• Liebe Julia,

    dass es dir nicht gut geht verstehe ich nur zu gut. Auch bei mir ist heute auch wieder ein Tiefpunkt. Tränen drinnen und draußen an den Fensterscheiben.

    Trotzdem geht die Zeit dahin, irgendwie.

    Deine Idee mit dem Regenausflug ist nicht schlecht. Ich probiere es auch mal. Nur vor den

    alten Spuren habe ich etwas Angst...

    Bin gespannt, wie es dir dabei gegangen ist.

    LG Pewie

  • Hallo ihr Lieben.

    Regenausflug war Mist,Handy als navi hat plötzlich gestreikt, stand dann ist nirgendwo ohne Orientierung...hat mich zwei Stunden gekostet, bis ich die Autobahn wiedergefunden habe..naja, egal, das Wochenende mit der Familie war gut. Aber schon auf dem Nachhauseweg,über Land, so im Dunkeln, hat es mich dann ganz schön erwischt, und ich konnte nur noch heulen.

    Meine miese Laune hat sich auch die ganze Woche gehalten, arbeiten ok, aber danach irgendwie nur alleine rumgehangen..moche nix machen, finde es einfach nur unbegreiflich, dass er nie wieder kommen wird...nie wieder...

  • "nie wieder"

    ja, Frank hat Recht,es ist grausam dieses Wort und bringt ums

    Einsamkeit,Hoffnungslosigkeit,Zukunftsangst,

    aber trotzdem,für uns wird irgendwann wieder ein kleines Licht der Hoffnung angehen,

    welches uns Kraft zum weiterleben gibt.

    ich fühle mit Euch

    Karlheinz

  • Hallo ihr Lieben...

    Wie ergeht es euch? Ich hänge in Erinnerungen fest, ständig und überall.Träume jetzt jede Nacht von meinem Mann. Es wird nicht besser, ganz im Gegenteil...weine jeden Tag.Hasse die Feiertage. Habe mich selber beschenkt mit einer neuen Musikbox.Höre den ganzen Tag Musik, tanze alleine mit Tränen..wir haben viel zusammen getanzt, als die blöde Krankheit alles im Griff hatte.

    Mag immer weniger unter Leute, habe gleichzeitig Angst, eine von diesen einsamen „Alten“ zu werden.

    Will schreien und toben, will ihn zurück, will ihn bei mir haben.Die Einsamkeit hängt um mich herum wie dicker Nebel. Fast greifbar, dieses Loch neben mir...


    Ich vermisse dich über alles! Wo bist du nur, wo ist unsere Zeit geblieben??

  • Liebe Julia,


    leider muss ich Dir mitteilen,


    es ergeht mir genau so !!!


    Ich kann Dich nur in meine Arme schliessen


    und leicht drücken.


    Zur Zeit hänge auch ich in den Erinnerungen fest.


    Die Einsamkeit ist unbändig vorhanden.


    Feiertage sind ein Greuel.


    Dieses VERMISSEN macht mich krank.


    Ich fühle mit Dir.


    Hoffe für uns BEIDE und ALLE,


    dass vielleicht doch ab und zu ein Lichtstrahl in unser zernarbtes Herz vordringt.


    Noch lässt unsere Trauer es nicht zu.




    Habe häufig an Dich gedacht liebe Julia,


    an deine Arbeit,


    vielleicht sogar dadurch eine Ablenkung.


    Natürlich nur während der Arbeit.


    Zu Hause holt uns alle es wieder auf die Tatsache zurück.



    Liebe Grüße,

    Uwe

  • Liebe Julia, ich fühle mit Dir. Auch ich sehne mich unheimlich nach meinem lieben Mann. Er starb am 22.10. in meinen Armen. Wir hatten auch nicht damit gerechnet. Waren eigentlich zur Nachsorge. Dann diese fürchterliche Diagnose. Dann ging alles sehr schnell. Dieses nie wieder macht auch mich wahnsinnig. Diese Stille in der Wohnung. Ich weine immer noch so viel, wie am ersten Tag. Hast Du auch manchmal das Gefühl, Du würdest es keinen Tag mehr aushalten? Oder habe dass nur ich? Weihnachten ein Albtraum. Mein Mann mochte die Vorweihnachtszeit. Plätzchen backen, naschen, weihnachtsmusik. Ich kann seit er tot ist, gar keine Musik mehr hören. Fange sofort an zu weinen.

    Ich heile meine wenige Kraft mit Dir.

    Fühle Dich umarmt

    Ingrid

  • Ach ihr Lieben, vielen Dank für für eure Kraft!

    Ingrid, ich denke jeden Tag, ich schaffe es nicht! ..mehr kann ich garnicht sagen..

    Oder doch..ach, ich weiß nicht.

    Ich habe gerade die letzte Hunderunde im Regen gedreht..niemand da, der auf mich am Fenster wartet..es klingt doof und melodramatisch, aber im Moment lebe ich nur für meinen kleinen Hund. Hätte nie gedacht, daß ich mal zu den Frauen gehöre, die abends mit Hund ins Bett gehen..aber so ist die Bettseite meines Mannes nicht so leer..

    Heute habe ich mich nicht mal richtig fertig gemacht, nur meine vier Hunderunden gedreht, und dazwischen....geheult...geheult...ich weiß, alles muss weiter weitergehen, es gibt auch immer noch schlimmere Schicksale.Aber ich fühle mich so aus allem rauskatapultiert. Ja, man muss alleine durch die Trauer...aber warum ist man plötzlich so mega alleine?

    Ach...was soll’s. Ich werde jetzt gleich ins Bett gehen, wollte eigentlich noch ausgehen, aber ich schaffe es nicht..

    Ich wünsche euch eine erträgliche Nacht.


    Fühlt euch umarmt!

  • warum ist man eigentlich mit dem Thema Tod und Trauer so alleine hier? Also in unserer ehrenwerten Gesellschaft meine ich..jeder von uns stirbt oder verliert jemanden. Und trotzdem komme ich mir vor,als hätte ich ne ansteckende Krankheit...

  • Liebe Julia, dass tut mir so leid. Warum müssen wir so leiden? Ich frage mich dass jeden Tag. Ich verstehe dich so gut . Man ich mich auch zu nichts aufraffen. Ich war .morgens immer die erste. Jetzt habe ich keine Lust mehr aufzustehen. Für was? Für was schön anziehen und zurechtmachen? Mein Mann war immer stolz auf mich. Würde er mich im Moment sehen, würden ihm die Tränen kommen. Dicke Augen, Ränder vom vielen heulen. 7 Kilo abgenommen Antrieblos , depressiv.

    Ich weiss auch nicht, ob ich jemals wieder lächeln oder mich über irgend etwas freuen kann. Fühle mich halbiert. Er fehlt mir so sehr

    Wünsche Dir eine nicht so tränenreiche Nacht

    Lg ingrid

  • Liebe Julia, liebe Ingrid,


    Tod und Trauer werden in der heutigen Leistungsgesellschaft verdrängt, diejenigen die trauern sollen schnellstmöglich wieder funktionieren,wahrscheinlich um diejenigen die Trauer als etwas ansehen, das man sofort in den Griff bekommt,nicht daran zu erninnern

    das alles endlich ist und der Verlust von geliebten Menschen zu einer Ausnahmereaktion der Psyche führt, die nicht von allen verstanden wird.


    Drücke Euch ganz fest


    LG Gabi

  • Hallo Ihr Lieben,

    diejenigen die so einen Verlust nicht erlitten haben, können sich nicht in unsere Lage versetzen.

    Daraus können wir Ihnen keinen Vorwurf machen,Ihnen aber von Herzen wünschen nicht in diese Lage zu geraten.

    Es ist nicht einfach mit einem trauernden seelisch angegriffenen Menschen umzugehen,was ich auch an mir selbst feststelle.

    Aufeinander zugehen ist immer richtig wenn es auch nicht immer perfekt ist,einfach da sein es hilft.

    Karlheinz<3

  • Liebe Julia,


    für mich war es ein Weihnachten mit traurig sein, aber auch schönen Momenten. Gestern war ich hier allein, aber Wir haben hier im Forum viel geschrieben und das gehörte auch zu den schönen Momenten. Bin heute durch Erkältung angeschlagen und vermisse meinen Mann wieder so sehr.


    Wie war es für Dich ??


    LG Gabi + Mäuschen

  • Hallo Gabi +Mäuschen,


    Gute Besserung!!!

    Ich war erst Heiligabend bei meinem Vater, auch mein Bruder war dort.

    Erst wollte ich garnicht, dann wurde es ein richtig lustiger Abend.Auch mein Mann war als Thema dabei, ohne daß es traurig wurde. Anschließend war ich für zwei Nächte bei meiner Mutter. Wir haben schöne Hunderunden gedreht, viel gequasselt.

    Heute war ich alleine zu Hause...habe eigentlich nix gemacht, mit dem Hund ne Runde zum Friedhof..seither bin ich wieder am grübeln...am träumen...am trauern...

  • Hallo liebe Julia,


    ich drück dich so fest ich kann und sende Dir von meinen Kräften die heute wieder ein wenig erwacht sind. Viel mehr kann ich von hier aus ja nicht tun.


    LG Grüße Gabi + Mäuschen