Mein Herz ist zerbrochen

  • Liebe Nora,

    es ist gut, dass Du die emotionalen Dinge und das, was Du noch in Ruhe sortieren möchtest, mitgenommen hast. Ja, aussortieren ist grausam. Leider geht es bei einer Mietwohnung nicht anders, da ja Kündigungsfristen bestehen. Auf emotionale Belange wird da keine Rücksicht genommen. Das alltägliche Rad dreht sich einfach weiter ohne Rücksicht darauf, wie es uns damit geht. Es tut mir leid, dass Du da jetzt durch musst, das kostet viel Kraft.

    Ich sende Dir ein Kraftpaket und wünsche Dir, dass Du da einigermaßen durchkommst.

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Herzschmerz

    Ja,man kommt oft auf eine Warteliste beim Psych,aber das ist ja dann ok.Danke dir😘

    Klar,erstmal auch gucken wen man symphatisch findet und wem man vertraut.Hab schon eine Empfehlung von meiner Freundin 👍

    Fühl dich ganz dolle gedrückt und liebe Grüße

    ❤️Steffi


    Liebe Nora

    Ja,das Ausräumen ist furchtbar😖am liebsten würde man sich von gar nichts trennen.

    Ich musste auch schon damit anfangen.Morgen kommen seine Töchter,denen ich heute auch schon Sachen rausgesucht habe,die sie gerne als Erinnerung hätten.Versteh ich ja auch,aber es ist verdammt schwer,in seinen Sachen zu suchen😢

    Über kurz oder lang muss ich sowieso nach und nach alles ausräumen,weil ich mir jetzt eine kleinere Wohnung suche.

    Dazu noch unsren geliebten Bus verkaufen,weil ich den nicht fahren kann und der Tüv fällig ist.

    Sein DJ Equipment,was halt unglaublich sperrig ist,Riesenboxen,Riesen Subwoofer,Mischpult,Plattenspieler...

    Könnt grad wieder heulen😔

    Ich versteh dich so gut Nora,fühl dich gedrückt❤️Steffi

  • :30::30::30:<3

  • Liebe Steffi,


    ja, da haben wir im Moment wirklich die gleiche schwere Aufgabe vor uns;(


    Andi hat hobbymäßig geimkert, darum musste ich mich als erstes kümmern, damit die Bienen möglichst schnell einen neuen Besitzer finden, der sich um sie kümmert. Er hatte auch ein eigenes kleines Bienenhaus auf dem Imkervereins-Gelände, das nur innerhalb des Vereins und nach offizieller Wertschätzung weiterverkauft werden darf. Alles sehr kompliziert.

    Dazu viel Imker-Equipment, wo ich teilweise nicht mal den Namen weiß oder wofür das gut ist.

    Ich habe dann eine Art "verkaufsoffenen Sonntag" auf dem Imkergelände organisiert. Da ging zum Glück einiges weg.


    Ich selber hätte am liebsten alles ganz billig abgegeben oder gar verschenkt, Hauptsache es kommt in gute Hände.

    Das Problem ist aber, seine Mutter ist ja die Erbin und wollte dann schon gerne "gute Preise" erzielen. Hielt sich aber mit ihren 80 Jahren hübsch im Hintergrund, machte mir dann aber hinterher Vorwürfe daß ich vieles "verscherbelt" hätte...


    Naja, ich will nicht jammern, ist vielleicht einfach ihre Art der Trauer. Daß man Andi zuliebe nichts unter Wert weggeben soll etc...

    Ich verstehe ja auch, daß sie ihr Kind verloren hat und natürlich auch total durch den Wind ist.


    Für mich aber natürlich eine zusätzliche Belastung zu all meiner Trauer, mich um seine Mutter kümmern zu müssen.


    Andi's andere Hobbys waren Musik und Computer.

    Bei den Computersachen habe ich ganz viel wirklich uralten Schrott gefunden, alte Grafikkarten, unendlich viele Kabel etc.

    Den Elektroschrott fahre ich mit Andi's Bruder nächstes Wochenende auf den Wertstoffhof. Das ist wenigstens nicht so emotional.


    Ja, und ähnlich wie bei Dir, liebe Steffi, mit dem DJ-Equipment: Andi hätte auch ganz viele Boxen, Lautsprecher....da werde ich dann mit seinem Bruder durchgehen, was evtl. noch was wert ist oder was evtl. auch gleich mit auf den Wertstoffhof soll.


    Es gibt auch noch 4 Gitarren und ein E-Piano. Das möchte alles seine Mutter haben um das alles aufzubewahren. Sie spielt selber auch nicht drauf. Wenn ich es hätte entscheiden dürfen, hätte ich die Instrumente auch lieber gespendet, an eine Musikschule vielleicht.


    Es ist einfach alles so traurig.

    Manchmal gibt es mir für ein paar Sekunden ein gutes Gefühl, mich "gut" um seine Sachen gekümmert zu haben. Seine Dinge in Hände zu geben, wo sie auch gewertschätzt werden.


    Und dann überkommt es mich wieder, wie traurig und furchtbar das alles ist;(

    Er hatte sich sooo aufs Imkern im Frühjahr gefreut. Den Wunsch nach einem eigenen Bienenhaus hatte er sich erst vor 3 Jahren erfüllt.

    Ich hätte ihm soooo gerne noch viele Jahre Imkern gegönnt. Es ist einfach nicht fair;(

  • Es tut gut, sich alles hier von der Seele zu tippen, was mir so durch den Kopf geht.


    Es sind grad wieder meine gefürchteten Morgenstunden. Ich liege noch im Bett, Trauer und Verzweiflung liegen mir schwer auf Brustkorb und Kehle. Müde und antriebslos.

    Angstgefühle, wie ich das alles überhaupt schaffen soll, wie meine Zukunft wird...

    Es fehlt einfach ein unersetzbares Stück in meinem Leben, wurde herausgerissen.

  • Liebe Nora,


    das alles auf diese extreme Schnelle machen zu müssen ist überhaupt nicht schön.


    Das Du Dich um seine Mutter kümmerst ist wirklich lieb, es kommt natürlich immer auf die Beziehung an die man miteinander hat.

    Offenbar hat er einen Bruder also sie steht nicht alleine da.


    Du meinst es gut und tust was man in so einer Situation tut aber vergiss Dich bitte nicht, Du darfst auch gesehen werden und Du hast Deinen Partner verloren diese Leere die da entsteht ist schwer zu ertragen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nora

    Fühl dich herzlich umarmt ❤️

    Ja,das erinnert mich wirklich an meine "Baustellen".

    Es tut so weh,die ganzen Sachen zu sehen und zu wissen,dass er nie nie wieder auf unsren Konzerten auflegt.Und ich will auch,dass die Sachen in gute Hände kommen.Scheiss aufs Geld!!!

    Was ich auf jeden Fall behalte,ist seine Plattensammlung.Da hing sein ganzes Herz dran😢❤️

    Alles andere muss halt weg,es geht nicht anders😭

    Ja,die fiesen Momente nach dem Aufwachen,nachdem man alles im Schlaf "vergessen" konnte😖😵

    Habe ich heute auch schon "hinter' mir.

    Mit der Tablette geht es grade wieder etwas🙏

    Nachher kommen die Töchter,da will ich nicht rumhängen wie Häufchen elend,weil die jüngere auch psychisch krank ist.Da will ich dann die "Starke" spielen.

    Und so geht für uns ALLE hier wieder ein Horrortag ins Land😔

    Fühl dich verstanden und gedrückt❤️

    Alle anderen auch einen dicken Drücker von mir🤗

    Steffi❤️

  • Liebe Steffi,


    ich wünsche Dir ganz viel Kraft, um nachher bei den Töchtern "die Starke" spielen zu können<3<3<3


    Eigentlich ist das zuviel verlangt, nun auch noch Stärke vorgeben zu müssen - aber ich verstehe das, manchmal geht es nicht anders.

    Ich spiele momentan auch oft "die Starke" bei Andi's Mutter und meiner eigenen Mutter (80 und 77 Jahre). Beide haben ja auch vor Jahren ihren Mann verloren.

    Theoretisch könnten wir uns ja gegenseitig stützen, aber (besonders bei meiner Mama) merke ich einfach, wie furchtbar sie bei meinem Verlust mitleidet.


    Und ich hab nun einfach solche Angst, daß nun mit einer der beiden Mütter durch den neuen Kummer auch noch was "ist", das könnte ich nicht verkraften...


    Für mich ist der heutige Ostermontag fast unerträglich gewesen. Normalerweise hätte wohl jeder in diesem Forum die Osterfeiertage ganz anders verbracht als er es nun getan hat;(

    Ich drück jeden, der hier mitliest, gedanklich ganz fest:30:

  • Liebes Linchen und liebe Ingrid,


    Euch auch lieben Dank für Eure Antworten<3


    Ja, Andi hatte einen Bruder der jetzt auch auf jeden Fall bei der Wohnungsauflösung und den ganzen Formalitäten mithilft. Die 80jährige Mutter ist bei allem ziemlich überfordert.


    Ich weiß von anderen (nicht aus eigener Erfahrung) daß es auch furchtbar schlimm ist, wenn ein Geschwister stirbt.

    Wir drei (also Andi's Mutter, sein Bruder und ich) können aufeinander zählen, aber ich denke für jeden von uns ist der Verlust einfach so tiefgreifend und speziell, daß wir uns gegenseitig nur ein wenig stützen, aber kaum gegenseitig trösten können.

  • Liebe Nora

    Ist für alle Betroffenen ein schlimmer Verlust und jeder muss mit seiner Art zu trauern fertigwerden😔

    Aber wenigstens hast du auch liebe Unterstützung.

    War ein anstrengender Tag heute.War schwer,die Fassung zu bewahren,als seine Kinder da waren.

    Jetzt ist der Horrortag gottlob fast vorbei und man kann bald wieder schlafen gehen.

    Und morgen wieder aufstehen und irgendwie funktionieren müssen😵

    Wie viel Kraft kann man noch aus sich rausholen wenn man eigentlich kraftlos und erschöpft ist?

    Liebe Grüße

    Steffi❤️

  • Liebe Steffi,


    wenigstens hast Du den anstrengenden Tag gestern nun hinter Dich gebracht<3


    Ich versuche auch immer, in kleinen Schritten zu denken: Heute mache das, und wenn ich das geschafft habe, dann soll es genug sein. Ansonsten würde mich die To-Do-Liste erdrücken. Eins nach dem anderen, so gut es geht.

    Und manchmal kommt ein Tag, so wie gestern, wo ich rein gar nichts schaffe. Ich versuche das anzunehmen und zu akzeptieren, daß auch mal "nur Trauer" da sein darf.


    Ich habe heute noch einen Tag Urlaub und fahre nochmal in seine Wohnung, hole nochmal eine "Fuhre" ab mit Sachen, die ich behalten will (oder wo ich noch unschlüssig bin).

    Meine kleine Wohnung (und mein Kellerabteil) versinken schon im Chaos.

    Was mir einerseits auch nicht gut tut - wo ich aber andererseits nicht die Kraft habe, alles jetzt schon auszupacken und irgendwie passend in meine Wohnung zu "integrieren".


    Es hilft nix: Priorität Nr.1 ist leider, SEINE Wohnung leer zu bekommen und zu renovieren, da wir sie spätestens zum 31.Mai übergeben müssen.


    Darauf konzentriere ich mich jetzt. Alles andere hat Zeit - oder muss eben Zeit haben.

  • Liebe Nora

    Eins nach dem Anderen.Und das Wichtigste zuerst.Und nur von Tag zu Tag denken und planen.Anders wird man nur verrückt.

    Heute ging der Tag eigentlich einigermaßen.Den ganzen Morgen Sachen geregelt,die telefonisch machbar waren.

    Ich kann keine Warteschleifenmusik mehr hören😖Kann man nicht wie früher gleich einen echten Menschen am Hörer haben?

    Furchtbar nervig😵

    Dann noch schnell was eingekauft.Sachen verpackt für eBay zum verschicken (da verdien ich mir seit paar Jahren noch extra Geld mit).

    Das ging in den letzten Wochen natürlich überhaupt nicht,hatte mich bis 31.3. als abwesend eingetragen😑

    Jetzt reicht's mir auch für heute.Bin so schnell erschöpft in letzter Zeit.Daran merk ich,wie kraftraubend die Zeit momentan ist.Obwohl ich noch nicht mal Sport mache seit der schlimmen Zeit,fühl ich mich wie nach 2 Stunden Workout🥴

    Hoffe,liebe Nora,dass du das mit der Wohnung gut schaffst,sowohl psychisch als auch zeitlich.🙏

    Fühl dich gedrückt und hab einen erträglichen Abend🙏

    Liebe Grüße

    Steffi❤️

  • Oh ja, ich erinnere mich auch mit Grauen an die vielen Telefonate...


    Schnell erschöpft bin ich auch. So mit richtig bleierner Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Dann kommt zur Traurigkeit dann noch das schlechte Gewissen, was man eigentlich alles noch zu tun hätte. Und bei mir noch Angstattacken: Was ist wenn ich nie mehr genug Energie für alles haben werde?


    Ich bin heute nach meinem verlängerten Osterwochenende wieder in der Arbeit. Insgesamt nachdem "es" passiert ist, ist es nun der dritte Arbeitstag.

    Und gerade so richtig im Tief. Ich fühle im Moment nur die absolute Trostlosigkeit und Sinnlosigkeit.


    Wenn ich mich früher in der Arbeit mal geärgert hatte, konnte ich mich aufs Wochenende mit meinem Andi freuen.

    Und gearbeitet habe ich, um später mal die Rente mit meinem Andi genießen zu können.


    Alles vorbei, für immer vorbei;(

    Ich weiß einfach nicht was ich hier in der Arbeit, oder überhaupt in meinem Leben noch soll.


    Dabei habe ich eigentlich das Glück mit einem verständnisvollen Chef und netten Kollegen...aber es hilft alles irgendwie nix;(

  • Liebe Nora,liebe Steppi,


    mein tiefstes Mitgefühl zu deinem furchtbaren Verlust.Ich kann euch so gut verstehen.

    Mein Mann Jörg ist im November 2022 verstorben.Er hatte eine Mandelentzündung und Bronchitis,daraus wurde eine Lungenentzündung,schließlich Multiples Organversagen.

    Er war gerade62 Jahre.

    Wir waren 46 Jahre zusammen,davon 36 verheiratet,eine Teenagerliebe.

    Es tut immer noch furchtbar weh.


    Ich hoffe,dass euch dieses Forum so gut hilft wie es mir schon geholfen hat.

    Glg🌻🌻Elke

  • Liebe Elke

    Das ist ja furchtbar 😔 Von Mandelentzündung zu Organversagen.Das tut mir so leid😢So alt war dein Mann ja auch noch nicht.Das Leben ist so fies und ungerecht😔das glaub ich dir,dass das immer noch sehr weh tut.Fühl dich gedrückt und danke dir sehr für die lieben Worte ❤️Es hilft wirklich,hier unter Gleichgesinnten zu schreiben 👍

    Viele liebe Grüße und eine hoffentlich geruhsame Nacht 🌛

    Steffi ❤️

  • Liebe Nora!

    dein Verlust tut mir leid.

    Auch ich war die ersten Monate ständig erschöpft. Kleinigkeiten haben so viel Kraft gekostet, ich dachte so manches mal, ich schaffe das alles nicht mehr. Ich habe dann begonnen, mir zu sagen: es muss nicht alles sauber/perfekt sein. Ich kann nicht mehr-jetzt ist Schluß!

    Habe mich hingesetzt, gelesen, ferngesehen, geruht, was auch immer.

    Da ich noch arbeite, habe ich mir (im Kopf) einen festen Plan erstellt.(was ich wirklich machen muss) z.B Freitag: Treppenhaus/Wäsche

    Samstag: Badezimmer/Küche usw.

    Mittlerweile läuft alles, es hat sich alles eingespielt, ich nehme mir meine "Ruhezeiten".

    Was ich in meinem Leben noch soll, weiß ich, nach 2 Jahren, auch noch nicht. Für mich ist alles sinnlos geworden.

    Hoffnungslosigkeit und Trauer bestimmen immer noch mein Leben.

    Ich kann dir nur raten, gut mit dir umzugehen, Dinge tun die dir gut tun und vor allem auch mal nein zu sagen-Du gehst im Moment vor.

    Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Du musst Geduld mit dir haben.

    Schritt für Schritt, Tag für Tag!

    Liebe Grüße Andrea