Nie, nie wieder / Schuld

  • Lieber Josef,

    danke Dir für Deine Worte,

    hoffe es Dir einigermaßen gut ?


    Heute sind es genau 7 Monate das meine Mira nicht mehr bei mir ist.

    All diese Erinnerungen hier im Haus in Kroatien schmerzen unglaublich.

    Hier war sie glücklich mit mir,hier bin ich ihr am nächsten,hier lebten wir unsren Traum.


    Heute scheint die Sonne hier in Kroatien,es sind 14 Grad,

    lassen wir unser krankes Herz ein bissen erwärmen.

    Morgen werde ich in den Wald fahren,habe noch 10 Bäume abzuholen,mit Traktorwinde

    hochziehen,auf 1 Meter Stücke absägen,aufladen und nach Hause bringen.


    So wird mein Kopf ein wenig frei von der ständigen Trauer um sie.

    Kann jedem nur empfehlen der in Trauer ist etwas zu tun,zu arbeiten um wieder

    ins einigermaßen " normale " Leben zurück zu kommen.

    Wir müssen wieder am Leben teilnehmen,nur trauern zerstört unseren Körper,

    dieses hat der Krebs schon bei unseren Geliebten getan,es reicht!!

    Liebe Grüße

    Karlheinz:30:

  • Lieber Karlheinz,


    ich drück Dich , Du hast ja Recht , dennoch ich arbeite , aber an Tagen wie heute , wenn viele vieles von mir erwarten und dann am besten noch alles zur gleichen Zeit, merke ich das ich an die Grenzen meiner Belastbarkeit stosse.


    Du hast es gut und kannst draussen in der Natur sein, ich sitze im Büro.


    Pass bitte auf Dich auf beim Holz machen.


    LG Gabi & Mäuschen

  • Liebe Gabi,

    danke für Deine lieben Worte,drücke Dich auch:24:

    wir gehen immer zu zweit (mit Nachbar/Freund) in den Wald,

    falls was passieren sollte, denn Sicherheit geht vor.

    Da ich 30 Jahre in der Event - Branche tätig war,habe ich auch sehr viel Zeit im Büro

    zugebracht,wo man manchmal auch an seine Grenzen kam.


    Bin froh das mein Stiefsohn das Geschäft vor 6 Jahren übernommen hat,

    könnte es heute nicht mehr.

    Ich lebe halt in zwei Welten ! ein Teil ist in Deutschland,( Kinder,Enkelkinder)

    aber mein Herz ist hier in Kroatien,ich liebe das Land und die Leute.

    Wenn nur das alleine sein nicht wäre,diese verfluchte Einsamkeit

    die in mein Leben eingekehrt ist,durch den Tod meiner Frau.

    Sorry,habe wieder einen Roman geschrieben !

    umarme Dich

    liebe Gabi:24:

    Karlheinz

  • Wenn nur das alleine sein nicht wäre,diese verfluchte Einsamkeit

    Lieber Karlheinz,


    die Einsamkeit die einen täglich daran zweifeln lässt , weshalb man überhaupt das tut was man tut, mir erschliesst sich der Sinn immer weniger je länger mein Mick nicht mehr bei mir ist.


    Es ist gut das Du nur zu zweit in den Wald gehst, alleine wäre die Arbeit zu gefährlich. Es ist sicher schön bei Dir in Kroatien, Wir waren nie dort,hatten es aber vor, jetzt kann ich mir nicht vorstellen überhaupt noch jemals Urlaub zu machen.


    GLG Gabi & Mäuschen :24:

  • Lieber Karlheinz,

    der Ausgleich in der Natur, körperlich arbeiten, das tut dir wohl.

    Es freut mich, dass du so ein bisschen Abwechslung zur Trauer findest.

    Das ist dein Weg und deine Erholung.


    Nicht für alle ist das so. Jeder geht einen anderen Weg und es gilt herauszufinden,

    was jedem einzelnen ein bisschen wohl tut. Manche ziehen eine Badewanne vor,

    andere malen oder schreiben, handarbeiten, spazieren, schwimmen, ....

    alle hier sind unterschiedlich und ich freue mich für jedeN, der/die das eigene

    Wohltun spüren kann. Und so freue ich mich für dich, dass du heute mit einem Freund

    in den Wald gehen darfst.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,

    ich danke Dir für Deine Worte,

    Ja so ist es, jeder geht seinen eigenen Weg,

    immer in der Hoffnung den richtigen zu finden.


    Leider lässt uns die Verzweiflung und Einsamkeit nach dem Verlust des geliebten Partners nicht

    immer gleich diesen richtigen Weg finden und wir hadern mit uns selbst.

    Nehmen wir uns die Zeit die wir brauchen um Abschied zu nehmen,

    mit allem klar zu kommen, was das Schicksal uns noch täglich bringt.

    :30:

    LG

    Karlheinz

  • Lieber Karlheinz,


    ich verstehe dich sehr gut. Es gibt oft Tage an denen die Verzweiflung und der Verlust unerträglich ist.

    Bitte komme wieder aus diesem Tal heraus, es ist schwer, aber wir versuchen dir dabei zu helfen.

    In Gedanken bei dir, Luise

  • Lieber Karlheinz,


    lass Dich drücken :30:, sende Dir ein wenig Kraft damit Sie Dir über den Tag hilft. Es ist ja wie immer nur virtuell, aber doch hoffe ich das es Dir ein bisschen hilft. Sie sind so furchtbar, diese Wellen der Trauer , sobald man ein wenig aufgetaucht aus der letzten , donnert schon die nächste Welle heran.



    LG Gabi & Mäuschen

  • Lieber Karlheinz,


    erst einmal sende ich Dir alle verfügbaren Kräfte,


    damit du aus dem Tief wieder herausfindest.


    :24::30::24:


    Ich hatte eben gerade schon auf deiner Seite geschrieben.


    Du bist hier ja auf der Seite von Frank.


    Soll das so sein ??


    Oder ist es ein Versehen ?


    LG., Uwe & Prinz

  • Liebe Tereschkowa,


    hab' Dank für Deine Reaktion. "Ruhig und gefasst" - das wäre schön. Es war wohl eher ein lichter Augenblick. Solche Momente habe ich aber - wenn sie denn vorkommen - immer erst abends, also dann, wenn ich mal wieder einen Tag überstanden habe. Wenn ich vormittags vor einem "leeren Tag" stehe, ist es nach wie vor besonders grausam. Merkwürdigerweise - oder vielleicht auch gar nicht merkwürdigerweise - ganz heftig, wenn die Sonne scheint.

    Aber die ganz leichte Veränderung, die ich wenigstens manchmal spüre, hält mich am Leben.


    Inzwischen habe ich dreimal in einem Altersheim alten Leuten etwas vorgelesen und mit ihnen diskutiert. Es ist gut, weil es mir sinnvoll vorkommt. Auf der anderen Seite: Wenn ich da mit Menschen über 80 zu tun habe, die sich alle noch bewegen können - körperlich und geistig -, frage ich mich immer wieder, warum meine Frau so früh sterben musste.


    Alle guten Wünsche für Dich, liebe Tereschkowa. Ich habe den Eindruck, dass wir viele ähnlich empfinden.


    Liebe Grüße

    Frank

  • Lieber Frank,

    Mir macht die Sonne auch extrem zu schaffen, alles ist dann noch unerträglicher. Ich sehe auch überall ältere Paare, beim Einkaufen, selbst in Zeitungen bei Werbungen immer zu zweit. Das ist so schmerzhaft, weil das für uns alle hier niemals mehr so sein wird. Ich wünsche dir einen erträglichen Tag.

    LG Wagi

  • Lieber Frank,

    Deine Idee mit dem Vorlesen im Altersheim finde ich sehr gut. Ich habe auch schon überlegt, was man mit der vielen Zeit vernünftiges anfangen kann. Ich habe an Trauerbegleitung gedacht, aber die brauche ich zur Zeit wohl eher selbst. Außerdem fehlt die Ausbildung .


    Wir haben hier viele Altersheime, die sich sicherlich über Hilfe freuen würden, zum Beispiel beim Vorlesen . Und man hätte selbst etwas Ablenkung. Ob das mit dem ablenken klappt, weiß ich natürlich nicht. Klappt es bei dir während deiner „Lesungen“ mit der Ablenkung?

    Ich wäre schon froh, ein paar Stunden nicht grübeln oder weinen zu müssen.

    Vielleicht schreibst du mir mal bei Gelegenheit deine Erfahrungen? Danke

    LG Petra