Nach einer kurzen Erholungsphase nach den Weihnachtsfeiertagen und Silvester hat es mich wieder eiskalt erwischt... Eigentlich auch kein Wunder nachdem nächste Woche der zweite Todestag ist und doch hätte ich nicht gedacht dass es im zweiten Jahr genauso schlimm ist und mich schon beinahe zwei Wochen vorher überfällt...
Dazu kommen wieder mal gröbere Meinungsverschiedenheiten mit meiner Schwiegermutter und einfach das Gefühl von Gott und der Welt verlassen zu sein... das Gefühl von Einsamkeit... Allein sein und Allein gelassen ... Kraftlosigkeit... Enttäuschung... von niemandem verstanden...
Nach einem ziemlich ereignisreichen und auch lustigen zweiten Halbjahr 2014 habe ich nun aber für mich beschlossen, mich wieder zurückzunehmen, wieder Ruhe zu finden und mich auf meinen Kleinen zu konzentrieren damit er eine Mutter hat auf die er sich verlassen kann! Ich werde mich nicht daheim einsperren aber einfach das unterwegs sein wieder mehr einschränken und einfach darauf achten dass meine Seele und auch mein Körper die nötige Ruhe bekommen!
AL
Beiträge von Goldelse
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Nach einem relativ schönen Sommer und Herbst hat sich nun, pünktlich zu Weihnachten, wieder mal das Trauerloch aufgetan.
Niemand versteht dass ich kein Weihnachten feiern wollte... "ist ja eh schon alles zwei Jahre her und du musst ja für Oliver einen Christbaum machen und das Haus weihnachtlich beleuchten..."
Ich hab dann gar nichts davon gemacht weil es für mich einfach nicht gepasst hätte...
Ich bin froh dass Weihnachten nun wieder hinter uns liegt und hoffe dass es bald wieder besser geht, denn im Moment fühle ich mich wieder mal einfach nur kraftlos, ausgelaugt, müde...
Im Nachhinein gesehen war dieses Weihnachten für mich schlimmer als das erste ohne meinen Mann... -
Liebe Tamy,
herzlich willkommen hier!
Ich hoffe du hast Weihnachten halbwegs gut hinter dich gebracht!
Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und drück dich mal ganz fest!LG Karin
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Liebe Gaby,
ja die Vertrauensperson der man alles erzählt hat fehlt einfach, egal ob um Probleme zu besprechen, etwas gemeinsam zu unternehmen oder einfach abends eine Schulter zum anlehnen zu haben...
Ich habe die ersten Monate fast jeden Abend hier im Forum verbracht, einerseits weil hier meist wer war der zugehört hat der mich verstanden hat, andererseits aber auch um die Leere zu füllen...Diese Gedanken, warum das passieren musste habe ich mir auch lange Zeit gestellt, aber man bekommt leider keine Antwort darauf. Mir hat nur geholfen, dass ich das irgendwann als mein Schicksal akzeptiert habe, aber das dauert seine Zeit, geht nicht von heute auf morgen und auch jetzt frage ich mich noch manchmal: Warum?
Und ja, die ganzen Pläne die man gemeinsam hatte, einfach in Luft aufgelöst, nicht mehr gemeinsam realisierbar, das schmerzt ungemein. Auch wenn man vielleicht vieles alleine machen könnte, wie eben zB Urlaub, will man das einfach nicht weil man es ja gemeinsam mit dem Partner machen wollte...
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir andere Hobbys suchst, andere Pläne machst die nichts mit deinem Mann zu tun haben...LG Karin
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Jetzt sind es schon 19 Monate dass mein Mann nicht mehr bei uns ist, jetzt im August habe ich wieder ein paar Tage hinter mich gebracht die ich schon lange gefürchtet habe, Olivers und meinen Geburtstag und auch unseren Hochzeitstag. Bis auf meinen Geburtstag, an dem ich dann doch wieder mal heulend zuhause gesessen bin, habe ich die anderen Tage aber ganz gut hinter mich gebracht.
Ich habe nun auch eine gute Regelung mit Oliver gefunden, er ist jetzt einmal in der Woche bei meiner Mama für zwei Tage und ca. einmal im Monat für ein paar Tage bei meiner Schwiegermutter. Und mittlerweile kann ich diese Oliver-freien Tage auch ganz gut genießenJa, und das Leben geht weiter, zwar schwer, aber es gibt mittlerweile auch wieder schöne Tage, die ich genießenn kann, an denen ich lachen kann, auch wenn natürlich immer wieder noch diese Löcher kommen in die ich falle und aus denen ich dann mühsam wieder herausklettern muss. Und ich habe gelernt, mich auch wieder auf etwas zu freuen
Mittlerweile habe ich auch viele seiner Sachen weggeräumt, den Kleiderkasten ausgeräumt und auch den Ehering trage ich nicht mehr... Nachdem ich für diese Aktionen sehr lange gebraucht habe, war dann einfach das Gefühl da es tun zu müssen und es war dann der richtige Zeitpunkt einfach dafür da.
Ich hoffe nun, dass es weiterhin bergauf geht und ich mein Leben wieder richtig in den Griff bekomme und es auch mal wieder richtig genießen kann
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Liebe No99,
ich möchte dich auch ganz herzlich hier willkommen heißen!
Ich kann dir nur sagen, leb deine Trauer so wie es für dich richtig ist, egal was andere sagen, du musst das tun und lassen was du für richtig hältst! Kein anderer kann dir sagen was der richtige Weg für dich ist! Es ist ein furchtbar schwerer Weg den du für dich gehen musst, hoffentlich mit der Unterstützung deiner Familie und Freunde.
Wenn dir danach ist, schreib hier, es ist immer jemand da der hier zuhört und dich versteht. Mir hat das Forum hier sehr viel geholfen!LG Karin
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Liebe Kainzi,
ich möchte dich auch hier ganz herzlich willkommen heißen!
Mein Mann ist auch unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben und ich kann mir deshalb gut vorstellen wie es dir geht.
Ich weiß, das ist alles furchtbar schwer, man hat das Gefühl das alles nicht zu schaffen, kann sich ein Leben ohne den geliebten Mann nicht vorstellen. Aber versuch einfach mal, nicht zu weit im voraus zu denken, schau dass du immer den "heutigen" Tag irgendwie schaffst, das ist etwas das mir oft geholfen hat.
Auch das Schreiben hier im Forum hat mir oft geholfen wenn ich wieder mal das Gefühl hatte, einfach aufgeben zu müssen...
Aber ich kann dir sagen, bei mir ist es nun 1,5 Jahre her, dass man mit der Zeit lernt, dies alles anzunehmen, es auch wieder schönere Tage gibt und man lernt, sich über Kleinigkeiten zu freuen. Auch wenn es natürlich immer wieder Rückschläge gibt, man immer wieder in ein Loch fällt aus dem man mühsam wieder rausklettern muss...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!AL Karin
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Liebe Hamida,
versuche alles langsam anzugehen, wir sind in unserer Situation oft mit Kleinigkeiten überfordert, Probleme die wir mit unseren Liebsten besprochen hätten müssen wir nun alleine lösen, sind für alles allein verantwortlich. Mach einen Schritt nach dem anderen, ich plane auch nicht mehr weiter voraus, lasse einen Tag nach den anderen auf mich zukommen und versuche das beste draus zu machen.
Und ich glaube es ist ganz normal dass du jetzt in die Trauer fällst, die Behördenwege und Erledigungen lenken am Anfang ab, doch sobald dies nachlässt wird uns einfach erst richtig bewusst dass er nie wieder kommt...
Und wenn du dich im Moment in der Gegenwart mancher Menschen nicht wohl fühlst, hast du das Recht dich zurück zu ziehen, wenn es wahre Freunde sind werden sie es verstehen!
Alles Liebe :24:
Karin
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Liebe Ramona,
ja es schaut so aus wie wenn das ganz gut funktionieren würde dass die Omis jetzt öfter mal "Kinderdienst" haben. Ich genieße aber auch diese Auszeiten und kann mich dann mal ein wenig erholen und Kraft tanken.
Obwohl ich diese Tage ja dann auch nicht nutze um rechtzeitig ins Bett zu gehen und mich mal auszuschlafen
Im Moment habe ich das Gefühl dass ich mein Leben relativ gut im Griff habe bis dann wahrscheinlich wieder die nächste Trauerwelle daherkommt...
Aber ich muss auch sagen dass du einiges dazu beigetragen hast bzw. beiträgst dass es mir derzeit ziemlich gut geht :2:
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Liebe Ramona,
voriges Jahr ist es mir auch so gegangen, zuerst wünschte ich mir dass es warm wird, als es dann soweit war wollte ich wieder die Kälte um nicht raus zu müssen, mich daheim verkriechen zu können. Es war einfach furchtbar die Pärchen herumlaufen zu sehen, wie glücklich sie zusammen sind...
Bei dir kommen halt zusätzlich noch die Erinnerungen an diese schwere Zeit voriges Jahr dazu und je näher der Todestag rückt umso mehr kommen auch die Erinnerungen und der Schmerz wieder hoch
Aber dann wirds wieder ein wenig leichter, auch wenn diese Trauerwellen unverhofft immer wieder kommen...Ich kann dir leider diesen Schmerz nicht abnehmen aber du weißt dass du jederzeit anrufen kannst und wenn du mal raus musst (ich weiß du bist im Moment am liebsten daheim) setz dich ins Auto und komm!
Karin :24:
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Nun ist es bereits 16 Monate her dass mein Mann uns verlassen hat und irgendwie erscheint mir die Zeit mit ihm total unwirklich, wie wenn es ihn nie gegeben hätte, unsere gemeinsamen Jahre nur ein Traum waren...
Und trotzdem er mir im Moment so unrealistisch erscheint, bin ich wieder mal in ein Loch gefallen, habe wegen Kleinigkeiten geweint, reagiere wieder besonders empfindlich wenn Mutter und Schwiegermutter wieder mal glauben alles besser zu wissen (obwohl ich ja mittlerweile soweit bin dass ich meine Meinung sage!), und dieser Zorn auf ihn ist auch wieder mal besonders stark da weil er mich mit allem allein gelassen hat! Manchmal würde ich am liebsten alle Fotos die ich von ihm aufgehängt habe runternehmen und wegschmeißen, aber das schaffe ich dann (zum Glück) doch nicht!Aber dank meiner persönlichen Psychologin bin ich grad wieder dabei aus dem Loch rauszuklettern und ich hoffe dass es bald wieder zumindest ein wenig aufwärts geht!
Danke an meine Psychologin Ramona :2: -
Liebe Ramona, Liebe Veronika,
ich kann Ramona da nur zustimmen dass sie nicht möchte dass ihr Sohn das Gefühl hat oder sich verpflichtet fühlt sich um seine Mama zu kümmern. Ich kann da aus eigener Erfahrung sagen dass so etwas der Mutter-Kind-Beziehung nicht gut tut. Als mein Papa gestorben ist war ich zwei Jahre lang für meine Mama die Starke, habe mich auch verpflichtet gefühlt für sie da zu sein und mich um sie zu kümmern. In dieser Zeit haben sich die Rollen gewandelt, sie war das Kind und ich die Mutter... Und das hat unsere Beziehung bis heute geschädigt, ich kann keinen Rat mehr von ihr annehmen, sehe sie auch jetzt, zehn Jahre später, nicht mehr als Mutter sondern immer noch eher als Kind das alleine nichts auf die Reihe bekommt...
Ich weiß das hört sich jetzt hart an ist aber leider so... Auch wenn es uns schwer fällt glaube ich nicht dass es der richtige Weg ist wenn man als Elternteil sein Kind mit seinen Problemen belastet, man kann ja mal gemeinsam weinen aber trotzdem sollte dann doch eher die Mutter für das Kind da sein und nicht umgekehrt...
Für mich waren damals diese zwei Jahre sehr belastend und das Verhalten meiner Mutter hat unsere Beziehung auf Dauer gestört.Liebe Ramona, auch du bist mir eine sehr gute Freundin geworden und unsere Telefonate sind mir sehr wichtig. Es ist mittlerweile schon so, wenn wir mal nicht dazugekommen dass mir das richtig abgeht! Bin echt dankbar dass ich dich kennenlernen durfte! :2:
LG Karin
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Liebe Hamida,
ich bewundere dich echt dafür dass du die Kraft aufbringst mit deinen Kindern gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich muss mich schon dazu aufraffen mit Oliver mal am Spielplatz zu gehen. Aber ich denke das hat euch allen gut getan und auch mal ein wenig abgelenkt!
Und dass dir im Moment auch der Glaube oder Wissen dass die Seele weiterlebt nicht hilft kann ich gut verstehen. Man möchte ja von seinem Mann in den Arm genommen werden, mit ihm reden, ihn einfach um sich haben... Ich bin zwar mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass ich ihn irgendwann wieder sehen werde, aber mir hilft das auch nicht weiter wenn ich wieder mal in meinem Loch bin...
Ich drück dich mal ganz fest und wenn du reden willst, meld dich einfach! :24:
LG Karin
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Liebe Juli,
wie Ramona bin auch ich eine junge Witwe, ich war 32 Jahre als mein Mann gestorben ist, unser Sohn war damals gerade sechs Monate alt.
Und auch ich wünsche mir immer noch dass mir etwas passiert damit ich endlich wieder bei ihm sein kann.
Mich hält im Moment echt nur unser kleiner Sohnemann hier fest weil ich für ihn noch da sein muss!
Deshalb verstehe auch ich nicht warum du soviel Angst vor dem Autofahren hast!Aber ich glaube, dass du auch persönliche Kontakte brauchst und nicht nur vor deinem PC sitzen solltest! Vielleicht wäre es eine Idee, dich mit einer anderen Witwe zu treffen damit ihr euch persönlich austauschen könnt!
LG Karin
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Danke liebe Ramona
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Ja ich werde wohl lernen müssen mich durchzusetzen und stark zu sein.
Bis jetzt war es immer mein Mann der solche Konflikte gelöst hat, aber
jetzt bleibt mir nichts anderes mehr übrig... Es ist halt einfach schwer
wenn schon so die Nerven zum zerreißen gespannt sind dass man sich dann
auch noch mit sowas auseinandersetzen muss, aber ich werde hoffentlich
lernen, eine starke Frau zu sein die ihr Leben im Griff hat und es ohne
ihren Mann meistert!Dafür habe ich ein echt nettes Wochenende
hinter mir, Oliver und ich waren bei Ramona und es war echt schön und
hat mir gut getan, die Heimfahrt ist mir aber sehr schwer gefallen...
Und ich habe gemerkt, dass ich auch wieder lachen kann! Danke Ramona an
dich und deine Freunde! :2: -
Liebe Hamida,
ich möchte dich auch hier ganz herzlich hier willkommen heißen!
Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst, mein Mann ist im Jänner 2013 unerwartet verstorben und hat mich mit unserem damals knapp sechs Monate alten Sohn allein gelassen.
Wie Ramona schon geschrieben hat glaube auch ich dass es wichig ist dass du deine Emotionen, auch vor deinen Kindern, zulässt und du nicht immer stark zu sein brauchst. Ich habe auch einige Zeit gebraucht um das zu akzeptieren, mir wurde von einer Psychologin gesagt dass es mein Kind noch mehr verwirrt mich lachen zu sehen obwohl mir zum weinen zumute ist da es ja trotzdem meine Trauer spürt. Und es völlig ok und auch wichtig ist meinem Kind meine Gefühle zu zeigen. Und ich denke dass wird bei deinen Kindern nicht anders sein!Leider verlassen uns oft Freunde in dieser schwierigen Situation, auch mir ist es nicht anders gegangen, aber dafür kommen neue Freunde die dann ein sehr wichtiger Bestandteil deines Lebens werden!
LG Karin :24:
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Ich hab jetzt meiner Schwiegermutter gesagt, dass ICH entscheide wann Oliver anfängt aufs Töpfchen zu gehen und wann der Schnuller weg kommt und dass auch das Bett solange dort bleibt wo es jetzt ist solange ICH das will. Ich glaub sie war deswegen ein bißl eingeschnappt, aber sie weiß glaub ich auch dass sie sich nicht mehr einmischen darf weil sie sonst Oliver nicht mehr oder nicht mehr so oft sieht...
Aber eins weiß ich sicher, so bald wird er nicht, wie es eigentlich geplant war, ein paar Tage bei ihr allein sein!
Wir werden Kurzbesuche bei ihr machen, denn ich möchte Oliver nicht seine Oma wegnehmen, aber nicht mehr. Aber ich weiß auch, wenn mein Mann noch leben würde, wäre zwischen ihnen wieder mal wochenlang Funkstille wegen ihrem Gerede, das hat es bei ihnen öfter gegeben, nur ich brings einfach nicht übers Herz auf ihre Anrufe nicht zu reagieren... Und ich hoffe, dass sie kapiert hat dass sie sich nicht ständig einmischen soll!
Zum Glück ist es ja so, dass sie nicht gleich um die Ecke wohnt und jederzeit vorbeischauen kann und ich so auch die Möglichkeit habe den Kontakt so weit zu reduzieren wie es für mich gut ist!
Christine, danke für die Info zum Sauberwerden, sollte sie nochmal mit dem Thema anfangen werde ich ihr genau das sagen!
Und genau in solchen Situationen fehlt mir mein Mann wieder so sehr, warum muss ich mich mit seiner Mutter quälen, eigentlich wäre es seine Aufgabe dies mit ihr zu klären! Und dann kommt auch wieder der Zorn hoch weil er mich mit der ganzen Sch... allein gelassen hat -
Liebe Ramona,
auch du bist mir zu (m)einem Anker geworden! Wir werden das alles irgendwie gemeinsam schaffen und ich freu mich schon auf unseren Besuch!
Busserl, Karin
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Liebe Ramona,
ich möchte dir hier einfach mal danke sagen für alles :2: :2: :2:
Karin