wie leben ohne meinen Mann

  • Meine Lieben,


    ja der Schmerz überwiegt bis jetzt auch bei mir. Aber ich kann bald nicht mehr!

    Es soll und darf nicht mehr so weh tun.

    Ich zerbreche daran.


    Heute Morgen im Bad überfiel mich eine Erinnerung so heftig, dass ich würgen musste bis zur Erschöpfung.

    Danach erst mal aufs Sofa zur Erholung.


    Es war die Erinnerung an einen Vorfall im KH vor einem Jahr. Heinz brach bei einer Computer-CT zusammen und ich wurde angerufen, um schnell zu kommen.

    Er lag da... total elendig... und ich wünschte ihm, dass es nicht mehr lange dauert. Er tat mir so leid... ich konnte ihm nicht helfen... hilflos stand ich da und konnte nur beten, obwohl mir Gott nicht so viel sagt.

    Das war fürchterlich... er litt so... nun aber nicht mehr...

    Ist es nicht besser für ihn? Für mich war es auch arg... heute weiss ich wirklich nicht, was schlimmer ist... damals oder jetzt.


    Daran muss ich denken... und was er für mich wollte. Ich soll wieder leben ohne täglich diese Sorgen.


    DAS WILL ER.... AUS LIEBE ZU MIR.


    Es ist wie ein letztes Geschenk an mich... bis auch ich nicht mehr lebe. Vielleicht gibt es doch ein "Wiedersehen" und dann wird alles wieder gut.


    Bis dahin wird es immer Tage geben, an denen ich verzweifelt bin... aber es soll auch gute Tage geben.


    Heute bin ich traurig und allein. Es geht mir nicht gut... aber ich versuche aus diesem Tal herauszukommen. Dabei hilft mir das Schreiben hier im Forum.


    Bis zum Abend liegen noch viele leere und einsame Stunden vor mir. Ich werde weinen und hadern...aber auch an Heinz denken und an seine bedingungslose Liebe zu mir.


    Das muss mich trösten... mehr geht nicht.


    LG Luise

  • Ihr Lieben alle,

    ja die Sehnsucht,die ist so stark,nach dem geliebten Menschen,nach dem gemeinsamen Leben,sie überlagert die schönen Erinnerungen und tut so weh.Ich muss mir immer wieder klar machen,dass es wirklich so ist,nie mehr werde ich meinen Mann im Arm halten können.Dann denke ich wieder,43 Jahre gemeinsam leben,ja wenn das wirklich in ein paar Monaten oder auch Jahren erledigt wäre,Schmerz weg,Trauer weg,hinein in ein neues Leben,das käme mir so bizarr vor.Ja ich trauere,manchmal erträglich,manchmal zerrissen vor Schmerz und verzweifelt,aber immer mit meinem geliebten Mann im Herzen.So begleitet er mich und soll mich begleiten bis ich seinen Weg gehe,hoffentlich direkt in seine Arme.Und dazwischen...Leben,wie schwer das ist wisst ihr alle,aber es ist Leben,unser Leben,ungewollt,ungeliebt,aber mit meinem Mann im Herzen versuche ich es zu schaffen...versuchen wir es doch gemeinsam,eure Adi

  • Wieder ein Sonntag ohne meinen Mann und ich habe das Gefühl der Schmerz und das vermissen und die Sehnsucht wird immer mehr.Als ob die grausame Wirklichkeit erst jetzt zu mir richtig durchdringt.Ich weiß einfach nicht wie ich das Leben ohne meinen Mann leben soll,es interessiert mich irgendwie nicht und die Freude fehlt.Die Stille in den Räumen ist fast unheimlich und in mir ist eine große Leere.Irgendwie suche ich immer meinen Mann und die Sehnsucht nach ihm wird immer größer.Wie soll das weitergehen,möglicherweise noch Jahre....

  • Liebe Adi,


    die Wochenenden , sind wahrscheinlich für alle für Uns schrecklich, früher war es die schönste Zeit der Woche. Mir geht es wie Dir , Interesse am Leben habe ich nicht mehr,ob sich das jemals ändert ?


    Lass Uns versuchen auch diesen Sonntag irgendwie zu überstehen, ihn vorüber ziehen zu lassen, wie die übrigen Tage der Woche, die Leere in Unserem Leben, diese riesige Lücke versuchen auszuhalten, es ist ja kein Leben mehr, nur noch eine Fassade ohne Inhalt. so empfinde ich es.


    Sei umarmt


    LG Gabi & Mäuschen

  • Heute finde ich gar nicht in den Tag,ich bin so tieftraurig und alles erscheint mir so sinnlos,warum nur,warum, das Leben ist so unvorstellbar mühsam ohne meinen liebsten Schatz und ich kann momentan irgendwie einfach gar nichts mehr mit mir und dem fremden Leben anfangen....

  • Ihr Lieben,

    zur Zeit sind Erinnerungen auch sehr schwer auszuhalten für mich, überall lauern sie. Schiffe in den Zeitungen, auf denen wir wunderschöne Urlaube verbracht haben, Reiseberichte im TV über Orte, an denen wir waren oder noch hin wollten, usw. Es tut einfach nur weh.

    Die Trauer hat sich verändert, aber die unendliche Sehnsucht ist geblieben.

    Liebe Grüße

    Petra

    liebe Petra,

    ja,es tut einfach nur weh,

    diese schönen Urlaube die wir mit unseren geliebten Partnern hatten und noch machen wollten,bei mir an der wunderschönen Kroatischen Riviera,

    jetzt macht es keinen Sinn mehr,ohne den geliebten Partner.

    LG Karl-Heinz:24:

  • Nach einem tieftraurigen Tag in die Nacht,voll Sehnsucht und Verzweiflung,dann wieder ein Tag,eine Woche,Monate,wie soll ich dieses einsame Leben ohne meinen liebsten Schatz bewältigen,ich bin am Ende

  • Liebe Adi, es wird wirklich schlimmer, wenn man es am Anfang auch nicht glauben kann und auf eine Besserung hofft! "Schlimmer geht immer" Unglaublich wie das schmerzt! In den letzten Wochen habe ich mich wirklich bemüht das Leben in den Griff zu bekommen aber was schreibe ich darüber, Du und die anderen hier durchleben das ja auch!

    Welchen Nutzen soll dieser Kummer und das Leid das wir nach dem Tod eines geliebten Menschen ertragen müssen, haben? Ich meine das im Sinne der Entwicklung der Menschheit im Allgemeinen! Für uns hat es absolut keinen Sinn, es treibt uns nur an den Rand des Abgrunds!

    Haben wir, die wir so unendlich trauern auch so unendlich geliebt? Je mehr Menschen wir lieben, um so mehr Möglichkeiten gibt es zu leiden!

    Warum soll ich irgend etwas tun, irgend eine Tätigkeit beginnen, es ist doch alles sinnlos!

    Während ich so meine Gedankengänge beobachte, vermute ich, dass ich doch weitermachen werde, so wie schon viele andere Menschen vor mir, aber es macht einfach keine Freude mehr und ist so mühsam!!!!!!!!!!

    Am liebsten würde ich mich überhaupt nicht mehr in Bewegung setzen aber die Hühner wollen auch frei gelassen werden! Also auf und zum Federvieh!

  • Liebe Luise, auch wenn ich nicht allein bin wie Du, verstehe ich Dich sehr gut! Ich habe Deinen Zeilen am Samstag gelesen und mit Dir gelitten, auch mich überfällt immer wieder die Erinnerung an die Schmerzen die mein Mann am Ende ertragen musste! Gut für Ihn sein Leiden ist vorbei, ich wäre gerne mit ihm gestorben!

    Ich kann erst heute wieder schreiben! Diese furchtbare Trauer!

    Und wieder ein neuer Tag, Grüße von Herzen Karo

  • Ja momentan geht gar nichts,ich fühle mich so weit entfernt von allem,ich funktioniere zwar,aber innerlich ist mir das alles gleichgültig und ich denke an das Leben mit meinem Mann,das war das wirkliche Leben und was jetzt noch kommt ist einfach Zeit,die ich irgendwie schaffen muss,aber die Freude und das tiefe empfinden,das ist vorbei und das ist mir eigentlich gar nicht mehr wichtig...euch wünsche ich bessere Stunden....

  • Liebe Adi,


    Du sprichst mir aus der Seele... körperlich anwesend... funktionierend...


    aber eigentlich ist alles egal. Gleichgültig. Sinnlos.


    Die körperliche Hülle ist noch anwesend. Aber hinter der Fassade herrscht gähnende Leere. Trauer. Schmerz. Man läuft durchs Leben wie ein Zombie. Körperlich lebend, aber innerlich bereits tot.


    Entschuldigung, dass auch ich nichts positives oder kraftbringendes beizutragen habe.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Genau so ist es! Vor einer Stunde wollte ich schon zu den Hühnern und ich bin immer noch da, nichts erledigt, es ist ja egal, die Hühner haben einen riesigen hellen Stall und alles was sie brauchen, Futter und Wasserspender. Den Stall hat mein Mann gebaut als meine Tochter sich spontan entschloss die Hühner zu retten. Wieder eine schmerzhafte Erinnerung, wohin ich schaue ob im Haus oder Garten überall sehe ich meinen Mann. Er hat alles selbst gemacht, Dachgeschoss-Ausbau, Fliesen, Fußboden, Heizung....

    Überall Erinnerungen! :33:||;(

    Aber jetzt doch hinaus die Hühner wollen sicher meine Blumen- und Erdbeerbeete auf der Suche nach Regenwürmern umgestalten. Dieses Wochenende hat es bei uns geschneit. Im Garten blieb der Schnee nicht liegen aber wenn ich aus dem Dachfenster schaue (auch von meinem Mann eingebaut;() sehe ich direkt auf einen 1036 m hohen Berg der weiß ist. Der Berg ist wirklich sehr nahe, daher ist es auch kalt, Brrr!

    Also los "hop und marsch"! Wozu? Mag nicht, will nicht:33: bin mutlos und traurig, aber die Hühner haben dafür kein Verständnis!:cursing:

  • Den Hühnern sei verziehen,dass sie kein Verständnis haben...aber bei den Menschen fällt es mir manchmal schwer,nicht verzeihen,sondern verstehen...ich bekomme jetzt verstärkt zu hören(am Sonntag sind es5 Monate ohne meinen Mann,unbegreiflich)du hast eine Depression,du musst in Behandlung....nein,das akzeptiere ich nicht.Mein Mann ist tot,mein Lebensmittelpunkt,ich lebe jetzt ganz am Rand,nahe dem Abgrund,und versuche nicht abzustürzen,ja ich bin eine Andere,das muss ich auch erst begreifen und mit meiner Trauer leben lernen.Nur die Liebe zu und von meinem Mann gibt mir Kraft,wenn das eine Depression ist...

  • Ich musste bis jetzt noch keine "guten" Ratschläge anhören aber das liegt daran, dass ich ein ungeselliger Mensch bin und schon vor Jahren mich von sehr vielen sogenannten Freunden und sogar Verwandten, zurückgezogen habe. Ich hatte ja meinen Mann, wir hatten ja uns!

    Ich habe bei psychischem Stress sofort körperliche Symptome wie Brechreiz,Herzrasen und Appetitlosigkeit darum bekam ich von meinem Hausarzt Antidepressiva, die ich schon einen Monat nicht mehr brauche.

    Der Körper funktioniert wieder halbwegs und die Seele .....................!

    Auch ich halte Trauer nicht für eine Depression! Die Menschen denken man soll eben ein paar Tabletten einwerfen und zur Tagesordnung übergehen! Nur nicht weinen und trauern, denn dann könnten sie Ihre Komfortzone verlassen, und darüber nachdenken müssen das auch sie vor solchem Kummer nicht verschont bleiben werden.

    Aber es soll ja Menschen geben die nicht lange trauern, zu denen gehören wir nicht!

    Wollen wir das eigentlich???

  • Liebe Adi,


    dasselbe habe ich am Samstag auch zu hören bekommen. Ob ich eine ambulante Therapie machen würde? Ähm... nein. Für was? Ich trauere. Ich bin nicht depressiv. Der Grat ist schmal, ich weiß. Aber ich kann (für mich) inzwischen unterscheiden, ob es Trauer oder Depression ist.


    Als ob man die Trauer wegtherapieren könnte, wenn das Wichtigste im Leben plötzlich nicht mehr da ist. Wenn uns irgendjemand unsere Liebsten wieder bringen würde, ja, das wäre eine erfolgreiche Therapie.


    Wenn dann so Sätze kommen wie: auch hinter den dunkelsten Wolken scheint die Sonne oder es ist alles nur eine Phase... bla bla.


    Auf meine Antwort: meine Sonne scheint erst wieder richtig hell, wenn ich und mein Liebster uns wiedersehen kam dann keine Antwort mehr.


    Es wird nicht verstanden, dass das Leben eben nicht einfach so weitergeht. Dass man nicht mehr der Mensch wird, der man war. Ich für mich habe es inzwischen aufgegeben. Ich muss mich nicht rechtfertigen. Ich kann meine Gefühle nicht ändern. Ich habe aber auch keinen Nerv, mich dauernd verstellen zu müssen. Eine Fassade aufrecht erhalten zu müssen funktioniert nicht immer 100 %. Bringt auch nichts. Kostet nur Kraft


    Dieses Forum hilft mir sehr und ich merke, dass ich nicht allein bin, zwar nur virtuell, aber es gibt Menschen, die gleich fühlen wie ich. Ich glaube, Du hast das mal geschrieben "aus der Zeit gefallen". Bin mitgefallen.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Zitat

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

    :thumbup:Liebe Shiva damit hast Du es auf den Punkt gebracht

  • Ihr Lieben!


    Und nochmal ein WOW heute!


    Ihr seid so .... WOW .... die meisten Menschen in der Trauer sind verunsichert, wenn die ersten Therapievorschläge kommen oder wenn es heißt: Jetzt musst du dann wieder ins Leben zurück kommen oder wieder die Alte werden!


    Ich bin so unendlich STOLZ AUF EUCH, dass ihr eure Trauer als das annehmt was sie ist: Die natürliche Reaktion auf euren schweren Verlust - KEINE KRANKHEIT - NICHT THERAPIERBAR!


    Seid lieb gegrüßt und lasst euch versichern: Ihr seid alle SO wie ihr seid richtig.


    Astrid.

  • Danke liebe Astrid, genau Deine Worte hatte ich gerade bitter nötig weils mich grad wieder ganz schön beutelt, die Trauer, die unausweichliche! Sie ist wirklich Arbeit darum ist man auch so schlapp und müde! Danke Karo