Schönen guten Abend Mario,
ich möchte mit dir ein paar Erfahrungen/Gedanken teilen, die dich vielleicht in deiner Vaterrolle unterstützen:
... ich war in den ersten Trauerwochen davon getrieben, dass meine Kinder außenstehende Hilfe brauchen -
- Fazit: ich erkannte recht bald, dass ICH Unterstützung brauchte, um für meine Kinder Stütze sein zu können
... mir half damals eine Psychologin - Fazit: Eine Therapie gönnt man sich ( vielleicht klingt das überspitzt, aber ich meine damit, dass eine außenstehende Vertrauensperson sehr gute neue Denkanstöße geben kann, damit man wieder lernt dem Leben neu zu vertrauen) ... wenn du dich bei Caritas nicht wohl aufgehoben fühlst, dann schau und höre dich in deiner Umgebung um!
Hab den Mut über deine Vergangenheit zu sprechen, nur so kannst du alte Wunden in dir heilen!
... ich habe Monate später erkannt, dass ich meinen Kindern den Schmerz NICHT abnehmen kann!
- je gestärkter ich war durch div. Hilfe von außen, desto besser hielt ich den Schmerz meiner Kinder aus. Ich weiß es zerreißt einem das Herz, ich weiß aber auch, dass dieser Trauerschmerz, die Tränen, die Wut, das Zurückziehen, Aggressionen,... wichtig sind für ein Kind, diese Gefühle auszuleben - wichtig ist dabei, dass man selber ruhig bleibt, es mit ihnen aus-HÄLT - sie in den Arm nimmt und sie auf ihrem Weg unterstützt.
... ich habe damals auch das Grab mit den Kindern abgeräumt und bepflanzt - dazu braucht es ganz schön viel Mut und Stärke! Ich gratuliere dir dazu, denn ich weiß, wie schwer diese Dinge sind - vor allem emotional!
... wichtig ist vor allem für Kinder, dass sie alsbald wieder einen geregelten Tagesablauf haben. Strukturen helfen enorm!
Obacht - ich habe mich relativ schnell dabei erwischt und auch Menschen in meinem Familienkreis, die die Kinder mit großartigen Geschenken, mehr Süßigkeiten,...materiellem Schnick Schnack überhäuft haben, ... ich war die ersten Monate sehr locker mit Schlafenszeiten einhalten, Fernsehzeiten einhalten,...
all das hatte bis zu einem gewissen Grad seine Berechtigung, aber dann war da doch wieder dieses Gefühl der Unstimmigkeit und ich bin im Nachhinein sehr froh, dass ich in vielen Bereichen wieder Struktur hineingebracht habe, an denen sich meine Kinder orientieren können.
Lieber Mario, alles Gute!
Marsue