Mein Vater ist Anfang Oktober 2009 gestorben

  • Mein alles geliebter Vater ist Anfang Oktober an einer Herzschwäche gestorben. Er hatte vor 11 Jahren eine Bypassoperation, der Arzt damals hat gesagt, dass er maximal dannach noch 10 Jahre leben wird. Es sind 11 Jahre geworden. Anfang August habe ich mit ihm noch seinen 79iger gefeiert, dann ging es schnell, sein Tod war sehr schmerzhaft für ihn und für meine Mama und Schwester und mich. Wir mussten einfach zuschauen, konnten ihm nicht mehr helfen. Dieses Gefühl steckt so tief in mir, ich werde damit fast gar nicht fertig. Er ist weg, ich konnte nichts mehr für ihn tun. Ich habe ihn sehr geliebt, er war ein toller Vater und jetzt weiss ich nicht mehr, was ich denken soll. Zudem ich so große Angst auch habe, dass mir das gleiche passiert. Ich weiss nicht, warum dieser Gedanke während seiner Krankheit in mir aufgekommen ist. In meinem Leben ist jetzt ein Loch, obwohl ich eine sehr liebe Familie habe, die mich unterstützt.
    Was kann ich denn tun, um besser damit fertig zu werden?

  • Hallo Albert!


    Zunächst einmal mein herzlichstes Beileid und Herzlich willkommen im Forum.!


    Der Tod Deines Vaters ist ja gerade erst passiert und ich denke, jeder hier weiß, wie Du dich im Moment fühlst. Was kannst Du tuen, um damit fertig zu werden? Zunächst einmal alle Gefühle zulassen. Die Aaaanst, dass Dir das gleiche passieren könnte ist wohl auch normal. Man denkt plötzlich über Dinge nach, die einem vor dem Tod eines geliebten Menschens nie in den Kopf gekommen sind.


    Erzähle uns, wenn Du magst mehr von Deinem Vater.


    Halte Dich an Deine, Familie in ihrem Leben ist auch ein Loch. Die beste Stütze seid ihr jetzt gegenseitig.


    Vorallem nimm Dir Zeit für dich und Deine Trauer.


    Ich habe einen Tip, der mir z.B. geholfen hat. Kaufe Dir ein Buch in das Du schreibst, Deine Gefühle und Erinnerungen. Ich habe dieses Buch geschrieben, wie als wenn ich mich mit Chris unterhalte. Ich habe auch nie zurückgeblätter und manchmal kam es mir so vor, als wenn er dann noch da it.


    Ich schicke Dir ganz viel Kraft und hoffe von Dir zu hören!!!!!!!!


    Liebe Grüße Daike

  • Lieber Albert,


    Ich möchte Dir meine ehrliche und tief empfundene Anteilnahme aussprechen! Ich kann Dich so gut verstehen! Ich habe meinen Vater am 1.10. verloren (siehe eigener thread "Verlust meines Vaters") und stecke im selben tiefen Loch, wie Du, obwohl auch ich von meinem Mann aufgefangen werde.
    Ich kann Dir leider (noch) nichts tröstendes sagen, weil mein Schmerz selber noch so frisch ist wie Deiner, aber vielleicht hilft es Dir, zu wissen, dass es "da draussen" Menschen gibt, die wirklich genau nachvollziehen können, wie es zur Zeit in Dir aussieht geht und mit Dir mitfühlen.
    Ich habe mir als "Soforthilfe" ein großes Foto von meinem Vater aufgestellt, so wie er vor seiner Krebserkrankung ausgesehen hat, damit ich das Bild von seinem leidenden Gesicht mit einem anderen, einem schönen überdecken kann. Ich sehe es oft an - auch wenn´s weh tut - und rede mit ihm (mal laut, mal innerlich).
    Ich bin davon überzeugt, dass er mich sieht und hört und so ist er bei mir, auch wenn es auf eine andere Art ist als früher.
    Ich vertraue einfach darauf, dass die Zeit unsere seelischen Narben langsam aber stetig heilt. Es geht halt jetzt, in der ersten Zeit nach dem Tod unserer Väter, nicht anders, als durch dieses "trostlose Tal" durchzugehen. Ich grabe ganz bewußt nach schönen und lustigen Erlebnissen mit meinem Vater und tausche die mit meiner Mutter aus. Das hilft uns beiden.


    Ganz lieber Gruß,
    Nora

  • Hallo Albert!
    Ich möchte dich hier willkommen heißen.Es tut mir sehr leid,das dein Vater gehen musste.Es geht dann immer ein Teil von uns.
    Man wird sehr sensibel,du meinst nun ebenfalls krank zu sein.Ich denke,das dies "normal" ist.Dein Vater ist erst vor wenigen Wochen (ja fast Tagen) gestorben.Du stehst ganz am Anfang deiner Trauer.Wir können hier den Schmerz mit dir teilen,es wird irgendwann besser werden.
    Ich weiß,wie du dich fühlen musst.Mein Vati ist letztes Jahr im Alter von 66 Jahren ziemlich plötzlich gestorben.
    Erzähl uns,wenn du möchtest,doch von deinem Vater.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Albert!


    danke für die email, möchte dir aber gerne im Forum antworten, sorry


    ja die schuldgefühle die kenne ich all zu gut, sie kreisen in einem und lassen einem keine ruh. wenn ich dir sage die sind "normal" und gehören zur Trauer dazu. die "W" fragen sollte man eigentlich meiden sie sind zusätzliche belastung, sie kommen und gehen weil es einfach keine antworten gibt, nimmand kan UNS antworten nicht in diesem leben.


    was mir sehr hilft : das ich mich dem schmerz stelle, der trauer raum gebe, versuche wege zu finden die mir kraft geben, probiere zimlich viel aus was auch eine zeitlang hält, dan wieder suchen


    möchtest erzählen Wie wahr dein Vater?


    alles liebe und geduld viel geduld , maki

  • Lieber Albert!


    Mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters und herzlich willkommen bei uns hier!
    Salome, Maki, Karla und Nora haben dir schon so kompentent geantwortet!
    Du bist am Anfang, du wirst erst allmählich realisieren, was dieser Verlust bedeutet und dieses Realisieren ist mit großer Trauer und vielen teils widersprüchlichen Gefühlen verbuden. Lass sie alle zu, sie sind alle erlaubt und Teil des Bewältigungsprozesses! Mir ist ein Gedanke immer wichtig, den ich Trauernden gerne mit auf den Weg gebe: Trauer ist uns als Bewältigungsprozess angeboren und der Ausdruck von Trauergefühlen ist schon ein Teil dieser Bewältigung. Lass deine Gefühle also zu. Dass du hier bist, zeigt mir, dass du das grundsätzlich willst und kannst. Trauer ist aber auch eine Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus, sie zeigt, wie sehr du deinen Vater geliebt hast. Vielleicht hilft dir das, den Schmerz anders zu bewerten.


    Viel Kraft!
    Christine

  • Hallo Albert,


    Väter zu verlieren ist eine schlimme Sache. Es tut mir sehr leid für Dich. Ich denke jetzt 18 Jahre nach dem Tod meines Vaters noch sehr oft an ihn und freue mich über die gemeinsamen Erlebnisse.


    Wie Dir andere aus dem Trauerforum schon geschrieben haben: Nimm Dir Zeit für die Trauer, aber mit einem Blick nach vorne.


    Lilo

  • Als mein Papa am 2. Oktober 2009 um ca. 09.30 gestorben ist, wusste ich nichts davon, da ich im Büro war und meine Familie mich bis 14 Uhr aus Rücksichtnahme nicht verständigt hat. In der Stunde seines Todes hatte ich eine Art Panikattacke, mein Herz raste, ich war schwindlig und konnte mich nicht konzentrieren. Danach bekam ich einen Weinkrampf. Seither werde ich das Gefühl nicht los, dass er mit mir eine Art Kontakt aufgenommen hat. Diese Momente erlebe ich seit seinem Tod immer wieder. Manchmal frage ich mich, ob ich jetzt verrückt werde oder ob ich nur überempflindlich bin. Ist das normal? Habt Ihr ähnliche Situationen nach dem Tod eines sehr geliebten Menschen durchlebt. Würde mich über Antworten freuen.
    LG
    Albert

  • Liebe(r) Albert!
    Ich habe es vor längerem in einem anderen Thread schon einmal geschrieben.Mit dem doch so plötzlichen Tod meines Vatis hat keiner von uns gerechnet.
    Am Tag und in der Stunde seines Todes ( die Zeit hab ich erst hinterher erfahren),bin ich wach geworden und musste zur Toilette,konnte auch nicht gleich wieder einschlafen,wie sonst üblich.Das gleiche empfanden meine Mutter ( sie meinte das Telefon läutet) und meine große Tochter,sie war zum dem Zeitpunkt ebenfalls wach.
    Ich hatte ein nicht erklärliches, "komisches" Gefühl vor dem Wiedereinschlafen.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Lieber Albert.


    solche "Momente" nennt man Belastungsreaktionen und sie sind normal. Also keine Angst, du wirst nicht verrückt. Das sind zunächst einmal ganz normale Reaktionen auf ein nicht normales Ereignis. Wenn der Körper verletzt wird, reagiert er mit Schmerz, wenn die Psyche verletzt wird, reagiert sie mit Belastungsreaktionen. Sie zeigen, dass ein Bearbeitungsprozess im Gange ist.
    Meine Fragen:
    1. Wie oft hast du diese Momente?
    2.Wie lange dauern sie?
    3. Werden sie mehr oder schön langsam weniger?


    Alles Liebe!
    Christine

  • Diese Momente habe ich täglilch zu ganz unterschiedlichen Zeiten.
    Meistens werde ich dabei sehr müde, als würde mir Energie entzogen werden. Oft bekomme ich den Mund für 3 Sekunden nicht auf.
    Kurz nach seinem Tod waren diese Momente nicht da, aber desto mehr Zeit vergeht, desto öfter kommen sie.
    Was so furchtbar daran ist, dass ich ständig Angst bekomme und müde bin. Und dann fängt mein Herz zu rasen an. Hört das irgendwann auf, was kann man dagegen tun. Ich habe einfach das Gefühl, dass mir mein Vater noch etwas sagen will. Aber was??
    Wo kriege ich eine Antwort?
    Seit Tagen bin ich nicht mehr so wie ich war, ich halte das nicht mehr aus.
    Liebe Grüße
    Albert

  • Hallo Albert!


    Mein herzlichest Beileid zum Verlust deines Vaters.


    Mein Vater starb im Juli 2007, einen Tag nach meinen Geburtstag. Ich konnte mich nicht verabschieden, wusste nicht mal das er im Krankenhaus lag. Es hat uns niemand was gesagt.


    Mit wem redest du?


    Was machst du, wenn du traurig bist?


    Sag deinen Vater wie du dich fühlst, er hört es. Du kennst ihm am besten. Die kennst seine Antwort auf deine Frage.


    *drückdich*


    Alles Liebe!


    Melinda

  • huhu albert,


    du schreibst das du dich fühlst als ob dein vater dir noch etwas sagen möchte. du realisierst emotional wahscheinlich gerade das er tod ist. was würdest du ihm gerne noch sagen wollen?
    schreib einen brief an ihn mit all den dingen die du ihm noch sagen möchstet. es kann eine hilfe für dich sein. hast du freunde die zuhören können?


    das du fühlst das du nicht mehr die "alte" bist ist bei solchen erlebnissen normal. sie prägen dich. es geht manchmal rasend schnell und wir kommen innerlich nicht nach. es zerreisst uns förmlich. diese spannung auszuhalten ist nicht leicht.
    wenn diese veränderungen und spannungen für dich zu einem problem werden, such dir hilfe bei inem lebensberater oder therapeuten. sie können dir hilfe anbieten durch aktives zuhören und beratung.


    liebe grüsse
    burkhard

  • Hallo Albert ....




    ich hatte heute einfach wieder einmal das Bedürfnis einige Beiträge anzuschauen......


    Ich bin ja auch eine von Euch.


    ich habe meinen Papa Ende September 2009 verloren ,. einen Tag nach seinem siebzigsten Geburtstag. Wenn ich diese Zeilen schreibe und lese erschrecke ich immer wieder ICH HABE MEINEN PAPA VERLOREN es tut so weh !!!!!!!!!


    Papa war krank Bauchspeicheldrüsenkrebs . Wir haben es ja eigentlich gewußt was kommt, aber gehofft und bei uns könnte es ja anders sein,. war es aber nicht.
    Papa ist zu Hause friedlich eingeschlafen (lt. der letzten Untersuchung tumorfrei) einfach so. Wir hatten noch einen schönen
    Tag und er war gut drauf und hatte Pläne für den nächsten Tag.


    Mir hilft es sehr immer wieder einmal dieses Forum zu besuchen und Gefühle und Gedanken auszutauschen.


    Wenn du Lust hast kannst du mehr unter ich vermisse papa nachlesen.


    Dir und nora 006 und auch allen anderen alles liebe baum