Verloren im Leben

  • Liebe Malin,

    mit Schuldgefühlen zu leben und hinten dran noch das Vermissen und vorne die Sorge um Vater und Tiere ,das ist der reinste Horror.

    Ich frage mich immer wieder,was das soll???

    Warum müssen wir so leiden?

    Was ist der Sinn?

    Auf diese Fragen,gibt es viele unterschiedliche Antworten, aber das sind alles nur Thesen.

    Niemand weiss wirklich ,warum wir das alles über uns ergehen lassen müssen.

    Man muss sich praktisch ergeben und alles bis zum Ende "durchziehen"😥

    Habe viele Bücher über Leben ,Tod, Jenseits etc.gelesen.

    Es gibt viele Antworten,aber wie gesagt,keiner weiss wirklich was.

    Jeder glaubt an das ,was ihm plausibel erscheint.

    Ich bin zu dem Schluss gekommen,dass alles nur ein böser Traum ist und warte bis ich aufwache.

    Die Welt nur eine Illusion die mit einem Knall zerplatzt,so wie sie entstanden ist.


    Ich denke an dich,

    Paula 🌍

  • Liebe Malin,


    ich hoffe du konntest am heutige Sonntag etwas zur Ruhe kommen. Ich fühle mich dir verbunden weil wir ein ähnliches Schicksal haben. Mein Vater hat mir heute gesagt, man kann kurzfristig ichts tun, sondern nur versuchen, die Situation jeden Tag ein wenig zu verbessern und wenn es nur dadurch ist, dass man seine Einstellung ein klein wenig ändert. Das werde ich mal versuchen. Es ist noch ein langer Weg...

  • Über diese Worte habe ich viel nachgedacht. Es beschäftigt mich auch weiterhin.

    Ich habe mir das alles mal ganz anders vorgestellt oder überhaupt nicht ernsthaft. Heute weiß ich nur, wir hätten über viele Dinge reden sollen auch was die letzten Wünsche betrifft. Es ist aber ein schweres Thema. Wer möchte schon ernsthaft darüber sprechen solang er gesund ist. Sollte man aber unbedingt. Ich bereue jedenfalls das ich ihre Fragen nicht besser beantwortet habe. Das war aber mehrere Wochen vorher. Niemals hatte ich mit so einem Verlauf gerechnet.


    Traurige Grüße an alle hier.

    Malin

  • Liebe Malin,


    du kennst doch Deine Mama eigentlich klärt sich das schon dadurch.

    Ich brauchte Mama da nicht fragen mir war das völlig klar was und was nicht.


    Natürlich ich hab mir das so apprubt auch nicht vorgestellt nicht so nicht in der Art und Weise nicht zu diesem Zeitpunkt.

    Aber es war eben so daran können wir nichts ändern.

    Das dauert nur einfach ne ganze Zeit.

    Im Moment gibt Dir das alles weder Trost noch sonst etwas das dauert einfach.

    Das zu akzeptieren ist genauso schwer wir zu akzeptieren das das Leben sich völlig verändert und eine gewisse Traurigkeit immer da sein wird.


    Vlg. Linchen

  • Für mich klärt sich nichts dadurch das ich sie kenne. Zu stark verändert war die Lebenssituation in den letzten zwei Jahren. Über das Geschehene reden konnten wir nur wenig, zu groß der Schmerz für alle.


    Das ich jede Nacht wach werde, raubt mir die Kraft.


    Mama ich kann an nichts anderes mehr denken. Heute hat deine Bekannte angerufen. Wie immer erzählt sie nur das ihre Probleme schlimmer sind. Ich möchte nicht mit ihr reden. Sie war dir gegenüber schon so gleichgültig. Du hast dich oft geärgert über das was sie getan hat. Ich verstehe sie schon lange nicht mehr. Das Theater mit den Geschenken geht weiter. Wir wollen jetzt keine Geburtstagsfeier oder sonstiges, Vater hat ihr das letzte Woche gesagt. Trotzdem diskutierte sie heute wieder darüber. Ach Mama, ohne dich ist das alles noch belastender. Vorher konnten wir über ihre Anrufe unterhalten, jetzt kann ich mit niemanden reden. Ich weiß nicht mehr weiter in diesen sinnlosen Leben. Was würdest du machen, wenn alles umgekehrt wäre?

    Es macht mich noch trauriger das du gesagt hast, "ich bereu mein ganzes Leben". Über alles was du in der letzten Zeit gesagt hast denke ich ständig nach. Dann ist da dieser Moment, wo ich es nicht begriffen habe das ich einen Arzt informieren muss. Von da an habe ich nur Fehler gemacht. So unverständlich.


    Ich hoffe es stört hier niemanden das ich jetzt einfach meine Gedanken aufgeschrieben habe. Wenn ich nicht schlafen kann, ist schreiben das einzige was mich im Moment beruhigt.

  • Liebe Malin

    Schreib deine Gedanken nieder,wenn es dich ein wenig beruhigt.

    Es ist unglaublich,wie quälend das Leben sei kann.Es gibt kein Wort für diesen Zustand,man kann ihn nur fühlen.

    Meine Gedanken gehen bis in meine Kindheit zurück und plötzlich erinnere ich mich an Situationen,die ich meinte , längst vergessen haben und das schmerzt unendlich.

    Habe soviele Fehler gemacht,die ich mir niemals verzeihen kann.

    Habe wenig mit ihr geredet,obwohl es noch soviel zu klären gab,aber immer dachte ich ,das hat noch Zeit.Auch habe ich ihr nie wirklich gesagt ,wie sehr ich sie liebe 😢.

    Ich verachte mich , für mein Verhalten.

    Liebe Malin,es ist grausam,was Gott uns Menschen zumutet.

    Ich kann dir keinen Trost geben,nur Solidarität.

    Ich denke an dich in Verbundenheit.


    Paula💔

  • liebe Malin,

    LEIDER bin ich sehr in Eile. Doch auch ich will dir schreiben das DU diesen , dein "Herzenshaus" dir eingerichtet hast um , ja UM deine Gedanken und Gefuehle zu beschreiben.

    Das kannst du immedr und immer wieder machen.

    Zu jeder Zeit. Jeden Tag einmal oder mehrmals .

    Schreiben hilft in dem Sinne seine Gedanken ETWAS zu sortieren.


    Habe einige Atemzuege die ruhiger sind ... Das hoffe ich SEHR fuer dich

    dich auf deinem Weg weiter begleitende Gruesse sende ich dir

    Sverja

  • Liebe Paula,


    danke für deine Worte. Der Austausch hier ist für mich ein wenig Halt. Wir haben wohl sehr ähnliche Fehler gemacht oder zumindest Fehler mit dem gleichen Endergebnis.

    Verachten solltest du dich selbst aber nicht. Das macht den weiteren Weg nur noch schwerer. Ich bin aber ja auch so wütend auf mich selbst und enttäuscht von mir selbst. Ich hätte mich in vielen Situationen gegen meinen Vater durchsetzen müssen aber das ist schon immer schwer gewesen. Ich wollte mehrmals dort übernachten, es hat ihm nicht gepasst. Heute ist mir klar warum.

    Es macht mich kaputt zu wissen das es meiner Mama sehr schlecht ging und er mich nicht angerufen hat. Anderseits sind da die Vorwürfe das ich nicht von selbst nachgefragt habe. Ein einziger Anruf hätte den Verlauf vielleicht verändert.


    Diese vielen Gedanken verfolgen mich ständig. Wie hast du die vielen Jahre überstanden?


    Malin

  • Liebe Malin,


    es ist extrem belastend,wenn man denkt ,man hätte durch anderes Handeln,Schlimmes verhindern können.

    Dich bei Vater durchsetzen zu müssen,wäre wohl sehr schwierig gewesen.Ist aber natürlich auch keine Entschuldigung.

    Ich verstehe dich so gut Malin.Man kann rein gar nichts mehr gutmachen.Man kann nur versuchen seine Sichtweise zu ändern.

    Bei mir war es reine Dummheit,ich

    kann aber diese Dummheiten nicht veröffentlichen und auch habe ich meinem Psychologen nichts davon erzählt,weil es ja nichts mehr bringt.

    Ich muss weiterhin mit dieser Schuld leben ,weil es dafür keine Freisprechung gibt.

    Ich war dann 3 Monate in einen buddhistischen Kloster um etwas zur Ruhe zu kommen.

    Es hat mir bedingt geholfen, jedenfalls soviel,dass ich weiterleben kann.

    Meine Gesundheit ist angegriffen und ich weiss nicht wie lange mein Herz noch durchhält💔


    Ich denke an dich liebe Malin,

    Paula

  • Liebe Malin, liebe Paula,


    es tut mir sehr leid, dass ihr meint Fehler gemacht zu haben. Selbst wenn es so sein sollte, Menschen machen Fehler und ihr hattet doch beide die besten Absichten. Eure Mütter würden bestimmt nicht wollen, dass ihr euch Schuldgefühle macht! Und schließlich wissen wir ja auch nicht, ob es nicht genau so vorbestimmt war. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass das Todesdatum einer Person schon bei der Geburt feststeht.

  • Liebe mutterseelenallein ,

    danke für deine tröstlichen Worte,das finde ich sehr lieb von dir🤗

    Ich bin mir schon sicher,dass der Todeszeitpunkt vorbestimmt ist,es ist nur so,dass meine Mutter durch meine Dummheit noch monatelang leiden musste,bevor sie starb.Und das tut mir in der Seele leid und ich denke jeden Tag daran.

    Man könnte nun sagen,dass es Karma ist,aber das wäre wohl zu einfach.


    Wie geht es dir und Papa im Moment?

    Kannst du wenigstens schlafen?

    Es tut mir auch so leid für dich , dass du so alleine bist und keinen Beistand hast in der deiner seelischen Not.

    Gut ,dass wir wenigstens schreiben können ☺️

    In meiner Nachbarschaft wohnt eine ausländische Familie.

    Jeden Sonntag und Feiertage bekommen die Besuch von unzähligen Leuten ,da sind Alte Menschen und Babys,also ein richtiger Clan.Die kennen keine Einsamkeit.Ich beneide diese Menschen.

    Du schreibst ,dass du Angststörungen hast und wenig Kontakte.

    Kommt das schon aus deiner Kindheit?

    Ich wünsche dir sosehr,dass du da irgendwie rauskommst!

    Als Mama noch lebte,hatte ich schon viele Bekannte,aber dann sind sie alles verschwunden.

    Es ist einfach so,dass ich immer mit Mama zusammen war ,weil nur sie mich verstanden hat und wir waren eng verbunden ,schon wegen der Lebensumstände.

    Seit sie nicht mehr da ist,bin ich zum Einzelgänger geworden.


    Ich wünsche dir von Herzen ein paar lichte Momente🌞

    Paula



  • Liebe Paula, ich danke dir für deine Antwort. Eine Auszeit irgendwo habe ich mir anfangs gewünscht, es geht aber nicht, jedenfalls jetzt nicht.

    Ich glaube du hast da einen sehr guten Weg gefunden, der Aufenthalt in einem Kloster wird oft empfohlen in so schweren Lebensumständen.


    Der Arzt hat mich heute erstmal für die nächsten drei Wochen krank geschrieben. Das ist schon hilfreich.


    Die Schuld, bleibt egal was wir tun.

    Ich bin mir sicher das meine Mutter auf keinen Fall so sterben sollte. Wäre das vorgesehen gewesen, wozu dieses viele Leid und die Schmerzen noch? Kein Mensch geht in eine Klinik um Schmerzen ertragen zu müssen und um eine fehlerhafte Diagnose zu erhalten. Der vorbestimmte Weg wird, denke ich, manchmal durch menschliches Versagen durchkreuzt. Bin mir aber nicht sicher.


    Ich schicke dir Grüße

  • Liebe Malin,

    danke für deine Nachricht.

    Gut ,dass du krankgeschrieben wurdest,das gibt dir nun Raum um dich zu sortierten.

    Eine Auszeit ist oft hilfreich,schon weil man andere Eindrücke bekommt und abgelenkt ist durch das Neue.

    Kloster Münsterschwarzach bei Würzburg,soll gut sein.

    Ich war nie dort,aber habe viel davon gehört.Pater Anselm Grün,ein grosser Tröster in Not,hat dort sein Domizil .


    Ich bevorzuge die Buddhisten,wegen ihrer Achtsamkeit allen Lebewesen gegenüber bzw.der vegetarischen ,gesunden Ernährungsweise.(ich lebe vegan)

    Ja Malin,die Schuld kann uns niemand nehmen und man kann auch nichts weg diskutieren .

    Kann sein,wenn wir aus spititueller Sicht,genug gelitten haben,irgendwann die Absolution bekommen.

    Aber noch müssen wir büssen.


    Liebe Malin,ich bin dir keine große Hilfe in deiner Not und das tut mir leid.

    Alles Liebe 💕,

    Paula

  • Oh doch Paula du bist mir eine Hilfe oder Stütze mit deiner Erfahrung. Du hast immerhin mit diesem Erlebten und den Folgen überlebt. Ich frag mich gerade ob ich die nächsten 3-5 Jahre überhaupt überleben will.

    Uns verbindet offenbar noch bisschen mehr. Ich esse vegetarisch, vegan habe ich eine zeitlang versucht. Finde aber dauerhaft keinen ausreichenden Ersatz für Eiweis. Ausnahmen werde ich jetzt auch machen müssen mit Medikamenten. Das nehme ich nur widerwillig aber es geht nicht anders.


    liebe Grüße

    Malin

  • Danke liebe Malin,

    dann bin ich sehr froh,dass ich nicht nutzlos bin .

    Bezüglich Ernährung könnte ich dir helfen,falls du überhaupt in deinem fatalen Zustand einen Nerv dafür hast.

    Das erste Jahr nach Mutters Tod,habe ich nur so vor mich hin gelebt.Ich sah die Welt unreal,aus einer anderen Perspektive.

    Habe alles verkommen lassen,inclusive mich selbst.Da war auch niemand ,der mir Beistand.Ich habe damals nur Dank eines Trauerformus überlebt bzw.ich habe mit ein paar Mitgliedern privat geschrieben und das war meine Rettung.

    Einer Trauerfreundin ging es nach ca 1,5 wieder besser und hat dann den Kontakt eingestellt.

    Ich bin dann zu einem Psychologen,der mir zwar nicht helfen konnte,aber zumindest konnte ich mit ihm über Gott und die Welt reden.

    Anschließend brach dann Corona aus und man konnte nicht mal mehr auf die Straße.Es gab auch keine Trauergruppen .

    Ehrlich gesagt,weiß ich gar nicht mehr genau,wann was war,da ich gar keinen Zeitsinn mehr hatte und auch heute nicht mehr genau weiss,was ich wann gemacht habe.

    Ich weiß nur,dass ich krank wurde,durch Mangelernährung.

    Irgendwann bin ich dann in ein Erholungsheim für 3 Wochen und in ein buddhistisches Kloster,da gab es gutes ,gesundes vegetarisches Essen und es ging dann etwas besser,da mir die buddhistische Lehre neue Sichtweisen gab, die mir geholfen haben zu überleben.

    Das Vermissen der Mutter und die Schuldgefühle sind immer noch da,weil man mir die auch mit "frommen Sprüchen"nicht ausreden konnte.

    Ich bin nun wieder in diesem Forum um mit "Gleichgesinnten"zusammen sein zu können und ich bin fündig geworden 😊🤗,

    Paula

  • Liebe Paula,


    nach einer geeigneten Psychologin suche ich noch. Offenbar hat jeder heutzutage psychische Probleme, denn die Wartezeiten sind sehr lang, jedenfalls als Kassenpatient. Die erste bei der ich gewesen bin war mit meinen Problemen merklich überfordert.

    Bezüglich Ernährung habe ich schon Interesse, allerdings bin ich aktuell nicht so aufnahmefähig aber vielleicht ist es in paar Wochen etwas besser, dann können wir mal darüber ein bisschen mit schreiben.

    Paula, ich bin mir sicher das deine Beiträge auch für andere hier in diesem Forum wichtig und hilfreich sind.

    Leider haben wir einen Lebensweg der nicht so ist, wie erhofft.

    Meine Gedanken sind immer wieder bei den selben Problemen, den tausend Fragen nach dem warum. Eigentlich weiß ich nicht mal mehr wie es mir geht. Vermutlich dreh ich durch. Gestern habe ich von weiten eine Frau gesehen, sie hatte eine Jacke an in der gleichen, etwas auffälligen Farbe wie die Winterjacke meiner Mutter, für eine Sekunde dachte ich das ist..., doch dann registriert das Gehirn es kann nicht meine Mama sein.

    Alles zum kotzen. Mein Vater macht mich zusätzlich wahnsinnig. Er will nicht alleine sein aber Kontakt zu fremden Menschen will er definitiv nicht. Habe mit ihm über eine Begegnungsstätte gesprochen, die extra für Menschen in solchen Situationen da ist. Er will auch kein Essen gebracht bekommen oder sonstige Hilfestellungen die möglich wären. Irgendwie kann ich es auch verstehen.


    Malin

  • Ich war heute einkaufen, überall sehe ich Mutter und Kind, egal ob junge Menschen oder wo die Mutter ungefähr 80 ist und die Kinder um die 50 oder älter. Von den Nachbarn haben auch alle ihre Eltern noch, egal wie alt. In einem Laden standen Deko Figuren ein kleines Tier und ein Mamatier. Sogar unsere Katerchen haben ein Mamatier, nur ich nicht.:13:

    Hattet ihr auch solche Phasen? Manchmal denke ich, wenn es so weiter geht dreh ich durch.


    Malin