen Schicksal und unser liebes Forum ist für mich wie eine große Familie geworden,wo man sich untereinander hilft und unterstützt.


    Ich habe auch die Liebe meines Lebens verloren. Allerdings nach einer langen schweren Krankheit meiner Liebsten.

    Sie war 7 Jahre schwerst chronisch krank und 4 Jahre habe ich sie dann bis zu ihrem Tod Ende September letzten Jahres gepflegt.


    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du hier in diesem Forum Hilfe bekommst,für Dich wieder die Kraft zu schöpfen,Deinen Weg zu finden.


    Liebe Grüße

    Matthias

  • Liebe Heike, es ist gut, dass du die ein Forum mit Trauernden gesucht hast.

    Jede Aktivität die du unternimmst, um über euer Schicksal zu reden ist hilfreich.

    Es ist erst 8 Wochen her, da ist es nur natürlich dass Trauer und Schmerz ausschließlich deine Gefühle bestimmen, da kommt der Verstand auch nicht hinterher.

    Da kannst du dir noch so oft sagen „es muss weitergehen „, diesen Satz hört man leider dann oft.

    Es geht ja weiter, nur zunächst mal ohne Bodenkontakt, ohne klare Gedanken und, vor allem, ohne deinen Liebsten und ohne dein gemeinsames Leben mit ihm.

    Das ist ein absoluter Ausnahmezustand, du lebst kein normales Leben momentan und es wird dauern.


    Suche dir Hilfe in einer Trauergruppe, Trauerbegleitung, Psychologin. Es gibt sehr gute, authentische Bücher, kein Gesäusel.


    Ich bekam damals das Buch „ Es ist okay wenn du traurig bist“ geschenkt, von Megan Devine.

    Sie hat erlebt, dass ihr Mann beim Schwimmen ertrank. Dieses Buch hat mir unheimlich geholfen und ich lese heute, nach 9 einhalb Monaten nach Versterben meines Mannes immer noch darin.


    die Fragen nach dem Warum habe ich, wie alle anderen hier, auch gestellt und vieles mehr. Diese Fragen bekommt man nicht beantwortet, das heißt aber nicht, dass man sie nicht stellen darf.

    Man hat alles Recht zu fragen, anzuklagen, zu hadern, weinen und sein Leid in die Welt hinauszuschreien.

    Es kommt eine Zeit, da wird man etwas ruhiger und die Gedanken werden klarer.

    Lass dich nicht von äußeren Zwängen unter Druck setzen.

    Dein Schmerz und deine Tränen blockieren dich nicht, sie wollen herausgelassen werden, das ist sehr wichtig.

    Ich weiß, diese Flüsse die man weint sind schrecklich, und wenn Trauer und Schmerz über einem zusammen brechen, möchte man nicht mehr leben.
    wir haben das alles hier erlebt und erleben es teilweise immer noch.

    Ich möchte dich etwas trösten und dir sagen „es ist normal, wie du dich fühlst!“

    Es ist schwer, aber normal, und es ist in Ordnung. Du darfst das, ja, du musst das, du kannst nicht alles nach innen schicken, lass es raus, das erleichtert.


    Ich wünsche dir Kraft, die nächste Zeit durchzuhalten, es ist schwer.

    Wir sind hier, schreibe, wann immer du dich danach fühlst.

    Ganz liebe Grüße

    Elisabeth

  • Liebe Elisabeth, Dank für deine tröstenden Worte. Liebe Menschen meinen es gut, sie sagen mir das es weitergehen wird. Ich habe drei wunderbare Kinder und zwei Enkel, sie sind auch da für mich, nur ist es nicht das gleiche. Nach gut 20 Jahren alleine mit den Kindern, hatte ich mit ihm MEIN Glück gefunden und nun ist es mir genommen und ich verstehe es nicht. Es gibt mir das Gefühl es nicht verdient zu haben glücklich sein zu dürfen. Ich suche nach den Gründen und finde keine Antwort. Mit ihm war mein Leben endlich komplett, mit ihm war ich angekommen.

    Zum ersten Mal wirklich glücklich.

    Und dann beschließt wer auch immer, nein, Du nicht. Warum? Was hab ich falsch gemacht. Diese meine Gedanken sind nur schwer zu ertragen und versperren mir auch die Sicht in eine Zukunft. Ich weiß ich habe meine Kinder und Enkel und sie haben ihre Mama und Oma verdient und auch ich möchte an ihrem Leben teilhaben, nur wo bleibt MEIN Leben?...mit diesen Gedanken fällt es schwer positiv in die Zukunft zu schauen....jetzt habe ich das Gleiche wie bevor ich meinen Partner traf und kann eben nicht verstehen warum?....

  • Liebe Elisabeth,


    der Text war zwar nicht für mich gedacht, aber ich danke Dir trotzdem sehr dafür. Deine Worte haben mich so berührt, vor allem die Sätze zu den Fragen nach dem Warum haben mich heute direkt ins Herz getroffen. ❣


    Liebe Grüße

    Tine

  • Liebe Heike,


    es ist schwer für mich zu lesen, welch unfassbarer Schicksalsschlag dich getroffen hat.


    Ich kann mich zu gut hineinversetzen, weil ich auch schon so lange alleine bin... und wenn ich mir vorstelle, dann den einen Menschen zu treffen, endlich und er wird mir direkt wieder genommen... das bringt einem zum verzweifeln, denn das ist niemals zu verstehen. Darauf gibt es keine Erklärung, keine Antwort weil es so entsetzlich sinnfrei ist.


    Du trägst keine Schuld, du hast nichts getan, dass dir das widerfährt.


    Das Schicksal schlägt unbegreiflich und erbarmungslos zu.


    Ich wünsche dir Kraft und Mut mit dem Verständnis und der Unterstützung Gleichgesinnter hier ❤️💔Pia 🥀

  • Liebe Heike,

    mein tiefes Mitgefühl,es ist furchtbar den Liebsten Menschen an seiner Seite zu verlieren.

    Dieser Schmerz ist zuweilen unerträglich.

    Gut ,dass du dieses Forum gefunden hast.Wir teilen hier irgendwie alle das gleiche Schicksal.

    Du kannst auch jederzeit schreiben,und es wird immer schnell jemand antworten.

    Ich wünsche dir viel Kraft.

    Herzlichst 🌻Elke

  • Liebe Heike, liebe Tine,

    Nein, man versteht es nicht und fragt immer wieder „ warum ER „ das ist so unfair was ihm und dadurch auch mir passiert ist…

    Keine befriedigende und tröstende Antwort möglich.

    Nur die brutale: „ danach werden wir nicht gefragt!“ Stimmt, das werden wir natürlich nicht, aber in dieser „Antwort „ liegt die eiskalte Wahrheit, dass man es irgendwann akzeptieren lernen muss. Das ist ein langer Weg bis dahin und ein schmerzhafter. Den müssen wir gehen, weiter atmen und gehen.

    Gedanken aufschreiben, wenn das Gehirn Karussell fährt, an die Luft gehen, achtsam sein, nicht denken dass man nicht richtig „tickt“, es sucht sich alles seinen Ausdruck.

    Auch wenn wir zeitweise denken, wir sind ohne unseren Liebsten nichts mehr wert, das stimmt nicht, wir müssen mit der Zeit nur unseren Wert wieder finden.

    Alles Liebe

    Elisabeth

  • Liebe Heike,


    Mein herzliches Beileid zu deinem schweren Verlust. Ich hoffe sehr, dass du dich hier wohlfühlen wirst und der Austausch dir in irgendeiner Weise helfen wird. Du kannst hier alles raus lassen, was dir auf der Seele liegt.

    Wir hören alle zu ♥️

  • Hallo zusammen,

    Es ist sehr tröstlich für den Moment zu lesen das so viele das gleiche Schicksal tragen und ich danke allen für die lieben Worte und den Zuspruch. Irgendwie denkt man warum ich und nimmt eigentlich garnicht wahr, das es vielen ganz genauso geht. Die gleiche Ohnmacht, den gleichen Schmerz, gleiche Gedanken und schrecklich viel Trauer. Selbst beim Schreiben hier oder beim Lesen von Beiträgen geht es nicht ohne Tränen. Ich habe länger gebraucht zuzulassen mir Hilfe zu suchen, doch jetzt bin ich irgendwie dankbar und froh diesen Schritt gegangen zu sein. Vielen Dank und allen eine hoffentlich ruhige gute Nacht soweit es geht.

    LG Heike

  • Liebe Heike,

    mein aufrichtiges Beileid zu Deinem schweren Verlust. Das tut mir unsagbar leid, aber Dich trifft überhaupt keine Schuld. Das Unbegreifliche werden wir nie begreifen, die Frage nach dem warum…Auch ich kann Dich sehr gut verstehen und nachvollziehen, wie betäubt und ohnmächtig Du bist. Der Eintritt in diese Community war ganz sicher der richtige Schritt. hier sind so viele liebe Menschen, die ähnliche Schicksale haben, immer zuhören und das ist unglaublich tröstend. Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit:30:

    Dirkie

  • Liebe Heike,

    Drin Verlust tut mir sehr leid. Mir ist das gleiche passiert, mein Mann ist plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt gestorben. Ich habe ihn dann gefunden, das Bild werde ich nie mehr loswerden. Auch ich war geschockt und habe mit dem Schicksal gehadert. Msn bekommt aber keine Antworten auf seine Fragen. Wichtig ist, dass man seine Emotionen zu- und rauslässt, die Trauer will gelebt werden. Ich fühlte und fühle mich auch oft jetzt noch fremd mit mir weil Gefühle und Ängste aufkommen, die msn von sich so nicht kennt. Das ist alles ganz normsl und hat jeder hier von uns schon erlebt.

    Ich sende Dir Kraft!

    Lg Herzschmerz

  • Vielen lieben Dank für die hier gesendeten tröstenden Worte. Seit ich hier schreiben und lesen kann fühlt es sich nicht mehr ganz so ohnmächtig an. Das Wissen nicht alleine dazustehen, hilft jetzt öfter wenn es wieder Momente gibt, wo Nichts gehen will. Eigentlich sollte man dies sowieso wissen, das es viele Menschen mit ähnlichen Schicksale gibt, nur verdrängt man es wohl in der eigenen Situation und denkt man ist alleine, selbst wenn man Familie hat die für einen da ist. Meiner Tochter habe ich von diesem Forum jetzt erzählt und auch sie findet gut das es sowas gibt....und....das ich es angenommen habe. Ärztlich bin ich in Behandlung weil auch mein körperlicher Zustand nicht der beste ist und darf jetzt auch auf psychologische Hilfe hoffen. Ich wünsche mir wirklich und auch für alle die dieses erleben müssen einen Weg zurück ins Leben zu finden. Zur Zeit ist die Hoffnung darauf noch weit entfernt, aber ich werde die Schritte gehen auch wenn sie klein sind.

    Ich wünsche allen einen guten Tag.

    LG Heike

  • Liebe Heike,

    Meine aufrichtige Anteilnahme zu denem schweren Verlust. Die Frage nach dem "Warum" stelle ich mir auch immer wieder, obwohl ich weiß dass es dafür keine Antwort gibt. Du hattest nur für eine relativ kurze Zeit dein Glück bei dir, das tut mir sehr leid. Endlich angekommen und gleich wieder verloren. Ich bin seit 6 Monaten in diesem Forum, es ist gut hier zu schreiben. Feinfühlige, liebe Menschen die alle diesen tiefen Schmerz in sich tragen sind füreinander da. Immer. Vielleicht hilft es dir auch ein bisschen, das wünsche ich dir und viel Kraft.

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Vielen lieben Dank für die hier gesendeten tröstenden Worte. Seit ich hier schreiben und lesen kann fühlt es sich nicht mehr ganz so ohnmächtig an. Das Wissen nicht alleine dazustehen, hilft jetzt öfter wenn es wieder Momente gibt, wo Nichts gehen will. Eigentlich sollte man dies sowieso wissen, das es viele Menschen mit ähnlichen Schicksale gibt, nur verdrängt man es wohl in der eigenen Situation und denkt man ist alleine, selbst wenn man Familie hat die für einen da ist. Meiner Tochter habe ich von diesem Forum jetzt erzählt und auch sie findet gut das es sowas gibt....und....das ich es angenommen habe. Ärztlich bin ich in Behandlung weil auch mein körperlicher Zustand nicht der beste ist und darf jetzt auch auf psychologische Hilfe hoffen. Ich wünsche mir wirklich und auch für alle die dieses erleben müssen einen Weg zurück ins Leben zu finden. Zur Zeit ist die Hoffnung darauf noch weit entfernt, aber ich werde die Schritte gehen auch wenn sie klein sind.

    Ich wünsche allen einen guten Tag.

    LG Heike

    Hallo guten Morgen liebe Heike,


    es ist wirklich schön, daß Du den Weg hierher gefunden hast und auch Deine Tochter diesen Schritt befürwortet.


    Hier wirst Du in allen Lebenslagen verstanden,egal wie es Dir gerade geht.

    Wir alle haben hier ja letztlich das gleiche Schicksal zu ertragen und zu bewältigen.

    Als ich nach 7 Monaten hierher kam,war ich total verzweifelt. Wollte nicht mehr leben. Fühlte mich wie amputiert. Obwohl ich meine Liebste täglich spürte. Oder vielleicht auch gerade deswegen. Ich kam damit nicht klar und hatte jegliche Hoffnung verloren, daß es irgendwann besser wird.


    Hier wurde ich aufgenommen und verstanden. Ich konnte meine Geschichte erzählen und mir wurde plötzlich bewusst, daß es doch noch einen Sinn im Leben gibt.

    Und ich beschloss, weiterzuleben.

    Für mich und letztlich auch für meine Liebste.

    Und so fand ich Schritt für Schritt meine Kraft und Zuversicht wieder. Und entdeckte neue Aufgaben. Neue Ziele. Auch beruflich.

    Und so möchte ich Dir heute auch ganz viel Kraft und Zuversicht schenken, daß auch Du wieder zurück ins Leben findest.

    Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.


    Liebe Grüße

    Matthias

  • Guten Morgen liebe Heike Lu,

    klar, wir wissen alle, dass es jeden Tag auf der Erde millionenfaches Leid gibt, wir sind aber nicht in der Lage das auch noch nachzuempfinden, es geht einfach nicht.

    Als mir ein Freund, ein paar Wochen nach dem Tod meines Mannes sagte „ überall sterben Menschen „ und hilflos an mir vorbei guckte, der Blick sagte mir „ du leidest doch nicht alleine !“, war das für mich so demütigend und verletzend, dass ich vollkommen erstarrt war und noch mehr am Boden zerstört.


    man hat einfach nicht die Kraft das Leid der anderen auch noch nachzuempfinden!

    Hier versteht das jeder, wir verstehen das Leid und den Schmerz der anderen und versuchen das zu vermitteln und zu trösten.

    Aber die Trauer erlebt jeder für sich alleine und sie ist schrecklich und kräfteraubend, da ist einfach kein Platz für andere noch mitzutrauern, es geht einfach nicht.

    Wir können und müssen das auch nicht, der Weg ist so schwer, da brauchen wir alle Kraft für uns selbst und Trost und Beistand von Menschen die es gut mit uns meinen.

    Ich wünsche dir auch einen guten Tag

    Liebe Grüße

    Elisabeth

  • Liebe Elisa,

    Da hast Du völlig recht, wir haben gerade mal die Kraft, unser Schicksal zu ertragen und zu versuchen, irgendwie und so gut wie möglich aus dem tiefen Loch rauszukommen. Und sicher irgendwie auch gut gemeinte Ratschläge, wie: Du leidest nicht alleine“ stimmen zwar aber das hilft uns leider nicht weiter. Was uns hilft ist Anteilnahme und Verständnis, das wir am besten unter Betroffenen finden können.
    Einen guten Tag für alle!

    Lg Herzschmerz

  • Guten Morgen liebe Heike Lu,

    klar, wir wissen alle, dass es jeden Tag auf der Erde millionenfaches Leid gibt, wir sind aber nicht in der Lage das auch noch nachzuempfinden, es geht einfach nicht.

    Als mir ein Freund, ein paar Wochen nach dem Tod meines Mannes sagte „ überall sterben Menschen „ und hilflos an mir vorbei guckte, der Blick sagte mir „ du leidest doch nicht alleine !“, war das für mich so demütigend und verletzend, dass ich vollkommen erstarrt war und noch mehr am Boden zerstört...

    Liebe Elisabeth,

    da bin ich voll bei dir. Wir alle haben wohl schon Verluste erlitten, Anteil genommen bei anderen, waren bestürzt und traurig. Wir waren sehr interessiert am Weltgeschehen, bei vielem was passiert ist man oft betroffen. Keiner ist trotzdem vorher auf die Idee gekommen ein Trauerforum aufzusuchen. Warum aber jetzt ? Weil es mit nichts vergleichbar ist, uns unser Lebensglück genommen wurde und wir plötzlich einen nie dagewesenen, vorher unvorstellbaren Schmerz spüren. Mit einer Wucht die uns von den Füßen reißt. Ich habe schon immer über das viele Leid der Menschen nachgedacht. Und war dankbar dass es uns nicht betrifft. Mit unserem Verlust hat der Schmerz jetzt direkt in uns ein Zuhause gefunden. Unsere Sicht konzentriert sich jetzt auf uns, für alles andere fehlt die Kraft. Vielleicht kommt sie irgendwann wieder, vielleicht...

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe Heike Lu


    deine Lebensgeschichte erinnert mich ein Stückweit an meine eigene. Dieser plötzliche Tod des geliebten Menschen...es ist so unfassbar für einen.

    In der einen Minute ist noch alles in Ordnung und dann gar nichts mehr. Unglaublich, erschütternd, leer, verstehn kann man es nicht. Kein Abschied, man

    konnte nichts mehr besprechen gar nichts...einfach weg. Es ist so unsagbar traurig. Mir hat es bisher sehr geholfen hier zu schreiben.

    Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft!




    Herzlichst, Anja