wie leben ohne meinen Mann

  • Ich fühle mich wie eine Ameise die versucht den Zangen des Ameisenlöwen,

    der am Grund eines Sandtrichters,

    verborgen im Sand,

    auf das Abrutschen der Ameise wartet!

    So wie die Ameise im Sand keinen Halt findet, und schließlich in den Klauen des Ameisenlöwen landet, so versuche ich im Leben Halt zu finden und lande doch in den Klauen des Schmerzes und der Trauer! Immer wieder!

  • Liebe Mowi,im Freundeskreis wird mein Mann totgeschwiegen,es sind ja bald 7 Monate....mit meinem Sohn ist es schwierig,ich möchte ihn nicht noch mehr belasten,und sonst...das Leben geht für die Menschen weiter,wenn man nicht funktioniert,dann passt man halt nicht mehr dazu.Und ich passe nicht mehr ins Leben,ohne meinen Mann fühle ich mich so unendlich verlassen,die Freude ,das Schöne,ist vorbei,ach er fehlt mir so unendlich.Danke,liebe Mowi,Adi

  • Liebe adi,


    ja, in solchen Situationen sieht man, wer ein richtiger Freund ist und wer nicht. Freunde??? die jahrelang bei dir Ein und Ausgegangen sind,

    setzen sich ab, sind nicht mehr zu sprechen.

    Trauer passt nicht in ihr Lebenskonzept, Trauer ist anstrengend, Trauer macht Angst, wer möchte sich damit belasten, doch nur die waren Freunde.

    Bei einer sogenannten Freundin habe ich das auch erlebt. Es tut unheimlich weh, man ist maßlos enttäuscht. Man hat sich Hilfe erhofft, merkt aber dann, dass sie weder anrufen, noch für dich zu sprechen sind. Ignorier das, auch wenn es schwer fällt.

    Hast du schon einmal versucht eine Trauergruppe zu besuchen? Ich selbst gehe alle 14 Tage in ein Trauer Café. Dort treffen sich Leute, die das gleiche Schicksal

    haben wie du. Jeder kann kommen, jeder kann seine Geschichte erzählen. Mir tut das unheimlich gut. Natürlich kann man dort nicht alle Probleme lösen,

    aber es hilft. Versuche es doch einmal. Ich wünsche dir eine gute, angenehme Nacht.


    Alles Liebe Maike

  • Liebe Adi, ich glaube auch, dass es gut wäre, wenn du dir deinen Schmerz bei irgendjemandem von der Seele reden könntest.

    Leider geht das mit den sogenannten "normalen" Menschen nicht, aber vielleicht gibt es eine Psychologin, Trauerbegleiterin, Pfarrer, Sorgentelefon oder irgendetwas in eurer Gemeinde, wohin du dich wenden könntest?

    Eine Trauergruppe, die sich monatlich trifft habe ich durch mein Bestattungsinstitut gefunden.

    Das Problem ist halt, dass du selbst aktiv werden musst und ich weiß, wie schwer das ist.

    Nach sieben Monaten ging es mir auch noch so richtig schlecht, es war fast, so möchte ich sagen, der Höhepunkt: Davor war ich lange Zeit wie betäubt und jetzt nach einem Jahr gibt es schon Momente, wo mir etwas leichter ums Herz wird, wenn sie auch nicht lange andauern, wie ich seit dem Wochenende feststellen musste. Aber ich habe extrem viel unternommen, zum einen, weil ich mich so getrieben gefühlt habe (das ist auch besser geworden), zum anderen weil ich auf niemanden mehr Rücksicht nehmen muss.

    Ich wünsche dir so sehr, dass auch in deinem Herzen wieder etwas Ruhe einkehren kann, alles Gute Gabi

  • Liebe Gabi,Danke für dein Mitfühlen,ich habe eine Seelsorgerin,die auch meinen Mann gekannt hat,bei der fühle ich mich so wohl,die hilft mir sehr und auch die Menschen hier im Forum.Ich unternehme ja viel,beschäftige mich,aber irgendwie kommt es mir immer noch vor,als ob das nicht mein Leben wäre...ich war kurz im Spital und glaubte auf dem Gang die Stimme meines Mannes zu hören.Dieses nie mehr den geliebten Menschen in den Arm nehmen,seine Stimme hören,die Grübchen beim Lachen,sein feines Rasierwasser riechen,der leere Platz im Konzert neben mir,all diese Dinge...das Herz will und will das nicht wahrhaben.Dieser Sommer ohne ihn,das ist unendlich schwer.Wie Leben ohne ihn gehen kann,da habe ich noch keine Vorstellung...aber natürlich passiert es täglich.Liebe Gabi,du gibst viel Kraft,kannst so klar und gut ausdrücken wie es vielen von uns geht,du musst ein ganz besonderer Mensch sein und wenn ich bei dir lese geht es mir besser.DANKE!Ich lebe ja nicht weit von dir,die Geschichte deines Mannes war ja gegenwärtig und wie du deinen Weg suchst mit der Bewältigung dieses plötzlichen Auseinanderreissens...da spürt man die Kraft einer großen,unvergänglichen Liebe.Mit einem lieben Abendgruss,Adi

  • Es ist ganz normal, dass dieses ungewollte Leben, wie es jetzt ist, sich nicht wie das Eigene anfühlt.

    Es ist nicht das was du wolltest.

    Es ist nicht das, was du kanntest.

    Es ist nicht das, was du leben willst.

    Es ist nicht das, was es sein soll.


    Und doch ist es das Einzige, das du hast.

    Und das tut weh und macht noch mehr traurig und vielleicht auch wütend.


    Ich wünsche dir, dass du es nach und nach besser kennen lernst, dieses "Dein Leben"

    und vielleicht magst du irgendwann auch manches darin. Doch dafür ist es jetzt einfach

    noch zu früh.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Das Wochenende kommt,jetzt hab ich immer Angst davor,mit meinem Mann habe ich mich auf unsere schönen Tage gefreut....und nächstes Wochenende fährt mein Sohn und seine Familie für 2 Wochen in den Urlaub,das wird schwer...heute sind es 7 Monate...wo bist du mein Liebster,ohne dich ist alles so leer in meinem Leben...momentan bin ich ständig am Weinen...ich wünsche euch bessere Stunden,Adi

  • Hallo, guten Abend


    wie geht es Ihnen jetzt ?

    Mir geht es seit einigen Tagen nicht gut.

    Ich vermisse meinen Mann, er ist im Sommerurlaub vor unseren Augen ertrunken.

    Und er war auch so viel in meinen Leben, er war alles.



    Mit freundlichen Grüßen

    Manu

  • Hallo liebe Adi las dich fest drücken!

    Bei mir ist auch wieder Traurigkeit und viel Herzschmerz das Wochenende ja wie haben wir uns drauf gefreut und jetzt :33::33:

    Heute wäre ich in mit meiner Hedwig zur standesamtlichen Trauung ihres Patenkind in Bremen Eingeladen aber ich sitze allein zu Hause konnte und wollte nicht mitfahren.

    Liebe Grüße von GEGO

  • lieber GEGO,

    jaaa, die Wochenenden, sie ziehen sich einsam dahin.

    Zumindest innerlich, einsam.


    Ich wünsche dir einen kl. Sonnenstrahl für's Herz, der sich, zumindest bei uns, durch den Regen und vll deinen Tränenschleier wagt !


    Viele Grüße

    Stille Perle

  • Ihr Lieben,


    ja das Wochenende, es sind für mich die 2 schrecklichsten Tage in der Woche. Man denkt zuviel am diesen beiden Tagen, man

    vergräbt sich in Erinnerungen, man schaut aus dem Fenster und sieht fröhliche , gut gelaunte Paare.

    Letztes Wochenende, am Sonntagnachmittag ging es mir so schlecht, habe so geweint, dass ich mich am liebsten ins Land der Toten begeben hätte.

    Ich war verzweifelt, ausgebrannt, habe nach meinen Mann gerufen, es war furchtbar. Habe dann meine Notpille genommen.

    Ich habe das Gefühl, dass meine Trauer, Sehnsucht immer schlimmer wird.Ich glaube, selbst meinen guten Freunden geht es allmählich

    auf den Wecker, Verstehe ich sogar, aber soll ich heile Welt spielen, während mein Inneres so langsam abstirbt?


    Alles Liebe Maike

  • liebe adi, stille perle, gego, maike und manu...


    das wo-ende ist genau wie feiertage - einfach unerträglich. morgen kommt der sonntag, die glocken werden läuten, ach, was war das früher immer schön, so friedlich alles.... jetzt graut es mir davor.... die glocken läuten um elf uhr. mein roger sagte dann immer (er war ein witzbold) "elfe die helfe"... das höre ich jetzt jedesmal beim läuten mit jedem glockenschlag in meinem kopf.


    liebe umarmung an euch alle und kommt morgen gut durch den tag :24:Bine

  • Hallo zusammen,

    mein Verlust ist noch frisch, aber ich finde Wochenenden auch ganz schlimm...

    Wenn wir es irgendwie hinbekommen, sollten wir uns denke ich immer etwas Konkretes vornehmen.

    Am besten zusammen mit anderen Menschen. Und sei es nur ein Sportkurs. Nicht zu viel allein sein...

    Ich habe zumindest für Samstag einen Plan gehabt. Heute weiß ich noch nicht...

    Was mir neulich geholfen hat: allein durch den Regen zu laufen. Das klingt deprimierend, aber das Geräusch des Regens auf meinem Schirm war beruhigend.

    Und dadurch, dass ich mich bewegt habe, kam ein anderes Körpergefühl hinzu. Sowas wie: ich habe etwas allein für mich gemacht.
    Liebe Grüße und viel Kraft euch allen

  • 7 Monate....man möchte glauben dass man es endlich begreift,das Glück ist für immer vorbei,niemals wieder werde ich die geliebte Stimme hören,sein Lächeln sehen,seine Arme um mich spüren,geborgen sein in der Liebe meines Mannes....nein,daran kann ich mich nie gewöhnen,die Zeit wird mir so schwer ohne ihn.Was ich auch tue,wen ich treffe,wohin ich gehe,es bleibt alles an der Oberfläche,im Herzen will ich nur bei ihm sein.Und für meine Umwelt bin ich inzwischen so absonderlich,sehr wenige Menschen begleiten mich noch,irgendwie passe ich nicht mehr in diese Welt,in der man sehr schnell vergessen ist,wenn man nicht so funktioniert,wie es erwartet wird...ihr Lieben hier im Forum,heute seid ihr wieder meine Klagemauer...

    Mit einer Umarmung für alle,die sie brauchen können,Adi

  • Hallo Adi,


    besser hätte ich meine Gefühle nicht ausdrücken können.

    Auch wie gleichgültig andere werden .

    Man steht allein mit der Trauer.

    Will aber auch seine Ruhe.

    Eigentlich möchte ich schreien und nur meinen geliebten Mann zurück.

    Es tut so weh .



    Gruß

    Manu