Beiträge von Brija

    Liebe Gabi

    Ich verstehe dich - ich empfinde meine Situation ähnlich....

    1060 Tage gelebt werden - überleben - keine Ahnung warum - im grausigen Endloskaltenschrecklichenwozutunnel in Endlosschleife ziellos umherirrend .

    Ich weiss nicht, worauf ich warten und hoffen soll.

    Mein Leben ist gelebt.

    Ich weiss auch nicht, was zu tun ist, ausser froh sein, dass wieder ein Tag geschafft ist.

    Ich würde gerne jemandem, der sich freut am Leben , von meiner Lebenszeit abgeben.

    Was da gerade in der Welt abgeht, ist für mich so surreal und überhaupt nicht fassbar. Ich habe zwar meine Theorie dazu... aber mehr vielleicht ein anderes Mal

    BRIJA

    Mein über alles geliebter Schatz

    Heute vor drei Jahren durfte ich dich nach deinem einwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus nach Hause holen.

    Die Freude war gross - gleichzeitig die Angst um dich - dieses diffuse Gefühl, dir nicht helfen zu können, die Mitverantwortung für dein Wohl zu tragen - woher soll ich bloss , nach jahrelangem Auf und Ab , erneut die Kraft dazu nehmen?

    Wir spürten beide, dass deine Kraft zu kämpfen schwächer wird - dass kein Arzt der Welt diese Entwicklung aufhalten kann - dass die Katastrophe immer näher rückt - dass es kein Entrinnen gibt - dass wir machtlos ausgeliefert sind.

    Du bist noch so schwach - Im Krankenhauszimmer warten wir auf das Austrittsgespräch mit dem Arzt - ich spüre eine grosse Angst - ein unendlicher Druck - eine Macht- und Hilflosigkeit, wie ich sie so noch nie gespürt habe - du spürst dasselbe - wir sprechen darüber.

    Auf dem Krankenhausbett sitzend, wartend, hoffend. Der junge, verständnislose Assistenzarzt, der dann eintrifft, antwortet zu all unseren Bedenken immer mit demselben Satz: besprechen Sie das mit Ihrem Hausarzt. Wir erwähnten, du seist noch zu wenig kräftig , ob es nicht sinnvoller wäre, dich hier noch etwas aufzubauen.Besprechen Sie das mit Ihrem Hauarzt......Er schickt uns tatsächlich in diesem Zustand einfach nach Hause.

    Du bist so schwach, kraftlos - ich bin froh, dass du die vielen Treppen in unsere Wohnung schaffst und endlich im Wohnzimmer bist.

    Du setzt dich aufs Sofa und ich bin so glücklich, dass du wieder da bist, gleichzeitig sehr bedrückt, weil ich spüre, dass Dieses Mal etwas anders ist, als alle die vorangegangenen Male.

    Eine unbestimmte Schwere liegt in der Luft, wirst du dich auch diesmal erholen?

    Meine Angst, dich zu verlieren wird immer grösser, entwickelt sich zu einem Monster, das meinen Magen zusammendrückt, meine Speiseröhre verkrampft, meine Sinne und mein Handeln in unkontrollierbare Gefühlsaausbrüche lenkt. Ich weiss nicht, wie ich das schaffen soll, wo finde ich die Kraft, weiter für dich da zu sein, was kommt da alles auf uns zu?

    Es ist ein ungleicher Kampf, den wir nicht gewinnen können, ich spüre, wie alle unsere Bemühungen ins Leere laufen.

    Es folgte unser letzter gemeinsamer Monat.

    Heute weine ich, ich halte diese Erinnerungen nicht aus - diese Qual des inneren und äusseren Alleinseins. Mein Herz ist gebrochen.

    Liebe Luise

    Es tut mir so weh, deine Worte zu lesen, dennoch verstehe ich dich sehr gut.

    Ich bin auch allein - habe meine zwei allerliebsten Katzen, die mir sehr viel Trost geben - dennoch - mein Lieblingsmensch - mein Fels in der Brandung - mein ein und alles FEHLT SOSEHR, DASS ES BIS IN DIE LETZTE FASER MEINES KÖRPERS UND MEINER SEELE SCHMERZT - dasselbe fühle ich auch bei dir.

    Ich musste heute in die Physio - da begleitete mich mein Schatz immer - die Therapeutin fragt - wie gehts - ich antworte NUR auf den Rücken bezogen , musste mich sehr zwingen dazu - meine wirklichen Schmerzen - SEELENSCHMERZEN - interessieren niemanden - ich weine im Auto - danach Katzenfutter kaufen - mein Schatz und ich gingen immer zusammen - weinend nach Hause fahren .

    Meine Mutter ruft an, fragt wie es mir geht - nicht gut, sage ich - sie fragt: körperlich oder NUR seelisch......

    Ich sehe kein Licht am Ende des endlos langen Tunnels auch ich weiss nicht, wozu und wofür ich noch da bin.

    Du bist nicht allein

    Lg BRIJA

    Ich hatte auch so ein wundersames Erlebnis:

    Ich muss dazu sagen, mein Schatz hat mich sehr verwöhnt und bei uns zuhause immer Staub gesaugt. Das Staubsaugerteil ist oft bei der Schraube von Katzenhaaren umwickelt und muss immer wieder davon befreit werden.

    Nun habe ich dies versäumt, die Schraube löste sich und das Teil klappte auseinander.

    Ich sass also mit Zange und Staubsaugerteil weinend auf dem Boden, befreite die Schraube von den Haaren und versuchte, diese zwei Teile wieder ineinander zu klappen.

    Es ging nicht.

    Ich flehte meinen Schatz an, mir zu helfen.

    Im selben Moment lösten sich die verklemmten Teile und das Staubsaugerteil war wieder einsatzfähig.

    Lieber Wolfgang

    Es tut mir leid, dass du aus traurigem Anlass auch hierher gefunden hast.

    Hier findest du empathische Menschen , die immer ein offenes Ohr haben für deinen Kummer.

    Schreib dir alles von der Seele, wenn du magst

    Du bist nicht allein

    Lg BRIJA

    Liebe alle

    Ja ich hatte diese Idee...

    Wir wohnen halt sehr weit auseinander und ich glaube, jede möchte gerne in der gewohnten Umgebung bleiben und daran würde es wohl scheitern.....

    Das wäre dann nochmal eine sehr einschneidende Veränderung....

    Vielleicht könnten wir uns im selben Hotel treffen und jede bucht ihren Aufenthalt selber für den Anfang mal nur eine Nacht zum Ausprobieren?

    Lg BRIJA

    liebe blaumeise

    Das ist ja alles ganz furchtbar - das arme

    Mädchen - welche qualen muss es ausgestanden haben - und die arme mutter macht sich bestimmt vorwürfe, dass sie nichts bemerkt hat...

    Das tut mir unendlich leid.....