Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Dann schicke ich mal liebe Grüße, bin noch im Zug, aber in einer halben Stunde bin ich am Ziel. Im Zug gibt's WLAN das ist ganz praktisch. Eigentlich geht's mir ganz gut, nur habe ich soeben entdeckt, dass mein zweites Handy verschwunden ist. Ich habe daheim die Handtasche nochmal umgepackt uns ich hoffe, es ist daheim und nicht irgendwo unterwegs verlorengegangen.

    So und jetzt hat irgendwie wieder meine Stimmung von beschäftigt und aufgeregt auf besorgt umgeschlagen. Ich muss das jetzt irgendwie aus dem Kopf kriegen, damit es mir nicht die nächsten drei Tage vermiest. Ich bin irgendwie viel zu empfindlich seit Hannes tot ist. Früher hätte mich das auch geärgert, aber jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht zu heulen anfange ...

    Ich bin irgendwie nicht mehr wirklich lebenstauglich, seufz ...

  • Danke für eure Osterwünsche!

    Die Zeit bei meinem Cousin war sehr angenehm und auch mein Handy habe ich Zuhause wiedergefunden.

    die Reise war wider Erwarten recht angenehm und der Ausflug eine willkommene Abwechslung, ich bin froh, dass es noch diesen kleinen aufrechten Rest Verwandtschaft gibt, an den ich mich wenden kann, der mich nicht im Stich gelassen hat, obwohl wir auch auf Grund der großen Entfernung in den letzten Jahrzehnten wenig Kontakt hatten.

    Wieder daheim angekommen hat mich die Trauer in meiner Wohnung wieder willkommen geheißen und ich verbringe meine Tage wieder mit den üblichen auf und Abs ...

    Ich bin in meiner Freizeit sehr viel im Freien, in der Natur und daheim beim Meditieren.

    Sehr oft gelingt es mir dabei in eine ganz ruhige, friedliche Stimmung zu kommen, allerdings ist es immer noch eine sehr trügerische Ruhe.

    Ich brauche zwar keine Medikamente zur Beruhigung, was gut ist, aber trotzdem kommt es mir vor, als ob mit all den Praktiken und Ablenkungen der Schmerz nur zeitweilig betäubt wird, sodass ich mich dann zwar einigermaßen ruhig und gelassen fühle, aber immer noch merke, dass er unter der Oberfläche schwelt und nur darauf wartet wieder an die Oberfläche zu treten.


    Was mich am meisten belastet, ist diese Interesselosigkeit an allen materiellen Dingen und Beschäftigungen, die mich seit dem Tod meines Mannes befallen hat, ich habe keine Ahnung, wie das noch weitergehen soll, vor allem dann nächstes Jahr, wenn ich zu Arbeiten aufgehört habe.

  • Guten Morgen....ja,wieder ein Tag,sie kommen und gehen,aber wir wissen nichts damit anzufangen...ich kann so gut fühlen,wie es dir geht.Alles was das Leben so schön gemacht hat ist vorbei,weil unser Gegenüber fehlt,unser Spiegel,in dessen Leben wir geborgen und glücklich waren,vorbei und wi die Leere auffüllen?Womit?Die gemeinsamen Pläne und Freuden sind vorbei,alles was jetzt ist,ist funktionieren,alles was mich gefreut hat...Kino,Lesen,die Natur,die Blumen ist so weit weg,so wirklich interessieren und freuen tut mich nichts,bin einfach froh wenn die Tage vergehen.Und für das Umfeld,am Mittwoch sind es 20 Wochen,ist das Leben natürlich weitergegangen,ist auch richtig so,aber weh tut's doch,dieses:jetzt geht's doch wieder,freue dich am Leben,ja,ich bin gesund,materielle Sorgen habe ich nicht,mein Mann hat gut vorgesorgt,aber allein will ich das ja nicht.Aber wer versteht das schon,du weißt wovon ich rede und es tut gut Menschen wie dich zu haben,man fühlt sich dann so angenommen und spürt ein wenig Leben.Und ich hoffe und wünsche dass auch dir das Schreiben hier ein wenig hilft,über den Tag,die Woche,viel weiter vorausschauen.....das machen wir so nach und nach,LG Adi

  • Liebe Gabi,

    es freut mich, dass du die Zeit genossen hast.


    Natur und Meditation eignet sich sehr, um zur Ruhe zu kommen. Es ist natürlich, dass unter der Oberfläche das Schwere noch spürbar ist.


    Es gibt auch ein "zuviel" an dem, was man tun kann. Wenn die Seminare und Trauerbegleitungen keinen Platz mehr für den eigenen Schmerz und das "Alleinsein" lassen. Das muss jedeR für sich selber herausfinden.


    Die Interesselosigkeit ist in meinen Augen auch normal. Warum sollte es ein Problem werden, wenn du zu Arbeiten aufgehört hast? Und was meinst du mit materiellen Beschäftigungen?


    Ich sende dir liebe Grüße

    Astrid.

  • Liebe Astrid,

    momentan ist die Schwere nicht mehr unter der Oberfläche, um es kurz zu sagen, es geht mir hundsmiserabel.

    Vermutlich habe ich mir wirklich zu viel vorgenommen, denn morgen fahre ich für 4 Tage nach Villach zu einem dicht gedrängten Programm mit Intuitions und Medialitätsschulung. Das erste Mal völlig allein so weit weg von Zuhause, denn mein Osterausflug war ja ein Besuch zu jemandem, den ich zwischenzeitlich schon gut kenne.

    Eigentlich fand ich es eine gute Idee, als ich mir diesen Termin am Jahresanfang ausgesucht habe, aber heute, ein Tag vorher frage ich mcih, was zum Kuckuck da in mich gefahren ist?

    Aber egal, ich habe er mir eingebrockt, jetzt muss ich es auch auslöffeln.

    Mai, Juni sind sehr voll mit Aktivitäten, danach habe ich mir nichts mehr vorgenommen, denn mir ist klar, ich muss auch mal lernen einfach ohne Ablenkungen da zu sein.

    Allerdings habe ich große Angst vorm Alleinsein, ich weiß nicht was ich mit mir anfangen soll, denn ich bin wirklich alleine, keine Familie oder sonst jemand weit und breit, der einfach nur da ist. Gesellschaft habe ich nur, wenn ich sie suche und Termine ausmache.

    Und dass das auf Dauer nicht wirklich funktioniert dämmer mir auch langsam.


    Dass die Interesselosigkeit normal ist, ich weiß es nicht, ich fühle mich wirklich schlecht und kann damit nicht gut umgehen.

    Dieses Jahr muss ich ja noch arbeiten, d.h. jeden Morgen Aufstehen, den Computer anschalten und funktionieren, wenn auch eher nur so schlecht und recht. Ab Jänner nächsten Jahres ist dann nichts mehr, dann kann ich den ganzen Tag liegenbleiben, kümmerts auch keinen und davor habe ich Angst, dass ich dann einfach aufgebe und ich weiß nicht was dann passiert. Denn momentan halte ich mich mit aller Gewalt aufrecht, weil ich das Gefühl habe, ich muss. Aber ob ich diese Energie dann noch aufbringen kann, wenn ich WIRKLICH nichts mehr zu tun habe, wenn es WIRKLICH niemanden mehr interessiert, was ich so mache, ob ich überhaupt noch lebe oder nicht, das ist eine Frage, die mir große Angst macht.

    Denn ich befürchte, noch wandle ich sozusagen am Rande des Wahnsinns, wenn ich bis anfang nächsten Jahres keinen sinn in meinem Leben gefunden habe, falle ich von diesem Rand herunter und wer weiß was dann passiert?


    Und mit materiellen Beschäftigungen meine ich eigentlich alles, was nicht meine spirituelle Suche nach einem Ausweg aus meiner unerträglichen Situation betrifft. Und das schließt auch die Annahme von diversen Ehrenämtern und freiwilligen sozialen Beschäftigungen ein, um gleich die Antwort auf einen Vorschlag vorweg zu nehmen, der sehr oft geäußert wird, wenn ich mich über meine Interesselosigkeit und Sinnlosigkeitsgefühle beklage.


    Ich habe schlicht und einfach totale Angst vor lebenslanger Einsamkeit und einem Leben ohne Sinn und Zweck.

    Und dass es an mir selbst liegt, dass es so kommt.

    Dass ich aber nicht mehr weiß, was ich tun soll, was ich mit mir anfangen soll und wie ich es jemals schaffen soll, leben zu wollen, wenn es für mich doch keinen Grund mehr dafür gibt und ich permanent diese Todessehnsucht in mir spüre.

  • Liebe Tigerlily,


    ja die Einsamkeit und das "Nichtszutunhaben" ist auch mein grosses Problem. Bin wie du ganz allein-abgesehen von Amy- und verbringe ganze Tage ohne einen Menschen zu sehen geschweige denn zu sprechen.

    Aber du kennst wohl meine Situation.


    Ich weiss auch nicht, wie es in der Zukunft weitergehen soll. Möchte meinem Leben irgendeinen Sinn geben... aber was?


    Leider bin ich dazu noch körperlich eingeschränkt, so dass wohl kein Ehrenamt in Frage kommt. Obwohl ich - nicht nur meine Meinung - geistig noch auf der Höhe bin.


    Es gibt so viele Angebote jeglicher Art, die ich leider nicht wahrnehmen kann. Bin froh, wenn ich die Gassirunden mit Amy schaffe, oft nur mit Schmerztropfen.


    Ab und an kann ich wenigstens mit meiner Freundin etwas unternehmen. Sie fährt mich bis vor die Tür und sucht dann erst einen Parkplatz und reicht mir ihren Arm zum Halten.


    Aber ich brauche mehrmals die Woche irgendwas zur Beschäftigung und um unter Leute zu kommen.


    Es ist alles nicht so leicht für uns beide.


    LG Luise

  • Liebe Gabi,liebe Luise,nein,allein seid ihr nicht,bitte immer schreiben wenn es zu schwer wird,aber einsam seid ihr,wie ich,wie viel Familie,Freunde auch sind,diese grausame Einsamkeit kann uns niemand mehr nehmen,der unser Glück und unser Trost in allem war,der kommt nie wieder,und das tut so weh!Und dann die Angst,was anfangen mit diesem Leben,das uns nicht interessiert,keine Freude macht,so mühsam ist...Ich weiß es auch nicht,heute vor 20 Wochen war unser letzter gemeinsamer Tag,der letzte gemeinsame Abend...und dann..nichts!Ich fasse es immer noch nicht,ich kann nur ganz vorsichtig leben,ein Tag und wieder ein Tag,sonst habe ich das Gefühl,ich breche auseinander.Meine Gedanken sind irgendwie immer bei meinem Mann,er verlässt mich innerlich nie und das lässt mich durchhalten....ich weiß so sehr wie es euch geht und ich schicke euch eine Umarmung Adi


    .

  • Liebe Gabi,

    wie wäre es nach deiner Arbeit, eine Kur zu besuchen? Vielleicht eine, die auf Trauer spezialisiert ist? Vielleicht kannst du dort ein bisschen ausruhen und hast trotzdem deine Termine.

    Die Angst, wenn du keinen Grund mehr zum Aufstehen siehst, dass du liegen bleibst, die verstehe ich.

    Ich glaube auch nicht, dass Ehrenamt dafür geeignet ist, sich einen Sinn im Leben zu verschaffen. Ich denke viel mehr, dass es für dich darum geht, heraus zu finden, was dir Freud bereiten könnte. Wo und in welchen Gruppen du dich wohl fühlen kannst.


    Gibt es bei euch Treffen für verwitwete Menschen?


    Vielleicht wäre das was? Da wird manchmal gekocht und manchmal Ausflüge veranstaltet und manchmal "nur" geredet.


    Ja, du bist nicht alleine, du hast uns und doch erahne ich, dass du die Sehnsucht nach Menschen in deiner Realität hast. Lass uns doch einfach drauf los denken, was es für Möglichkeiten gibt, damit du einen Anker findest, an dem du dich halten kannst und der dir einen Grund gibt, auch nächstes Jahr noch aufzustehen.


    Lg. Astrid.

  • Ihr Lieben,


    inzwischen ist eine Woche vergangen, seit ich das letzte Mal hier im Forum war und das hat einen Grund.

    Ich war vom 2. bis zum 5. Mai in Villach zu einem medialen Workshop.

    Am Tag vorm Wegfahren habe ich mir noch gedacht, was da bloß in mich gefahren ist, mich da anzumelden und mir das anzutun - über 3 Stunden Autofahrt und 4 Tage weg von daheim, aber ich muss sagen, es war sehr, sehr schön und lehrreich.

    Schon als ich ankam traf ich gleichzeitig mit den Initiatoren des Kurses ein und wurde recht herzlich begrüßt. Die drauffolgenden Tage lernte ich sehr nette Menschen kennen, allein das war schon eine Bereicherung, aber auch der Workshop war für mich ein schöner Erfolg. Es ging um den Kontakt mit der geistigen Welt und infolgedessen auch um Jenseitskontakte. Ich habe sehr viel über mich dazulernen können und das Schönste, es kam auch ein Kontakt mit meinem verstorbenen Mann zustande, ich konnte ihn sehr intensiv spüren und die Kommunikation war sehr innig und liebevoll.


    Die Essenz aus diesen Erlebnissen, zusammengenommen mit all den anderen Bemühungen, die ich bisher unternommen habe, um herauszufinden, wo der Sinn in dieser Tragödie liegt und wie mein Lebensweg weitergehen soll, hat sich für mich ganz klar herauskristallisiert:

    Es geht nicht darum die Lösung im Außen zu finden, sondern in meinem Inneren, es geht darum mich selbst zu erforschen, meine Blockaden und Glaubenssätze zu erkennen und aufzulösen und darum, meine Wurzeln in der geistigen Welt nicht nur zu erkennen, sondern auch zu fühlen und zu leben. Und wenn ich dann soweit bin, wann immer das sein wird, wird es meine Aufgabe sein, anderen Menschen zu helfen.

    Ich muss noch lernen das Vertrauen zu entwickeln, dass sich alles fügen wird, so wie es sich mein ganzes Leben lang in wunderbarer Weise gefügt hat, wie ich erkennen kann, wenn ich auf mein langes Leben zurückschaue.

    Und die Sehnsucht und der Schmerz wird sich irgendwann verwandeln und übrigbleiben wird die reine Liebe und eine tiefe Verbundenheit mit meinem verstorbenen Mann, da bin ich mir mittlerweile auch sehr sicher, aber ebenso sicher bin ich mir, dass ich all die wunderbaren Dinge nicht sofort haben kann, sondern dass ich den Weg gehen muss - Schritt für Schritt für Schritt. Und dass ich die Einsamkeit annehmen muss als Teil des Ganzen, das ist mir inzwischen auch klar und das heißt, es liegt noch eine gewaltige Lernaufgabe vor mir und ein steiniger Pfad, der kompromisslos zu beschreiten ist.


    Den Beweis dafür, dass noch lange nicht "alles gut" ist, erhielt ich gleich nach meiner Ankunft daheim. Zurückzukommen in die stille, vertraute Wohnung, ohne meinen Mann an meiner Seite, wie ich es noch vor einem Jahr gewohnt gewesen bin, war eine große Herausforderung.

    Und bis heute umgibt mich sehr viel Trauer und ein sehr starkes Gefühl meines Verlustes, wenngleich ich sicher weiß, dass ich nicht so alleine bin, wie ich mich gerade fühle.


    Liebe Astrid,


    hab vielen Dank für deine Vorschläge!

    Eine Kur kommt für mich persönlich nicht in Frage,

    aber natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, was ich denn mit mir in Zukunft anfangen soll.


    Die Sache mit den Trauergruppen wird in meiner Umgebung eher zögerlich bis gar nicht angenommen. In Innsbruck gibts zwar ein Trauercafe, aber erstens ist mir das zu weit weg und zweitens denke ich nicht, dass ich da sehr viele Leute treffe die mit mir auf einer Wellenlänge sind.

    Die Sache ist die, dass ich ein relativ gutes Netzwerk an Leuten habe, mit denen ich mich austauschen kann. Zum Großteil geht es dabei aber um professionelle Hilfe, die auch bezahlt werden möchte. Da ich keine finanziellen Sorgen habe, war das bisher auch kein Problem und ich gebe mir auch noch die Zeit bis Jahresende um jede mögliche Hilfe auszunützen und soweit zu kommen, wie es eben geht in dieser Zeit.

    Allerdings können diese Erste Hilfe Maßnahmen nicht bis ins Unendliche so weiter gehen und ich habe beschlossen, diese Angebote nächstes Jahr drastisch zu reduzieren.

    Ich habe mir schon vorgenommen, diesmal Weihnachten bei meinem Cousin zu verbringen und ich werde definitiv weiterhin Meditationsabende besuchen und sonstige Angebote, die mir guttun und die nicht allzu teuer sind.

    Aber das was mir fehlt ist eine Strategie für meinen Alltag, fürs tägliche Leben und die vielen Stunden, die übrigbleiben, wenn meine Arbeit wegfällt.

    Es ist einfach eine Tatsache, dass ich es hasse allein zu leben und dass es nichts gibt, was mein Interesse weckt, sodass ich dieses leere Zuhause damit kompensieren kann.

    Ich hoffe sehr, dass sich im nächsten dreiviertel Jahr irgendetwas ergibt, was immer das auch sein mag.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt - so sagt man doch, oder?

  • Original auf Facebook, am 9. Mai spätabends verfasst:


    Kurz vor Mitternacht ... heute hatte mein geliebter Mann Hannes Muik Geburtstag, es wäre sein 77. gewesen, wenn er ihn noch erlebt hätte.

    Ich habe ihn auf spezielle Weise gefeiert, indem ich Liisa Maier, das Medium, bei dem ich schon letzten Oktober gewesen bin, erneut aufgesucht habe. Diese sehr sympathische Dame hat für mich wieder Verbindung mit der geisitgen Welt aufgenommen und den Kontakt zu meinen Eltern und meinem Mann hergestellt. Es kamen auch noch ein paar Freunde, die sich bereits in der geistigen Welt befinden und auch wenn einige von euch mich jetzt für verrückt erklären, wir haben regelrecht eine kleine Geburtstagsfeier veranstaltet, es war sehr bewegend und für mich auch wieder sehr informativ.

    Dieser spezielle Tag war für mich emotional sehr bewegend und ich bin ein bisschen traurig darüber, dass sich niemand, außer Hannes bestem Freund, Franz Danek, an seinen Geburtstag erinnert hat.

    Für mich eine Bestätigung für Hannes Worte zu seinen Lebzeiten, der mir immer gesagt hat, dass er wohl viele Bekannte und gute Kontakte hat, solange er nützlich ist für die Leute, dass er aber nicht glaubt, dass sich einer von denen um ihn kümmern würde, falls er einmal nicht mehr gesund und funktionstüchtig wäre. Dass er dann nur mehr mich hätte. Das hat ihn oft traurig gemacht und ich glaube er hatte auch manchmal Angst vor dem Alter und den damit so oft einhergehenden Beeinträchtigungen.

    Es ist anders gekommen und ich muss sagen, ich bin von Herzen froh für ihn, dass er sein Leben bis zum letzten Atemzug bei voller Gesundheit und dazu noch in voller Aktion genießen konnte.

    Liebe Hannes, ich wünsche dir alles Liebe und Gute und viel Freude in deiner neuen Existenz. Ich freue mich schon, wenn ich wieder bei dir sein darf und bis dahin werde ich versuchen, mein Leben so gut wie möglich zu gestalten, auch wenns mir noch sehr, sehr schwer fällt ohne dich!


  • Liebe Gabi,


    wie schön, dass du einen Weg gefunden hast, mit deinem Hannes in Kontakt zu treten. Bei mir verlief der Weg dahin zwar anders, aber auch ich habe diese jenseitskontakte und spüre meinen Mann oft sehr intensiv und das tröstet mich jedesmal sehr und hilft mir auch in der Trauerbewältigung.


    Dass unsere Lieben so schnell bei einigen in Vergessenheit geraten sind, hat mich auch erschreckt. Aber ich will mich darüber nicht ärgern, es ändert nichts. Ich habe sie auch von meiner Liste gestrichen.


    Ich freue mich für dich, dass du ebenfalls auf einem guten Weg bist, den Sinn in deinem jetzigen Leben und deine Aufgaben zu erkennen und anzunehmen. Vielleicht nimmst du ja auch Ehrenämter an wie ich und machst sogar eine Ausbildung zur trauerbegleitung.


    Trotz allem werden uns unsere Männer immer fehlen, wir werden immer um sie trauern.

    Und wenn die Trauer nicht mehr so weh tut, haben wir wieder einen großen Schritt in unserem neuen Leben geschafft.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, du bist eine starke Frau und ich glaube du bist auf dem richtigen Weg. Jede Erfahrung bringt uns weiter in der Frage nach dem Sinn unseres nicht gewollten, aber zu akzeptierenden weiteren Lebens.


    Liebe Grüße

    Petra

  • So schöne und bewegende Worte und auch so traurig,dieses Vergessen rundherum,als ob der Mensch nie gewesen wäre das tut weh.Ich freue mich dass du die tiefe Verbindung zu deinem Mann weiter spüren kannst und mit dieser Hilfe deinen Lebensweg irgendwie gestalten kannst.Auch wenn's jeden Tag eine neue große Anstrengung ist und der Sinn....ja der ist-zumindest für mich-sehr schwer zu finden.Ich zünde für deinen Mann eine Kerze an...LG,Adi