Meine Ursel ist gegangen

  • Lieber Dieter,

    es ist kurz nach sieben und am klaren Himmel leuchtet die Venus. Genau auf der Linie, wo das zarte rot und gelb des nahen Sonnenaufgangs ins blau übergeht.

    Liebe Grüße an euch beide! Und eine ganz liebe Umarmung zum Durchhalten.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Danke liebe Elster,


    das Durchhalten bezieh' ich jetzt auch auf das viertelgeöffnete Fenster - wir haben schlappe 7,1° Grad minus - die Hörnchen haben auch bei diesen Temperaturen Hunger. Ich sitze eingehüllt in Ursels Schmusedecke am PC und langsam werden die Taschentücher knapp, mich hat ein grippaler Infekt erwischt.

    Ich habe festgestellt dass Ursel mich durch ihr Bild an ihrem kleinen Altar "beobachtet". Dieses Foto ist genial, wo ich im Zimmer auch stehe, sie schaut mir immer in die Augen.


    Liebe Grüße an Dich und Dein Feechen!

  • Auch von mir gute Besserung!
    Ja, es ist sehr kalt für November. Aber deine kleinen Freunde brauchen dich und so ...hältst du durch!

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Guten Morgen Ihr Lieben,


    jetzt ist er da, der Heilige Abend. Heute vor einem Jahr gegen acht Uhr morgens wurde Ursel nach 7 Monaten Krankenhaus als "stabil" nach Hause gebracht.

    Sie ging als klar denkende Frau in die Klinik und als sie zurück kam wusste sie nicht mal mehr dass sie hier wohnt. Die letzten 10 Tage ihres Lebens verbrachte sie mehr oder weniger in geistiger Umnachtung. In den Krankenhäusern müsste viel mehr gegen das "Krankenhaus-Delir" gemacht werden, es betrifft viele ältere Menschen. Vielleicht war es für sie sogar zum Schluss ein Segen, da grübel ich jetzt seit einem Jahr drüber nach. Aber es ist wie es ist, sie ist nicht mehr hier und sie fehlt mir jeden Tag mehr. In diesem Jahr ist kein Tag vergangen an dem ich nicht um sie geweint habe.

    Ich würde jetzt am liebsten die nächsten 10 Tage verschlafen, bin aber schon froh wenn ich nachts 5 Stunden schaffe. Es ist nicht so dass ich keine lieben Menschen um mich habe, habe aber fast alle Einladungen abgelehnt.

    Ich bin einfach von einem Jahr Trauer erschöpft und in dieser Zeit am liebsten allein.


    Allen Trauernden in diesem Forum wünsche ich eine erträgliche Weihnachtszeit.

  • Lieber Dieter. Vielen Dank für die Wünsche zum Fest. Du weißt, es geht uns allen nicht gut an diesen Weihnachtstagen.Ich denke auch an die vielen Menschen, die jetzt schwerkrank auf den Stationen liegen. Auch gibt es viele einsame Menschen. Wir haben einen lieben Menschen verloren. Das ist unumkehrbar.Wer nun ganz alleine ist,hat es besonders schwer. Ich wollte dir nur sagen, daß du,wenn du im Forum liest, nicht alleine bist, nur räumlich. Ich bin nur heute Abend nicht alleine. Die anderen Tage auch. Ich kenne es aber nicht anders.Ich freue mich jetzt auf den Frühling. Der kommt bestimmt, auf die Natur kann man sich verlassen. Liebe Grüße von Christine.

  • Lieber Dieter,


    es hätte gar nicht sein brauchen, aber für Ursel war es vielleicht wirklich ein Segen. An Weihnachten vermissen wir unsere Lieben ganz besonders, das kann ja auch nicht anders sein. Ich bin an den Feiertagen auch alleine, und es ist mir auch lieb so. Glücklich feiernde Paare sind für mich unerträglich. Ich denke an Dich und alle hier, die auch alleine sind, und zünde euch Lichter an.




    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Lieber Dieter,


    ausgerechnet in diese sowieso schwere Zeit fallen dann auch noch diese schlimmen Jahrestage. 💔
    Ja, vermutlich war es für Ursel ein Segen und vielleicht ist das sogar ein ganz schwacher Trost - aber es wiegt den Schmerz und das Warum und diese Frage, ob diese bohrende Ungewissheit, ob es überhaupt so weit hat kommen müssen, nicht mal ansatzweise auf.
    Und ja, natürlich bist du erschöpft.

    Dennoch wünsche ich dir von Herzen auch einigermaßen erträgliche Tage und möge sich mehr als ein warmes Lächeln an den Tränen vorbei, ihnen zum Trotz, in dein Herz stehlen. ✨💖

  • Lieber Dieter,

    ja, eine schwere Zeit. Vor drei Jahren habe ich meinen Mann in die Rehaklinik gefahren, so voller Hoffnung, dass er dort gesund wird. Er ist nie wieder nach Hause gekommen. ich denke wir bleiben noch ein bisschen hier. Ich finde es so rührend, wie du dich um die Eichhörnchen kümmerst. So nette, kleine Geschöpfe. Ich freue mich, wenn ich eins sehe. Wir werden diese Tage überstehen.

    Ganz liebe Weihnachtsgrüße

    Dietlind