Verloren im Leben

  • Linchen1 , die Vorwürfe und Gedanken bezüglich der Schuld, werde ich nie ablegen können. Ich hoffe ein bisschen das ich es mit psychologischer Hilfe irgendwann verstehen kann, weswegen ich mich so dumm verhalten habe. Normal war mein Verhalten nicht. Das wichtigste darf man nicht vergessen.

    Schlechter ging es ihr nur, weil die gestellte Diagnose nicht richtig war. Ich hatte einen regelrechten Blackout oder so was. Anders kann ich mir das nicht erklären. Ich kannte die Risiken von Thrombose und wusste was passieren kann. Was ich nicht weiß, wie eine Klinik Thrombus übersehen kann. Die Blutwerte haben die gesehen, nur stand ich auch da völlig neben mir und hab den Unsinn geglaubt der mir erzählt wurde. Für mich unverzeihlich. Meine Mama hat sich auf mich verlassen und ich habe versagt. Anders kann ich das leider nicht sehen.

    Ich versuche die Gedanken zu verdrängen um nicht ständig weinen zu müssen.


    Traurige Grüße

    Malin

  • Sverja , den Begriff Trauerdemenz kannte ich bisher nicht. Es kann natürlich sein, allerdings hat er schon länger Gedächtnis Probleme. Möglich das es am Alter liegt. Meine Mama war diejenige der es stark aufgefallen ist das mein Vater alles vergisst. Er wusste schon längere Zeit nicht mehr wie die einfachsten Kochrezepte gehen obwohl er das 1000 mal schon zubereitet hat. Auch das verstehen von logischen Dingen funktioniert oft nicht und unter Stress überhaupt nicht.

    Es gibt eine Sozialarbeiterin die Menschen zu dieser Begegnungsstätte sozusagen vermittelt oder informiert. Ich werde ihm am Wochenende darauf ansprechen. Muss mal schauen ob die Flyer haben.


    Mit der Trauerbegleiterin könnte ich sprechen oder eben auch mit einer anderen. Am Anfang wollte ich das auch. Zur Zeit ist mir jeder Termin zu viel. Ich bin schon froh, wenn ich es wenigstens bis zum Arzt schaffe.


    Die Tiere sind Katzen, selbst damit fühl ich mich gerade nur überfordert. Ich sehe da nur die Sorgen die auf mich zukommen. Da will ich eigentlich nicht darüber nachdenken. Eine zugelaufene Miez, werde ich an einen Tierschutzverein abgeben müssen, darüber hatte ich mit meiner Mutter noch gesprochen. Sie sah da auch keine andere Lösung. Mein Kater hat Angst vor dieser fremden Katze. Sie abgeben bringe ich aber gerade nicht fertig, noch ein Abschied geht nicht. So wie jetzt geht es aber dauerhaft auch nicht.

    Zwei weitere Kater Tiere wohnen bei meinen Eltern. Mein Vater wird nicht in der Lage sein sich dauerhaft zu kümmern. Ein Umzug wäre eine Möglichkeit, so das Patz für alle ist. Soweit kann ich aber zur Zeit nicht denken. Entscheidungen treffen will ich jetzt auch nicht, dafür fühle ich mich nicht in der Lage.

    Die vorgeschlagenen Atemübungen habe ich probiert, leider kann ich mich schlecht konzentrieren, habe ein dauerhaftes Piepen oder Rauschen im Ohr was nicht weggeht. Trotzdem danke für jeden Versuch der Hilfe. Ich weiß das sehr zu schätzen.


    Malin

  • Liebe Malin,

    entschuldige wenn ich mich einmische.

    Das Rauschen im Ohr kommt sehr wahrscheinlich vom Trauerstress,welcher den Blutdruck erhöht .

    Trauer und zusätzlicher Stress durch die Schuldgefühle und Sorge um Vater und Katzen,erhöhen den Adrenalinspiegel und versetzen deinen Körper in permanente Alarmbereitschaft.

    Du bist wirklich gerade in einer prekären Lage und fühle mit dir.


    Lieben Gruß 🍀Paula

  • Liebe Malin,


    ich weiß gar nicht so recht was ich darauf antworten soll ehrlich gesagt.

    Natürlich stellen auch mal Ärzte eine falsche Diagnose weil sie Anzeichen anders interpretieren.

    Was die Thrombose angeht viele Menschen haben die uns wissen es überhaupt nicht also daraus zu schließen das sie deinetwegen starb weil Du es nicht gesagt hast.


    Jeder der in so einer Situation ist macht Fehler und muss sich auf die Ärzte verlassen die immer versuchen die meisten das richtige zu tun.

    Ich bin keine Ärztin also muss ich schauen in solchen extrem Situationen das Ärzte mir sagen wie der nächste Schritt aussieht.


    Wenn Deine Mama mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht wurden ist bzw. ein Notarzt vor Ort war dann war da schon etwas was nicht normal ist.

    Dann finden Untersuchungen statt und da kommt es auch auf die Symptome an die sie gerade hat klar auch Ärzte können nicht Hellsehen.


    Wir erwarten immer automatisch das bei unserem hochmodernen Gesundheitssystem auch sofort die richtige Antwort auf dem Tisch liegt und am besten auch noch die Heilung nur ist das eben oft nun nicht der Fall, man kann viel aber eben nicht alles immer noch nicht.

    Wir hätten uns alle hier das anders gewünscht und jeder von uns hat diese Punkte des Zweifels und dieser Fragen was wäre wenn.....das ist völlig normal.

    Sich zerfressen lassen das sollte man nicht und wenn es nicht anders lösbar ist sollte man wirklich professionelle Hilfe sich holen um das zu verarbeiten.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen,


    Malin stand unter Schock,hatte wahrscheinlich einen Black Out.

    Alles ging sehr schnell und sie konnte gar nicht so schnell reagieren,wie die Ärzte gehandelt haben.

    Ich verstehe,dass die sich schuldig fühlt,auch wenn es nicht zutreffen sollte.

    Man muss selbst in so einer Situation gewesen sein,um Malin zu verstehen.

    Ich erinnere mich,dass ich auch mal den Notarzt rufen musste und dabei ging es nicht um Leben und Tod, trotzdem war ich sehr aufgeregt und konnte nur Unwichtiges erwähnt.Man ist dann wie blockiert im Kopf.Irgendwie schaltet das Gehirn einen Schalter um!

    Malin sucht sich Hilfe,hat sie ja geschrieben.


    Alles Gute dir liebes Linchen,

    Paula🙋

  • Genau deswegen schrieb ich das so ich hab das 2017 durch ganz extrem zum ersten mal überhaupt in meinem Leben und dann gleich richtig heftig mit Vormundschaft ect.

    Weil ich nicht wusste das man als Ehemann also Papa oder ich als Tochter gar nicht erst einmal entscheiden darf das geht erst mal zum Amtsgericht....usw.


    Ich weiß wovon Malin spricht und man steht unter Schock ich bin ein paar mal zusammen gebrochen in der Intensivstation und auch außerhalb.

    Hab da sehr sehr gute engagierte Ärzte gesehen aber eben auch genau das Gegenteil von engagierten Arzt und wir haben wirklich Glück gehabt das sowohl Pfleger aber auch Ärzte gesagt haben Nein das machen wir nicht wir werden am Montag mit dem Oberarzt sprechen und beraten.


    Ich weiß wie das ist zwischen diesen Stühlen zu sitzen und nicht zu wissen....mittlerweile hab ich nun Vorkehrungen getroffen...die 2020 schon sehr geholfen haben....meine Freundin ist Ärztin und die hatte sich da auch eingeschaltet und jetzt wenn solche extrem Situationen sind wird Sie automatisch mit eingeschaltet.


    Das hat natürlich nicht jeder das ist mir klar.

    Für mich natürlich eine große Erleichterung aber auch Sie kann natürlich nicht alles immer so richtig sehen wie wir uns das wünschen.


    Vlg. Linchen

  • Verstehe dich sehr gut liebe Malin.

    Du bist total verzweifelt .

    Du kannst diese Situation nicht akzeptieren und dein Leid zerfrisst dich.

    Du bist total überfordert und weißt keinen Ausweg mehr.

    Malin es muss weitergehen .

    Deine Mutter war auch eine tapfere Frau und hat sicher auch viel Leid in ihrem Leben gehabt ,aber die hat weitergemacht.

    Gib nicht auf Malin,gönn dir einfach eine Pause und mach gar nichts.

    Du wirst wieder Kraft bekommen,da du eine Aufgabe hast und Verantwortung für dich selbst .

    Auch dein Vater und die Katzen zählen auf dich.

    Es geht immer wieder einen Schritt weiter.

    Bitte steh das durch,es kommen auch wieder leichteren Momente.

    Deine liebe Mutter ,steht dir auch bei in deiner seelischen Not.


    Ich schick dir himmlische Helfer ,


    Herzliche Umarmung,

    Paula🐾🐾💕🙅

  • Ich kann heute nichts vernünftiges schreiben.

    Bin nur am weinen und denke seit Stunden einfach nur das es jetzt genug Leid ist. Ich will meine Mama wieder haben.

    Hallo Malin,


    genauso geht es mir auch, ich will das alles nicht , ich möchte aufwachen, das dieser beschissene Traum ein Ende hat,

    aber das wird nicht passieren.

    Ich glaube diese Emotionen, sind relativ normal!

    Fühl Dich einfach gedrückt von mir, Du bist nicht alleine, ich fühle genauso!

  • Danke für eure Anteilnahme an meinem Elend. Das klingt zwar etwas seltsam aber ich kann es gerade nicht anders formulieren.

    Bei einigen habe ich begonnen nachzulesen was euch widerfahren ist.

    Musste dann aber wieder nur weinen, wenn ich ein paar Parallelen bemerkt habe.



    Liebe Paula, ja ich denke auch das es der Blutdruck ist, der Dauerstress ist sehr schädlich. Ich hatte schon mal vor Jahren Probleme mit dem Herz, jetzt kommt das alles wieder. Am Mittwoch habe ich einen Termin beim Arzt, mal sehen was der sagt. Ich versuche schon meinen Tagesablauf ruhiger zu halten aber es geht nicht so richtig.


    Irgendwann vor einigen Tagen hast du geschrieben das die Schuld am schwersten wiegt. Genau so empfinde ich das auch. Es lässt einen normalen Trauerprozess vielleicht auch nicht so richtig zu.

    Da zu kommt das Nachdenken über die letzte Zeit Zuhause. Irgendwas muss meine Mutter geahnt haben, die letzten Gespräche waren rückwirkend betrachtet seltsam. Da habe ich aber nicht mal annähernd gedacht das so was schreckliches passieren könnte. Ich hätte ihre Fragen anders beantwortet oder mehr hinterfragt. Ach alles Mist.


    Malin:13:

  • ;(:24::30:<3

  • Liebe Malin,


    selbst wenn Du hinterfragt hättest hätte Sie Dir nicht wirklich geantwortet.

    Ich kann nicht genau sagen woran das liegt.

    Ich denke aber das Sie selber es nicht artikulieren können.

    Ich habe nachgefragt die letzten Monate immer wieder.

    Sie wissen das etwas nicht stimmt Sie wissen das es etwas anderes ist sie sind aber nicht im Stande das zu äußern.

    Diese Abschiedsgespräche die man sich oft wünscht gibt es sehr sehr selten fast nie und selbst wenn werden auch die jenigen dort sagen ich hätte noch das und das und das, oder warum hab ich nicht.


    Vlg. Linchen

  • Mama hat oft Äußerungen gemacht die letzten Monate und auch gesagt das Sie von mir träumt fast jede Nacht als ich noch klein war....den ersten Traum von Ihr nach dem Tag X war genau so einer.

    Ich war klein Sie war Jung und sie hat Sich verabschiedet.

    Es gab noch andere Träume ich bin oft weinend aufgewacht und auch weinend eingeschlafen.


    Vlg. Linchen

  • liebe Malin,<3

    ich schreibe einmal.

    wir sind um "dich herum" gedanklich und virtuell

    und deine Mama ist es geistig absolut ... IN LIEBE...


    Mamas schweigen oft aus LIEBE um ihr Kind ...

    Sie wollen eigentlich jegliche Sorge von dem Kind entfernt halten.

    Selbst bis ins hohe Alter hinein...

    Mams sterben auch meistens wenn ihr Kind / ihre Kinder NICHT im Raume sind..


    Wir sind weiter fuer DICH da um dir mitfuehlend zur Seite zu stehen...

    glaubt <3 Sverja

  • Das war bei mir anders, ich glaube meine Mutter hat mit dem Sterben gewartet bis ich wieder da war. Es ging ihr morgens schon nicht gut, sie war kurz weggetreten, da hätte ich schoh ahnen sollen was Sache ist. Dann haben wir noch gefrühstückt und sie hat mir gesagt, ich solle mir nicht so viele Sorgen machen, es wäre doch alles gut. Sie war richtig heiter an dem Morgen. ich bin dann einkaufen gefahren, denn es war ja kurz vor Sylvester. Mein Vater ist bei ihr geblieben. Als ich wieder kam und noch die Sachen wegräumte ist sie dann zusammengebrochen und wir haben sie auf die Couch gelegt. Da ist sie dann verstorben. Ich kann es immer noch nicht glauben...