5.8.2011 - der schwerste Tag in meinem Leben

  • Hallo Josef,
    was ich um diese Zeit tue? Arbeiten, hatte aber grade Pause. In meinem Beruf "darf" man mitunter nachts nicht schlafen. ;(
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Heute sind es genau 2½ Jahre, daß mich mein Putzi verlassen musste :33:


    Es gibt auch nach 2½ Jahren immer wieder Situationen, die ich das 1. Mal ohne meinen Putzi mache.....und die mich dann aus der Fassung bringen.
    Das Vermissen ist dann schmerzhafter denn je................und bevor mein Gedankenrad sich jetzt wieder in Schwung dreht.............


    es gibt auch schöne Momente...........unser kleiner Leopold durfte letzte Woche endlich heim von der Klinik und Sonja kommt sehr oft zu mir mit ihm.....es ist eine sehr grosse Freude, so ein winzig kleines Menschenleben zu herzen und zu küssen.....da geht einem das Herz auf, das kann ich Euch sagen.....


    Gute Nacht an Euch alle
    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • So, nun nehme ich mir die Zeit, endlich ein paar Bilder einzustellen.


    Es ist sehr schön, Mama zu sein. Ich genieße es sehr, auch wenn es oft anstrengend ist, weil Leopold eine kleine Nachteule ist und uns den Schlaf raubt. Aber es gibt kein schöneres Gefühl, als Mama zu sein und das eigene Kind im Arm zu halten.


    Auf den ersten zwei war Leopold noch auf der Neonatologie Intensivstation.
    Auf dem dritten war er auf der Neonatologie Nachsorge.
    Das vierte Bild ist ganz aktuell und auf dem fünften Bild lächeln wir schon ;-)

  • hallo Sonja!
    Glückwunsch zum Baby. :8: :8:
    Das ist ja ein süßer kleiner Mann. Das glaub ich Dir aufs Wort, es ist wunderbar so ein kleines Wesen zu haben, auch, wenn sie am Anfang fast alle kleine "Nachteulen" sind. ;)
    Das legt sich.
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Lieber Josef!
    Vielen vielen herzlichen Dank für Deine Geburtstagswünsche. Ich hab schon ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich nie mehr hier schreibe.


    Ich bin mittlerweile zur "stillen Mitleserin" geworden. Warum?


    Ich versuchte oft und oft, bei anderen Beiträgen zu schreiben, Trost zu spenden, meine Erfahrungen mitzuteilen...............es will mir nicht mehr gelingen. Ich habe bemerkt, dass es mich dann immer wieder näher zurück an den Anfang meiner Trauer zurückbringt, als würde wieder alles von vorne anfangen. Davor habe ich Angst.......ich bin sooo weit gekommen und bin einigermaßen zufrieden mit meinem Fortschritt.
    Die Trauer und das Vermissen um meinen Putzi wird nie vergehen, aber ich bin auf gutem Wege, meinen neuen Lebensabschnitt zu meistern und dazu gehört für mich gefühlsmäßig das etwas "Zurücktreten" hier im Forum.


    Ganz liebe Grüße und nochmals danke
    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Liebe Evi,
    danke für Deine Zeilen. Ich meine, Du brauchst auch ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen haben.
    Es ist schön zu hören, dass, wie Du sagst, Du auf einem guten Weg bist Deinen neuen Lebensabschnitt zu meistern.
    Ich will Dir weiterhin alles alles Liebe und Gute wünschen.
    Liebe Grüße
    Josef

  • Liebe Evi,


    mir geht es genauso, wie dir. Ich bin auch nicht immer in "Stimmung" einen Beitrag zu beantworten. Habe öfters schon auf Antworten gedrückt und dann doch wieder verworfen. Ich denke, dass es hier im Forum vielen so geht und wir kein schlechtes Gewissen haben brauchen ;)
    Es kommt dann eh wieder die Zeit, wo wir schreiben.


    Liebe Grüße Brigitte

  • Meine Lieben!
    Kein schlechtes Gewissen, wenn ihr nicht schreiben wollt, könnt oder das Forum "satt" habt! Das ist ein Zeichen, dass ihr es aus welchem Grund auch immer im Moment oder überhaupt nicht mehr brauchen könnt und dann ist es gut so! In keinem Fall, soll euch das Forum in eurer Trauer fixieren, indem ihr hier hängen bleibt!!!!
    :24:
    AL Christine

  • Ich schreib hier einfach mal wieder ein paar Gedanken hinein....


    Nun ist es schon wieder drei Jahre her, seit Du, Papa, von uns gegangen bist. Und ich vermiss Dich jeden Tag. Jeden Tag, an dem mein Sohn wieder etwas Neues gelernt hat, wenn er mich anlächelt mit seinem breiten Grinsen, wenn er qiuetscht vor Vergnügen. Denn das kannst Du alles nicht mehr miterleben. Ich frage mich oft, wo Du wohl bist, ob es so etwas wie Wiedergeburt gibt. Wenn ich mir Dein Foto an schau, Papa, auf dem Du noch ein Baby warst und dann Leopold anschau, gibt es so viel Ähnlichkeit, dass ich mir oft denke: Hey, kleiner Mann, Du hast wirklich viel von Deinem Opa.....
    Oft möchte ich mich einfach hängen lassen, so wie heute. Doch es geht nicht, denn ich möchte für Leopold fröhlich sein. Ich möchte für meinen Sohn stark sein. Auch wenn ich mich am Liebsten verkriechen will. Aber der Kleine braucht mich und Du, Papa, Du hast immer zu mir gesagt: Geh Deinen Weg, mach das, was Du machen willst! Und das versuche ich, Tag für Tag. Ich lache viel mit Leopold, singe viel mit ihm, zeig ihm viel. Und ich lache oft mit ihm, auch wenn mir nach Weinen zu Mute ist. Ich glaube, manchmal lacht man einfach, obwohl man innerlich zerbricht. Man sieht die Traurigkeit nur in den Augen, die Augen sind der Spiegel zur Seele.
    Ich wünsche mir oft, dass es wieder so ist, wie es damals war. Doch das geht leider nicht mehr. Drum versuche ich, alles für meinen Sohn perfekt zu machen. Ich versuche, keine Fehler zu machen, ich versuche, für ihn ein fröhliches Umfeld zu schaffen und mit ihm zu Blödeln, damit er lacht. Sein Lachen bringt mich oft auch zum Lachen.
    Wenn Leopold nicht wäre, wäre zwar meine Wohnung sauber und meine Geldtasche gefüllt, jedoch mein Herz wäre leer.


    Manchmal werde ich von Leuten gefragt, ob es nach so langer Zeit immer noch weh tut, dass Papa gehen musste. Ich antworte dann immer, ja und das wird sich nie ändern....


    Oft schlucke ich es einfach hinunter, lenke mich ab und verdränge es, was im Moment einfach ist, weil Leopold mich Tag und Nacht auf Trap hält. Doch es gibt Momente, in denen alles wieder hochkommt. Dann hat man das Gefühl, man steht wieder am Anfang. Bilder kommen wieder ins Gedächtnis, von seinem Sterben, von der Verabschiedung, der Urnenbeisetzung. Auch erzähle ich Leopold immer wieder von seinem Opa, was er alles gemacht hat, warum wir auf den Friedhof gehen, warum die Mama manchmal traurig ist.
    Dann lächelt mich der Kleine wieder an und ich sehe wieder die Ähnlichkeit zwischen den beiden.


    Ich glaube, jeder trauert auf seine Weise. Der eine wird grantig, der andere weint, ich werde eher ruhig, ziehe mich zurück und denke nach.....


    Ich hab neulich was gefunden, was ich geschrieben habe, einige Tage vor Papa`s Tod. Ich saß da auf der Bank über dem alten Höttinger Friedhof, wo sein Grab ist:


    Wenn die Sonne unter geht und der Schatten über die Berge zieht und diesen das Licht und das Leben nimmt, so nimmt auch der Tod unser aller Licht und Leben. Für uns Menschen unverständlich, aber dennoch allgegenwärtig. Der Tod kriecht über Licht und Leben und haucht es aus, ungeachtet des Alters und des Lebens, ungeachtet des Standes, er nimmt Leben, so willkürlich, für den Menschen nicht nachvollziehbar in Grund und Recht. Der Mensch kann nur hinnehmen und akzeptieren und versuchen, mit der Situation ins Reine zu kommen und nicht damit zu kämpfen. Den Schmerz erleidet dadurch der Mensch, der zurückbleibt auf dieser schmerzvollen, ungerechten und unverständlichen Welt. Der Tod ist unaufhaltsam, er kommt, wann er will, manchmal kann sich der Mensch darauf vorbereiten, dennoch kommt das Ende schlussendlich mit solcher Wucht und Kraft, die einem unverständlich und nicht begreiflich, obwohl der Mensch darauf "vorbereitet" war. Es scheint der Eindruck, als ob der Tod mit uns Menschen spielt. Ein für uns gar unbegreiflich Spiel, für den Menschen nicht Spiel, sondern bittere Realität und Schmerz, Verlust und Trauer. Der Tod nimmt alles, egal, ob ein Mensch gut oder schlecht, reich oder arm. Es gibt keine Selektion, keine Regeln, er nimmt einfach, wen er ausgesucht. Unverständlich, diese Art, fehlend jeder Logik und jedem System fern. Der Unterschied zwischen Schatten und Tod liegt darin, bei Schatten kehrt Licht und Leben wieder, doch der Tod gibt nicht zurück, wen er genommen, unbegreiflich und unverständlich diese Welt.... Die vielleicht einzige Gerechtigkeit in diesem bizarren Spiel: Der Tod holt alle, keiner kann ihm entkommen....

  • 3 Jahre ohne Dich mein Putzi.
    3 Jahre in nicht enden wollender Traurigkeit.
    3 Jahre Vermissen
    3 Jahre im Kampf mit mir selbst.



    Ich habe nicht nur Dich verloren, ich habe mich auch selbst verloren........ich suche die "alte Evi" immer noch...ich bin mir fremd geworden...
    Ich hoffe, dass die alte unbeschwerte Fröhlichkeit, die Energie, die ich mal hatte, bald wieder kommen.


    Sonne : ich umarme Dich und Leo...Ihr seid DER Lichtblick in meinem Leben

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Liebe Evi,


    :24:.
    Drei Jahre sind so endlos - und immer noch viel zu kurz um wirklich zu "begreifen"


    Die "alte Evi" - ich glaub du wirst noch so lange suchen können - es gibt sie nicht mehr.
    Aber ich wünsch dir, daß die "neue" Evi bald ganz viel Energie findet und auch eine, zwar neue und wohl andere, aber genauso schöne Unbeschwertheit bekommt. Und vor allem, daß du dich - als neue Evi - wieder findest und akzeptierst.


    Auch an dich liebe Sonne eine liebe :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    ich dank Dir für Deine Zeilen.


    Ja, ich befürchte Du hast recht, dass es die "alte Evi" nie mehr geben wird...und ich hoffe doch, dass ich mit mir selbst bald mal im Reinen bin

    :4:


    Liebe Grüsse
    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Für Papa:


    Morgen ist wieder Dein Geburtstag! Wieder ein Tag, an dem Du fehlst, wieder ein Tag, an dem ich weinend mit Deinem Enkel im Arm am Grab stehe und mich wieder frage, warum Du gehen musstest. Und warum Dein Enkel Leopold Dich nicht erleben durfte. Wieder ein Tag, an dem ich Brian Setzer höre und Du nicht hier sein kannst. Wieder ein Tag, an dem ich mir denke, hey, Brian Setzer hat eine neue Cd rausgebracht-normalerweise würde ich sie Dir zum Geburstag schenken und mit Dir gemeinsam anhören.
    Wieder ein Tag, an dem ich beginne, mit dem Schicksal zu hadern. Auch wenn ich weiß, dass es an der Situation nichts ändern wird. Ich schaffe es aber doch immer wieder, mich zu sammeln und in der Gegenwart zu leben. Ich muss viel Kraft aufwenden und mit mir selbst kämpfen, um das zu leben, was Du mir gesagt hast. Du sagtest einst: "Geh Deinen Weg, wie Du es für richtig hältst. Mach das, was Du für richtig hältst. Leb Dein Leben so, wie Du es möchtest."
    Ich bin schon ein Stück meines Weges weitergegangen Ich habe Deinen Enkel zur Welt gebracht, ich genieße es, Mama zu sein, auch wenn es oft anstrengend ist.
    Gestern Nacht kam Leopold`s erstes Zähnchen. Er hatte keine Schmerzen, gar nichts. Ich bin stolz auf den Kleinen. Er lacht immer so viel und bringt auch mich zum Lachen. Er ist ein richtiger Wirbelwind.
    Auch, wenn sich mein Leben komplett umgedreht hat und im Moment der Kleine meine Priorität ist, bin ich dennoch in Gedanken immer bei Dir. Denn seit Du weg bist, ist immer irgendwo sein Stück Leere in mir. Wenn ich in der Werkstatt was suche, fühle ich Leere. Wenn ich zu Mama runter will und sie nicht da ist, empfinde ich Leere. Wenn ich Gitarre spiele, empfinde ich Leere. Wenn ich Deine Musik höre, empfinde ich Leere. Egal, was ich mache, es wird immer etwas von dieser trostlosen Leere da sein.
    Oft fällt es mir leicht, über Dich zu reden, oft fällt es mir schwer, über Dich zu erzählen. Ich hab neulich einen Spruch gelesen: Worte sind wie Glasscherben im Mund. Bist Du sitll, tut es weh, redest Du, blutet es..... so gehts mir an manchen Tagen.


    So, nun werde ich Deine Kerze fertig beschriften, die bringe ich Dir morgen früh ans Grab, wenn ich mit Leopold raus gehe.
    Papa, Du fehlst mir ;( ;(

  • Mein lieber Putzi...an Deinem 68. Geburtstag sitze ich wieder mal alleine ;( hier mit 2 Gläschen Calvados...eines für Dich und eines für mich...und proste Dir zu...wie gerne würde ich Dich jetzt :24: umarmen, Dich fest drücken und Dir alle Gute wünschen...Dir in Deine blauen Augen schauen, um darin zu versinken.


    Und damit ich heute beim Aufstehen kein Kopfweh habe, werde ich mich jetzt endlich ins Bett verdrücken, ich muss heute noch mein "Dickschiff" klar machen für die Fahrt am WE nach Villach zum "Forum US Cars"...Motoröl, Automaticöl und Wasser kontrollieren, schauen ob die Reifen genug Luft haben und auftanken, da es am Samstag in aller Frühe los geht.


    Liebe Grüße an Euch all da draußen und wer es braucht, ich lade hier einige Kraftpäckchen ab, bitte hier abholen :)
    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Liebe Evi


    Diese besonderen Tage, wie der Geburtstag, werden wohl immer schwerer sein und bleiben, auch wenn sich das Leben weiterentwickelt... Aber so bleiben sie uns doch auch nah, wenn wir sie auch nicht mehr umarmen und liebkosen können...


    Ich schicke dir ein paar besonders liebe und starke Kraftpakete und auch gute Besserungswünsche ins Tirol :24: :24: (ich hoff es geht dir wieder etwas besser)


    Herzliche Grüsse
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.