Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise, ich kann dich so gut verstehen. Mir geht es nach sieben Wochen noch genauso. Kann mich zu nix aufraffen. Vermisse ihn jeden Tag mehr und es tut jeden Tag mehr weh. Weihnachten ist für mich ein Albtraum. Früher habe ich diese Zeit geliebt. Vielleicht wird es irgendwann besser, in Moment kann ich es mir nicht vorstellen .Auch ich bin alleine in unserem gemeinsamen Zuhause und es fühlt sich furchtbar an.

    Drück dich ganz fest

    Lg Ingrid

  • Liebe Ingrid,

    danke für deine Worte. Ich fühle mich etwas dadurch getröstet, weil ich dann denke "ich bin nicht allein".

    Ich melde mich später noch mal, im Moment geht das Schreiben nicht so gut.

    Drücke dich auch ganz fest.

    LG Luise

  • Nun sitze ich hier und muss schon wieder schreiben... es tut mir gut... ich schau mir immer wieder die Seite an und lese eure Worte... wir alle haben einen grossen Verlust zu verkraften...

    Bei mir hier ist es total still... es ein Gefühl, als wäre ich allein auf der Welt.

    Leider kann ich bei dem Sonnenschein nicht ins Freie gehen... Bin durch meine Behinderung dazu nicht immer in der Lage... habe dann meistens Schmerzen und Gangunsicherheiten...

    Auch mein Mann war ja in seiner Bewegung aufgrund der MS eingeschränkt, deshalb waren wir viel zu Hause und haben uns mit unseren Hobbys beschäftigt und uns viel unterhalten... meistens habe ich geredet... vor allen Dingen im letzten Jahr, als der Krebs dazu kam und er fast nur aus dem Haus kam mit dem Krankentransporter zu Ärzten und Behandlungen.

    Der heiße Sommer hat ihm auch sehr zugesetzt.

    Nun leidet er nicht mehr, aber ich bin noch da und bin seelenkrank, weil er mir so fehlt.

    Heute vor 2 Wochen war ich noch den ganzen Tag und Abend bei ihm auf der Palliativstation und konnte ihn noch streicheln und sehen. Er hat geschlafen und war schmerzfrei, das konnte ich noch für ihn tun. Aber es war wohl nicht mehr möglich zu ihm durchzudringen. Aber ich war da und das wird er gespürt haben.... hoffe ich.

    Nun ist er an einem Ort, den ich leider noch nicht aufsuchen kann, aber vielleicht dauert es nicht so lange, bis wir wieder zusammen sind. Ohne ihn bin ich nicht richtig da... nur halb.

    LG Eure Luise

  • Liebe Luise,


    ich schicke Dir diese Seite von Bea, die an Dich gerichtet ist.


    Liebe Grüße,

    Uwe

  • Liebe Luise,

    was waren oder sind denn das für Hobbies, die ihr habt?


    Du schreibst hier, also tust du nicht nichts, sondern sorgst für dich.


    Das freut mich.


    Liebe Luise, ich grüße dich herzlich.

    Astrid.

  • Liebe Astrid,

    heute morgen ist es genau 2Wochen her, dass mein Mann eingeschlafen ist. Ich bin total fertig und habe schon viele Taschentücher vollgeweint.

    Ausserdem habe ich die Telefonseelsorge angerufen.... musste eine Stimme hören und auch meine Stimme.

    Es ist so schwer... Eigentlich muss ich aus dem Haus unbedingt Lebensmittel einkaufen, aber ich kann nicht.... Bin wie gelähmt... so allein und so still... der Tag nimmt kein Ende.

    LG Luise

  • Liebe Luise,

    Wie gut ich dich verstehen kann. Auch ich vermisse meinen Mann so sehr, weine jeden Tag, immer wieder, weil es immer noch nicht in meinen Kopf will, dass er nicht mehr da ist.

    Aber es gibt auch mal Phasen, in denen man sich erholen kann und Taschentücher wieder

    trocknen können.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese schwere Zeit

    LG Pewie

  • Jetzt habe ich einen totalen Hänger... Bin so traurig... rufe laut nach meinem Mann... vor 2 Wochen ist er eingeschlafen... und heute vor 3 Wochen habe ich ihn noch im Rollstuhl in die Wohnküche der Palliativstation gefahren und er hat mir zuliebe so getan,als würde er mit mir gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken.

    Ich bin so verzweifelt und allein... Kann nirgends hin und belästige telefonisch irgendwelche weitläufigen Bekannte, zu denen wir schon lange keinen Kontakt mehr hatten... wegen unserer Krankheiten.

    Ich bin so durcheinander und habe Angst umzufallen, weil ich nicht genug essen kann und dann unterzuckere....

    Haben alle gut reden... soll mich Trauergruppe anschließen... Will ich ja gerne... aber vor den Feiertagen und im alten Jahr gibt es nichts.

    Ich wollte ich wäre bei ihm.

    LG Luise

  • Ach liebe Luise,

    Ich kann dich so gut verstehen. Genau so wie du es beschreibst ging es mir und geht es mir zeitweise auch noch. Ich nehme dich in meine Arme und bin bei dir.

    Das einzige was mich wirklich etwas tröstet, ist der Austausch mit Menschen, die auch trauern...sonst fühle ich mich nicht wirklich verstanden.

    Es ist gut, dass du es hierher gefunden hast. Wir sind für dich da und fühlen mit dir. Vielleicht kann dir das auch etwas Trost geben.

    Ich wünsche es dir von Herzen. Elfenfee

  • Liebe Luise,


    auch ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken. Nicht, weil ich unbedingt was sagen muss, sondern damit Du merkst, dass wir viele sind.

    Zwar halte ich es für Quatsch, dass es einem besser geht, wenn man sieht, dass auch andere leiden. Aber der Austausch hilft trotzdem ein bißchen. Wenn Dir das Schreiben hilft, schreib alles, was Dich bedrückt. Ich schaffe das nur ansatzweise.


    Liebe Grüße


    Frank

  • Alle meine Lieben,


    eure Worte tun mir gut.

    In meinem Tal der Tränen, die heute wieder reichlich geflossen sind, ist eurer Verständnis ein grosser Trost.

    Auch wenn ich mich immer wiederhole, habt ihr Geduld. Die meisten Nachbarn und sonstige "Anteilnehmer" haben nur blöde Sprüche drauf.

    Bei euch fühle ich mich aufgehoben und verstanden.

    Wir haben alle unsere Verlusttrauer und leben damit, auch wenn wir nicht wissen wie... wie soll es weitergehen...wie kann es ohne meinen Lieblingsmenschen noch Lebenslust geben... wie... wie... wie.

    Und vor allen Dingen: die Frage nach dem WARUM?

    ICH SCHREIE DIESES WARUM LAUT, aber es hilft nicht.

    Eure Luise

  • Liebe Luise,


    wir alle finden Uns immer wieder im Tal der Tränen wieder, irgendwann ist das Tal überschwemmt von Unseren Tränen, dann wird ein See daraus, aber weinen ist wichtig und richtig. Lebenslust verspüren ja das wäre was, als mein Mann noch lebte hatte ich immer diese unbändige Lust auf`s Leben so wie er, ob das jemals wieder zurück kehrt, ich bin mir nicht sicher ,


    Auch das mit den sonstigen "Anteilnehmern " kennt hier jeder, Gott sei Dank habe ich noch ein paar die mich verstehen odr es zumindestens ernsthaft versuchen, kann ich an 10 Fingern abzählen.


    Warum , das ist das was keiner beantworten kann.

    Katze Mäuschen, die mich besser versteht als so mancher Mensch

  • Liebe Luise, die Sorte Anteilnehmer kenne ich auch, ich verurteile sie nicht, denn sie wissen es nicht besser.

    Mir gehts grad auch wieder ziemlich schlecht, mein Mann ist heute genau ein halbes Jahr tot und gerade eben habe ich das Gefühl, es ist nichts besser geworden, ich habe mir das mit dem besser gehen alles nur eingeredet.

    Letztendlich sind wir alle allein mit unserer Trauer, aber es ist tröstlich zu lesen, dass es anderen Trauernden auch so geht wie einem selber.

    Ich sende dir eine Umarmung und hoffe du kannst ein bisschen Schlaf finden!

  • Hallo und guten Abend,


    es ist gleich 22:30 Uhr und ich bekomme Beklemmungen... schnürt mir die Kehle zu... Erinnerungen bei Fernsehsendungen, die wir gemeinsam geschaut haben... dachte Fernsehen lenkt mich ab.... Gegenteil... kommt einiges hoch... Alles, einfach alles erinnert mich an Heinz... muss seinen Namen schreiben... tut so weh.... seh ihn ja nie mehr... denke immer nur... kommt nicht wieder, kommt nicht wieder... nie wieder Gespräche, Lachen, Lieben, Leben mit ihm...

    ist unwirklich, nicht wahr, kann ich nicht glauben...

    Bitte hol mich einer aus diesem Alptraum, ich will ihn zurück, bitte-bitte.

    Wie soll ich leben ohne meine andere Hälfte? Ich weiß nicht wie es alleine ist und will es auch nicht wissen.

    Warum konnte ich nicht anstatt seiner gehen? Er wäre damit besser klargekommen, war realistischer, pragmatischer hat das Leben genommen wie es war - aus negativer Kindheit gelernt mit Verlusten umzugehen.

    Er war ein GUTER---besserer Mensch als ich.

    Eine verzweifelte Luise

  • Liebe Luise, ich weiß es gibt momentan keinen Trost für dich, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Heinz noch bei dir ist, so wie mein Hannes bei mir bleibt und mich unterstützt.

    Du kannst mit ihm reden und ihn bitten dir zu helfen, ich habe festgestellt, dass das Reden mir nicht nur momentan hilft, sondern dass auch immer irgendetwas geschieht, was mir hilft mein Leben wieder weiterzuleben.

    Leider können wir nicht bestimmen wer wann und warum stirbt.

    Ich habe mir immer gewünscht, gemeinsam sterben zu können, aber das Schicksal hat anders entschieden und wir müssen mit den Tatsachen leben, ob wir wollen oder nicht (und ich will eigentlich nicht, nur die Alternative, sich selbst zu töten ist für mich auch keine Option).

    Bei mir ist es so, dass ich es meinem Mann gönne, dass er vor mir gehen durfte, denn er wäre mit Sicherheit noch viel schlimmer dran gewesen als ich, wenn ich gestorben wäre.

  • Liebe Tigerlily,


    ich rede mit ihm, ich bitte ihn sich zu melden, bekomme keine Antwort.


    Es geschieht nichts... alles ist tot, tot, tot.


    Mein Heinz ist in mir, aber momentan kann ich ihn nicht finden. Vielleicht bald - wie bei dir und Hannes -, ich werde warten.

    LG und gute Nacht

    Luise

  • Guten Morgen meine Lieben,


    bin schon wieder lange wach, kann nicht schlafen.

    Jeder neue Tag fängt im Bad mit Würgen und Kreislaufproblemen an. Mein vegetatives Nervensystem spielt verrückt. Das ist bei mir bei emotionalen Ereignissen immer so. Danach bin ich schweissgebadet und erst mal groggy.

    Es wird erfahrungsgemäß noch einige Zeit andauern.

    Jetzt kommt die Traurigkeit wieder angeflogen. Muss aufhören, weine.

    LG Luise