Ein Leben ohne dich, nicht auszudenken, und doch wahr

  • Ich möchte Dir ebenfalls mein tiefes Mitgefühl aussprechen. Erst noch Urlaub und dann das. Es macht mich einfach sprachlos. Mein Mann hatte auch Urlaub , hat gerade wieder seinen 4 Arbeitstag gehabt als es passierte.

    Mehr kann ich im Moment garnicht schreiben.

  • hallo ihr Tröster

    Hoffe das ich jetzt richtig bin tu mir etwas schwer da ich noch nie in onlineforums war bis jetzt hab ich noch ein anderes Leben gehabt.

    Mein Jürgen Kosename wollopi sehe ich das erste mal seit ich ihn ins KH brachte in eine Urne ich sehne mich so nach ihm aber es wird grauenvoll.jetzt liege ich auf der Couch und sehe ihn neben mir liegen und streichle ihn von Kopf bis Fuss

    In mir weint jede pore.

    Ich werde gerne weitererzählen aber zuerst überzeuge ich mich ob das mit dem schreiben angekommen ist

    Ich umarme euch alle und danke danke für die zahlreichen zusprüche

  • danke endlich

    Es ist ja nicht nur morgen dann nochmals übermorgen und zum Schluss am Dienstag die urnenbeisetzung

    Hab erst am Mittwoch Zeit mit ihm allein zu sein dort damit ich ihm sagen kann wenn ich gewusst hätte welchen Preis ich für diese wunderschönen 26 Jahre bezahle wäre ich jetzt dort.und das er absolut sicher sein kann das er Platz machen muss für mich neben sich. Warum gibt es kein seelenhospiz. Jeder unheilbar kranke wird von seinem Leiden soweit wie möglich behandelt damit er friedlich einschlafen kann und wir?????

    Meinen geliebten wollopi kann niemand nur annähernd das Wasser reichen

    Es gibt so viele Paare jung und alt welche meistens aus Gewohnheit Angst vorm Alleinsein oder Absicherung zusammen sind all das war bei uns nicht der Fall.

    Ausschließlich die tiefe Tiefe liebe

    Und das sehe ich bei euch genauso und fühle mich aufgefangen und verstanden

    0:30:

  • Liebe Helen,


    ich kann es so sehr nachvollziehen wie du dich gerade fühlst!

    Auch mein erster Gedanke war: Warum hast du mich nicht mitgenommen?

    Sehr lange wollte ich ebenfalls sterben und es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich den Tod von meinem Hannes soweit annehmen konnte, dass ich bereit war weiterzuleben.

    Du hast einen langen schweren Weg vor dir, aber wenn du möchtest sind wir da, um dich zu unterstützen.

    Alles Liebe und viel Kraft! Gabi

  • Liebe Helen,

    es tut mir leid, dass du soviel erleiden musstest, ganz zu schweigen von deinem wichtigsten Menschen.

    Wir alle hier hatten oder haben einen Schock durchlitten und können verstehen wie man sich fühlt in einem Ausnahmezustand.

    Es gibt viele treue Seelen hier, die dir sicherlich Beistand leisten können in deinem Schmerz. Wenn Du magst erzähl uns der Reihe nach, was passiert ist. Manchmal hilft es wenn man (frau) sich manches von der Seele schreiben kann.

    Zum Trost kann ich dir schreiben, dass dein Mann nicht weg ist. er hat sich vielleicht optisch in Luft aufgelöst aber er ist um dich herum und mit dir. es ist sein Körper, der zu Asche wurde, aber seine Seele, ist im großen All zwischen Raum und Zeit und ohne Schmerz und ohne Angst. Er muss nicht mehr leiden.

    Zu wissen, dass mein Jürgen nicht mehr leiden muss hat mir damals geholfen. beim begreifen, was überhaupt abgeht. in diesem Sinne sei mit uns verbunden, so lange es für dich hilfreich ist.

    Ich nehem dich in den Arm und du kannst deinen Kopf an meine Schulte legen.

    Ich denke an Dich in dieser schweren Zeit.

    Waltraud:30::30:

  • Liebe Helen

    Die erste Zeit, ist wie wenn du das alles eigentlich gar nicht du bist, als ob du neben dir stehen würdest, und alles nur beobachten, angstvoll, den Wunsch endlich aufzuwachen, aus diesem Alptraum, ich weiß...wir alle wissen es...leider...

    Hör auf deinen Körper....wenn er sagt, wein, schrei, schlaf, egal was dann mach das....jetzt ist die Zeit, wo du nur von einer Stunde, zur nächsten kommen musst,...

    Und ich glaube auch, wie Waltraud geschrieben hat, unsere Lieben, sind ganz nah bei uns, ....


    Schreiben tut gut, wenn du möchtest, kannst du hier, wirklich alles niederschreiben, wir versuchen alle, einander zu stützen...


    Eine Liebe Umarmung

    Renate

  • Liebe Helen,
    mein tiefempfundenes Beileid zu deinem schlimmen Verlust.

    Du stehst noch ganz am Anfang deines Trauerwegs, der Schmerz und die Verzweiflung sind riesengroß und du weißt nicht, wie du das ertragen sollst.

    Mein Mann ist vor einem Jahr 3 Wochen nach unserem wunderbaren Familienurlaub in Andalusien gestorben, ganz plötzlich.

    In den ersten Wochen stand ich völlig neben mir, konnte es nicht fassen, nicht begreifen, dass so etwas geschehen kann.

    Ich dachte ständig, gleich kommt mein Mann wieder zur Tür rein.

    Dieses Forum hat mir sehr geholfen. Es war tröstlich zu lesen, dass ich mit meinem furchtbaren Schmerz nicht allein auf der Welt bin.

    Denn so habe ich mich gefühlt, furchtbar allein und abgekoppelt von der restlichen Welt, die sich einfach so weiter dreht.

    Wir können dir den Schmerz nicht abnehmen, aber wir begleiten dich auf deinem schweren Weg und hören dir zu.

    Schreibe dir alles von der Seele und wirf hier Ballast ab, wir verstehen dich so gut.

    Alles Liebe für dich

    Sabine

  • an alle die mir antworten und sooo herzlich Trost zu sprechen :2:

    Heute um 12uhr Mittag das erste Wiedersehen vor mir eine Urne mit Asche von meinem ein und alles. Ich bin das zweite mal in einem Schockzustand und es kann gar nicht sein das ich das überleben kann||Mein stinker wie ich in scherzhaft manchmal gerufen habe war bei der freiwilligen feuerwehr und die Kameraden haben für die Öffentlichkeit damit alle sich verabschieden konnten mit einem kondolenzbuch das sehr feierlich gestaltet wegen Corona ist ein riesiges Begräbnis nicht möglich gewesen

    Danke mein stinker du wolltest das nie und ich wäre wahrscheinlich umgekippt hab schon 2mal so was erlebt 2 Kameraden vor ihm(sein bruder und dann unser guter Freund) sind viel jünger gestorben. Nicht auszuhalten vor Tränen

    Kommenden Dienstag ist dann im engsten Familienkreis die richtige urnenbeisetzung

    Aber das ist ab jetzt unser neues Zuhause ich folge ihm (hoffentlich schaffe ich es bis dahin) und dann gehören wir uns für die Ewigkeit ätsch du sch.... krebs ich werde gewinnen)

    Jetzt liege ich auf der Couch in einem mehr von Tränen und bin froh das ihr da seid :30: und weil ihr die einzigen seid die das aushalten könnt da ihr alle selber Schmerz ohne sichtbares Ende habt.

    Mein geliebter schatz bitte kommzu mir zurück

  • Liebe Helen,


    es ist einfach schlimm, da gibt es nichts zu beschönigen und zu trösten und ich habe damals gestaunt, wie das sein konnte, dass ich gestorben bin und das Leben einfach so normal weiter geht.

    Dieses Scheißleben hat mich einfach mitgenommen ohne Rücksicht auf Verluste.


    Es wäre schön, wenn ich dir schreiben könnte, dass ich inzwischen froh bin, dass mich das Leben einfach mitgenommen hat, als ich nicht mehr konnte, aber das wäre eine Lüge,

    Ich bin nicht froh darüber, sondern ich habe zweieinhalb Jahre Zeit gehabt mich in dieser neuen Art zu leben zurechtzufinden und ich kann dir bestätigen es ist aushaltbar, ja es gibt sogar lustige Momente und spontane freudige Gefühle.

    Ich freue mich für meinen Vater und meinen Mann, dass sie diese herausfordernden Zeiten jetzt nicht mehr erleben müssen, sondern einen guten Absprung zur rechten Zeit geschafft haben.

    Und ich freue mich auf unser Wiedersehen, oh wie ich mich darauf freue!

    Ich habe sogar eingesehen, dass für mich der Zeitpunkt zu sterben noch nicht gekommen ist, dass es wohl oder übel einen Grund gibt, warum ich meine Reise noch nicht beenden darf.


    Aber (und das ist ein großes Aber und ein wichtiges Aspekt) mein Leben ist nicht in Ordnung, die Normalität hat nur die Oberfläche leicht angekratzt.
    Grundsätzlich fühle ich, aber nur die Trauer, den Schmerz, die Sehnsucht, die Leere in mir.

    Manchmal habe ich eine Pause, da fühle ich nichts und eine angenehme Ruhe und Entspannung kehrt in mein Herz ein.

    Diese Ruhepausen gab es im ersten Trauerjahr kaum, auch im zweiten Trauerjahr waren sie relativ selten, da war eine quälende Unruhe vorherrschend.

    Jetzt im dritten Trauerjahr bin ich dankbar für die Pausen in meiner Trauer.

    Aber das was mir nach wie vor fehlt, und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob sich das in diesem Leben noch ändert, ist diese normale grundlegende Lebenszufriedenheit, die die gesamte Gefühlsbreite zulässt, nicht nur die traurigen und ärgerlichen Gefühle, sondern auch Freude, Mitgefühl, Begeisterung und die Neugierde aufs Leben.


    Du siehst an meinem Beispiel, der Spruch: Das Leben geht weiter, der stimmt und so wird es auch für dich sein und es wird irgendwann tatsächlich erheblich leichter auszuhalten.

    Und wer weiß, vielleicht kommt für dich und auch für mich irgendwann der Zeitpunkt, wo wir es nicht nur einfach aushalten müssen, sondern das Leben tatsächlich wieder schön wird.