Meine Lebensliebe ist gestorben

  • Ja, den Namen auf dem Grabstein zu lesen, das bringt wieder ein Stück mehr Realität und das tut weh.


    Für das Osterwochenende wünsche ich euch allen leichtere Tage.


    Lg Astrid.

  • Liebe Wagi,


    Du bist nicht allein mit diesen Gedanken. Bei mir ist es genauso schlimm im Moment, das kann Trost für Dich sein, das es mir auch schlecht geht, aber es hilft vielleicht das ich weiss wie Du Dich fühlst.


    Habe meine Tränen heute nur im Büro kontrolliert, hier zu Hause schaff ich es nicht.Drücke Dich .


    Liebste Grüße

    Gabi & Mäuschen

  • Liebe Wagi,

    liebe Gabi,


    auch ich habe heute einen weiteren Tiefpunkt. Schaue schon lange immer wieder ins Forum, aber es hat sich keiner gemeldet.

    Ihr seid nicht allein... mir geht es wie euch. Wieso tut es manchmal besonders weh?

    Ach, könnten wir zusammen sein... ich bin so alleine mit Amy.

    Werde jetzt noch etwas mit dem Auto rumfahren, damit die Zeit vergeht. Hier in der Wohnung drehe ich durch und weine nur.

    LG Luise

  • Liebe Luise,


    das ist eine gute Idee, Amy fährt doch gerne mit soweit ich weiss. Heute ist still hier im Forum, ich ziehe mich jetzt auch zurück, bin irgendwie zu nichts fähig . Mal zusammen sein, das wäre schön .


    Bei mir ist es so, das wenn ich einen leichteren Tag habe, es garantiert am nächsten wieder besonders schlimm ist, das ist meine Erfahrung ,


    Pass auf Dich auf ,ich drücke Dich


    Gabi & Mäuschen

  • Liebe Wagi,

    Liebe Luise,

    Liebe Gabi,


    Wie gerne säße ich jetzt bei euch, um euch zuzuhören, mit euch zu schweigen, euch ein Taschentuch zu reichen,... da zu sein.


    Vielleicht wird heute ein bisschen ein leichterer Tag. Das wünsche ich euch.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Wagi,


    ich verstehe deine Sehnsucht, dennoch glaube ich nicht, dass dein Leben kaputt ist. Es ist fühlt sich nur zur Zeit so an. Du hast Kinder, Enkelkinder. Du kannst noch Liebe geben - und auch empfangen - auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst. Gib bitte nicht auf!


    Eine ruhige Nacht wünscht dir

    Mowi

  • Liebe Wagi, deine Worte könnten meine sein, auch ich könnte jederzeit gehen, ich habe eigentlich alles erlebt und ohne ihn mag ich gar nichts mehr erleben.

    Der Unterschied ist, dass ich damals glaubte, dass tatsächlich niemand wegen mir trauern würde, heute weiß ich, dass das auch eine Fehleinschätzung war, denn mein Cousin, den ich durch Hannes Tod sozusagen wiedergefunden habe, würde mich tatsächlich sehr vermissen.

    Und du hast noch eine Familie, die dich sehr vermissen würde, vergiss das nicht!


    Aber der eigentliche Grund, warum ich mich entschlossen habe, es mit dem Weiterleben ernsthaft zu versuchen, war der Glaube daran, dass es einen Grund gibt für jeden Einzelnen von uns zu leben und dass wir erst sterben, wenn wir hier auf der Erde alles erledigt haben.

    Und dass unsere eigentliche Heimat nicht hier ist und unsere Verstorbenen auf uns aufpassen und uns unterstützen und uns abholen, wenn wir unser Leben beendet haben.

  • Liebe Wagi,ich kann dich so gut verstehen.Kinder,Enkelkinder,das ist eine große Freude und Liebe,aber auch das haben wir ja gemeinsam mit unserem Partner erlebt,für sie geplant,was bekommen sie zum Geburtstag,wie feiern wir Ostern,wann schläft ein Enkelkind da,und jetzt...abgeschnitten von diesem lebenslangen Dialog,dem gemeinsamen erleben scheint alles so weit weg und nur der Schmerz und die Einsamkeit sind ganz nahe,im Herz und im Körper,es fehlt einfach alles,was unser Leben ausmacht.Der uns über alles trösten hätte können,wird nie mehr da sein und die Verzweiflung ist ein gefährlicher Abgrund.Und doch soll man weiterleben,und du schaffst das auch,du hast Liebe um dich und kannst Liebe geben,jetzt musst du für deinen Mann mitleben,so schwer das auch ist,aber er braucht dich,damit er immer dabei ist,denn du hast ihn ja immer im Herzen.Und die Sehnsucht nach dem Wiedersehen ist so unvorstellbar groß,aber wenn wir unsere Lebensreise beendet haben,wie lange sie auch dauert,dann wartet er und dann hat alles seinen Sinn gefunden und ich weiß,dass auch dein Mann die Sehnsucht nach dir verspürt,auch er ist nicht vollständig.Wir haben ja nicht die Liebe verloren,aber wie sollen wir sie jetzt geben,wenn uns das Schicksal getrennt hat?Liebe Wagi,ich möchte dich gerne in den Arm nehmen und dir sagen wie sehr ich dein zutiefst verletztes Herz verstehe und ich bitte dich,mach weiter,Tag für Tag,nicht zu viel denken,heute geht,morgen auch,und wir sind da,hier sind wir quasi unter uns und verstehen einander und das ist gut so.Adi

  • Liebe Wagi,


    wie gut ich Dich verstehen kann!


    Nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich Dir sage, dass es möglicherweise gar nicht so eine schlechte Idee ist, in eine Klinik zu gehen. Es ist kein Makel, mit dem so schrecklichen Verlust des am meisten geliebten Menschen nicht fertig zu werden. Ich weiß von anderen, dass es ihnen geholfen hat, für eine Weile in eine Klinik zu gehen. Vielleicht kannst Du ja mal mit Deinen Kindern darüber reden.


    Alles Liebe und Gute Dir


    Frank

  • Liebe Wagi,


    ich habe keine Kinder,Wir haben nie eigene Kinder gewollt, ich kann aber sehr gut nachfühlen was Du schreibst. Du liebst Deine Kinder und Deine Enkelkinder ,wirst wohl an manchen Tagen auch abgelenkt von dem immer präsenten Gefühl des Schmerzes, aber nun musst Du alles alleine

    bewältigen.


    Es ist etwas völlig anderes für jeden da zu sein, wenn man den einen Menschen an seiner Seite hat, der Dich auffängt , Dir Kraft gibt, mit dem man reden kann oder es garnicht muss, weil er einen ohne Worte versteht..


    Dann wächst man über sich hinaus, empfindet den Stress nicht so tief und niederingend. Ich merke das es mir seit Mick`s Tod unendlich viel schwerer fällt für meine Eltern da zu sein, eigentlich vor allem für meine Mutter, an der ich sehr hänge und die nun für mich der wichtigste Mensch geworden ist.


    Aber sie ist dieses Jahr 86 geworden, kann vieles nicht mehr selbst, fühlt sich abhängig und nicht mehr selbstbestimmt. Sie seelisch aufzubauen fällt mir so schwer und heute als ich wieder zu Hause war, dachte ich Du bist noch nicht einmal in der Lage ihr so gerecht zu werden, wie sie es verdient hätte.


    Darüber spreche ich ja auch mit ihr und sie sagt ich müsse kein schlechtes Gewissen haben, weil ich nicht mehr so oft da bin, wie früher, weil sie sieht wie schlecht es mir geht und das ich nicht mehr geben kann als ich es im Moment tue. Aber bei mir hinterlässt es ein schlechtes Gefühl , wenn ich nach 3 Stunden wieder gehe ,weil ich total erschöpft bin.


    Du schreibst Du funktionierst aber innerlich bist Du tot,so empfinde ich mich auch.


    Sei ganz fest umarmt , hattest Du denn heute etwas mehr Zeit für Dich ??


    LG Gabi & Mäuschen

  • Ich verstehe so gut, was ihr beide meint!

    Bei mir ist die Lage die Gleiche und doch ganz anders ...

    Bei mir ist nämlich gar niemand mehr da und ich habe Zeit im Überfluss, um mich mit mir selber zu beschäftigen.

    Das sieht momentan so aus, dass ich alle möglichen Termine wahrnehme, die meisten kostenpflichtig, damit ich irgendwie die Zeit totschlage, die mir nach der Arbeit und an Wochenenden und Feiertagen bleibt (und das ist auf einmal so VIEL Zeit, seit ich mich nur mehr um mich selber kümmern muss).


    Nun leide ich darunter, dass mich niemand mehr braucht und dass ich soviel Zeit für mich selber und zum Grübeln habe und habe gleichzeitig Schuldgefühle, weil es mir einerseits materiell gut geht, ich aber andererseits momentan nicht in der Lage bin, irgendetwas Nützliches für die Gesellschaft zu tun.

    Es gäbe soviel, worum ich mich kümmern könnte, vor allem dann nächstes Jahr, wenn ich nicht mehr arbeite und dann diese 8 Stunden Beschäftigung täglich auch noch wegfallen. Aber egal was ich ins Auge fasse, es widerstrebt mir - ich möchte mir keinen Hund zulegen, ja nicht einmal im Tierheim oder sonstwo Hunde ausführen, ich mag kein Pferd mehr, oder irgendwo mich in dieser Weise beschäftigen, ich mag nicht im Altersheim arbeiten oder Hospiztätigkeit ausüben, obwohl da durchaus Leute gebraucht werden, ich habe halbherzig ins Auge gefasst, mich beim Roten Kreuz vorstellig zu machen, um mal zu sehen, was ich sonst noch machen könnte, aber ganz ehrlich - große Lust habe ich darauf auch nicht.

    Ich mag auch nicht malen oder zeichnen, kein Musikinstrument spielen, Reisen planen oder mir einen Garten zulegen. Nichtmal am Balkon habe ich noch Blumen, wo ich doch früher soviele hatte.

    Das alles sind Dinge, die ich (bis auf die Tätigkeit fürs Rote Kreuz), früher so nebenbei gemacht habe und jetzt wo ich Zeit dafür hätte, graut mir regelrecht davor.

    Genau genommen will ich eigentlich auch gar nicht mehr leben und auch Tätigkeiten, wie Computerspiele, Fernsehen oder Romane lesen, wofür ich mir früher immer so gerne etliche Stunden in der Woche Zeit genommen habe fallen jetzt weg, ich habe einfach keine Nerven mehr dafür, obwohl es jetzt ja völlig egal wäre, wenn ich meine Zeit mit diesen überflüssigen Dingen verschwende, es interessiert niemanden mehr, ob ich etwas Produktives mache, oder einfach meine Zeit totschlage.


    Ich weiß nicht, wie das alles weitergehen soll und mir graut vor der Zukunft, vor all den vielen Jahren bis zu meinem Tod, die ich irgendwie rumkriegen muss - ohne Freude, ohne Begeisterung, ohne Liebe ohne Perspektive und dazu noch völlig überflüssig, weil es niemanden mehr gibt, dem es etwas nützt, wenn ich weiterlebe.

  • Liebe Wagi, liebe Gabi,

    wäre ein Ehrenamt nichts für euch? Es ist freiwillig und man hat eine Aufgabe. Man lebt nicht mehr unnütz, wie du liebe Gabi schreibst, und man tut etwas sinnvolles.

    Viele Menschen könnten unsere Hilfe brauchen. Vielleicht kommt die Lust dann, wenn es soweit ist.

    Irgendeinen Sinn muss das Leben doch noch für uns haben ... sind meine Gedanken.

    Einen Versuch ist es wert, oder ?

    Liebe Grüße

    Petra

  • Ja,liebe Wagi,so geht es mir auch,die Enkelkinder,meine Stiefmutter,Garten,zu tun ist genug,aber ich mache alles irgendwie automatisch,es füllt mich nicht aus,diese riesengroße Sehnsucht nach meinem Mann,ich kann es einfach nicht verstehen warum er so früh sterben musste und die Verzweiflung wird nicht weniger.Ich finde das Leben ohne ihn einfach unendlich schwer und meine Lebensfreude ist nicht mehr da,und eigentlich mag ich nicht mehr,aber...nichts bringt mir das Glück zurück,liebe Wagi,ich bin in Gedanken bei dir,Adi

  • Liebe Wagi,


    ich glaube, dass dort wo unsere Liebsten sind keine irdischen Gefühle oder Verlustschmerzen mehr existieren.

    Sonst wäre es die Hölle, weil es keine Hoffnung auf ein zurück gibt.


    Bitte quäle dich nicht mit solchen Gedanken.


    LG Luise