Viel zu früh mußte ich ihn gehen lassen.

  • Hallo Birgit,Maike.Bine,Flora,Pauli!

    Nein für mich ist Ralf mein Mann und wird es auch immer bleiben,Natürlich ist es eine schlimme Vorstellung,die nächsten zug Jahre alleine zu verbringen,aber anders möchte ich es nicht.Ralf war alles für mich ,wir haben alles geteilt ,gute und schlechte Zeiten erlebt,aber alles zusammen haben wir geschafft.Wir haben einmal davon gesprochen,wenn wir mal so alr wären,das wir Hilfe bräuchten und da hat er gesagt,also Schatz ich würde dich nie belasten und würde dann in ein Heim gehen und ich habe gesagt,egal und wenn du zuerst in ein Heim müßtest,,auch wenn es mir noch gut ginge,ich würde mitkommen,dann sind wir wenigstens zusammen,das hätte ich auch gemacht.Am Freitag kam ich vom einkaufen zurück und satnd vor der Wohnungstür ,doch der Schlüssel passte nicht ganz rein,da habe ich laut geschrien so eine Sch.............,hab dann meine Nachbarin getroffen und die sagte,warte ich brobiere es auch nochmal ,doch es ging nicht.Dann habe ich sie um etwas Öl gebeten und es klappte.Sonst war ja immer einer von uns zuhause,wenn der andere mal weg war.

    Ja Pauli!

    Laß dir soviel zeit wie du brauchst und wenn dir die Sachen so am Herzen liegen,dann mußt du sie ja auch nicht weggeben.Ich habe als erstes die Sachen weggegeben und für einen guten Zweck gespendet,aber einige Sachen habe ich auch behalten.Und Ralf hatte soviel CDs und unser Musihgeschmack ging sehr auseinander und ich würde die Musik auch nie hören,aber jetzt habe ich auch einige abgegeben und der Erlös ist fur einen guten Zweck,aber einige habe ich auch behalten.Und Ralf hat soviel gelesen,da hatte er unmengen an Büchern und einige Bekannte lesen so etwas gerne,und denen bringe ich öfter welche mit.Ich bahalte auch welche,aber es sind soviele,da konnte man gar nicht soviel kaufen,wie er gelesen hat.Ich habe immer gesagt,so jetzt kannst du auch mal wieder welche weg geben,das sieht ja aus hier,es stapelt sich schon,aber jetzt stört es mich gar nicht mehr so.Liebe Grüße Helga

  • liebe Pauli,

    da schließe ich mich an, behalte seine sachen solange wie du fühlst, das es so richtig ist. niemand bedrängt dich oder zwingt dich, seine sachen weg zu geben.... mit der zeit wird das eine oder andere für dich weniger wichtig sein wie das andere, so wie bei Helga, dann kannst du immer noch entscheiden was von IHM weiter dein leben begleiten soll und was nicht.


    da roger eine stieftochter hatte, sind hier einige dinge von ihm in die weite welt hinaus gewandert - hauptsächlich elektronik, klar, hat sie inzwischen zu geld gemacht, aber das ist eine andere geschichte...


    seine ganzen klamotten haben wir ins sozialkaufhaus gebracht, es war sein eigener wunsch. die für mich wichtigsten kleidungsstücke habe ich aufgehoben, gott sei dank noch eine getragene jeans und ein getragenes t-shirt, alles andere war gewaschen. besonders die klamotten aus dem krankenhaus kamen ja alle paar tage bei mir in die waschmaschine....


    seine jeans und das t-shirt haben immer noch seinen geruch, wie von anfang an....


    vieles von seinen sachen habe ich aber wie die klamotten ins sozialkaufhaus gebracht, vieles aber auch behalten und das sind nun meine erinnerungs-schätze...


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,

    ich habe nur ein getragenes Shirt von ihm. Wir sind ja samstags aus dem Urlaub gekommen und am Sonntag habe ich gleich alles gewaschen. Wenn ich gewusst hätte, dass er am Montag nicht mehr lebt! Wie gerne hätte ich noch ein paar getragene Stücke😢. Eine Freundin fragte mich die Tage, was aus seinen Sachen wird, ob sie helfen kommen soll. Einerseits ist es natürlich schwer, täglich seine Sachen da hängen zu sehen. Aber ich kann sie einfach nicht wegräumen. Käme mir vor wie Verrat - es sind doch erst zwei Monate!!!! Lieben Gruß, Pauli

  • liebe pauli,

    du musst doch nichts wegräumen, ich kann deine gefühle gut verstehen. selbst nach 11 monaten bin ich nicht dazu in der lage.

    selbst der waschbeutel und der rasierer liegen noch im bad. ich brauche das so.

    liebe grüße

    flora

  • liebe Pauli,


    ich hatte die gleichen gedanken wie du... hätte ich doch nur noch mehr von seinen ungewaschenen sachen.... aber leider können wir das nicht mehr ändern. um so wichtiger ist nun das, was wir noch haben :24:


    mit dem weg räumen sehe ich es wie Flora, es ist wunderbar, das dir deine freundin so unter die arme greifen möchte, aber entscheide du ganz alleine, wann für dich der zeitpunkt da ist, seine sachen weg zu räumen... ich denke, es ist für dein seelenheil wichtig, das du alleine diese entscheidung fällst.


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Flora, liebe Bine,

    ich denke auch , dass das jeder für sich selbst entscheiden muss. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, da wacht man auf und macht sich an diese furchtbare Aufgabe. Liebe Flora, ich kann das total verstehen. Bei uns steht im Bad auch noch alles wie gehabt. Kann noch nicht mal die Zahnbürste wegschmeißen. Dass Du auch nach 11 Monaten noch alles hast, zeigt mir wie schwierig und lang der Weg des „Loslassens“

    ist. Liebe Grüße, Pauli

  • liebe pauli,

    ich denke da ist nicht jeder gleich mit dem loslassen. vielleicht bin ich ein schwerer fall, aber es tut mir gut, wenn in dem

    einsamen haus nicht nur noch mein zeug ist.

    liebe grüße

    flora

  • Liebe Flora,

    das kann ich total verstehen. Die Sachen sind doch unwiederbringlich!!! Allein die Vorstellung, die Sachen aus dem Schrank zu nehmen ist der blanke Horror. Jedes Teil hat doch eine Geschichte oder man verbindet eine Erinnerung. Liebe Grüße Pauli

  • Liebe Pauli,

    Setz dich nicht unter Druck. Ich konnte Thomas seine Sachen nicht hängen oder offen stehen sehen , habe sie in Schränke gehängt oder gestellt . Damit war mir erstmal etwas geholfen und sie sind noch da . Irgendwann wird man sich von gewissen Dingen lösen , die wichtigen behält man sowieso . Thomas seine Sachen waren auch alle gewaschen , bis auf eine Jacke, an der rieche ich immernoch aber schon weniger als am Anfang.


    Meine Tochter hat mir "aus dem Lieblingspullover meines Mannes " ein Kissen genäht . Das liegt in meinem Bett, jeden Abend nehme ich es in den Arm und drücke es fest an mich . Manchmal lege ich es auch an meinen Rücken und bilde mir fest ein , Thomas liegt an mir . Die Trauer macht schon verrückte dinge mit uns . Vielleicht könnte dir so ein Kissen auch etwas helfen , es ersetzt nicht den Partner aber beruhigt mich etwas .


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Liebe Birgit,

    sein Kopfkissen liegt noch ungewaschen neben mir im Bett. Ich kann es weder berühren noch daran riechen - er ist darauf gestorben. Aber wegtun kann ich es auch nicht. Wenn ich im Bett liege drehe ich mich immer auf die andere Seite und versuche mit aller Macht, an etwas anderes zu denken. Am Anfang haben mir Freunde den Rat gegeben, mir ein anderes Bett zu kaufen. Wie könnte ich das - hier haben wir zwanzig Jahre nebeneinander gelegen...😭😭😭. Gute Nacht von Pauli

  • Liebe Pauli,

    Das mit dem Kopfkissen deines Mannes verstehe ich absolut . Das könnte ich genauso wenig , wie du .

    Mein Kissen hat meine Tochter ja hinterher nur für mich neu genäht . Halt aus dem Pullover meines Mannes , so als winziges Trostpflaster für mich . Sein Kopfkissen und seine Decke liegen auch auf seinem Bett, da bleibt es auch .

    Früher hätte ich auch gedacht , Verkauf das Bett und gut, heute weiß ich es besser und würde es auch behalten .


    Ich wünsche dir auch eine gute Nacht

    Birgit und Fine

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ja ich habe auch noch seinen Rasierer,Zahnbürste,uvm.Ich kann mich nicht davon trennen.Seine Schlafanzughose liegt noch in seinem Bett,die hatte er zuletzt noch an.Und seine Lieblingshemden und Thirts und davon will ich mich auch nicht trennen,das sind schöne Erinnerungstücke und er hat mir erst gezeigt wie wertvoll das Leben ist und jetzt ist es wertlos.Nein von dem Bett könnte ich mich nie trennen,ja viele sagen,das man sich davon trennen soll,aber das werde ich nie tun,dann wäre es noch schlimmer.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Pauli,


    auch mir tut es gut wenn ih die Sachen meines Mannes sehe. Ich fasse sie oft an und meine seine Nähe zu spüren. Manche

    Polo Shirts duften noch nach seinem Eu de Toilette. Für mich ist es beruhigend, seine persönlichen Bekleidung, sein Aftershave, seine Haarbürste

    um mich zu haben. Sein Pullover, den sie im Krankenhaus aufgeschnitten haben, hüte ich wie ein Schatz. Auf seinem Kopfkissen

    schlafe ich nun. Das sollte aber jeder selbst entscheiden.


    liebe Grüße Maike

  • ihr Lieben,


    wohl hüten wir alle diese dinge unserer liebsten um jeden preis... jeder von uns hat seine eigenen erinnerungen an bestimmte kleidungsstücke, gegenstände oder sonstiges und das ist gut so...


    es gibt ein kissen im wohnzimmer an dem roger oft lehnte, in seiner schlechten zeit dann darauf lag mit dem kopf - dieses kissen räumte ich schon in panik weg, wenn ich besuch bekam, als noch meine eine nachbarin mal rüber kam z.b. damit sein geruch niemals überdeckt wird von anderen gerüchen. das bett überzog ich leider frisch, als roger im krankenhaus lag, zu einer zeit als wir noch hofften, das er an weihnachten kurz nach hause darf...


    aber die decke ansich und sein kopfkissen ansich, das hat seinen geruch ja immer noch in sich und inzwischen ist dieser sein geruch auch durch die damals neu aufgezogene bettdecke durchgedrungen. die matratze riecht nach ihm. jeden abend, wenn ich sein kissen in den arm nehme rieche ich ganz tief daran und es erfüllt mich einen kurzen moment lang mit glück... jeden abend küsse ich dieses kissen und sage gute nacht und jeden morgen küsse ich das kissen und sage guten morgen.


    niemals könnte ich mir ein neues bett kaufen.....


    liebe Pauli, ich kann dich gut verstehen das du sein kissen nicht berühren kannst weil deine erinnerung daran zu schlimm ist, alles was mit diesem kissen verbunden ist.


    wohl hätte ich aus einem ähnlichen grund die letzten kleidungsstücke aus dem krankenhaus von roger nicht behalten können - hätte ich nicht eh alles gewaschen vorher - weil sie garnicht seinen eigentlichen geruch gehabt hätten. lediglich den geruch von krankheit und sterben und verzweiflung. am schluss trug er eh nur noch sein krankenhaus-hemdchen....


    die idee von birgit finde ich toll, aus einem pulli ein kissen nähen (lassen) das du immer neben dir liegen haben kannst und in den arm nehmen kannst wann dir danach ist .


    nein, ein anderes bett käme für mich ebenfalls nicht in frage.


    lieber gruß von Bine

  • .... ich sehe gerade das ich heute mittag schrieb, roger hätte eine STIEFTOCHTER gehabt.... bitte verzeiht mir mein gehirn, das inzwischen etwas dement geworden ist:


    roger hatte natürlich eine TOCHTER, es war/ist MEINE STIEFTOCHTER:4::4::4:


    lieber gruß in die nacht von Bine

  • meine tochter brachte auch den vorschlag nach einem anderen bett, weil ich so schlecht schlafe. aber das kommt für mich

    auch nicht in frage. durch all die gegenstände wollen wir halt unsere geliebte vergangenheit aufrecht erhalten und klammern uns

    irgendwo fest. dies kann auch nur hier im forum verstanden werden, die welt da draußen versteht nichts.

    habt eine gute nacht!

    flora

  • Liebe Bine!

    Das habe ich mir auch angewöhnt.Zur Nacht küsse ich sein Kissen schau auf sein Bild uns sage Gute Nacht Schatz und am Morgen auch.Und der Geruch ist noch in der Schlafanzughose,die ich wenigstens vor seinem Tod gewaschen habe,so ist wenigstens ein Teil von ihm da neben mirund das bleibt auch in seinem Bett.Der Gedanke daran,mich vom Bett zu trennen,nein niemals.Solange habe wir dort zusammen geschlafen,das wäre ja so ,als würde ich ein Teil von ihm einfach weggeben,nein und ich glaube,also für mich wäre es noch schlimmer in einem neuen Bett schlafen zu müssen.Bloß nicht.Ich umarme dich.Liebe Grüße Helga

  • sein Kopfkissen liegt noch ungewaschen neben mir im Bett. Ich kann es weder berühren noch daran riechen - er ist darauf gestorben. Aber wegtun kann ich es auch nicht. Wenn ich im Bett liege drehe ich mich immer auf die andere Seite und versuche mit aller Macht, an etwas anderes zu denken.

    Liebe Pauli,

    ich kann das gut nachvollziehen und ich frage mich, ob das Kissen einen anderen Platz im Schlafzimmer haben darf, an dem es sich für dich passend anfühlt und du das Bett für dich nützen kannst. Dein Mann braucht seinen Platz im Bett nicht mehr. Er ist in deinem Herzen und deinen Erinnerungen und wo immer du ihn noch fühlst. Du brauchst das Bett, weil du schlafen musst. Und vielleicht ändern sich die Gedanken, wenn das Kissen nicht mehr an seinem einstigen Platz liegt und doch einen würdigen Platz hat, an dem du es anschauen kannst, wenn du willst - und es nicht anschauen musst, wenn du nicht willst. Und das ohne dich wegdrehen zu müssen und dich zu anderen Gedanken zwingen zu müssen.

    Wie klingt das für dich?


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,

    das klingt natürlich sehr vernünftig und Du hast bestimmt Recht, dass es für mich besser wäre. Aber ich kann das einfach noch nicht. Ich kann gar nichts wegräumen. Weder seine Zahnbürste, noch sein Müsli... Es gibt auch keinen anderen passenden Platz - leider. Es kommt bestimmt irgendwann der Tag... Lieben Gruß, Pauli

  • Guten Morgen Pauli,

    ich habe den Beitrag von Astrid bei Dir gelesen.

    Möchte Dir etwas mitteilen,was mir zu einem etwas besseren Schlaf verholfen hat.

    Ich stellte unser Ehebett um,es fühlte sich nicht richtig an.

    Dann kaufte ich mir ein schmaleres Bett.

    Wir besaßen Kaltschaummatratzen.

    Seine konnte ich schmaler schneiden.

    Also liegt seine halbe Matratze und sein Kopfkissen in meinem schmaleren Bett.


    So habe ich optisch nicht mehr die Leere,kann aber beim Einschlafen immer über seine Seite streicheln.

    Der Kauf des Bettes fand ca.ein Jahr nach seinem Tod statt.


    Auf seinem Kopfkissen schlafe ich.

    Auf beiden Nachtschränken steht ein Bild von Ihm.

    Auch hängt in meinem Schlafzimmer sein letztes Geschenk,mit Hilfe der Ergotherapeutin hergestellt.

    Er hat mir einen Eisberg gemalt.


    Auch ich habe in meiner Erinnerungskiste (mein Enkel bezeichnet es als Schatztruhe )seine letzten Kleidungsstücke.

    Es ist sein zuletzt getragenes T-Shirt und ein Schal.

    Mein Liebster ist zu hause gestorben,brauchte den Schal für seinen Unterkiefer.


    Nach jetzt fast siebzehn Monaten habe ich nur einige Kleidungsstücke an den Freund meines Sohnes verschenkt.

    Zum Dank bekam ich ein Foto,auf dem er den Anzug meines Liebsten auf einer Hochzeit trägt.

    Ich habe mich wahnsinnig über diese Wertschätzung gefreut.



    Liebe Pauli,es sind Dinge ,die mir halfen.

    Versuche heraus zu finden,was Dich etwas ruhiger werden lässt.

    Lieben Gruß,

    Karin